Skull-Ranch 148 (eBook)

Der Champ
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-7267-9 (ISBN)

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Skull-Ranch 148 - Wolfgang Hohlbein
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Mit brummendem Schädel wacht der Skull-Cowboy Brazos im Jail von Golden City auf. Nur mühsam erinnert er sich an die durchzechte Nacht und die wüste Schlägerei im Nugget Saloon. Bei dem Gedanken an den angerichteten Schaden wird dem hünenhaften Cowboy ganz mulmig. Umso überraschter ist er, als ihm der Marshal erzählt, dass ein Fremder bereits alles für ihn bezahlt hat. Auch die Geldstrafe.
Der Unbekannte entpuppt sich als der berüchtigte Box-Manager Roszac. In dem muskelbepackten Hünen Brazos hofft er, ein neues Zugpferd für seine Box-Show gefunden zu haben. Nicht ahnend, auf welch gefährliches Geschäft er sich einlässt, ergreift Brazos die Chance, Champion zu werden ...

Der Champ

von Star-Autor Wolfgang Hohlbein

Mit brummendem Schädel wacht der Skull-Cowboy
Brazos im Jail von Golden City auf. Nur mühsam
erinnert er sich an die durchzechte Nacht und
die wüste Schlägerei im Nugget-Saloon. Bei dem
Gedanken an den angerichteten Schaden wird
dem hünenhaften Cowboy ganz mulmig. Umso
überraschter ist er, als ihm der Marshal erzählt,
dass ein Fremder bereits alles für ihn bezahlt hat.
Auch die Geldstrafe.

Der Unbekannte entpuppt sich als der berüchtigte
Box-Manager Roszac. In dem muskelbepackten
Hü‍nen Brazos hofft er, ein neues Zugpferd für
seine Box-Show gefunden zu haben. Nicht ahnend,
auf welch gefährliches Geschäft er sich einlässt,
ergreift Brazos die Chance, Champion zu werden...

Der Schlüssel drehte sich klirrend im Schloss. Die Zellentür schwang quietschend nach innen, und George Rockwell trat, den Bund mit den Schlüsseln in der einen und eine Blechtasse voll dampfendem heißem Kaffee in der anderen Hand, in den quadratischen Raum. Auf seinem Gesicht lag ein grimmiger Ausdruck, aber wenn man genau hinsah, bemerkte man das leichte Zucken um seine Mundwinkel, und in seinen Augen lag ein amüsiertes Glitzern, das er trotz aller Mühe nicht ganz unterdrücken konnte.

»Guten Morgen«, sagte er, lauter als notwendig gewesen wäre.

Der Mann, der bisher reglos auf der Pritsche unter dem Fenster gelegen hatte, fuhr mit einer erschrockenen Bewegung hoch, griff sich an den Kopf und verzog gequält die Lippen. »Was soll an diesem Morgen gut sein?«, murmelte er. »Und warum schreist du so?«

»Ich schreie nicht«, antwortete der Marshal. »Und ich finde den Morgen gut. Vor allem, weil du mal wieder hier bist, Brazos. In letzter Zeit übernachtest du ja häufiger hier.« Er grinste, warf die Tür hinter sich zu und hielt dem breitschultrigen Schmied auffordernd die Tasse hin. »Hier – trink einen Kaffee. Vielleicht fühlst du dich dann besser.«

Brazos griff mit zitternden Fingern nach der Tasse, nippte vorsichtig an dem heißen, starken Getränk und sah sich mit einer Mischung aus Erstaunen und schlechtem Gewissen um. Dem Ausdruck auf seinem Gesicht nach zu urteilen, schien er sich nur mit Mühe zu erinnern, wie und wann er hierhergekommen war.

Rockwell ließ sich auf die Kante der zweiten, leerstehenden Pritsche niedersinken, schüttelte den Kopf und seufzte hörbar und übertrieben.

»Ich muss sagen«, begann er nach einer Weile, »dass selbst du mich manchmal noch überraschst. Ich bin ja viel von dir gewohnt, aber was du gestern Abend vorgeführt hast, war wirklich ganze Arbeit.«

Brazos schien ein Stück in sich zusammenzuschrumpfen. »War es... so schlimm?«, fragte er kleinlaut.

Rockwell schüttelte den Kopf. »Schlimmer«, antwortete er. »Viel schlimmer. Noch ein Besuch von dir, und sie können den Nugget-Saloon gleich als Brennholz verkaufen Du solltest dir überlegen, ob du nicht besser auf Milch oder Kaffee umsteigst, bevor ich dir die Stadt verbiete.«

Brazos senkte betreten den Blick und trank mit langsamen, sehr langsamen Schlucken von seinem Kaffee. »Das war nicht das Bier«, widersprach er, ohne den Marshal anzusehen. »So viel, dass ich hinterher nicht mehr weiß, was ich tue, kann ich gar nicht trinken. Aber da waren diese drei Kerle, und...«

»Fünf«, verbesserte Rockwell ruhig. »Es waren fünf. Die drei, die mit dem Streit angefangen haben, und zwei andere, die ein wenig verstimmt darüber waren, dass du sie als Wurfgeschosse benützen wolltest.« Sein Lächeln erlosch schlagartig. »Mal im Ernst, Brazos: Du solltest dich in Zukunft ein wenig zurückhalten. Du hast verdammtes Glück gehabt, dass niemand ernstlich verletzt worden ist, bisher. Irgendwann wirst du jemandem mal ganz aus Versehen den Schädel einschlagen, wenn du dich ununterbrochen in Schlägereien einlässt.«

»Ich habe nicht angefangen«, widersprach Brazos trotzig.

»Ich weiß«, nickte Rockwell. »Und das ist auch der einzige Grund, der dich diesmal noch vor dreißig Tagen bewahrt. Aber auch nur noch diesmal. Wenn ich dich noch einmal in einer Saloonschlägerei antreffe, wanderst du für vier Wochen hinter Gitter, ganz egal, ob du angefangen hast oder nicht.«

»Was kann denn ich dafür, wenn ich dauernd angegriffen werde?«, begehrte Brazos auf. »Wenn mich jemand provoziert...«

»Was dir nicht unbedingt ungelegen kommt, wie?«, unterbrach ihn Rockwell sanft. »Du brauchst dich jetzt nicht zu verteidigen, Brazos. Aber du tust dir selbst einen Gefallen, wenn du dir meine Worte hinter die Ohren schreibst – halt dich aus Schlägereien heraus. Ich habe genug Ärger und brauche nicht noch dich. Und ich möchte dich ungern eines Tages wegen Totschlages vor der Richterbank stehen sehen. Wie war der Kaffee?«

Brazos blinzelte, verwirrt durch den plötzlichen Gedankensprung. »Äh... gut«, sagte er unsicher.

»Das freut mich.« Rockwell stand auf und deutete mit einer Kopfbewegung auf die offenstehende Zellentür. »Dann heb deinen zarten Körper in die Höhe und mach, dass du rauskommst. Bevor ich es mir anders überlege und dich doch noch für eine Woche hierbehalte.«

»Ich... kann gehen?«, fragte Brazos, nun gänzlich verwirrt.

Rockwell nickte. »Ja. Der Schaden, den du angerichtet hast, ist bezahlt worden. Jemand hat ein gutes Wort für dich eingelegt. Ich weiß zwar nicht, warum, aber es geschehen noch Zeichen und Wunder.«

»Jemand?«

Rockwell grinste schadenfroh. »Nicht John Morgan, wenn du das hoffst«, sagte er. »Ich hoffe, er wird dir noch gehörig den Kopf waschen.«

Brazos stand zögernd auf, griff nach seinem Hut und begann nervös an der Krempe herumzufingern. »Aber wer hat dann...«

»Frag ihn selbst«, antwortete Rockwell. »Dein Wohltäter wartet in meinem Büro. Vielleicht erklärt er dir, warum er für dich bezahlt. Mir wollte er es nicht sagen.«

Brazos sah ihn noch einen Moment unsicher an, verließ dann die Zelle und ging auf die niedrige Holztür am Ende des Ganges zu, hinter der Rockwells Büro lag.

Rockwell entriegelte das Schloss, stieß die Tür auf und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Mann, der auf dem Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch saß. »Mr. Roszac«, sagte er.

Brazos trat zögernd an ihm vorbei und grüßte den Mann mit einem kaum merklichen Kopfnicken. Roszac war ein kleiner, grauhaariger Mann unbestimmbaren Alters. Seine Kleidung war teuer, ohne aber stutzerhaft zu wirken, und der Blick, mit dem er Brazos musterte, war der eines Mannes, der es gewohnt war, mit Menschen umzugehen. Er stand auf, lächelte auf eine kühle, geschäftsmäßige Art und eilte Brazos entgegen.

»Mr. Brazos?«, sagte er. »Es freut mich, Sie wieder gesund und guter Dinge zu sehen. Ich hoffe, Sie waren mit der Unterbringung in Marshal Rockwells Gasthaus zufrieden.«

Brazos griff verblüfft nach Roszacs dargebotener Hand, schüttelte sie und zog hastig die Finger wieder zurück, als Roszac schmerzhaft das Gesicht verzog.

»Sie haben für mich bezahlt?«, fragte er misstrauisch. »Warum?«

»Nehmen Sie's ihm nicht übel«, sagte Rockwell trocken. »Brazos hat noch nicht gelernt, dass es unter zivilisierten Menschen manchmal üblich ist, sich zu bedanken.«

Brazos zuckte zusammen und grinste verlegen. »Oh, natürlich. Ich... vielen Dank auch.«

Roszac machte eine wegwerfende Handbewegung. »Vergessen Sie's ruhig. Es war mir ein Vergnügen, den kleinen Betrag für Sie zu begleichen. Inklusive der Geldstrafe«, fügte er mit einem raschen Seitenblick auf Rockwell hinzu.

»Aber... warum?«, fragte Brazos. »Ich meine... es ist... nett, dass Sie mir halfen, aber wir kennen uns gar nicht, und...«

Roszac lächelte. »Ich war zufällig gestern Abend im Saloon, als Sie Streit mit diesen Burschen hatten, Brazos. Sie waren natürlich vollkommen im Recht und mussten sich verteidigen. Außerdem habe ich eine Vorliebe für gute Kämpfe. Und das, was Sie geliefert haben, war ein verdammt guter Kampf. Ihnen fehlt zwar noch viel Technik, aber Sie haben Kraft und Mut. Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich mich gern an einem anderen Ort als diesem mit Ihnen darüber unterhalten. Haben Sie etwas dagegen, sich von mir zum Frühstück einladen zu lassen?«

Brazos schüttelte verblüfft den Kopf. Er verstand so gut wie nichts mehr, aber immerhin hatte er es Roszac zu verdanken, dass er jetzt wieder auf freiem Fuß war, statt auf jemanden von der Skull warten zu müssen, der ihn freikaufte.

»Nun, dann gehen wir«, sagte Roszac.

»Ich... äh... müsste eigentlich zurück«, sagte Brazos unsicher. »Zur Skull. Ich arbeite da, und...«

»Die Skull?«, unterbrach ihn Roszac. »Ist das nicht die große Ranch im Tal?«

Brazos nickte.

»Und Sie arbeiten dort? Als was?«

»Ich bin...

Erscheint lt. Verlag 14.12.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-7267-7 / 3751772677
ISBN-13 978-3-7517-7267-9 / 9783751772679
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