Landluft, Mord und Eifelglück: Der tote Schäfer (eBook)

Ein charmanter Eifel-Krimi mit Amateur-Ermittlerin

(Autor)

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2024 | 1. Aufl. 2024
177 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4997-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Landluft, Mord und Eifelglück: Der tote Schäfer - Björn Berenz
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Sommer in der Eifel: Eigentlich sucht Tilla nur ihre verschwundene Katze Miau Tse-tung. Doch plötzlich steht sie in einer herrenlosen Schafherde, die im Dörfchen Elzbach Chaos verbreitet. Was ist passiert, wo ist der Schäfer? Wenig später findet Tillas bester Freund Hölzi den Schäfer in einer Höhle im Wald, und zwar mausetot. Sofort ist klar: Es war Mord!

Bald darauf ein zweiter Todesfall: Die agile Seniorin Rosel stirbt überraschend - kurz nachdem sie an Tillas mobilem Krämerladen eine Pistole kaufen wollte. In diesem Fall sieht die Polizei allerdings so gar keinen Handlungsbedarf. Tilla dagegen ist sich sicher: Da stimmt was nicht in Elzbach. Und sie geht selbst auf Mörderjagd!

Über die Serie:

Tilla liebt ihr Leben in einer restaurierten Wassermühle in der idyllischen Eifel. Ihr ganzer Stolz ist der liebevoll aufbereitete Oldtimer-Kastenwagen, mit dem sie als fahrendem Krämerladen die Eifeler Kundschaft mit allem Möglichen und Unmöglichen versorgt. Dabei kriegt die Mittdreißigerin eine Menge mit: Gerüchte, Geheimnisse und ... Morde! Und auch sonst ist ihr Leben alles andere als ruhig: Romantische Avancen, ihre chaotische Mutter und allerlei alltägliche Katastrophen halten Tilla auf Trab - und doch würde sie ihr Eifelglück um nichts in der Welt tauschen.

beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p><strong>Björn Berenz</strong> ist in der Eifel zu Hause. Geboren 1977 in Koblenz, lebt er seit vielen Jahren mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in der Vulkaneifel. Als Autor beschäftigt er sich mit vielen Themen, von fantastischen Geschichten über Kinder- und Jugendbücher bis hin zu Krimis. Aber die Romane um Tillas Ermittlungen mit ihrem fahrenden Krämerladen nehmen einen besonderen Platz in seinem Herzen ein - beginnen sie doch direkt vor seiner Haustür ...</p>

Kapitel 1


Sie hasste Tse-tung. Seit drei Tagen hatte Tilla ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dass er mal eine Nacht nicht nach Hause kam, war nichts Ungewöhnliches. Zwei Tage am Stück ließen Tilla ebenfalls nicht nervös werden. Aber drei? Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass ihr Kater jemals so lange verschwunden gewesen war.

Dabei fürchtete sie gar nicht so sehr, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Tse-tung war ein cleverer Kater. Viel zu schlau, um von Traktorrädern überrollt zu werden, und die Mähdrescher kamen erst im Spätsommer. Außerdem war er zu bösartig und mit seinen sieben Kilo Lebendgewicht überdies zu fett, um sich von einem anderen Kater davonjagen zu lassen. Auch nicht von einem Marder oder Frettchen. Schon gar nicht von einem Hund. Miau Tse-tung hasste Hunde. Mehr noch als Zeckenkämme, Wurmkuren und Billig-Katzenfutter. Bestimmt war es die Katzenmafia!

Sie wollte das hier so rasch wie möglich zu Ende bringen und dann in ihrem geliebten Citroën HY zu ihren ersten Kunden fahren. Wenn sie es vor Sonnenaufgang schaffen würde, wäre ihr Zeitplan noch nicht völlig verloren. Ihre Kunden waren streng. Sosehr sie ihren Kater und der Kater Hunde hasste, hassten die Verspätungen.

»He, was machst du denn da?«

Tilla zuckte vor Schreck zusammen und drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam.

In diesem Moment trat eine hochgewachsene Gestalt ins Laternenlicht, in dem ein halbes Dutzend fetter Nachtfalter wild umherflatterte.

»Hölzi?«, fragte sie erstaunt. »Ich dachte, ihr wärt noch auf dem Hof.«

»Nein, wir sind ganz früh aufgebrochen.«

Der Mann setzte den gewachsten Regenhut ab und rieb sich über den Kopf. Ihn so zu sehen war für Tilla ein noch immer sehr ungewohnter Anblick. Seit Neuestem waren seine Haare raspelkurz, weil er sich bei einem seiner Wildnisausflüge mit einer Kindergartengruppe Läuse eingefangen hatte.

Wie so oft trug er seine klassische Outdoor-Kleidung, die ihn ein wenig wie die Eifelversion von Indiana Jones aussehen ließ. Beigefarbene Cargo-Hose mit vollgestopften Taschen, ein olivgrünes Hemd mit ebenso vielen Ausbuchtungen, eine Weste mit noch mehr Taschen und diesen gekrempelten Hut mit Kinnschnürung.

Tilla neigte den Kopf ein wenig, während sie ihn musterte.

»Wir wollen unbedingt vor Mittag den Wald erreichen.«

Von Joos’ alter Mühle bis hierher zum Marktplatz von Elzbach waren es keine zwei Kilometer. Dennoch blickte sie in die bereits mächtig verschwitzten Gesichter einiger Wanderer, die sich um den HY herum versammelt hatten. Es war Hölzis neue Survival-Gruppe, die sie bereits gestern Nachmittag kennengelernt hatte, als die Teilnehmer für die erste Nacht ihres Erlebnistrips bei Joos angekommen waren.

Das Geschäftsmodell hatte sich Hölzi einfallen lassen. Er wollte die Menschen näher an die Natur heranführen. Mittlerweile startete er all seine Survival-Touren von der Mühle aus. So konnten seine Gäste in Ruhe anreisen und noch eine gemütliche Nacht in einem Bett verbringen, bevor es in die raue Wildnis ging.

Tilla mochte es, wenn sich das alte Gemäuer hin und wieder mit fremden Menschen füllte.

»Aber lenk nicht ab. Was du da machst, habe ich gefragt. Du kannst doch nicht einfach so deine Zettel an die Bäume tackern.«

Sein Blick richtete sich auf den Tacker in ihrer Hand.

»Bitte was?«, fragte sie verdutzt zurück.

Dann verstand sie.

»Ach so, die Vermisstenzettel.«

Sie hielt dem aufgebrachten Hölzi eines der Blätter unter die Nase, die sie sich unter den Arm geklemmt hatte.

Dessen Stirn legte sich in Falten, als er zu lesen begann.

»Dein Miau Tse-tung ist ausgebüxt?«, fragte er mitfühlend.

Tilla nickte.

»Seit drei Tagen ist er nicht mehr nach Hause gekommen.«

Sie hielt kurz inne. Wie leicht es ihr auf einmal über die Lippen ging. Dieses nach Hause. Noch vor anderthalb Jahren hätte sie darüber gelacht. Und doch war es so. Die alte Mühle war mittlerweile für sie das, was einem Zuhause am nächsten kam.

»Trotzdem, Tilla!« Hölzi hob den Arm, aber nicht, um nach dem Zettel zu greifen, sondern um ihn mitsamt Tillas Hand zur Seite zu schieben.

»Du kannst doch hier nicht so einfach Sachen an die Bäume tackern!«

»So? Warum nicht?«

»Warum, warum! Weil Bäume auch Lebewesen sind!«

»Das machen doch alle so.«

»Schlimm genug!«

»Ich will meinen Kater zurück! Deshalb …«

»Aber doch nicht damit! Soll ich dir mal in den Arm tackern?«

Mit einem unterdrückten Stöhnen wandte sie sich von ihm ab. Sie öffnete die geteilte Hecktür des HY und verschwand mit dem Oberkörper im Inneren des uralten Transporters. Zwischen Zeitschriften, Süßigkeiten und Konserven fand sie schnell, wonach sie suchte.

Mit dem Paketband in der Hand kehrte sie zurück und machte sich ohne ein weiteres Wort daran, den nächsten Vermisstenzettel damit am Baum zu befestigen, was wider Erwarten erstaunlich gut klappte. Da sie auf die Schnelle keine Schere zur Hand hatte, riss sie das Band einfach mit den Zähnen ab.

Sie hätte sich denken können, dass sie Ärger bekam, wenn Hölzi sie mit dem Tacker erwischte. Er hieß eigentlich Thomas Rosenholz. Den Spitznamen hatte man ihm in seiner Försterausbildung verpasst, weil »Baumflüsterer« zu lang war. Denn nichts anderes war Hölzi. Ein Mann, der wie kein Zweiter mit der Natur verbunden und felsenfest davon überzeugt war, dass Bäume nicht nur lebten, sondern miteinander kommunizierten.

Tilla hatte keine Meinung dazu, lauschte aber gerne den ausschweifenden Erklärungen, mit denen er seine These stützte. Diese Leidenschaft, mit der er Dinge tat, schätzte sie sehr an ihm.

»Und wie kommst du mit deiner neuen Truppe voran?«, raunte sie ihm zu.

Hölzi trat einen Schritt näher an sie heran.

»Großstädter eben.« Auch er flüsterte. »Groß im Sprücheklopfen. Wollen endlich mal was erleben. Ein echtes Männerabenteuer. Du verstehst? Aber Theo pfeift schon jetzt aus dem letzten Loch. Den muss ich im Auge behalten.« Er zeigte auf einen einladend lächelnden Mann mit einem enormen ausladenden Bauch.

Tilla nickte. Und wie sie verstand. Und auch wieder nicht. Was trieb erwachsene Männer bloß dazu, ein Wochenende in der Wildnis zu verbringen? Schlimmer noch, Hölzi lieferte seinen Kursteilnehmern eine Survival-Erfahrung, die selbst Hartgesottene an ihre Grenzen brachte. Völlig auf sich allein gestellt, verbrachten sie das Wochenende in der urigen Natur der alten Eifeler Wälder.

»Wir wollen an der Elz entlang zum Felsensteig und uns von dort in den Wald hineinschlagen.«

»Hui, klingt ja aufregend.«

»Ist es auch. Tief im Wald werden wir eine Quelle ausfindig machen und uns dort mit einem Wasservorrat eindecken. Ich werde ihnen zeigen, wie man das Wasser aufbereitet und dann …«

Tilla legte ihren Zeigefinger auf seinen Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. Sie schenkte ihm ihr charmantestes Lächeln.

»Nicht böse sein, aber ich will hier schnell fertig werden und muss dann los nach Kempenich zu meiner Kundschaft.« Sie warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk. »Bin schon wahnsinnig spät dran. Erzähl mir den Rest ein andermal.«

Hölzi zuckte mit der Augenbraue. »Kempenich?«

Er wirkte etwas unbeholfen, als er erst ihren Transporter, dann sie ansah.

»Hältst du es wirklich für eine gute Idee, mit der fahrenden Wellblechhütte solch weite Strecken zurückzulegen?«

Sie drehte sich um und tätschelte den türkisfarbenen Kotflügel des HY. Unter ihren Fingerkuppen spürte sie eine raue Rostblase, die drauf und dran war, sich durch den dicken Lack hervorzudrücken. Sie machte sich eine gedankliche Notiz. Ein klarer Fall für Alles-Ganz-Macher Joos. Tilla wüsste gar nicht, was sie ohne diesen Mann tun sollte, der nicht nur zu einer Art Vaterersatz, sondern auch zum WG-Partner und besten Freund für sie geworden war.

»Ist doch bloß Landstraße. Außerdem ist der Wagen zuverlässiger als jeder Mann, mit dem ich mich bislang eingelassen habe.«

»Ja, na gut, dann will ich dich nicht länger aufhalten.« Er tippte gegen die Hutkreppe und gab einen Laut von sich, als würde er ein Pferd herbeirufen. Doch es waren nur vier Großstädter, die seinem Ruf folgten und mit ihm fortzogen.

Tilla wandte sich den nächsten Bäumen zu, und jedes Mal, wenn sie einen Blick auf das Plakat warf und ihren Kater sah, schmerzte ihr das Herz.

»Möööäääh!«

Tilla fuhr vor Schreck zusammen. Ruckartig drehte sie sich um und starrte in die schwarzen Augen von … einem Schaf.

Es gaffte Tilla so dämlich an, wie nur diese Tiere es konnten.

Tilla schüttelte resigniert den Kopf. Wie sehr ihr das Landleben manchmal zu schaffen machte …

Wieder wandte sie sich dem Baum zu und hantierte ungelenk mit dem Handzettel herum. Hinter ihr wurde es zunehmend unruhiger. Blökender.

»Verdammt noch mal …«

Sie drehte sich noch einmal um.

Langsamer. Vorsichtiger.

Auf einmal war alles voller Schafe. Unzählige Köpfe hatten sich ihr zugewandt. Die friedvollen Augen stierten sie interessiert an. Die rosafarbenen Nasen blähten sich auf. Schafe. Überall Schafe. Der ganze Marktplatz von Elzbach war voll von diesen Tieren.

Tilla zuckte noch einmal zusammen, als sie von etwas Wolligem gestreift und ihr mit einem...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Reihe/Serie Tillas Eifel-Ermittlungen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Altenheim • COSY • Cozy • Eifel • Eifelkrimi • Eifel-Krimi • Fortsetzung • gemütliche Krimis • Herz • Jan Westmann • Krimis • Krimis zum Entspannen • Liebe • Mord mit Aussicht • Regio:Regionalkrimi • Schön • Senioren • spannend • Tilla und der tote Elvis • Tilla und der tote Schäfer • Vulkaneifel
ISBN-10 3-7517-4997-7 / 3751749977
ISBN-13 978-3-7517-4997-8 / 9783751749978
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