John Sinclair Sonder-Edition 234 (eBook)

Arams Sündenbabel

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
80 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6726-2 (ISBN)

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John Sinclair Sonder-Edition 234 - Jason Dark
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Früher war das Hotel eine Oase für Stars gewesen. Da waren sie unter sich geblieben und hatten das Haus in ein Sündenbabel verwandelt.
Später hatte es über Jahrzehnte hinweg leer gestanden. Bis Aram de Fries es gekauft hatte, um es wieder zu einem Star-Treffpunkt zu machen.
Aber das Hotel war und blieb verrucht. Die Vergangenheit konnte nicht abgeschüttelt werden. Die alten Gäste kehrten zurück - und mit ihnen Sex, Mord und Totschlag ...

John Sinclair ist der Sohn des Lichts.
Der Kampf gegen die Mächte der
Finsternis ist seine Bestimmung.

Arams Sündenbabel

von Jason Dark

Früher war das Hotel eine Oase für Stars gewesen. Da waren sie unter sich geblieben und hatten das Haus in ein Sündenbabel verwandelt.

Später hatte es über Jahrzehnte hinweg leer gestanden. Bis Aram de Fries es schließlich gekauft hatte, um es wieder zu einem Star-Treffpunkt zu machen.

Aber das Hotel war und blieb verrucht. Die Vergangenheit konnte nicht abgeschüttelt werden. Die alten Gäste kehrten nach und nach zurück – und mit ihnen Sex, Mord und Totschlag ...

Da war es wieder!

Dieses verdammte Gefühl einer irrsinnigen Angst. Es kroch heran. Heimlich und lautlos wie eine Schlange. Schließlich war es da. Es stahl sich in den Körper hinein. Es war eine fremde Seele. Zugleich auch etwas Mörderisches und Grauenhaftes, das kaum zu beschreiben war und einen immer stärkeren Druck ausübte. Es kannte keine Grenzen und nahm alles in seinen Besitz. Egal, ob Mensch oder Tier.

In diesem Fall war es ein Mensch!

Er hatte all dies gespürt. Jede Einzelheit. Vom Heranstehlen bis zum Eindringen in seinen Körper.

Und dieser Mensch war nicht in der Lage, sich gegen die Angst zu wehren, denn im Schlaf schaffte er es nicht, Abwehrkräfte zu mobilisieren. Obwohl gegen die Angst kein Kraut und keine Kraft gewachsen war, auch wenn er wach war.

Aram aber schlief. Er lag in seinem verdunkelten Zimmer, das er manchmal als Zelle bezeichnete, weil es einfach zu klein war. Es gab das Bett, den Schrank, ein Fenster und neben der Tür einen Stuhl. Mehr nicht.

Er lag auf dem Rücken. Im Schlaf hatte er sich bewegt und die Decke nach unten gestrampelt. Sein Oberkörper war bis zu den Hüften hin zu sehen. Bedeckt wurde er von einem ärmellosen, grauen Unterhemd und einer kurzen Schlafanzughose.

Den Mund hielt er offen. Die Arme waren leicht angewinkelt, die Hände zu Fäusten geballt.

Der Atem strömte stoßweise und leicht röchelnd aus der Kehle. Das Gesicht war von einer Schweißschicht bedeckt, ein Zeichen, dass er litt und unter großen Anstrengungen stand.

Manchmal ging ein Zucken durch seinen Körper. Dann zog er die Beine an oder bewegte den Kopf. Wenig später lag er wieder ruhig da, bis der Schlafende den nächsten Ansturm der Angst spürte.

Das Stöhnen, das plötzlich seinen Mund verließ, hätte auch zu einem Gefolterten gepasst. Quälend, langgezogen, dann wimmernd. Der Höhepunkt der Angst war erreicht. Im Schlaf quälten ihn die Foltergeister, denen er nichts entgegensetzen konnte.

Alles war so grauenhaft. In seinem Innern tobte eine Hölle, und die brachte ihn schließlich zum Erwachen.

Aram öffnete die Augen!

Das Stöhnen verwandelte sich in einen Schrei, als hätte er sich in diesem Augenblick erschreckt. Dabei gab es nichts, was ihn dazu hätte verleiten können, abgesehen von der Erinnerung an seine Träume.

Er war jetzt wach, aber er blieb auf dem Bett liegen. Nichts im Zimmer bewegte sich. Es war auch nicht völlig dunkel. Draußen drückte die Morgendämmerung bereits gegen die Scheibe, und erstes Tageslicht sickerte an den Vorhängen vorbei und breitete sich als schwacher Glanz auf dem Boden aus.

Aram blieb starr liegen. Er musste sich erst mit dem Gedanken vertraut machen, wach zu sein. Aram lauschte seinen eigenen Atemzügen. Er lebte in seinem Hotel als Besitzer, und er war zugleich ein Gefangener.

Sein unheimlicher Begleiter war die Angst, die auch tagsüber nicht verschwand, aber in der Nacht immer schlimmer wurde.

Wenn er am Tag durch sein Hotel schlich, dann begleitete sie ihn auf Schritt und Tritt. Dann sah er die anderen Gestalten, die Geister, die unheimlichen Schatten, die das Haus übernommen hatten und die eigentlichen Besitzer waren. Dann hörte er die Geräusche, die Stimmen, und er sah die schattenhaften Gestalten wie Rächer durch sein Sündenbabel ziehen.

Aram wusste nicht, ob er nach dem Erwachen geschrien hatte. Er wusste überhaupt nichts mehr.

Die Erinnerung war dahin, nur die Angst blieb. An Einzelheiten seines Albtraums erinnerte er sich nicht mehr.

Das Laken war feucht geworden, so stark hatte er geschwitzt. Auch das war ihm nicht neu. Er kannte diese verdammten Nächte, in denen nichts normal lief. Wie sehr sehnte er sich nach den Zeiten zurück, in denen alles normal gewesen war.

Sein Reich war die obere Etage des Hotels. Hier lagen die kleinen privaten Räume. In den Etagen darunter schliefen die Gäste, wenn welche da waren.

Meistens nicht. Der Laden stand fast immer leer. Er war auch zu einsam. Er war in keinem Führer vermerkt, obwohl er mit einer großartigen Geschichte verbunden war. Damals, da war das Hotel noch super gewesen. Da hatten die Besitzer stolz auf das Gästebuch sein können, in dem sich die Gäste mit den berühmten Namen verewigt hatten.

Aber heute ...?

Heute gehörte Aram de Fries das Hotel, das all seinen Glanz und Glamour verloren hatte.

Er saß jetzt im Bett und konnte sich nicht mehr daran erinnern, sich aufgerichtet zu haben. Mit beiden Händen fuhr er an seinem Gesicht entlang. Wie jemand, der die Erinnerung an die schrecklichen Träume vertreiben will.

Das war nicht möglich. Sie blieben. Sie ließen sich nicht manipulieren, denn sie manipulierten sich selbst. Die Angst tat immer genau das, was sie wollte, und im Moment hatte sie sich zurückgezogen, um Aram mit ihren Folgen allein zu lassen.

Mit fünf Fingern fuhr er durch sein dunkles Haar. Es war nicht mehr völlig schwarz. Aus einer Laune heraus hatte er sich dunkelrote Strähnen hineinfärben lassen. Es gefiel ihm, auch wenn andere darüber den Kopf schüttelten. Die gingen ihn nichts an. Aram de Fries wollte und würde sein Leben allein durchziehen.

Er lachte bitter auf, als er an das Wort ›allein‹ dachte. Nein, allein war er nicht. Auch wenn es hier so aussah, aber er war nicht allein. Es gab andere, die er zwar nicht sah, die trotzdem vorhanden waren. Das Hotel stand nicht leer. Jemand hatte es besetzt, und es waren keine normalen Gäste. Sie alle hielten zusammen, und sie alle waren gegen ihn. Sie ließen es auch nicht zu, dass er floh. Er sollte in diesen alten Mauern bleiben.

Aram wünschte sich die Zeiten zurück, in denen er normal erwacht war. Da war er kein Hotelbesitzer gewesen, sondern ein Mann mit Plänen und Vorsätzen. Nun aber fühlte er sich an manchen Tagen wie ein Greis, dem jeder Knochen schmerzte.

Seine Schuhe standen vor dem Bett. Es war leicht, in sie hineinzuschlüpfen. Er stand auf.

Mit müden, schlurfenden Schritten näherte er sich dem Fenster. Langsam zog er den Vorhang zur Seite. Die Scheibe war von innen beschlagen. Wie immer. In dieser Bude war es feucht. An manchen Tagen klebte alles.

Viel sah er nicht. Es würde kein Sonnentag werden und auch kein richtiger Wintertag. Mal Regen, mal Nebel, kein Schnee.

Aram de Fries wischte einen Teil der Scheibe frei. Endlich gelang ihm der Blick nach draußen. Was er sah, war nicht viel. Ein freies Gelände, kein Haus, kein Dorf. Der Bach, die Wiesen. Niederholz, Gestrüpp, in der Ferne ein Waldstück, aber auch die Spitze eines Kirchturms. Der Bau gehörte zum nächsten Ort. Er lag ein paar Meilen entfernt. Das Besondere an ihm war, dass es nichts Besonderes gab. Da war alles eingeschlafen. Die Menschen, die dort wohnten, kamen nicht zu ihm, und er ging auch so gut wie nicht hin.

Er zog sich vom Fenster zurück. Der trockene Geschmack im Mund war nicht verschwunden. Er hatte das Gefühl, Sand im Mund zu haben.

Die Nacht war vorbei. Der neue Tag hatte begonnen. Wieder ein Tag, der ihm lang werden würde, das wusste er. Er verfluchte ihn schon jetzt, aber er konnte einfach nichts dagegen tun. Die anderen Mächte waren stärker.

Langsam näherte er sich der Tür. Aram wirkte wie ein Mensch, der den Schlaf noch vor, aber nicht hinter sich hat. Auch jetzt noch waren seine Lider schwer.

Die Luft im Zimmer kam ihm zum Schneiden dick vor. Dabei hatte niemand geraucht. Sie war nicht normal. Etwas hatte sich in sie hineingestohlen, wie in seine Träume.

Noch zögerte Aram, die Tür zu öffnen. Er kannte das Spiel. Er hasste es, aber er wusste auch, dass er nicht daran vorbeikam. Er konnte nicht immer hier in seinem Schlafzimmer hausen. Ihm gehörte das Haus, und er war auch dafür verantwortlich.

Für alles, was hier passierte ...

Aram zog die Tür auf. Schon jetzt beschlich ihn das bedrückende Gefühl. Über seinen Rücken kroch ein Schauer. Er fror plötzlich, obwohl es in seiner Nähe nicht kalt war.

Behutsam setzte er den ersten Schritt über die Schwelle und trat in den Flur hinein. Der Boden bestand aus Holzdielen, die in den Jahren dunkel geworden waren. Er blieb auf der Schwelle stehen und schaute auf die nach unten führende Treppe. Die ersten Stufen wurden noch vom Licht berührt, das durch das Fenster rechts an der Wand drang. Ansonsten tauchten sie ab in die Dunkelheit.

Obwohl Aram immer das Gefühl hatte, jemand würde vor der Tür auf ihn warten, wurde er auch diesmal enttäuscht. Es gab keinen, der ihn in Empfang nahm, und so...

Erscheint lt. Verlag 18.5.2024
Reihe/Serie John Sinclair Sonder-Edition
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7517-6726-6 / 3751767266
ISBN-13 978-3-7517-6726-2 / 9783751767262
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