Lassiter 2718 (eBook)

Durchbruch nach Fort Huachuca

(Autor)

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2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6943-3 (ISBN)

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Lassiter 2718 - Pete Hackett
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Lassiter zügelte den Falben, legte die Hände übereinander auf das Sattelhorn und ließ den Blick über die Ansammlung von Häusern und Hütten schweifen, die zu beiden Seiten einer breiten, staubigen Main Street errichtet worden waren.
Er hatte Lordsburg erreicht. Eine verwitterte Holztafel an einem Pfahl, auf die mit schwarzer Farbe der Name des Orts gepinselt worden war, verriet es. Der Zahn der Zeit hatte die Farbe verwaschen und zum Teil abblättern lassen.
Lassiter hoffte, dass hier die Fährte der beiden Banditen endete, die die Bank in Las Cruses überfallen und einen Kassierer sowie einen Deputy Sheriff, der sich ihnen in den Weg stellte, erschossen hatten. Nachdem sie ihrer gerechten Strafe zu entkommen drohten, hatte sich Lassiter, der sich zufällig in der Gegend aufhielt, an ihre Fersen geheftet.
Jetzt schnalzte er mit der Zunge und trieb das Pferd an...

Durchbruch
nach Fort
Huachuca

von Pete Hackett

Lassiter zügelte den Falben, legte die Hände übereinander auf das Sattelhorn und ließ den Blick über die Ansammlung von Häusern und Hütten schweifen, die zu beiden Seiten einer breiten, staubigen Main Street errichtet worden waren.

Er hatte Lordsburg erreicht. Eine verwitterte Holztafel an einem Pfahl, auf die mit schwarzer Farbe der Name des Orts gepinselt worden war, verriet es. Der Zahn der Zeit hatte die Farbe verwaschen und zum Teil abblättern lassen.

Lassiter hoffte, dass hier die Fährte der beiden Banditen endete, die die Bank in Las Cruses überfallen und einen Kassierer sowie einen Deputy-Sheriff, der sich ihnen in den Weg stellte, erschossen hatten. Nachdem sie ihrer gerechten Strafe zu entkommen drohten, hatte sich Lassiter, der sich zufällig in der Gegend aufhielt, an ihre Fersen geheftet.

Jetzt schnalzte er mit der Zunge und trieb das Pferd an...

Der Falbe trug ihn zwischen die ersten Häuser der Ortschaft. Lordsburg war keine kleine Stadt. Sie zog sich in die Länge und schien alles zu besitzen, was eine Stadt ausmachte: eine City Hall, ein Gerichtsgebäude, ein Hotel, den General Store, eine Postkutschenstation, Saloons, einen großen Mietstall – und einen Sheriff.

Nördlich der Stadt, zwischen den Hügeln, befand sich ein befestigtes Camp der US-Kavallerie. Es war von der Stadt aus nicht zu sehen. Lediglich der Fahnenmast mit der Flagge der Vereinigten Staaten überragte einen der Hügel und verriet die Existenz des Camps.

Lassiter war sich sicher, dass Männer wie die beiden Banditen von einer Stadt wie Lordsburg angezogen wurden wie die Motten vom Licht. Sie hatten Geld erbeutet und suchten das Vergnügen. Hier konnten sie es finden, denn Städte wie Lordsburg boten so ziemlich alles, was sündhaft und unmoralisch war.

Lassiter lenkte sein Pferd auf den Mietstall zu. Das Hoftor war geöffnet. Im Wagen- und Abstellhof ließ sich der große Mann mit den breiten Schultern und den schmalen Hüften, um die der Revolvergurt mit dem Remington im Holster geschnallt war, aus dem Sattel gleiten. Staub rieselte von seinen Schultern und der breiten Krempe seines Stetsons. Hinter ihm lag die Felswüste, und man konnte Pferd und Reiter die Strapazen, denen sie tagelang ausgesetzt gewesen waren, ansehen. Mit vom langen Ritt etwas steifen Beinen führte Lassiter das Tier zu einem Wassertrog. Ein feiner Staubfilm schwamm auf der Wasseroberfläche. Lassiter zerteilte ihn mit beiden Händen, wusch sich Staub und Schweiß aus dem Gesicht und trocknete es mit seinem Halstuch ab.

Der Falbe hatte seine Nase schon in das Wasser getaucht und stillte seinen Durst.

Als Lassiter hinter sich mahlende Schritte im feinen Sand des Hofes vernahm, schaute er über die Schulter und sah einen allenfalls zwanzigjährigen Burschen näherstapfen, auf dessen Kopf eine zerknautschte graue Mütze der ehemaligen Konföderation saß.

Lassiter wandte sich dem Burschen zu. Der tippte lässig an den abgegriffenen Schirm der Mütze und sagte: »Howdy, Sir. Ich bin der Stallmann. Wenn Sie Ihr Pferd in diesem Stall unterstellen, kostet das einen halben Dollar pro Tag. Die Tränke und das Futter sind darin enthalten.«

»Ich habe nicht vor, allzu lange in Lordsburg zu bleiben«, erklärte Lassiter. »Auf jeden Fall aber bleibe ich bis morgen hier. Übernimmst du das Tier?«

»Wenn Sie im Voraus zahlen – ja«, erwiderte der Stallbursche.

Lassiter lächelte, kramte einen halben Dollar aus seiner Westentasche und warf ihn dem Stallmann zu, der ihn geschickt auffing. Dann schnallte er seine Satteltaschen los, warf sie sich über die linke Schulter, und zog mit einem Ruck die Winchester aus dem Scabbard. »Zufrieden?«, fragte der große Mann grinsend.

Der Bursche nickte. »Auf Ihren Schultern und im Fell Ihres Pferdes klebt der Staub der Felswüste«, sagte er dann. »Kein vernünftiger Mensch wählt den Weg durch diese von Gott verlassene Ödnis, es sei denn, er ist auf der Flucht – oder er jagt jemanden.«

»Ich jage jemanden«, erwiderte Lassiter knapp. »Zwei Kerle, Bankräuber und Mörder. Ihre Spur führt von Las Cruses hierher.«

»Hat einer der beiden einen rötlichen Bart und der andere ein verkrüppeltes linkes Ohr?«, erkundigte sich der Stallbursche.

In Lassiters Augen blitzte es auf. »Hast du die beiden gesehen?«, fragte er.

»Sie kamen gestern hier an. Ihre Gäule stehen im Stall. Der mit dem verkrüppelten Ohr hat sich erkundigt, wo man hier die Puppen tanzen lassen könne. Die beiden sind aus derselben Richtung gekommen wie Sie, Sir. Ich habe sie zum Crystal Palace verwiesen. Dort sind ein halbes Dutzend bereitwilliger Ladys beschäftigt, es gibt dort darüber hinaus einige Spieltische, und man bekommt den besten Whisky weit und breit.«

»Danke«, knurrte Lassiter. »Es gibt in Lordsburg sicherlich auch ein Gesetz.«

»Natürlich. Die Stadt ist Sitz der Verwaltung des Hidalgo Countys. Der Sheriff hat sein Büro an der Mainstreet. Sein Name ist Dale Morrison. Er ist zwar nicht mehr der Jüngste, aber furchtlos und konsequent. Sollte es sich bei den beiden Gentlemen tatsächlich um die Kerle handeln, die Sie suchen, Stranger, sollten Sie, ehe Sie etwas unternehmen, Sheriff Morrison einschalten. Der wird nämlich ziemlich ungemütlich, wenn man ihm ins Handwerk pfuscht.«

»Keine Sorge«, murmelte Lassiter. Er überließ dem Stallburschen sein Pferd, setzte sich in Bewegung und entfernte sich in Richtung des Tores. Das Leder seiner verstaubten Stiefel knarrte trocken, die Winchester trug er rechts am langen Arm, mit der linken Hand hielt er die Satteltaschen fest, die über seine Schulter hingen.

Der Blick des Stallmannes folgte ihm. Er war wohl zu dem Schluss gelangt, dass mit dem Fremden ein zweibeiniger Wolf nach Lordsburg gekommen war.

Lassiters erster Weg führte ihn tatsächlich zu Sheriff Dale Morrison. Der Gesetzeshüter, ein hagerer, grauhaariger Mann mit grauen Falkenaugen, hörte sich an, was Lassiter zu berichten hatte. Dann nickte er, ging zum Gewehrschrank und entnahm ihm eine doppelläufige Shotgun, überprüfte die Ladung und sagte: »In Ordnung, Mister. Wenn es sich bei den beiden Kerlen im Crystal Palace um die Bankräuber und Mörder handelt, dann stutzen wir ihnen die Flügel.«

Sheriff Dale Morrison betrat den Crystal Palace durch die Vordertür. Leise knarrend schwangen hinter ihm die Flügel der Pendeltüre aus. Der Fünfzigjährige ließ den suchenden Blick in die Runde schweifen. Jetzt am Nachmittag war der Saloon nur schwach besucht. Drei Animiergirls saßen mit übereinandergeschlagenen Beinen gelangweilt an der Bar und musterten den Sheriff ohne die Spur einer Gemütsregung.

Morrison, der beim Eingang stehengeblieben war, sah die beiden Kerle, die ihm Lassiter bezeichnet hatte, an einem der Spieltische im hinteren Teil des großräumigen Saloons sitzen. Zwei Männer, Bürger der Stadt, leisteten ihnen beim Spiel Gesellschaft.

Das schmale, kantige Gesicht des Sheriffs mit dem riesigen grauen Schnurrbart, der seinen Mund fast ganz bedeckte, nahm einen entschlossenen Ausdruck an. Morrison setzte sich ruckartig in Bewegung und lenkte seine Schritte quer durch den Schankraum auf den Spieltisch zu. Er hielt die Schrotflinte mit beiden Händen schräg vor der Brust.

Am Spieltisch wurde man auf den Gesetzeshüter aufmerksam. Vier Augenpaare richteten sich auf ihn. Einen Schritt vor dem Tisch blieb der Sheriff stehen.

In diesem Moment betrat auch Lassiter den Saloon. Die Winchester trug er in der linken Hand am langen Arm. Seine Rechte hing locker neben dem Knauf des Remingtons, der im offenen Holster steckte. Er ging zur Theke und stellte sich so, dass er den Spieltisch im Auge hatte.

Der Sheriff stieß hervor: »Bill, Wayne, es wäre besser für euch, wenn ihr jetzt aus dem Spiel aussteigt und euch vom Acker macht.« Während er sprach, ließ Dale Morrison die beiden Kerle, von denen einer einen rötlichen Bart und der andere ein verkrüppeltes linkes Ohr hatte, nicht aus den Augen. Sie verrieten Anspannung und vermittelten den Eindruck von Sprungbereitschaft und Gefährlichkeit.

Die beiden Männer, die der Sheriff Bill und Wayne genannt hatte, erhoben sich und verließen den Tisch. Der Eishauch der tödlichen Gefahr schien sie berührt zu haben, denn sie ließen sogar ihr Geld liegen.

Die beiden Kerle, die jetzt noch am Spieltisch saßen, hatten die Karten weggelegt und belauerten den Sheriff, einen Ausdruck von Heimtücke in den glitzernden Augen. Ein unstetes Leben jenseits von Recht und Ordnung hatte unübersehbare Spuren in ihren Gesichtern hinterlassen.

Der Gesetzeshüter sagte: »Man wirft euch beiden vor, die Bank in Las Cruses überfallen, den Kassier und einen Deputy-Sheriff getötet und zwei Satteltaschen voll Geld erbeutet zu haben. Der Beschreibung nach besteht nicht der geringste Zweifel, dass ihr die beiden Halunken seid. Euer Trail ist hier zu Ende.«

Der mit dem roten Bart legte den Kopf etwas in den Nacken und fragte: »Wer behauptet das, Sheriff?« Er wirkte vollkommen...

Erscheint lt. Verlag 17.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • Sexy • sonder-edition • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6943-9 / 3751769439
ISBN-13 978-3-7517-6943-3 / 9783751769433
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