Lassiter 2708 (eBook)

Showdown am Arapaho Pass

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6615-9 (ISBN)

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Lassiter 2708 - Tom Hogan
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Lassiter saß an dem Klapptisch seines Hotelzimmers in Denver und schrieb an dem Bericht für die Zentrale der Brigade Sieben in Washington. Seine letzte Mission hatte er am Vortag zu Ende gebracht. Wie durch ein Wunder hatte er bei dem Showdown mit seinen Widersachern nicht einen Kratzer abbekommen. Morgen würde er Colorado verlassen und sich nach Kansas begeben.
In Wichita gab es etwas zu feiern - die Geburt eines Mädchens namens Alice Weston. Bei dem Gedanken an seine Freunde Ben und Bonny Weston wurde Lassiter ganz warm ums Herz.
Ein zaghaftes Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Erinnerungen. Ein Laufbursche vom Post Office brachte ein Telegramm. Als Lassiter den kurzen Text las, überlief ihn ein kalter Schauder.
'Zur Hölle!', murmelte er.

Showdown am
Arapaho Pass

von Tom Hogan

Lassiter saß am Klapptisch seines Hotelzimmers in Denver und schrieb an dem Bericht für die Zentrale der Brigade Sieben in Washington. Seine letzte Mission hatte er am Vortag zu Ende gebracht. Wie durch ein Wunder hatte er bei dem Showdown mit seinen Widersachern nicht einen Kratzer abbekommen. Morgen würde er Colorado verlassen und sich nach Kansas begeben.

In Wichita gab es etwas zu feiern – die Geburt eines Mädchens namens Alice Weston. Bei dem Gedanken an seine Freunde Ben und Bonny Weston wurde Lassiter ganz warm ums Herz.

Ein zaghaftes Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Erinnerungen. Ein Laufbursche vom Post Office brachte ein Telegramm. Als Lassiter den kurzen Text las, überlief ihn ein kalter Schauder.

»Zur Hölle!«, murmelte er.

Der Bote des Post Office aus der Boulder Street hieß James Lawrence, aber alle, die ihn kannten, sagten Jimmy zu ihm.

Er war ein lang aufgeschossener Blondschopf von knapp zwanzig Jahren. Mit seiner schwarzen Hornbrille und der Schirmmütze sah er wie ein Student der Yale University in New Haven aus. Als er die Treppe zum Erdgeschoss des Valverde Hotels hinabstieg, passierte es.

Eine auffallend hübsche Frau vertrat ihm den Weg. »He, Moment mal, Mr. Postman!«

Jimmy erkannte sie auf den ersten Blick: Phoebe Gallagher, die berüchtigte Skandalreporterin vom Denver Courier.

O Mann, dieses Unikum hat mir gerade noch gefehlt! Wortlos wollte er sich an der Wegelagerin vorbei zwängen, doch die resolute Rotblonde packte ihn unsanft am Ärmel.

»Sie haben diesem Lassiter eben ein Telegramm gebracht«, sagte sie gepresst.

Jimmy hob die Brauen. »Ja, das ist richtig. Woher wissen Sie das?«

Sie machte eine Geste, als scheuche sie eine lästige Fliege fort. »Sagen Sie mir, was drin stand?«

»Wie bitte?«

»Was stand drin?«, drängte die Frau.

»Postgeheimnis«, entfuhr es Jimmy.

Phoebe Gallagher lachte, als hätte er einen Witz gerissen. Sie geleitete ihn ein Stück am Geländer entlang. »By gosh, Jimmy, hab dich nicht päpstlicher als der Papst. Zier dich nicht so! Sag mir, von wem das Telegramm kam und was drin stand!« Sie senkte die Stimme, spitzbübisch kniff sie ein Auge zu. »Wenn du nett zu MIR bist, bin ich auch nett zu DIR.«

Wow! Sie will nett zu mir sein!

Jimmy stand wie angegossen.

Sein Herz hämmerte wild. Phoebe Gallagher war eine der ansehnlichsten Evastöchter im Umkreis von hundert Meilen, wie er fand. Hinter vorgehaltener Hand munkelte man, dass sie, um die Story zu bekommen, der sie hinterherjagte, unter gewissen Umständen sogar mal zu einem Schäferstündchen mit einem Informanten bereit sei. Okay, der Rotkopf war ein paar Jahre älter als er, aber das störte ihn nicht.

Ganz im Gegenteil. Er fand Frauen ihres Kalibers sehr erotisch.

Aus zusammengekniffenen Augen musterte er die Journalistin. Sie hatte ihren Pelzmantel geöffnet, und sein Blick huschte schnell über die sinnlichen Wölbungen auf ihrem schafwollenen Pullover.

Sogleich schlug seine Fantasie Purzelbäume. Ein Schäferstündchen mit der schnuckeligen Phoebe Gallagher! Davon hätte er nicht mal zu träumen gewagt! Und jetzt dieses verlockende Angebot...

Sie waren am unteren Absatz der Treppe angelangt. Draußen heulte der Sturm. Schnee klatschte gegen die Frontfenster des Valverde. Im mollig warmen Foyer des Hotels duftete es nach teurem Parfüm und dem Rauch von kostspieligen Zigarren. Einige wohlhabende Pärchen von der Ostküste waren angereist, um in den Rocky Mountains Winterurlaub zu machen. Ein Gentleman im Smoking geleitete eine Dame mit perfekt gestylter Hochfrisur zum Restaurant. Der Oberkellner riss zuvorkommend die Tür auf.

Jimmy nahm seine Brille ab, um die beschlagenen Gläser zu putzen. Die Zeitungsfrau wich nicht einen Inch von seiner Seite.

»Sag mir, was in dem Telegramm stand«, flüsterte sie.

Er schob die Brille auf die Nase. »Warum ist das so wichtig für Sie, Ma'am?«

»Warum?« Sie lachte leise. »Weil dieser Lassiter nach seinem Bravourstück seit gestern das Thema Nummer eins im ganzen County ist. Die Leser des Courier wollen mehr über diesen Prachtkerl wissen. Sie lechzen nach Details. Das Kugelgewitter auf dem Broadway ist die Sensation des Jahres. Ich brauche Informationen über diesen Gunslinger. Je mehr, desto besser. Das verstehst du doch, oder?«

Jimmy war hin- und hergerissen. Natürlich wusste er, von wem das Telegramm für Lassiter war, ebenso wusste er, was darin stand. Jedes Wort hatte er sich eingeprägt. Das Scharmützel auf dem Broadway hatte er aus dem Fenster des Telegrafenamtes beobachtet. Dieser Lassiter war wirklich ein toller Kerl. Aber wenn er, Jimmy, unbefugterweise aus der Schule plauderte, konnte das böse Folgen für ihn haben:

Verrat von Postgeheimnissen!

Sollte Mr. Shelby, der Amtsvorsteher, Wind von seiner Gesprächigkeit bekommen, würde er ihn entlassen, und zwar fristlos.

Jimmys Blick streichelte die sanften Wölbungen auf dem beigefarbenen Pullover der attraktiven Rothaarigen. Nur unter Aufbietung all seiner Willensstärke konnte er die Augen von diesem erfreulichen Anblick lösen.

Die Frau spitzelte mit der Zungenspitze an der Oberlippe. »Weißt du, was ein Cowgirl ist?«, fragte sie leise.

Ups! Die schonungslose Vertraulichkeit der Reporterin verblüffte ihn. Natürlich kannte er den Ausdruck, aber nur vom Hörensagen, wenn andere Burschen mit ihren Besuchen bei Huren in Freudenhäusern prahlten. Bisher war er selbst noch nicht von einer Frau geritten worden. Aber der Gedanke daran gefiel ihm. Die Vorstellung, dass die hübsche Phoebe Gallagher auf ihm thronte, während er rücklings unter ihr lag, bescherte ihm ein Paar heiße Wangen.

Sie blickte ihn starräugig an.

»Ja, ich weiß es«, sagte er schließlich.

»Heute Abend?« Ihre Stimme war nur ein Hauch.

Sein Kopf bewegte sich wie von selbst auf und ab. Seine Mütze verrutschte, und mit einer hastigen Bewegung korrigierte er ihren Sitz.

Phoebe Gallagher schob ihn burschikos hinter eine Säule. Sie blickte sich nach allen Seiten um, dann musterte sie ihn. »Also los, Mr. Postman! Von wem war es, das Telegramm?«

Ihr Gesicht war ihm so nah, dass er ihren Atem auf der Haut fühlte. »Von einem Doktor aus Wichita«, hörte er sich raunen. »Sein Name ist Ben Weston.«

Dankbar tätschelte Phoebe seine Wange. »Was wollte der Doc von Lassiter?«

Jimmy spürte, wie die Frau ihre Hüften an ihm rieb. Es machte ihr nichts aus, dass sie nicht allein im Foyer waren. Er spürte einen Kloß im Hals und musste mehrmals schlucken. In seiner Fantasie spielten sich gerade unglaublich prickelnde Szenen ab.

»Wo wollen wir uns treffen?«, krächzte er.

Sie ignorierte die Frage. »Dieser Doc aus Wichita, was wollte er von Lassiter?«

Jimmy Lawrence schmolz dahin wie Schnee in der Frühlingssonne. »Es ging um eine Frau namens Annie Turner. Doc Weston befürchtet, dass sie sich etwas antut. Lassiter solle nach ihr sehen.«

»Annie Turner?« Phoebe furchte die Stirn. »Ich habe mal von einer Autorin gehört, die Theaterstücke schreibt, eine gewisse Annie Turner. Ist sie gemeint?«

»Keine Ahnung.« Jimmy hob die Achseln. »Scheint eine gute Freundin von Lassiter zu sein. Oder eine Geliebte, was weiß ich?« Er atmete tief durch.

Phoebe war auf Tuchfühlung gegangen. Ihre körperliche Nähe brachte sein Blut gehörig in Wallung. »Jedenfalls soll sie sich gerade auf einer Ranch oben in den Bergen befinden, am Arapaho Pass Trail, unweit des Kiowa Peak.«

Die Frauenaugen schienen Funken zu sprühen. »Wie heißt die Ranch?«

Er starrte verzückt auf ihre üppige Oberweite. »Little-Caribou.«

»Little-Caribou-Ranch«, murmelte Phoebe, dann hielt sie den Kopf schief. »Alles?«

»Yeah.« Mit zittrigen Fingern nestelte Jimmy an seinem Sehglas. »Alles. Mehr weiß ich nicht.«

Zu seiner Überraschung hatte es die Reporterin auf einmal sehr eilig. Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich von ihm ab, knöpfte im Gehen ihren Mantel zu und steuerte auf den Ausgang zu.

Der livrierte Hotelpage riss beflissen einen Flügel der Tür auf.

Phoebe Gallagher bedankte sich mit einem knappen Kopfnicken und trat hinaus ins Freie.

Im nächsten Augenblick war sie im Schneegestöber verschwunden.

Jimmy Lawrence fiel es wie Schuppen von den Augen. Die gewitzte Journalistin hatte ihn ausgetrickst. Wie ein kleiner, dummer Junge hatte er sich hinters Licht führen lassen.

Tod und Teufel!, jagte es ihm durch den Kopf. Was bin ich bloß für ein gottverdammtes Greenhorn...

Annie Turner fuhr sich mit gespreizten Fingern durch ihr langes, seidiges Haar. Sie spähte durch das Fenster der warmen Wohnstube auf die mit Schnee bedeckten Bergkämme der Rocky Mountains – und dachte an Lassiter.

Es war Ende...

Erscheint lt. Verlag 8.6.2024
Reihe/Serie Lassiter
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • Sexy • sonder-edition • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6615-4 / 3751766154
ISBN-13 978-3-7517-6615-9 / 9783751766159
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