The Detective Duke (eBook)
383 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-523-9 (ISBN)
Mut und Entschlossenheit haben Hudson Stone als Chief Inspector bei Scotland Yard durchs Leben getragen. Aber nichts hätte den unerbittlichen Ermittler darauf vorbereiten können, ein Herzogtum zu erben. Am schlimmsten ist jedoch, dass Hudson aufgrund der Schulden, die ihm zusammen mit dem Titel vererbt wurden, eine reiche Erbin heiraten muss, um seine Ländereien vor dem Ruin zu bewahren ...
Lady Elysande ist bewusst, dass der letzte Herzog von Wycombe sie lediglich wegen ihrer immensen Mitgift interessant fand, und sie hat keinen Zweifel daran, dass sein grimmiger Nachfolger sie aus demselben Grund heiraten möchte. Aber Elysande hat ihre eigenen Beweggründe, das Angebot des neuen Herzogs anzunehmen.
Ein Arrangement aus Vernunft scheint für beide die ideale Lösung zu sein - bis die Schatten von Hudsons Vergangenheit auftauchen und alles durcheinanderbringen ...
Scarlett Scott liebt es Regency-Romane mit starken, intelligenten Frauen und sexy Alpha-Helden zu schreiben. Sie lebt in Pennsylvania mit ihrem kanadischen Ehemann, ihren eineiigen Zwillingen und einem fernsehbegeisterten Hund.
Kapitel 1
Spätsommer 1886, Buckinghamshire England
Zweifellos wären die meisten Männer höchst erfreut gewesen, völlig unerwartet ein Herzogtum zu erben, mit dem sie noch nicht einmal gerechnet hatten.
Hudson Stone, der frühere Chief Inspector von Scotland Yard, der gerade zum neunten Herzog von Wycombe avanciert war, gehörte jedoch nicht dazu.
Voll Ingrimm starrte er die Haushaltsbücher und die Korrespondenz an, die über den ganzen Schreibtisch verteilt lag – Zahlen und Briefe und düstere Aussichten, die längst angefangen hatten, vor seinen Augen zu verschwimmen und mittlerweile bar jeden Reizes für ihn waren. Zur Hölle nochmal. Sie hatten nie auch nur irgendeinen Reiz für ihn gehabt, wenn er ehrlich war. Es war nie sein Wunsch gewesen, Herzog zu werden. Sein ganzes Leben lang hatte er immer nur Verbrechen aufklären wollen. Er hatte sich dem Ziel verschrieben, der bestmögliche Ermittler zu sein.
Und dann war der achte Herzog von Wycombe, ein kerngesunder, entfernter Cousin, von dessen Existenz er noch nicht einmal gewusst hatte, von seinem Pferd gestürzt.
»Erklären Sie mir bitte in ganz einfachen Worten, wie tief ich in der Scheiße sitze«, verlangte Hudson von dem jungen Verwalter, der vor ihm stand.
Die zugegebenermaßen grobe Ausdrucksweise ließ den Verwalter zusammenzucken. »Verzeihung, Euer Gnaden.«
»Ich bitte um Verzeihung«, brummte er. Offensichtlich benutzten Herzöge keine Kraftausdrücke – zumindest nicht in Gegenwart ihrer unglückseligen Verwalter. »Hören Sie bitte auf, mich ständig ›Euer Gnaden‹ zu nennen. Ich ziehe Stone vor oder Wycombe, wenn es sein muss.«
Saunders zog ein Taschentuch hervor und tupfte sich damit die Schweißperlen von der Stirn. »Dann Wycombe.«
»Mache ich Sie nervös, Saunders?«, fragte er neugierig.
Der Mann wandte den Blick ab. »Natürlich nicht.«
Er lügt, dachte Hudson. Er hatte häufig genug Verbrecher verhört, um zu erkennen, wenn jemand nicht ehrlich war. Und dem Blick auszuweichen, wenn man etwas gefragt wurde, war ein eindeutiger Hinweis für Schuldgefühle.
»Hm«, meinte er unverbindlich. »Muss das ganze Dach dieser monströsen Scheußlichkeit erneuert werden?«
»Der Ostflügel weist eine nicht unerhebliche Undichtigkeit auf und am …«
»Ein einfaches Ja oder Nein reicht mir«, unterbrach er den Mann und sah auf seine Taschenuhr.
»Ja«, sagte Saunders und tupfte sich erneut die Stirn ab.
Der letzte Herzog von Wycombe hatte im Frühling das Zeitliche gesegnet. Aber die Nachfolge war offensichtlich aufgrund eines alten Zerwürfnisses zwischen dem sechsten Herzog von Wycombe und seinem Sohn, Hudsons Großvater, recht unklar gewesen. Hudson hatte sein Leben wie bisher weitergeführt und im Sommer einen sehr wichtigen Fall aufgeklärt. Doch letztendlich hatte ihn auch noch so viel inständiges Hoffen, er möge nicht der Nächste in der Erbfolge sein, nicht vor seinem Schicksal bewahrt, und so war er gezwungen gewesen, seinen Posten bei Scotland Yard aufzugeben und seine Angelegenheiten in London zu regeln, ehe er sich nach Buckinghamshire begeben hatte, wo ihn ein heruntergekommenes Anwesen, unzählige Schulden und eine völlig leere Kasse erwarteten.
Aber es gab noch etwas anderes, mit dem er sich befassen musste, und dieses Etwas, das in einer Viertelstunde eintreffen würde, missfiel ihm sogar noch mehr als der Umstand, der neunte Herzog von Wycombe geworden zu sein. Und das stellte wirklich eine Leistung dar.
Hudson ließ seine Taschenuhr zuschnappen und schob sie in die Westentasche zurück. »Gibt es Schätzungen, was der Austausch kosten würde?«
Auf den Wangenknochen des jungen Mannes bildeten sich rote Flecken. »Seine Gnaden hatte nichts in der Richtung unternommen. Ich glaube, er wollte die Eheschließung abwarten.«
Ah ja. Genau. Der achte Herzog von Wycombe war mit Lady Elysande Collingwood verlobt gewesen, deren fette Mitgift die Rettung bedeutet hätte. Aber der arme Tropf hatte sich das Genick gebrochen, ehe es so weit gekommen war. Natürlich musste Hudson erst noch die Bekanntschaft der fraglichen Lady machen. Es war durchaus möglich, dass ein Genickbruch einer Ehe mit ihr vorzuziehen wäre.
»Zweifellos wollte der vorherige Herzog das Geld abwarten, das ihm die Heirat einbringen würde«, meinte er.
Saunders räusperte sich. »Ich habe den vorherigen Herzog nicht hinsichtlich seiner Entscheidung befragt. Allerdings erwirtschaftet Brinton Manor keine Gewinne und das schon seit Jahren nicht.«
Und keiner der letzten Herzöge hatte sich bemüßigt gefühlt, daran etwas zu ändern – weder der achte Herzog noch sein Vater vor ihm.
Jetzt sah es so aus, als würde Hudson die Aufgabe zufallen, das Opferlamm zu spielen. Am besten, er stellte sich schon darauf ein.
»Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, Saunders, ich habe einen Termin.«
»Natürlich, Euer Gn… äh, Wycombe. Sir.«
Hudson seufzte, als er den Raum verließ. Er war es gewohnt, die Leute einzuschüchtern. Das war sein Job. Halt. Das war sein Job gewesen. Allmächtiger! Er hatte jeden einzelnen Moment geliebt, Teil von Scotland Yard zu sein.
Im Flur vor dem Arbeitszimmer trat eine gehetzt wirkende Haushälterin auf ihn zu und setzte ihn darüber in Kenntnis, dass sein Gast bereits eingetroffen sei. Lady Elysande werde von ihrer Mutter, der Gräfin von Leydon, und ihrer Schwester, Lady Isolde, begleitet. Sie warte im Goldenen Salon auf ihn, der einen direkten Zugang zum Garten besaß.
Trotz des hochtrabenden Namens hatte der Goldene Salon nichts Prunkvolles an sich. Und die Gartenanlage von Brinton Manor war völlig verwildert und brauchte dringend jemanden, der die zu erledigenden Aufgaben beaufsichtigte, doch dem war offensichtlich vor einiger Zeit aufgrund der Kosten, die er verursachte, gekündigt worden. Aber all das war es nicht, was Hudson Kopfzerbrechen bereitete.
Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was er mit seinen Gästen machen sollte. Seines Großvaters Abstammung mochte zwar von Adel gewesen sein, doch Hudson hatte seine Erfahrungen im schäbigen Herzen Londons gesammelt und war als Ermittler in den heruntergekommensten Bezirken des East Ends tätig gewesen, ehe er aufgestiegen war.
»Was soll ich mit denen machen, Mrs Grey?«, fragte er die Haushälterin.
»Was sollen Sie mit was machen, Euer Gnaden?«, fragte sie und klang so verwirrt, wie sie aussah.
Nicht schon wieder »Euer Gnaden«.
Er gab sich dem Luxus hin, kurz mit den Zähnen zu knirschen, ehe er antwortete. »Mit den Gästen, Mrs Grey. Ich muss gestehen, dass ich es nicht gewohnt bin, bei einer Gräfin und ihren Töchtern den Gastgeber zu spielen.«
Himmel! Er war es bei niemandem gewohnt, den Gastgeber zu spielen. Er zog das Alleinsein vor. Seine Junggesellenwohnung in London wäre, auch wenn er es gewollt hätte, nicht einmal groß genug gewesen, um eine Maus als Gast aufzunehmen. Das hatte er natürlich nicht gewollt, und zwar nicht, weil er die kleinen Nager abgrundtief verabscheute, sondern weil er eine Neigung zu Ordnung, Ruhe und Frieden hatte – aber nicht zu Menschen.
»Sie werden natürlich einen Tee mit ihnen zusammen einnehmen, Euer Gnaden«, erklärte seine Haushälterin.
»Natürlich«, gelobte er gehorsam.
Und was dann?
Vielleicht spiegelte sich seine Verwirrung und Hilflosigkeit in seiner Haltung wider, denn Mrs Grey ergänzte: »Und dann vielleicht einen Spaziergang durch die Gärten machen.«
»Die Gärten sehen aber eher nach einem undurchdringlichen Dickicht aus«, gab er zu bedenken.
»Es gibt immer noch den mit Kies bestreuten Weg, Euer Gnaden«, entgegnete seine Haushälterin.
Den musste es dann wohl geben. Er nickte kurz. »Danke, Mrs Grey.«
Es gehörte sich doch, dass er sich bei ihr bedankte, oder nicht? Verflucht nochmal, er hatte keine Ahnung, wie er sich korrekt zu verhalten hatte. Er war in der Hölle gelandet. Das zumindest war sicher.
Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte auf den Goldenen Salon zu.
»Der Salon ist in der entgegengesetzten Richtung, Euer Gnaden«, rief ihm Mrs Grey ...
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2025 |
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Reihe/Serie | Unexpected Lords |
Übersetzer | Firouzeh Akhavan-Zandjani |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Detective Duke |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | A Lady's Guide to Fortune-Hunting • Bridgerton • Emma • Emma Hunter • England • Großbritannien • Jane Austen • Julia Quinn • Lady • Lady's Guide • Liebesgeschichte • London • Lord • netflix-serie • Regency • Regency Romance • regency romance deutsch • Sophie Irwin • Starke Frau • Stolz und Vorurteil • Wie man sich einen Lord angelt |
ISBN-10 | 3-96797-523-1 / 3967975231 |
ISBN-13 | 978-3-96797-523-9 / 9783967975239 |
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