Lassiter Sammelband 1871 (eBook)

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2024 | 1. Aufl. 2024
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6529-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1871 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2494, 2495 und 2496.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

Abwehrend hob Caleb Warren seine Hände. »Tun Sie das nicht! Meine Frau und meine Tochter sind unschuldig! Erschießen Sie mich , aber lassen Sie meine Familie am Leben!«

Für einige Augenblicke sah es so aus, als wollte sich Rick Carter auf den Deal einlassen. Er schob sich an Warren vorbei und betrat das Farmhaus. Frau und Tochter wichen vor ihm zurück.

»Ein schönes Heim«, bemerkte Carter und ließ seinen Blick schweifen. »Ich habe mir immer vorgestellt, selbst eine Familie zu haben, ein eigenes Haus mit eigenem Grund und Boden. Leider ist es bei der Vorstellung geblieben. Nicht, dass es an Frauen gemangelt hätte, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, mich dabei selbst aufgeben zu müssen. Vielleicht bin ich nicht beziehungsfähig. Vielleicht möchte ich mir einfach nur gewisse Freiheiten vorbehalten. Frauen können so besitzergreifend sein. Und ich kann mich nur schwer unterordnen.«

Verständnislosigkeit lag in Caleb Warrens Augen. Es war ihm anzumerken, dass er mit den Äußerungen des unheimlichen Besuchers nichts anfangen konnte. Sie schienen ihn zu verunsichern und mochten über die wahren Absichten des Killers hinwegtäuschen. »Haben Sie doch ein Einsehen«, presste der Farmer gequält hervor. Die Sorge um seine Familie hatte sich tief in seine Züge gegraben. »Ich werde schweigen! Es wird Ihren Boss nicht einen Nickel kosten. Mir geht es einzig darum, in Frieden mit meiner Frau und meiner Tochter zu leben.«

Scheinbar teilnahmslos schlenderte Rick Carter durch den Wohnraum, umrundete den gedeckten Mittagstisch und brach sich von einem Laib Brot einen Kanten ab. Er zupfte ein Stück heraus und schob es sich in den Mund. Kauend betrachtete er Warren, der leicht zitternd vor Frau und Kind stand. »Ein hehrer Vorsatz«, gestand Carter dem Farmer zu und schluckte den Bissen hinunter. »Und wenn es nach mir ginge, könntest du alt und grau werden. Dummerweise aber geht es nicht nach mir. Sobald man mir einen Auftrag erteilt, führe ich ihn auch aus. Ich betrachte es als Loyalität. Wo kämen wir hin, wenn man sich nicht mehr aufeinander verlassen könnte …?«

»Ihr Name, Mister!«, platzte es aus Caleb Warren heraus. »Wie lautet er? Ich … ich habe ihn vergessen.«

»Ich habe ihn nicht erwähnt«, versetzte der Fremde. »Nenn mich einfach Carter.«

Warren schluckte hart. »Mister Carter, hören Sie mir zu. Es war doch nichts weiter als ein dummer Zufall. Ich konnte doch nicht ahnen, dass … dass Ihr Boss …«

Gönnerhaft winkte Rick Carter ab. »Natürlich nicht. Wie hättest du auch? Es war eine Verkettung von unglückseligen Ereignissen. Niemand hat daran Schuld.«

Hoffnung schimmerte in Warrens Blick. »Ich bin froh, dass wir derselben Meinung sind«, sagte er und entspannte sich ein wenig. »Sicher gibt es einen Weg zu einer gütlichen Einigung. Man muss nur vernünftig über die Sache reden. Ich habe kein Interesse daran, Kapital aus meinen Beobachtungen zu schlagen, das müssen Sie mir glauben.«

Unvermittelt zog Carter und schoss. Die Kugel durchschlug Caleb Warrens Stirn, trat aus dem Hinterkopf aus und besudelte seine Frau mit Blut und Hirnmasse. Gleich einer gefällten Eiche krachte der Farmer auf die Dielen.

Unbeweglich stand Carter da, den kalten Blick auf die Leiche gerichtet. »Ich glaube dir, Caleb …«

Die entsetzten Schreie von Frau und Kind zerrissen die Stille. »Sie grausames Monstrum!«, stieß die junge Witwe hervor, fiel auf die Knie und beugte sich über ihren toten Ehemann. »Caleb!«, kam es wimmernd über ihre Lippen. »Bitte, Caleb, verlass mich nicht!«

Mechanisch spannte Rick Carter den Hahn seines Revolvers. »Dort, wo er jetzt ist«, meinte der Killer, »wird er nicht lange allein sein …«

Rasch aufeinander folgten zwei weitere Schüsse. Dumpf fielen zwei Körper zu Boden. Carter schob seine Waffe zurück ins Holster, langte nach einer Obstschale und nahm einen Apfel heraus. Herzhaft biss er hinein und setzte sich an den Tisch. Unbekümmert nahm er zur Kenntnis, wie sich die Blutlachen unter den regungslosen Körpern ausbreiteten.

Rabenschwarze Wolken hatten das Antlitz der Sonne verdunkelt, doch der erwartete Regen blieb aus. Lassiter war es nur recht. In den Nordstaaten hatte er mehr als genug Nässe und Kälte erlebt, sodass Texas für ihn eine willkommene Abwechslung darstellte.

Er führte seinen Grauschimmel aus dem Frachtwaggon der Eisenbahn, saß auf und ritt hinüber zur Mainstreet von Del Rio. Das Örtchen trug seinen Namen nicht umsonst, denn die mexikanische Grenze – markiert durch den Lauf des Rio Grande – lag nur wenige Meilen entfernt.

Lassiter ließ sich die spärlichen Auftragsinformationen, die er von seinem Kontaktmann in San Antonio erhalten hatte, noch einmal durch den Kopf gehen. Der Mann, den er suchte, war in der Gegend beileibe kein Unbekannter. Ihn aufzuspüren, war Lassiters geringstes Problem. Kritisch konnte es werden, sobald die Jagd des Brigade-Agenten ihn über die texanische Grenze nach Mexiko führte. Sollte es im Laufe eines Gefechts zur Konfrontation mit der mexikanischen Armee kommen, war Lassiter auf sich allein gestellt und konnte weder mit der Unterstützung der US-Kavallerie rechnen, noch mit dem Eingreifen der Texas-Ranger. Ihre Befugnisse endeten am Ufer des Rio Grande. Jeder Übergriff von amerikanischer Seite wäre einer Kriegserklärung gleichgekommen.

Einen Steinwurf entfernt von der Abzweigung, die zur rechten Hand hinauf in die Berge und links in eine Lehmbausiedlung führte, hielt Lassiter vor einem Saloon und stieg aus dem Sattel. Wenn man Informationen benötigte, gab es keinen besseren Ort. Hier kamen Einheimische und Reisende zusammen, Geschäftsleute und Kriminelle. Das, was man wissen wollte, brachte man mit ein paar Dollars oder den Fäusten in Erfahrung. Darauf aber legte es der große Mann jedoch nicht an. Seine Kraft und seinen Revolver würde er noch früh genug einsetzen müssen.

Kaum stieß er durch die Schwingtüren, schlug ihm auch schon der Geruch von Tabak und Hochprozentigem entgegen. Für die Uhrzeit war der Saloon gut gefüllt. Es gab kaum einen freien Tisch mehr. Und auch die Theke wurde von den unterschiedlichsten Typen belagert.

»Whiskey!«, rief Lassiter dem Barkeeper zu und stellte sich an den äußersten Rand des Tresens. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie ihn argwöhnische Blicke streiften. Nur wenige Sekunden vergingen, bis er angesprochen wurde.

»Du bist nicht von hier«, raunte eine kratzige Stimme. »Da, wo ich herkomme, stellt sich ein Fremder für gewöhnlich vor.«

Der Mann war auf Streit aus. Allein sein Tonfall bestätigte diese Einschätzung. Gleichzeitig drehten sich Lassiter noch zwei weitere Männer zu, die offenbar zu dem Kerl gehörten. Sicher nicht zufällig hatten sie ihre Daumen im Revolvergurt verhakt, wobei sich ihre Rechte gefährlich nahe beim Holster befand.

»Was sagt schon ein Name?«, erwiderte Lassiter. »Nenn mich einfach Smith.«

Rau lachte sein Gesprächspartner auf, wurde aber sofort wieder ernst. »Du hältst dich wohl für witzig, was? Kommst einfach so in unsere Stadt und machst dich über uns lustig.« Der Kerl mit den eingefallenen Wangen und dem dunklen Bartschatten zog seine Nase hoch und spie auf den Boden. »An deiner Stelle wäre ich vorsichtiger. Du wärst nicht der Erste, dem die Frechheiten im Halse steckenbleiben.«

Dumpfe Stiefeltritte. Die Kumpane des Sprechers lösten sich vom Tresen und wanderten Lassiter entgegen. Einer blieb seitlich von ihm stehen, der andere stellte sich in seinen Rücken.

»Ich kann schon auf mich aufpassen«, raunte Lassiter. Mit der Linken griff er nach dem Whiskeyglas, das der Barkeeper vor ihm abstellte, mit dem rechten Arm stützte er sich auf der Theke ab.

»Hey, Bucky!«, rief der Mann hinter Lassiter dem Schmalgesichtigen zu. »Der Typ scheint dich nicht ernst zu nehmen. Ist wohl einer der besonders Harten, die nur die raue Gangart verstehen …«

Die letzte Silbe war noch nicht verklungen, da wirbelte Lassiter herum. Die Rückhand seiner Faust schmetterte in das Gesicht des Kerls, der einen erstickten Schmerzenslaut von sich gab, zur Seite taumelte und seinen Sturz gerade noch verhindern konnte.

Sein Kumpan riss blitzschnell seinen Colt aus dem Holster, doch noch ehe er den Abzug gespannt hatte, trat Lassiter unter seine Schusshand und schmetterte sie ihm mitsamt der Waffe gegen den Schädel. Ein Ausfallschritt brachte Lassiter an seinen Gegner heran, sodass er ihn beim Kragen packen konnte und dem Hageren entgegenschleuderte.

Haltlos krachten die beiden Männer auf die Dielen. Dabei aber ließ Lassiter es nicht bewenden, machte einen Satz nach vorn und ließ seine Faust gegen Buckys Kinn krachen. Kaum hörte er das Schnappen eines Revolverhahns in seinem Rücken, ruckte Lassiter zur Seite, wobei ihm der Remington förmlich in die Hand flog. Der Kerl, dem er einen Fausthieb verpasst hatte, kam nicht mehr dazu abzudrücken. Lassiters Kugel durchschlug seinen rechten Oberarm und ließ ihn zurückzucken. Das schussbereite Schießeisen entfiel seinen kraftlosen Fingern. Der Kampfesmut des Mannes verflog wie der Rauch über einer schwelenden Feuerstelle.

Geschmeidig glitt der Remington zurück in Lassiters Holster. Zwischen verengten Lidern schaute er seine Gegner an, die ächzend vom Boden hochkamen.

»Du hast...

Erscheint lt. Verlag 14.12.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6529-8 / 3751765298
ISBN-13 978-3-7517-6529-9 / 9783751765299
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