Sie werden Dich holen (eBook)

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2024 | 3. Auflage
111 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-8187-3071-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sie werden Dich holen -  Roland Breckert
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Sie werden Dich holen von Roland Breckert In Sie werden Dich holen entfaltet sich eine düstere Horrorgeschichte um ein grausames Monster, das in menschlichen Wirten lebt, sich von innen heraus regeneriert und schließlich ausbricht, um seine blutigen Triebe zu stillen. Jan Goldschmitt, ein 36-jähriger Polizist, wird in einen brutalen Fall hineingezogen, als verstümmelte Leichen auftauchen, die auf grauenhafte Weise getötet und teilweise gefressen wurden. Der scheinbare Erfolg bei der Zerstörung eines der Wesen wird schnell zur Täuschung, als Jan herausfindet, dass das Monster seine Wirte nutzt, um Nachwuchs zu züchten - und dass es nicht nur einen von ihnen gibt. Zusammen mit seiner Kollegin Elena kämpft er sich durch den Schrecken, doch das Monster scheint immer einen Schritt voraus zu sein.

Roland Breckert - Ein Meister des modernen Horrors Roland Breckert wurde 1982 in Hamburg geboren und entwickelte bereits in jungen Jahren eine Faszination für das Dunkle und Unheimliche. Schon als Kind begeisterte er sich für Schauergeschichten und las mit Vorliebe Werke von Edgar Allan Poe, H.P. Lovecraft und Stephen King. Diese frühen Einflüsse prägten Breckerts einzigartige Art, Horror zu schreiben: tiefgründig, atmosphärisch und oft mit einem Hauch von psychologischem Schrecken. Nach seinem Studium der Literaturwissenschaft in Heidelberg arbeitete Breckert zunächst als Journalist und Redakteur, bevor er sich dem Schreiben eigener Geschichten widmete.

Roland Breckert – Ein Meister des modernen Horrors Roland Breckert wurde 1982 in Hamburg geboren und entwickelte bereits in jungen Jahren eine Faszination für das Dunkle und Unheimliche. Schon als Kind begeisterte er sich für Schauergeschichten und las mit Vorliebe Werke von Edgar Allan Poe, H.P. Lovecraft und Stephen King. Diese frühen Einflüsse prägten Breckerts einzigartige Art, Horror zu schreiben: tiefgründig, atmosphärisch und oft mit einem Hauch von psychologischem Schrecken. Nach seinem Studium der Literaturwissenschaft in Heidelberg arbeitete Breckert zunächst als Journalist und Redakteur, bevor er sich dem Schreiben eigener Geschichten widmete.

Kapitel 2: Gedanken im Nebel

 

Zurück im Büro lehnte Jan sich in seinem Stuhl zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. Das schwache Licht seiner Schreibtischlampe erhellte den Raum nur spärlich, und die Schatten an den Wänden schienen zu tanzen, als würden sie sich über ihn lustig machen. Vor ihm lagen die Fotos des Tatorts, jede Einzelheit dokumentiert. Doch je länger er sie ansah, desto weniger konnte er die Details begreifen. Das gelbe Auge starrte ihn förmlich von den Bildern an, und ein Schauer kroch seinen Rücken hinauf. Es fühlte sich an, als würde ihn das Opfer immer noch ansehen, als wollte es ihm etwas sagen.

Er nahm einen tiefen Schluck von seinem kalten Kaffee, der auf dem Schreibtisch stand. Bitter. Wie der Tag. Wie die Gedanken, die ihm nicht aus dem Kopf gingen. Die Verstümmelungen, das unmenschliche Muster der Wunden – das alles passte nicht zusammen. Es war ein Puzzle, dessen Teile nicht zu existieren schienen. Doch was ihm am meisten Sorgen bereitete, war dieses Auge. Er hatte in all den Jahren als Polizist vieles gesehen, aber das war anders. Es fühlte sich falsch an, auf einer Ebene, die er nicht erklären konnte.

Sein Blick schweifte durch das Büro. Es war spät, und fast alle Kollegen waren nach Hause gegangen. Nur wenige waren geblieben, und die gedämpften Geräusche von Tastaturen und Telefonen klangen wie ferne Echos. Jan spürte, wie die Müdigkeit an ihm zog, aber der Gedanke, nach Hause zu gehen, war ebenso erdrückend. Zu Hause würde er allein sein mit seinen Gedanken. Und die schienen immer lauter zu werden.

 

Schließlich zwang er sich, die Akten in seinen Rucksack zu packen und das Büro zu verlassen. Draußen hatte der Regen zugenommen. Er prasselte auf den Asphalt und verwandelte die Straßen in spiegelnde Oberflächen, die das flackernde Licht der Laternen zurückwarfen. Der Nebel hatte sich wieder verdichtet und lag schwer in der Luft, wie eine unsichtbare Decke, die die Stadt einhüllte.

Jan stieg in seinen Wagen, startete den Motor und fuhr langsam durch die stillen Straßen. Der Scheibenwischer kämpfte gegen die dichten Regentropfen an, doch die Welt blieb verschwommen. Auf dem Beifahrersitz lagen die Fotos und Berichte, und immer wieder wanderte sein Blick dorthin, als könnten sie ihm Antworten liefern.

Zu Hause angekommen, öffnete er die Tür seiner Wohnung und wurde von der vertrauten Stille empfangen. Er zog seine durchnässte Jacke aus, ließ sie achtlos auf einen Stuhl fallen und stellte sich kurz ans Fenster, um hinaus in die Dunkelheit zu blicken. Die Lichter der Stadt waren kaum sichtbar durch den Regen, und Jan fragte sich, wie viele Menschen dort draußen in Sicherheit schliefen, ohne zu wissen, was für ein Schrecken in ihrer Nähe lauerte.

 

Er hatte sich gerade hingesetzt und ein Bier geöffnet, als sein Handy klingelte. Der Name „Tom“ leuchtete auf dem Display auf. Jan runzelte die Stirn. Tom war einer der Kollegen, die heute am Tatort gewesen waren, und er wusste, dass auch er sich schwer tat, die grausamen Bilder aus seinem Kopf zu bekommen.

„Tom? Alles okay?“ fragte Jan, nachdem er den Anruf angenommen hatte.

„Nein, Mann, überhaupt nicht“, antwortete Tom mit rauer Stimme. „Ich kann einfach nicht aufhören, an diesen Fall zu denken. An das... Auge. Es ist, als hätte es mich angestarrt, Jan. Ich weiß, das klingt verrückt, aber... irgendwas stimmt da nicht.“

Jan seufzte. „Ich weiß, was du meinst. Es fühlt sich an, als hätten wir es mit etwas zu tun, das nicht in unsere Welt gehört. Aber wir können uns jetzt keine Spekulationen erlauben, Tom. Wir brauchen Beweise, Fakten.“

„Beweise?“ Tom lachte kurz, ein nervöses, gebrochenes Geräusch. „Was für Beweise, Jan? Dieses Ding, was auch immer es ist, hinterlässt nichts. Keine Spuren, keine Zeugen – nur diese... diese Verdammnis, die wir fühlen.“

Jan schwieg. Er wollte Tom nicht widersprechen, weil er selbst das Gleiche empfand. Doch er wusste, dass er jetzt stark bleiben musste – für sich selbst und für seine Kollegen. „Geh nach Hause, Tom“, sagte er schließlich. „Versuch zu schlafen. Wir werden das morgen zusammen angehen.“

„Ja... vielleicht hast du recht“, murmelte Tom und legte auf.

Jan legte das Handy beiseite, lehnte sich zurück und rieb sich die Schläfen. Die Müdigkeit war wie ein bleierner Schleier über ihm, aber der Schlaf wollte nicht kommen. Stattdessen drangen die Bilder des Tatorts immer wieder in seine Gedanken, und die gelben Augen verfolgten ihn in der Dunkelheit.

 

Es war spät, als er die Haustür hörte. Bianca, seine Freundin, trat herein, den Regenschirm in der einen Hand, die nassen Schuhe in der anderen. Sie war eine willkommene Ablenkung von den düsteren Gedanken, die Jan in den letzten Stunden heimgesucht hatten.

„Hey, du bist noch wach?“ fragte sie mit einem Lächeln, als sie ihre Schuhe abstellte und ihn ansah.

„Ja“, murmelte Jan. „Konnte nicht schlafen.“

Bianca trat näher, legte ihm die Hände auf die Schultern und beugte sich zu ihm hinunter. Ihre langen, dunklen Haare waren noch feucht vom Regen, und ihr Duft erfüllte den Raum – ein beruhigender Kontrast zu der bedrückenden Stimmung, die Jan mitgebracht hatte.

„War’s schlimm heute?“ fragte sie leise, während sie sanft seinen Nacken massierte.

„Schlimmer als sonst“, gab Jan zu und ließ den Kopf hängen. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Es war... grausam. Unnatürlich.“

„Du arbeitest zu viel, Jan“, sagte sie und setzte sich auf seinen Schoß. „Du brauchst einen Ausgleich. Du kannst nicht die ganze Welt retten.“

„Ich weiß“, antwortete er, doch seine Stimme klang schwer.

Bianca strich ihm mit den Fingern durch die Haare, sah ihm tief in die Augen und lächelte verschmitzt. „Weißt du, ich könnte dir helfen, ein bisschen zu entspannen“, sagte sie leise und näherte sich seinem Ohr.

Jan zog eine Augenbraue hoch. „Oh ja? Wie denn?“

Bianca grinste breit, beugte sich näher und flüsterte: „Du hast nicht gerade zufällig Zeit und Lust auf einen Blowjob?“

Er konnte nicht anders, als kurz zu lachen, die Spannung in seinem Körper ließ ein wenig nach. „Du bist unglaublich, weißt du das?“

„Ja, das weiß ich“, antwortete sie spielerisch und begann, ihn zu küssen.

 

Für einen Moment ließ Jan die dunklen Gedanken los und gab sich dem Trost und der Wärme hin, die Bianca ihm bot. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass der Schrecken, den er am Tatort gesehen hatte, nicht so leicht verschwinden würde.

Kapitel 3: Die Stille der Nacht

 

Jan wachte am nächsten Morgen mit einem dumpfen Gefühl der Erschöpfung auf. Der Wecker klingelte, und der spärliche Sonnenaufgang, der durch die Vorhänge sickerte, schien die Dunkelheit nicht vertreiben zu können, die in ihm lastete. Der gestrige Abend, in dem Bianca versucht hatte, ihm mit Nähe und Zärtlichkeit zu helfen, hatte ihn zwar für einen Moment abgelenkt, doch die Bilder aus dem Fall verfolgten ihn immer noch. Der grausige Anblick der Leiche, das gelbe, reptilienartige Auge – all das war zu einem Albtraum geworden, der nicht verblassen wollte.

Bianca hatte sich schon längst auf den Weg zur Arbeit gemacht, ohne zu wissen, wie tief der Fall in Jan gegraben hatte. Sie hatte ihm ein kurzes Kuss auf die Wange gedrückt und ihm geraten, sich nicht zu sehr in den Fall zu verbeißen. Doch das war leichter gesagt als getan. Jan war ein Polizist durch und durch, und sein Job ließ ihm wenig Raum für Abschalten oder Entspannung. Der Fall hatte ihn in einem Griff, den er nicht lösen konnte, und der Gedanke an das, was er gesehen hatte, verwehrte ihm den klaren Kopf.

Er schälte sich aus dem Bett und trat in die Dusche. Das heiße Wasser brannte auf seiner Haut, doch es half ihm nicht, die innere Kälte zu vertreiben. Nach der Dusche fühlte er sich nur wenig besser. Er zog sich an, goss sich hastig einen Kaffee ein und starrte aus dem Fenster. Die Welt draußen war nach wie vor in graue Nebel gehüllt, die Straßen menschenleer. Es war der perfekte Tag, um über den Fall nachzudenken.

Doch als er sich in seinen Wagen setzte und die Strecke zur Dienststelle fuhr, wurde er von einer anderen Art von Stille umhüllt. Diese Stille, die auf den Straßen lag, war nicht von der beruhigenden Art, wie sie oft am frühen Morgen vorkam. Nein, sie war bedrohlich, wie das Schweigen vor einem Sturm. Jan konnte den Gedanken nicht abschütteln, dass der Fall etwas Größeres und Unheimlicheres war als nur ein Mord. Irgendetwas stimmte nicht – und das, was da auf ihn zukam, war längst nicht vorbei.

 

Im Büro angekommen, wurde er sofort von seinem Kollegen Markus in den Fall verwickelt. Markus war ein alter Hase, einer, der bereits viele grausame Verbrechen gesehen hatte, aber auch er war sichtbar beunruhigt. „Jan, du weißt doch, dass ich solche Sachen schon oft gesehen habe, aber das hier... das fühlt sich nicht richtig an“, sagte er, als er sich mit einem großen Stapel von Fotos auf Jan’s Schreibtisch setzte.

Jan nickte nur, nahm ein Foto in die Hand und starrte darauf, als könnte es ihm endlich den Schlüssel zum Fall liefern. Doch es waren nur weitere Bilder von der Leiche, immer dasselbe, das gleiche verstümmelte Bild. Die Augen. Das gelbe Auge. Immer und immer wieder.

„Es gibt immer noch keine Spuren, die auf den Täter hindeuten“, fuhr Markus fort. „Kein DNA-Material, keine Fingerabdrücke... Nichts, was darauf hindeutet, dass ein Mensch dahintersteckt. Aber die Wunden... diese Klauen.“ Er fuhr sich über das Gesicht und seufzte tief. „Ich habe mit den anderen Kollegen gesprochen. Einige von ihnen haben von...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Blut • Brutal • Horror • Monster • Slasher • Spannung • Thriller
ISBN-10 3-8187-3071-7 / 3818730717
ISBN-13 978-3-8187-3071-0 / 9783818730710
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