Jack Slade 1015 (eBook)

Räuberische Hyänen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6900-6 (ISBN)

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Jack Slade 1015 - Jack Slade
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Zwischen diesen Fronten versuchen der Scout Ben Kaye, ein Freund der Oglallah, und der relativ ahnungslose, aber wohlmeinende Armeehauptmann Townsend, sich zu orientieren. Das wird durch die gezielte Streuung falscher Meldungen durch die Banditen auch nicht einfacher.
Ben Kaye muss nach Kräften versuchen, die Siedler zu retten, die ihn als Scout angestellt haben, damit der Durst der Indianer nach Vergeltung für ein Massaker nicht die Falschen trifft.

Räuberische
Hyänen

Der Lockruf des Goldes weckt nicht immer die besten Seiten im Menschen. Das zeigt sich, als eine Gruppe wirklich hartgesottener Halsabschneider von einem Goldschatz in den Bergen erfährt, einem Gebiet, das dem Stamm der Oglala gehört. Die Blutspur dieser Banditen gefährdet schon bald einen wackeligen Waffenstillstand zwischen den Ureinwohnern und den Siedlern.

Zwischen diesen Fronten versuchen der Scout Ben Kaye, ein Freund der Oglala, und der relativ ahnungslose, aber wohlmeinende Armeehauptmann Townsend, sich zu orientieren. Das wird durch die gezielte Streuung falscher Meldungen durch die Banditen auch nicht einfacher.

Ben Kaye muss nach Kräften versuchen, die Siedler zu retten, die ihn als Scout angestellt haben, damit der Durst der Indianer nach Vergeltung für ein Massaker nicht die Falschen trifft ...

Ray Logan lag im Schutz der niedrigen Kiefern und spähte vorsichtig hinunter ins Tal. Sein Gewehr lag neben ihm.

Es war nur ein kleines Camp der Oglala, und er zählte vier mit allerlei sonderbaren Zeichen bemalte Tipis, die am Ufer des Firestone Creeks aufgebaut waren. Er erblickte außerdem vier Männer, die faul im Gras lagen, und vier Frauen, die gerade das Lagerfeuer schürten. Außerdem sah er ein halbes Dutzend Kinder und zwei hohe Holzgestelle, auf denen der frisch gefangene Fisch im Wind trocknete.

»Holen wir die anderen und machen sie fertig!«, zischte Pete McKnee, der neben ihm kauerte.

»Wir warten bis zum Ende der Nacht«, beschied Logan. Er war der Boss der Bande und entschied, wann was zu tun war. Alle folgten seinem Kommando. Er war ein hochgewachsener hagerer Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren, einem schwarzen Bart und dunklen bösen Augen.

Er hob den Blick und starrte hinüber zur blauen Linie der Green Mountains, die sich am Horizont abzeichnete. Diese Dreckskerle würde ihn von seinem Gold nicht länger fernhalten! Sein Plan war hervorragend, genial, und die verdammten Rothäute würden ihm nicht mehr im Wege sein.

Nun würde er handeln.

Die Oglala lagerten seit gut einer Woche am Firestone Creek, einem Flüsschen, das aus den Green Mountains kam. Ihr Anführer war ein dreißigjähriger Mann namens Black Hawk, ein breitschultriger Krieger, der im Ruf stand, ein hervorragender Jäger zu sein.

Er hatte es schon immer geliebt, bis zu den Knien im reißenden, eiskalten Wasser eines Creeks zu stehen und die flinken und wendigen Fische mit den blitzschnellen Stößen seiner Lanze zur Strecke zu bringen. Das war ein fairer Kampf, und die Geister des Wassers blieben besänftigt. Zudem lag der Firestone Creek am Fuße der Green Mountains und damit weit entfernt von jeder Siedlung der Weißen. Hier, bei den heiligen Bergen der Oglala, war das Land noch so unberührt und rein, wie es bereits in den lange vergangenen Zeiten der Vorfahren gewesen war.

Black Hawk und die anderen Männer hatten viele Dutzende Fische gefangen, und die Frauen hatten die Tiere ausgenommen und auf den Holzgestellen zum Trocknen aufgehängt. Es war eine reichliche Beute, und in den eiskalten Wintermonaten, wenn die Schneestürme über die Prärie jagten, würde sie für die Sioux eine wichtige Nahrungsquelle darstellen.

So war es eine schöne und friedliche Zeit: In den Nächten war es bereits kalt, doch an den Tagen schien die Sonne warm von einem strahlend blauen Himmel und ließ das Laub der Bäume bunt in den Farben des Indian Summer leuchten.

In dieser Nacht, in der Black Hawk und seine Freunde sterben sollten, hatte er die letzte Wache übernommen. Auch hier, im Herzland der Oglala, war dies vonnöten, denn es war immer möglich, dass eine Gruppe der Cheyenne oder gar Blackfeet auf Beutezug herüberkam, um das Camp zu überfallen. Zudem strömten seit einigen Jahren immer mehr weiße Siedler ins Land der Sioux und zogen immer längere Karawanen von Planwagen durch die Weiten der Prärie.

Die allermeisten dieser Siedler waren zwar auf dem Weg nach Westen, auf die andere Seite der Felsenberge, doch man konnte nie wissen.

Black Hawk hasste diese Menschen nicht, denn die allermeisten von ihnen waren friedliche Leute. Viele waren sogar sehr arm. Nur schienen sie nicht zu verstehen, dass doch die Lakota seit ewigen Zeiten die Besitzer dieses Landes waren. Dass die Geister der Prärie dieses Land vor langer Zeit an die roten Völker gegeben hatten. Vielmehr schienen die Weißen einfach zu glauben, dass die Prärie ihnen gehörte und dass die Indianer die Eindringlinge wären.

Lange Zeit hatten die Sioux gehofft, dass der Strom der Siedler eines Tages wieder versiegen würde. Doch das war eine Illusion gewesen. Es kamen immer mehr. Und vor zwei Jahren hatten die Blauröcke unten am Wind River Fort Buffalo errichtet, und das war eine feste Bastion, die sie wohl kaum wieder räumen würden.

So stand es nicht gut um das Volk der Oglala, und Black Hawk fragte sich manchmal bange, was wohl aus seinen Kindern werden sollte. Wer würde über dieses Land herrschen, wenn sie einmal erwachsene Männer waren?

In dieser Sekunde hörte er das Geräusch. Fern im Osten zeigte sich ein erster heller Streifen, und aus dem Wald erscholl der Ruf eines frühen Vogels. Über dem Wasser des Creeks hing dünner Nebel, und es würde wieder ein wunderschöner Tag werden. Das Geräusch war vom Berghang oberhalb des Camps gekommen. Steine waren nach unten gerollt.

Black Hawk spürte, dass Gefahr drohte. Auf seinen Instinkt konnte er sich immer verlassen. Er griff nach seinem Gewehr, erhob sich auf die Knie und spähte den Hang hinauf. Doch noch war es nicht hell genug, um mehr zu erkennen als dichten Wald.

In diesem Augenblick krachte der erste Schuss. Der Oglala sah das rote Aufblitzen eines Gewehrs, etwa auf halber Höhe des Berghangs. In derselben Sekunde warf er sich zur Seite, und die Kugel pfiff an seinem rechten Arm vorbei und riss ein Stück Leder aus dem Ärmel seiner Jacke. Mit einem schnellen Sprung ging er hinter einem niedrigen Holzstoß, den die Frauen hier aufgeschichtet hatten, in Deckung, riss sein Gewehr in den Anschlag und feuerte.

Aber sein Gegner war irgendwo dort oben hinter Felsbrocken und Sträuchern verborgen. Und in der nächsten Sekunde krachten weitere Schüsse. An mehreren Stellen des Hangs blitzte Mündungsfeuer auf, und in kürzester Zeit wurden Dutzende Schüsse abgegeben.

Eine ganze Bande griff das Camp der Oglala an. Kugeln schlugen in Black Hawks Deckung, ebenso wie in die Zelte seiner Leute.

Der Indianer sah, wie ein Mann aus einem der Zelte kam und sofort von mehreren Kugeln durchsiebt wurde. Der Krieger erstarrte schier in seiner Bewegung, riss dann die Arme hoch, stürzte blutüberströmt nach vorn und blieb reglos liegen.

Jetzt brach die Hölle los. Immer mehr Schüsse krachten, und gellende Schreie waren aus den Zelten zu hören. Mehrere Indianer – auch die Kinder – waren noch im Schlaf getroffen und verletzt worden. Ihre entsetzten Schreie hallten weit durch das Tal.

Alles ging blitzschnell. Die Roten hatten kaum Zeit, aus dem Schlaf zu klarem Bewusstsein emporzutauchen. Zwei junge Frauen kamen bereits blutüberströmt aus dem vordersten Zelt hervor und wurden sofort vom tödlichen Blei niedergemäht. Mehrere Kinder stürmten aus einem anderen Zelt und wurden ohne jedes Erbarmen von den Angreifern erschossen. Die Banditen feuerten unablässig und töteten jeden. Und dann sauste ein erster brennender Pfeil vom Abhang her über das Tal und traf in eines der Zelte.

Black Hawk begriff, dass dies das Ende war. Denn sofort fing die von Wind und Sonne ausgetrocknete Lederhaut Feuer und leckten Flammen über das hölzerne Gestänge des Tipis. Weitere Rote kamen in Todesangst aus den brennenden Tipis hervor und wurden sofort mit Kugeln eingedeckt. Alle wurden getötet. Noch mehr Schüsse krachten, noch mehr Schreie waren zu hören und noch mehr todbringende Flammen leckten züngelnd über die Zelte.

Schwarzer Rauch stieg zum Himmel empor. Black Hawk hatte sein Gewehr nachgeladen, richtete sich hinter seiner Deckung auf und feuerte in Richtung der Angreifer. Doch im selben Augenblick verspürte er einen heißen Schmerz in seiner Brust. Sein Hemd war sofort voller Blut. Und dann verspürte er einen knallharten Schlag am Kopf, der im nächsten Augenblick regelrecht zu explodieren schien.

Vor seinen Augen detonierten und zerplatzten zahllose Blitze in einem wilden Inferno, und in seinen Ohren dröhnte es wie schwerer, rollender Donner. Für Bruchteile von Sekunden, die sich jedoch zu Stunden zu dehnen schienen, dachte der sterbende Krieger zurück an seine Kindheit in den Weiten der Prärie. An seine Mutter und an seinen Vater und an den Clan, zu dem er gehörte. Dann wurde alles schwarz rings um

Black Hawk kippte tot zur Seite.

Ray Logan hatte den ersten Schuss auf die Roten abgegeben. Er kauerte im Schutz der Kiefern hinter einem niedrigen Felsbrocken oberhalb des Camps der Oglala.

Es war nun die besten Stunde für einen Angriff: Im Osten kündigte ein erster, heller Streif den kommenden Tag an, und die Finsternis der Nacht lichtete sich. Dünner Nebel hing zwischen den Tipis, und die Roten lagen noch in tiefem Schlaf. Bis auf diesen Kerl, den sie als Wache aufgestellt hatte und der am Rande des Lagers im...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6900-5 / 3751769005
ISBN-13 978-3-7517-6900-6 / 9783751769006
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