Bom Dia, Morte! - Der gestohlene Mord (eBook)

Urlaubskrimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
172 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-6061-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bom Dia, Morte! - Der gestohlene Mord - Mina Giers
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Bom dia und willkommen in Colares!
Die beliebte Fernsehshow Ferienhaus der Sternchen kommt nach Colares! In einer Villa direkt am Strand wohnen mehrere Promis - darunter auch Lauras absolutes Idol: die Krimiautorin Nina Seier. Laura ist ganz aus dem Häuschen und sieht sich jede Folge an.
Bis plötzlich die Kamerafrau der Sendung vor ihrer Tür steht und nach der Detektivin fragt. Die Kamerafrau entpuppt sich ausgerechnet als Bens Ex-Freundin Carmen, die Laura nicht gerade freundlich gesinnt ist. Doch Lauras Neugier ist geweckt, denn es hat ein Verbrechen in der Promi-Villa gegeben: Ein Kandidat wurde ermordet - und Laura soll ermitteln.

Über die Serie
: Privatdetektivin Laura Holler sucht einfach nur Ruhe und Entspannung in dem kleinen idyllischen Fischerdorf Colares an Portugals Küste. Im Strandcamp The Shacks stehen für Laura Surftraining, Yoga und Entspannung auf der Tagesordnung. Mit der Urlaubsidylle ist es allerdings bald vorbei, als sie über die ein oder andere Leiche stolpert! Auf die Dorfpolizisten ist bei den Ermittlungen leider kein Verlass. Die futtern lieber Pastéis de Nata, als Spuren zu verfolgen. Also macht sich Laura unter portugiesischer Sonne selbst auf Mörderjagd - tatkräftig unterstützt von ihren neuen Freunden: der Yogalehrerin Mariella und dem attraktiven Campbesitzer Ben.
Eine humorvolle Urlaubskrimi-Serie in Portugal!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Mina Giers ist das Krimi-Pseudonym von Katja Segin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn. Gedanklich befindet sie sich allerdings ständig auf spannenden Abenteuern, ob in der kleinen Krimi-Tankstelle direkt um die Ecke oder im coolen Surfhotel in Portugal, wo überdurchschnittlich oft gemordet wird - jedenfalls, wenn man ihrer Fantasie glauben darf. Sie hat echt viele Hobbys ... Surfen gehört nicht dazu.</p>

Kapitel eins – Das war spitze!


Mit der Popcornschüssel im Arm schlich Laura in den Aufenthaltsraum von The Shacks und blickte sich vorsichtig um.

Es war niemand zu sehen, die Luft war rein. Zum Glück waren die Gäste des hippen Surfcamps heute Abend gesammelt zu einem Picknick am Strand verabredet.

Behutsam stellte sie die Schüssel auf dem großen, rustikalen Holztisch ab, der so aussah, als sei er aus einem großen Stück Treibholz gezimmert worden. Dann schaltete sie den Fernseher ein und schnappte sich die Fernbedienung, die darauf lag.

Wenn ihr früherer Detekteipartner Frederick wüsste, was sie hier tat, würde er sich ganz gehörig über sie lustig machen.

Ich weiß genau, was du da tust, Laura!, sagte der Frederick in ihrem Kopf mit einem Glucksen in der Stimme.

Sie zuckte zusammen, als der Fernseher laut lospolterte. Schnell drehte sie die Lautstärke herunter und lauschte. Niemand rührte sich.

Wo auch immer Ben sich herumtrieb, er hatte es nicht gehört. Normalerweise kam er nämlich immer dazu, wenn sie sich hier bei ihm auf seiner Couch einen Film auf Deutsch ansah. Und normalerweise freute sie sich auch darüber und schämte sich nicht dafür.

Doch heute würde sie lieber allein fernsehen. Wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, würde sie sich die Show, die sie sehen wollte, sogar in der Einsamkeit ihres Zimmers in der Vila Calma anschauen, wo es auch garantiert niemand mitbekam. Doch sie hatte gar keinen Fernseher, weil sie sonst niemals fernsah, und auf die Schnelle hatte sie es nicht hinbekommen, einen deutschen Sender in den Apparat zu programmieren, der im Nachbarhotel in der Lounge stand und nie benutzt wurde.

Es hatte schon seine Vorteile, dass der Besitzer des benachbarten Surfcamps ein Deutscher war, der ab und zu doch mal von Heimweh und der Lust auf heimisches Fernsehen gepackt wurde. Und dass Laura so klein war, erwies sich auch hin und wieder als Vorteil. Nicht nur bei ihrer Arbeit als Hoteldetektivin der Vila Calma, wenn sie sich irgendwo für eine Observation verstecken musste, war das praktisch. Es machte ihr auch leichter, unbemerkt von einem Grundstück auf das andere zu gelangen. Das Gebüsch, hinter dem die geheime Tür versteckt war, wurde nämlich immer dichter und schien sich gar nicht an der neuerdings gestiegenen Anzahl derer, die es passierten, zu stören.

Als der Vorspann mit der scheußlichen Musik gelaufen war, drehte sie die Lautstärke vorsichtig wieder höher und kuschelte sich tief in das weiche Polster. Sie wühlte ihre Hand in das Popcorn und warf sich einige der weißen Puffs in den Mund.

Leider waren auf dem Bildschirm nur zwei Moderatoren zu sehen, die sie beide nicht kannte und die sich mit wenig subtiler Ironie über die Kandidaten der Show lustig machten. Ein bisschen sogar über die Zuschauer, wenn Laura das richtig auffasste. Doch vielleicht war sie auch einfach selbst diesem Format gegenüber zu ablehnend und verstand alles als Kritik, was damit zu tun hatte.

Die beiden Männer waren ihr viel zu laut und zu schrill. Hoffentlich schalteten sie gleich ins Haus und zu den Kandidaten. Wenn es nach ihr ginge, sollten sie zu einer einzigen Kandidatin schalten, nämlich der, für die sie sich das Ganze überhaupt antat.

»Was machst du denn hier, meine Liebe?«, erklang es plötzlich von der Tür zum Speisezimmer her. Im Rahmen war eine dunkelhaarige Schönheit aufgetaucht.

Laura fuhr in die Höhe und schleuderte instinktiv die Fernbedienung von sich, als könnte sie auf diese Weise davon ablenken, dass sie es war, die die Macht über die Flimmerkiste innehatte. Ein bisschen übertrieben vielleicht, vor allem, da ja niemand sonst anwesend war. Popcorn schwappte über den Rand der Schüssel und verschwand auf Nimmerwiedersehen in den fluffigen Teppichfasern.

Mariella kicherte auf, fing die Fernbedienung in der Luft und ließ sich dann neben Laura auf das Sofa sinken. Als Yogalehrerin hatte man so etwas vermutlich einfach drauf. »Ist das eine deutsche Show? Ich kenne sie gar nicht!« Mit großen Augen beäugte Lauras Freundin den Bildschirm, auf dem das Bild gerade umsprang und nun in einer großzügigen Kamerafahrt eine wunderschöne bewaldete Hügellandschaft gezeigt wurde.

Die Fahrt verlangsamte, als eine opulente Villa ins Blickfeld kam. Immer langsamer steuerte die Kamera nun darauf zu. Vor der Tür standen zehn Personen, fünf Männer und fünf Frauen, in teils abenteuerlich exzentrischer Kleidung, und blickten überheblich in die Kamera.

In Laura stieg ein Kribbeln auf, als sie die Person entdeckte, für die sie eingeschaltet hatte.

»Aber … das ist ja …« Mariella rutschte bis an den Rand des Sofas. Auch sie schien aufgeregt zu sein. »Ich kenne das Haus! Ach was, ich kenne die ganze Gegend!«

Laura nickte und legte den Finger auf die Lippen. »Ja, ich weiß … aber bitte, Schsch!«

Fünf der Personen vor der Villa wurden ausgelöscht und hinterließen nur noch eine schwarze Silhouette.

»Das ist Colares!«, stieß Mariella aus. Es klang wie ein Jauchzen. »Colares ist im deutschen Fernsehen!«

Schnell hob Laura die Hände. »Ja, ist es … aber ich weiß nicht, ob das in diesem Fall etwas ist, worauf man stolz sein sollte.«

Mariella sah ihr ins Gesicht, und ihre Miene verdunkelte sich kein bisschen dabei. Diese Frau war einfach in ihrem Optimismus nicht zu erschüttern.

Es war beneidenswert.

»Aber warum nicht?«, fragte sie. »Da war gerade unsere wunderschöne Landschaft zu sehen, in der Ferne konnte man den Strand erahnen, und das Kloster auf dem Hügel hinter dem Ort konnte ich auch ausmachen. Das ist doch eine hervorragende Werbung für uns!« Bei diesen Worten breitete sie die Arme aus, als meinte sie mit »uns« ganz speziell die Menschen in The Shacks. Vielleicht passte auch die Vila Calma noch mit in ihre Umarmung. Mariella war ja großzügig, und Monteiro, Lauras Chef, würde sich freuen.

Über die Gäste, und auch über eine Umarmung, da war sich Laura sicher.

Schnell schüttelte sie den Gedanken ab. »Da könntest du richtig liegen, Mariella.« Nicht, dass Ben sich über leere Gästezimmer beschweren musste, und auch das Luxushotel mit Spa von Monteiro lief äußerst zufriedenstellend. Gerade jetzt, Anfang August, waren beide ausgebucht, weil Colares selbst im Hochsommer meist nicht zu heiß war. Doch neue Anfragen waren immer gern gesehen.

Mariella kuschelte sich wieder ins Polster und nahm Laura kurzerhand die Schüssel ab. Mit dem Mund voller Popcorn fragte sie: »Und wo ist dann das Problem?«

Laura rutschte auf ihrem Platz hin und her und behielt dabei den Bildschirm im Auge. Der Vorspann war inzwischen beendet, und jetzt legten sich im Aufenthaltsraum der Villa zwei bullige Männer vor laufender Kamera miteinander an. Es waren zwei bekannte Boxer. Sie beschimpften sich dermaßen aggressiv, dass der Sender einige der Worte piepte, und eine breitschultrige Frau, die Laura vage bekannt vorkam, deren Namen ihr aber gerade nicht einfiel, stellte sich zwischen die Streithähne.

»Na ja, du siehst ja«, sie zeigte auf den Bildschirm. »Das Niveau der Show ist …« Verzweifelt suchte sie nach einem passenden Wort, das nicht ganz so schlimm klang.

Mariella zog die Knie an und wedelte mit der Hand. »Schsch! Ich verstehe doch sonst gar nicht, was sie sagen! Das ist nicht meine Sprache, vergiss das nicht, da muss ich mich konzentrieren.« Sie kniff die Augen zusammen und griff wieder in das Popcorn.

Entgeistert beobachtete Laura ihre beste Freundin, wie sie ihren schlanken Oberkörper hin und her bewegte, als müsse sie selbst den angedeuteten Schlägen dieses russischen Schwergewichtsboxers Latschkow ausweichen, der so tat, als würde er gleich auf seinen Kollegen Alex Schneider losgehen.

Er tat wohlgemerkt sehr erfolgreich so, doch Schneider zuckte mit keiner Wimper und lachte ihm nur frech ins Gesicht.

Laura verdrehte die Augen. Na, wenigstens Mariella hatte ihren Spaß.

»Kämpfen die gleich, die beiden Hahnstreite?«, fragte diese atemlos, und ihre dunklen Locken wippten auf und ab. Sie konnte es wohl gar nicht erwarten, das zeigte ihr ganzer Körper. Einige helle Krümel hatten sich bereits in ihre Mähne verirrt.

Laura rutschte ein Stückchen von ihr weg. So viel Begeisterung war ihr unheimlich. »Ich glaube nicht. Das würde wohl nicht mehr ins brave Abendprogramm passen.«

Mitten in ihrer Bewegung hielt Mariella inne. »Aber was ist denn dann der Sinn des Ganzen?«

Auf dem Bildschirm zoomte die Kamera ein wenig heraus, und eine sehr dünne, schwarz gekleidete Frau mit einem dunklen Bob kam ins Bild. Sie hockte auf einer Bank wie eine Krähe, und sah von einem der Streithähne zum anderen. Doch sie machte keine Anstalten, der Frau zu helfen, die sich zwischen die Männer gestellt hatte. Vielleicht war das besser so, denn ihre Statur war mehr als nur zierlich.

Laura hob die Schultern. »Das weiß ich auch nicht so genau …« Und das, was sie wusste, fand sie äußerst unangenehm. »In dieser Villa wurden zehn deutsche nicht mehr ganz so beliebte Prominente einquartiert, die in irgendwelchen Spielen gegeneinander antreten müssen. Und wer vom Publikum am wenigsten gemocht wird, muss ausziehen.«

»Wie furchtbar!« Mariella sah sie an, als sei das wirklich furchtbarer als zwei alternde Boxer, die sich vor laufenden Kameras verprügelten. »Dann gewinnt also die Person, die das Publikum am wenigsten nicht mochte?«

Laura nickte langsam. Besser hätte sie es auch nicht...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Reihe/Serie Laura und die Portugal-Morde
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Colares • Ermittlung • Krimi • Krimis • Mord • Portugal • Surfen • Tod • Urlaub • Wellness • Yoga • Yogacamp
ISBN-10 3-7517-6061-X / 375176061X
ISBN-13 978-3-7517-6061-4 / 9783751760614
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