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Diagnose Magenkrebs... und zurück ins Leben (Gesundheitsroman) - Helmut Moldaschl

Diagnose Magenkrebs... und zurück ins Leben (Gesundheitsroman)

Buch | Softcover
160 Seiten
2008 | 1., Aufl.
edition riedenburg (Verlag)
978-3-902647-10-8 (ISBN)
19,90 inkl. MwSt
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Zu diesem Artikel existiert eine Nachauflage
Deutsche Krebsgesellschaft, September 2008: "Ein hervorragendes Buch zum Thema Krebs."
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Kurzbeschreibung // "So stehen wir nun auf der Straße, und die Welt ist nicht mehr dieselbe. Sie hat sich dramatisch verändert. Wir steigen in unser Auto ein. Wir fahren nach Hause. Meine Frau hat so etwas wie einen Nervenzusammenbruch. Ich habe sie noch nie so erlebt. Sie braucht eigentlich nun meine Hilfe. Sie tut mir leid. Ich fühle mich nicht wohl. Wir haben die Hölle betreten." Es ist ein ganz normaler Tag, als der Autor nach immer heftiger werdenden Magenbeschwerden widerwillig seinen Hausarzt aufsucht, um sich eine vermutete Gastritis bescheinigen zu lassen. Doch was tatsächlich folgt, ist neben der 'Diagnose Magenkrebs' der monatelange Kampf ums Überleben. "Diagnose Magenkrebs ... und zurück ins Leben" ist eine außergewöhnliche Zeit-Reise mit einem außergewöhnlichen Menschen. Ein Buch, das Mut macht - auch und gerade in vermeintlich hoffnungslosen Fällen. Und so schreibt Helmut Moldaschl vier Jahre nach dem lebensrettenden Eingriff in sein Rad-Tagebuch: "Dritte große Reise nach der Operation: In die Bourgogne. Mein neuer Computer zeigt: 1060 km und insgesamt 6300 Höhenmeter. Nur aufwärts gemessen. In 16 Tagen." Die Deutsche Krebsgesellschaft urteilt: "Ein hervorragendes Buch zum Thema Krebs."
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Der Verlag über das Buch // Dieses Buch ist eine Rarität, und eigentlich dürfte es gar nicht existieren. Denn Helmut Moldaschl beschreibt seine Heilung vom Magenkrebs, an dem er um ein Haar gescheitert wäre. So aber finden wir in dieser vielschichtigen und hochspannenden Erzählung sämtliche Erlebnisschritte eines Patienten, den die Ärzte fast schon aufgegeben hatten. Was dieses Buch von anderen Krebsbüchern unterscheidet, ist sicherlich die Tatsache, dass es letztendlich schulmedizinische Maßnahmen sind, die den Autor "zurück ins Leben" holen: nämlich eine kurative Operation sowie eine anschließende Chemo-Therapie. Prof. Dr. H.-J. Meyer (Klinikum Solingen) meint in seinem Geleitwort: "Helmut Moldaschl beschreibt in außerordentlich eindrucksvoller Weise die persönlichen Empfindungen und das Wechselbad zwischen Ängsten und Hoffnungen bei Konfrontation mit der Diagnose Magenkarzinom. Imponierend ist dabei die Darstellung zur Aufnahme des Kampfes gegen den Krebs ('Sparringspartner'), gestärkt durch die Unterstützung der Familie und enger Freunde. Der Wille zur Bewältigung der Erkrankung und Wiedererlangung der Leistungsfähigkeit hat siegen können: Der beste Beweis sind die Fotografien der postoperativ durchgeführten Fahrradtouren. Nicht nur die in der Onkologie tätigen Ärzte, sondern auch andere Betroffene und deren Angehörige werden sich von den Aufzeichnungen im vorliegenden Buch angesprochen fühlen; besonders von der Tatsache, dass es sich zweifelsohne lohnt, den Willen aufzubringen, mit entschlossener Konsequenz gegen die Erkrankung Magenkrebs zu kämpfen, um dann auch eine entsprechende Lebensqualität, vor allem mit dem Grundbedürfnis einer oralen Nahrungsaufnahme, wiedererlangen zu können."
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Der Autor über sein Buch // Ich kann mir gut vorstellen, wie es Ihnen geht. Jetzt, wo Sie Ihre Diagnose haben. Nur jemand, der es selbst hat oder gehabt hat, kann das verstehen. Kein Arzt. Kein Psychiater. Kein Freund. Nicht der Partner. Niemand. Vielleicht die eigene Mutter. Aber auch da bin ich mir nicht mehr sicher. Darum will ich Ihnen nichts vorjammern, denn es gibt bereits genügend Jammerliteratur. Sie sollen sich auch nicht durch viele Seiten hindurchquälen müssen, um letztendlich das Ergebnis zu erfahren. Die Struktur dieses Buches wird also eine andere sein, als Sie es vielleicht gewöhnt sind. Da eine solche Krankheit die Bedeutung der Lebensereignisse und die Zeit, in der diese stattgefunden haben, in hohem Maße verwischt, werde ich den Verlauf der Krankheit nicht durchgehend chronologisch beschreiben. Die Hoffnungslosigkeit mancher Situationen wird damit am positiven Ergebnis der tatsächlichen Entwicklung gespiegelt. Hoffnung ist ein wichtiges Element in allen ernsten Krankheitszuständen, Sie sollen also schon vorher erfahren, dass es gut ausgegangen ist. Damit soll Ihre Hoffnung gestärkt werden, dass es auch bei Ihnen so sein kann. Zu Ihrer Orientierung: Am Beginn jedes Kapitels wird ein ungefährer Zeitpunkt des Ereignisses stehen. Manche Zeitangaben sind ziemlich genau, andere vage, denn ich habe niemals ein Tagebuch geführt, sondern mir nur gelegentlich kurze Notizen gemacht, vor allem um keine wichtigen Termine zu vergessen. Ich habe mit dem Buch unmittelbar nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus begonnen. Im Februar 2007 war ich damit schon fast fertig. Dann habe ich es genau ein Jahr liegen lassen. Warum? Ich weiß es nicht. Faktum: Krebs ist schrecklich. Man nimmt ihn als existentielle Gefährdung wahr. Als Todesurteil. Man spürt sofort, dass es jetzt ums Ganze gehen wird. Geist und Körper laufen Gefahr, völlig unterminiert zu werden. Und doch kann manches anders sein als gemeinhin dargestellt. Es wird über diese Krankheit so viel geredet und so wenig gesagt. Es gibt zahllose wissenschaftliche Abhandlungen, mit denen ein verschreckter, eingeschüchterter, demoralisierter Patient nur wenig anfangen kann. Es ist schwierig, kompetente Ansprechpartner zu finden, viele möchten nichts damit zu tun haben, denn sie wollen sich nicht anstecken. Krebs ist eine ansteckende Krankheit, denn Angst ist ansteckend. Für mich war es stets wichtig, über meine Befindlichkeiten frei erzählen zu können. Diese Haltung hat mir geholfen, über die vielen kritischen Phasen fast unbeschadet hinweg zu kommen. Obwohl Naturwissenschaftler, bin ich der Meinung, dass es viele Dinge gibt, die wir rational einfach nicht erklären können. Die Psyche muss in diesem Fall besonders gestützt werden. Ich werde also frank und frei erzählen. Dieses Buch enthält intime Details. Ohne solche Freiheiten wäre eine authentische Beschreibung der Ereignisse nicht möglich. Jeder Krebsfall ist anders, wurde mir von gescheiten Leuten gesagt. Deshalb und schon grundsätzlich kann meine Geschichte nur eine Singularität in der Dimension dieses zwar unerfreulichen, aber durchaus interessanten medizinischen Gebietes sein. Wahrscheinlich wird mein Fall mit Ihrem Anliegen oder Ihrem konkreten Fall nur in wenigen Details übereinstimmen. Ich bin aber davon überzeugt, dass es viele allgemeine Elemente gibt, deren Beschreibungen auf Sie zutreffen werden. Um die persönliche Sphäre von Dritten zu wahren, habe ich Beteiligte und Orte so weit wie möglich und nötig anonymisiert. Damit möchte ich verhindern, dass Erfolge oder Misserfolge, Vorteilhaftes oder weniger Vorteilhaftes aus dem Zusammenhang gerissen und falsch verstanden werden. Alle Beteiligten haben ihr Bestes getan. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Doch sind überall Menschen mit ihren spezifischen Fähigkeiten, Möglichkeiten, Interessen, Prioritäten und Sorgen zugange. Bei keiner medizinischen Aktion kann eine hundertprozentige Erfolgsgarantie gegeben werden. Der Erfolg, den alle diese Menschen mit ihrer Arbeit, ihrem Wissen und ihrer Einsatzbereitschaft bisher bei mir erreicht haben, spricht uneingeschränkt für sie. Denn ihnen allen verdanke ich mein Leben. Während dieses Buch entstand, habe ich bereits intensiv Sport betrieben, Wanderungen und unter anderem mehrere lange Reisen mit dem Rad unternommen. All das war mir wieder möglich. Dabei ist der Gedanke gereift, dem Leser zu zeigen, was er neben den Schrecknissen einer solchen Krankheit an Positivem erwarten kann.
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Über den Autor: Dr. Helmut Moldaschl, Jahrgang 1943, ist Physiker und Mathematiker. Er lebt in der Nähe von Erlangen und leitet die von ihm vor ca. 10 Jahren gegründete Firma IPM integratives prozessmanagement. In "Diagnose Magenkrebs ... und zurück ins Leben" lässt er den Leser hautnah miterleben, was es heißt, an Krebs zu erkranken und sich nach einem scheinbar bereits ausgesprochenen Todesurteil wieder zurück ins Leben zu kämpfen.
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Geleitwort 6 * Prolog 9 * Anstelle eines Vorworts 11 * Danksagung 13 * An der Donau im Sommer 1946 15 * Wieso gerade ich? 17 * Für Vorzeichen keine Zeit 21 * Mein Magen wird rabiater 22 * Schlimm und schlimmer 23 * Der Besuch beim Hausarzt 24 * Mein zehnter September 25 * Am Großglockner 27 * Nach dem Todesurteil 29 * Konfusion 30 * Ein Engel tritt auf den Plan 31 * Die Audienz 32 * Vorbereitung auf den ersten Klinikaufenthalt 33 * Es geht los: Chirurgie I. Teil 34 * Die Weinfahrt durch Franken 37 * Die ersten Untersuchungen 40 * Wieder zurück auf der Station 43 * Erster Morgen im Krankenhaus 45 * Visite 47 * Geistige Vorbereitung auf die erste Operation 49 * Ausflug in die Freiheit 51 * Ein Besuchssonntag 54 * Begegnung der dritten Art 58 * Der Anästhesist 60 * Die Bauchspiegelung 62 * Die Diagnose 64 * Gegenwind am Altrhein 71 * Mein Staging und die Stufen nach der zweiten Diagnose 72 * Neuer Anlauf 76 * Die Stewardessen der Klinik 77 * Vergeblicher Versuch mit dem Stent 79 * Begegnung mit meinem Onkologen 83 * Das venöse Portsystem 85 * Wieder die Onkologen 87 * Die Ernährungsberaterin 90 * Die Fahrt nach Cannes, Vorbereitung 93 * Vor dem Zweiten Akt 95 * Das Einsetzen des venösen Portsystems 96 * Chemotherapie I. Teil 98 * Der entscheidende Rückschlag 103 * Die Klebung einer Magenblutung 106 * Die künstliche Ernährung 108 * Joyce und Mozart 109 * Der Maurer 111 * Eine Lichtgestalt 112 * Kausalität 115 * Besuch eines Freundes 117 * Chirurgie II. Teil 120 * Die Frau des Polizisten 122 * Der Direktor 123 * Die Operation 125 * Ausflug in die Ferne 127 * Die Rückkehr ins Leben 131 * Projektfortschritt 133 * Stapellauf 137 * Der Rat des Professors 139 * Coda: Chemotherapie II. Teil 140 * Epilog 142 * Nachspann 145 * Zeitraffer 146 * Medizinisches Glossar 147 * Kooperationspartner 153
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Leseprobe // (95-97) *** Vor dem Zweiten Akt /Mitte Oktober 2004 * Die Zeit nach der Entlassung aus der Chirurgie ist schrecklich und schier hoffnungslos. Trostlos. Ich kann nichts mehr essen und schon fast nichts mehr beschwerdefrei trinken, habe massive Schluckbeschwerden, schwitze in der Nacht. Ich erinnere mich an einen Handchirurgen in der Chirurgie, der mir, nachdem er sich den Fingerstumpf meines Zimmerkollegen angesehen hatte, mit Begeisterung erzählt hat, wie die Novelle 'Der Schimmelreiter' entstanden ist: "Storm litt an Magenkrebs in fortgeschrittenem Zustand. Etwa so wie Sie. Und er hatte in diesem Spätstadium seiner Krankheit, also unmittelbar vor seinem Tod, Wahnvorstellungen. Ein Ergebnis dieser Wahnvorstellungen ist diese herrliche Novelle."
Der belesene Arzt ist entzückt vom literarischen Ergebnis der Stormschen Krankheit. Ich kann es ihm nicht übel nehmen, denn die Novelle beschreibt in beklemmender Weise eine düster-geheimnisvolle Stimmung. Da nun Storm keine Ärzte hatte, die ihm helfen konnten, und er auch keine wirksamen Medikamente erhielt, starb er einfach an der Ärzte- und Medikamenten-Hilflosigkeit der damaligen, so genannten guten alten Zeit.
Wo aber ist die Lösung für mich? Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe, was ich weiterhin tue, habe ich manchmal einen schlagartig auftretenden, exzessiven Speichelfluss, verbunden mit einem überwältigenden Brechreiz, so dass ich mich nur äußerst schwer beherrschen kann, um mich nicht gleich an Ort und Stelle übergeben zu müssen. Mittlerweile habe ich schon Angst vor diesen Attacken und diesem Zustand. Der Gewichtsverlust wird immer deutlicher. Hinzu kommen unangenehme Gefühle aus dem Bauchraum, die nur verschwinden, wenn ich mich hinlege. Es sind zwar noch keine richtigen Schmerzen, dennoch ist absehbar, wann das alles zu Ende sein wird. Aus diesem Grund bin ich wirklich stark daran interessiert, dass mir so bald wie möglich das venöse Portsystem eingesetzt wird und die Chemotherapie beginnen kann. Gleichgültig mit welchem Ergebnis. Es muss nur endlich etwas geschehen. *** Das Einsetzen des venösen Portsystems / Mitte Oktober 2004 * Einige Tage nach der vorläufigen Entlassung aus der Chirurgie erhalte ich einen Termin, an dem mir das venöse Portsystem eingesetzt werden kann. Diese Aktion ist kein großes Thema, sagen die Onkologen. Sie würde ambulant gemacht werden, man könne also kurz danach wieder nach Hause gehen. Nach etwa einer Woche könnten die Fäden vom Hausarzt gezogen werden, und das Ding sei dann einsatzbereit.
So bin ich denn mit meiner Frau wieder an Ort und Stelle, in der Chirurgie. Ich melde mich bei der Assistenzärztin. Sie erklärt mir, was ich auszuziehen habe, und was ich in welcher Reihenfolge anzuziehen habe.
Ich werde aufgerufen, lege mich in bereits geübter Weise auf das zugewiesene OP-Brett und sehe mir die Anlage des Operationssaales aus der defensiven Perspektive an. Es gibt eine Reihe interessanter Einrichtungen. Der Chirurg ist noch irgendwo unterwegs, vielleicht steckt er im Stau. Der Operationssaal ist kalt. Man begründet die niedrige Temperatur damit, dass die Chirurgen bei höheren Temperaturen zu stark schwitzen würden. Das leuchtet mir ein und ich signalisiere mein Verständnis und meine Abscheu vor schwitzenden Chirurgen. Also versuche ich, unter dem dünnen OP-Laken nicht zu frieren.
Während der nächsten Stunde erinnere ich mich an einen meiner Lufthansa-Flüge von Hongkong nach Frankfurt und an die Temperatur in der Maschine, die mit knapp 20 Grad überraschend deutlich tiefer war als die Außentemperatur von 35 Grad, weshalb ich beim Betreten der Maschine förmlich zusammenzuckte und froh war, für den Zwölf-Stunden-Flug vorsorglich meinen Überlebens-Pullover im Handgepäck zu haben. Die Chef-Stewardess erkannte mein Frieren und erklärte mir, dass Stewardessen nur bei niedriger Temperatur arbeiten könnten, weil sie sonst zu sehr schwitzten. Was, wenn einer der Passagiere nun auf einer höheren Kabinentemperatur bestanden hätte und alle Stewardessen verschwitzt serviert hätten. Nicht auszudenken. Schwitzende Stewardessen wären mir ein Gräuel gewesen. Deshalb flog ich diese Route dann nur noch mit Cathay Pacific. Die Stewardessen dort schwitzten nicht so stark, weil sie das Klima am 'Duftenden Hafen' einerseits und im Flugzeug andererseits besser gewöhnt waren als die teutonischen Warmblütler.
Hier hingegen ist nichts mit Umbuchen.
Der Chirurg kommt nach einiger Zeit in großer Eile in den OP. Um die verlorene Zeit aufzuholen, legt er sofort los. Er zieht eine Injektion auf und fragt mich währenddessen, ob ich schon operiert und ob ich Mediziner sei. Ich beantworte beide Fragen wahrheitsgemäß mit einem Nein. Er ist zufrieden und betäubt den Operationsbereich mit einigen Stichen. Ich bin froh, kein Mediziner zu sein. Er erzählt mir, dass das Einsetzen von venösen Portsystemen derzeit ein gutes Geschäft in der Chirurgie ist. Vielleicht war es doch falsch, kein Mediziner sein zu wollen. Er sagt mir, dass ich ihm sofort sagen soll, wenn es wehtut. Er macht einen ersten Schnitt, es tut weh und ich sage es ihm sofort. Er meint, dass die Betäubung noch nicht richtig wirkt, und ich teile sicherheitshalber seine Meinung. Er wartet ein wenig und macht dann gleich weiter, denn es tut nicht mehr weh. Ich bin mit einem grünen Leintuch nahezu völlig zugedeckt und kann nicht sehen, was er macht. Auch habe ich eine Maske über dem Mund, die nach und nach verrutscht und mir immer mehr die Augen verdeckt. Ich kann sie nicht neu einrichten, weil meine Hände zugedeckt sind. Aber ich höre genau, was sie sprechen. Der Operateur gibt einige kurze Befehle, ich höre das Klappern verschiedener Werkzeuge. Es klingt interessant. Wie in der Celesta-Komposition von Bartok etwa. Dann reden sie wieder über Alltägliches. Was sollen sie schon sonst reden, wo sie doch den ganzen Tag beisammen sind? Was die Kinder so in der Schule zu lernen haben und dass die Bremse des neue Fahrrades neu justiert werden muss und der Sohn eine neue Freundin hat.
Im Radio läuft eine Schlagersendung.
Sie fragen mich, wo ich wohne, und ich sage es ihnen gleich. Dann frage ich sie, wo sie wohnen. Sie sagen es mir auch gleich, aber ich vergesse es. Das geht so eine Zeit lang dahin.
Es gibt noch eine kurze spannende Szene, als der Operateur den über 20 Zentimeter langen Schlauch in die Vene einführen und dann an das Portsystem anschließen muss. Die Leute sind einige Sekunden lang etwas gereizt, weil der Kunststoffschlauch nicht gleich in die Vene hineingleitet. Kurz darauf sagt der Operateur, dass er fertig ist. Sie entfernen die Abdeckung, und ich sehe auf das Pflaster unter meinem linken Schlüsselbein. Es ist erstaunlich klein für die viele Mühe, die sie sich gegeben haben. Da ist eine kleine Auswölbung, das ist also der berühmte Port.
Ich bin überrascht und beruhigt, erhalte noch einige Anweisungen bezüglich Hygiene und der Entfernung der kleinen Nähte, gehe in die Umkleidekabine, ziehe mich wieder an und laufe auf den Gang hinaus. Meine Frau empfängt mich mit großer Freude, denn ich bin fast zwei Stunden weg gewesen und sie war beunruhigt.
In einigen Tagen, nach der Entfernung der Nähte, kann die Chemotherapie beginnen.

Dr. Helmut Moldaschl, Jahrgang 1943, ist Physiker und Mathematiker. Er lebt in der Nähe von Erlangen und leitet die von ihm vor ca. 10 Jahren gegründete Firma IPM integratives prozessmanagement. In "Diagnose Magenkrebs ... und zurück ins Leben" lässt er den Leser hautnah miterleben, was es heißt, an Krebs zu erkranken und sich nach einem scheinbar bereits ausgesprochenen Todesurteil wieder zurück ins Leben zu kämpfen.

Vorwort Hans J Meyer
Zusatzinfo mit 1 medizinischem Glossar
Sprache deutsch
Maße 140 x 220 mm
Gewicht 250 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Chemotherapie • Erfahrungsbericht • HC/Belletristik/Romanhafte Biografien • Heilung • Krebs • Magenkarzinom
ISBN-10 3-902647-10-8 / 3902647108
ISBN-13 978-3-902647-10-8 / 9783902647108
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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