Geister in Wales (eBook)

Der fünfte Kriminalfall des Privatermittlers Achille Corso
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
153 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-9693-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Geister in Wales -  Alexander P. Dyle,  Eireen M. O'Brien
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Der italienische Privatdetektiv Achille Corso steht vor einem ungewöhnlichen Fall: Im historischen Herrenhaus Penrose Manor in Wales soll er herausfinden, ob es wirklich spukt oder ob jemand die Familie Fitzgerald ängstigen will. Als seltsame Dorfbewohner und ein Angriff die Spannung steigern, greift auch Pentesilea Orsini, die Verlobte von Corso, in den Fall ein. Ist alles nur Einbildung oder will jemand Arwen Trahern-Fitzgerald in den Wahnsinn treiben? Geister in Wales ist der neue Kriminalfall des Achille Corso und führt die Leser in eine Welt voller mysteriöser Ereignisse und ungelöster Rätsel und der wunderbaren britischen Küche.

Alexander P. Dyle ist ein Schriftsteller, der für seine Kriminalromane und historischen Romane bekannt ist. Er schreibt unter einem Pseudonym. Hier sind einige seiner bemerkenswerten Werke: Kriminalromane: Die Kriminalfälle des Privatermittlers Achille Corso Tod an der Konferenz (2022) Der Krönungsball (2023) Das Diadem der Königin (2023) Der Tod lauert im Museum (2023) Geister in Wales (2024) Tod im Weltall (2024) Die Gralshüterin (2024) Seine Romane sind gut recherchiert und fesselnd geschrieben. Sie bieten eine Mischung aus Spannung, Tragödien, Visionen und harter Realität. Sie basieren auf aktuellen Fakten und präsentieren historische Perioden auf farbenfrohe und verständliche Weise.

Alexander P. Dyle ist ein Pseudonym, gewählt für die historischen Romane und Krimis. Er ist als Wissenschaftler in der Geschichtsforschung tätig.Eireen M. O'Brien ist ein Pseudonym einer Autorin von Kriminalromanen. Sie ist auch als Lektorin und Herausgeberin tätig. https://www.buechertreff.de/buecher/eireen-m-obrien/

Die Herberge


Erst gegen den frühen Abend konnte Corso losfahren und beschloss weniger befahrene Landstraßen zu nehmen, da ihm die Erfahrung mit der falschen Straßenseite fehlte.

“Wie gut wäre es, wenn Pen dabei wäre...” dachte Corso, denn seine Verlobte war eine herausragende Autofahrerin und hatte in verschiedenen Fällen mit ihren Künsten am Steuer den Fall zu seinen Gunsten entschieden.

So verfuhr sich Corso mehrfach und war am Abend gegen 22 Uhr in die Nähe von Abergaveny angekommen, als ein heftiger Regen einsetzte.

Er zog die Straßenkarte aus dem Handschuhfach und versuchte herauszufinden, wo er war und wie lange er bis nach Penrose Manor brauchen würde.

Es waren sicher noch zwei Stunden, sofern er sich nicht erneut verfahren sollte.

“Was hatte doch Mrs. Fitzgerald gesagt? Ich solle in einer Herberge übernachten und keinesfalls in der Nacht über das Moor fahren...” erinnerte sich Corso.

Die Straßenkarte gab an, dass ein Inn ganz in der Nähe war.

“The Skirrid Inn – warum nicht?” dachte Corso, wendete das Auto und fuhr in die Richtung, welche die Karte vorschlug.

Der Regen entwickelte sich zum Sturm, der zunehmend beängstigend wirkte.

Nach 30 Minuten tauchte im Licht der Scheinwerfer die Hausfront auf, die eine Inschrift trug und das gesuchte Inn identifizierte. Es war ein alter Bau aus rötlichbraunen Steinen und schwarzen Fensterrahmen.

“Irgendwie sieht es ein wenig unheimlich aus... doch was solls...” dachte Corso und parkierte das Auto so nahe wie möglich am Eingang zum Inn. Lediglich mit dem Nötigsten im Handkoffer rannte er durch den Regen zum Eingang.

Im Pub waren noch einige Gäste, welche vermutlich zuerst das Ende des Sturms abwarteten und noch die letzten Drinks bestellten.

“Ich glaube, ich benötige für heute Abend ein Zimmer...” sagte er zum Besitzer.

“Wir hätten noch zwei Zimmer frei, das Cottage Bedroom mit Doppelbett und ein Ensuite Bedroom...”

“Ich würde das kleinere Zimmer nehmen.” sagte Corso.

“Dort soll es spuken, wie im ganzen Inn...” sagte der Inn-Besitzer. Die zwei Gäste an der Bar machten Klopfgeräusche auf dem Holztresen und heulten....

“Offenbar nehmen sie mich hier auf den Arm...” dachte Corso und sagte dann:

“Das stört mich nicht, ich nehme es.”

Er bekam den Schlüssel und trug sich in die Gästeliste ein, und gab den Reisepass ab für eine Kopie.

Während er wartete um den Pass zurückzuerhalten, schickte er ein SMS an die Fitzgeralds und teilte ihnen mit, dass er wegen eines Sturms in einem Inn übernachte und erst morgen bei ihnen eintreffen werde.

“Ist es möglich, noch eine Kleinigkeit aus der Küche bestellen zu können?”

“Eigentlich haben wir bereits geschlossen, aber es dürfte noch Steak and Ale-Pie haben, den kann ich ihnen schnell wärmen...”

Kurz darauf genoss Corso die echt britische Küche mit einem Fleisch-Kuchen und einem Pint Ale.

“Ach, ich hätte noch eine Frage: Ich muss morgen zum Gutshaus Penrose Manor, habe mich aber mehrfach in der Straße geirrt...”

“Also dann sind sie wieder richtig, die Straße vor dem Inn führt sie genau in die Richtung des großen und gefährlichen Moors, genannt The Bog. Sobald sie in der Stadt Tref-y-clawdd ankommen, die genau an der Grenze zu England liegt, fahren sie in die Moorlandschaft. Es gibt dann zwei Weggabelungen, diese ignorieren sie und fahren weiter bis sie aus dem Moor heraus sind...”

Corso machte sich ein paar Notizen auf ein Stück Papier, das er in seiner Jackettasche fand.

Die Ehefrau des Inn-Besitzers wartete einen Moment, bis Corso sich diese Information als Stichworte aufgeschrieben hatte.

“Sie fahren, bis sie das Moor wieder verlassen und an ihrer linken Seite die verfallene Klosterruine “The Bishop’s Priory” auftaucht. Gehen sie da keinesfalls hin. Dort gehen verschiedene Geister um und die Gebäude sind einsturzgefährdet. Fahren sie daran vorbei und biegen sie dann bei der Weggabelung nach links ab. Dann kommen sie direkt zu Penrose Manor.”

“In diesem Gebiet scheint es aber viele Orte zu geben, wo Geister umgehen sollen.” fand Corso.

“Wales ist mit Geistern und unheimlichen Erscheinungen regelrecht übersät...” sagte die Frau.

Die beiden Gäste kommentierten die Aussage mit “Yea, Yea, you’re in the Ghost Valley...”

Corso beschloss, die Gelegenheit am Schopf zu packen um weitere Informationen zu bekommen.

“Wissen Sie auch etwas über die Geister in Penrose Manor?” fragte er dann charmant.

“Penrose Manor...hmmm.” überlegte die Frau und sagte dann:

“Vermutlich spukt es dort wie in jedem Schloss in Wales, aber ich kann mich gerade an keine Spukgeschichte erinnern, die über Penrose Manor zirkuliert.”

Dann wandte sie sich zu den Gästen:

“Weiß einer von euch, was für Erscheinungen in Penrose Manor umgehen?”

“Vielleicht ist The Elemental aus Irland nach Wales umgezogen...” sagte der eine Gast.

“The Elemental?” fragte Corso erstaunt.

“Kennen sie nicht? Es ist das gefährlichste Geisterwesen aus Irland, ein Phantasmus aus dem Jenseits. Es bewirkt tiefe Angst und abgrundtiefe Traurigkeit. Die Opfer, die es erwischt, bringen sich dann meistens um...” erklärte der Mann. [2]

“Sie meinen, die Menschen bringen sich selber um?” fragte Corso erstaunt.

“Viele Geister töten nicht, sie bringen ihre Opfer dazu den Verstand zu verlieren und sich dann mit eigener Hand umzubringen. Dann nämlich werden sie selber auch zu Geistern...” erklärte der Gast mit Überzeugung.

“Noch eine Frage – sie kennen sich da ja sehr gut aus – können Geister ihren Wohnsitz wechseln? Ich meine von Irland nach Wales umziehen? Geht so etwas?” fragte Corso.

“Natürlich, besonders Paranormal-Experten erwischt es, die ziehen die Geister an sich und wenn sie abreisen, dann kann es sein, dass sie einen Geist mitnehmen...” sagte der Gast.

“Oder der Geist teilt sich auf und eine Kopie des Geistes zieht mit dem Experten an einen anderen Ort. Auf diese Weise vermehren sich die Geister nämlich...” fügte der zweite Gast hinzu.

“Wenn sie sich einen Geist auflesen, vergessen sie nicht, dass sie sich in Wales eine staatliche Exportgenehmigung geben lassen müssen. Es ist verboten, einfach so Geister und Phantasmen aus Wales oder Schottland mitzunehmen...” sagte der Inn-Besitzer.

Die Pubbesucher lachten und bezahlten die letzte Runde, denn es war beinahe Mitternacht.

Corso beendete sein spätes Nachtessen und dann löste sich die Runde auf. Da der Sturm bereits abgeklungen war, verließen die beiden Gäste die Taverne.

“Ich bringe sie nun in ihr Zimmer...” sagte die Dame des Hauses.

Sie betraten das Treppenhaus. Ein Strick mit einem Henkersknoten baumelte von der Dachkonstruktion in den Treppenschacht hinunter.

“Das haben wir als Dekoration aufgehängt, denn in diesem Haus war früher ein Gerichtsraum und über 180 Menschen wurden hier gehängt. Darum berichten immer wieder Gäste davon, dass sie Würgemale am Hals haben...” sagte die Frau so selbstverständlich, wie wenn sie vom Wetter oder dem Abendessen reden würde. [3]

Dann waren sie im ersten Stock angelangt, die Frau schloss eine Türe auf, welche sich mit einem dezenten Quietschen öffnete und den Weg in einen langen, dunklen Korridor freigab.

“Ihr Zimmer ist direkt am Anfang des Korridors, Mr. Corso.

Das Badezimmer finden sie am Ende des Korridors. Dann wünsche ich ihnen eine gute Nachtruhe und angenehme Angstträume...” sagte sie lächelnd und zog sich diskret zurück.

Corso rief seine Verlobte an. Diese meldete sich bereits schlaftrunken:

“Pronto?”

“Hallo Pen, ich bin in einem Inn abgestiegen. Und ich glaube, die wollen mich veralbern, hier behaupten alle, es gebe Geister, auch hier im Inn.”

“Ach versuch doch einfach etwas Nachtruhe zu bekommen. Eine warme Dusche hilft...”

“Ok Darling, das werde ich machen. Gute Nacht Schatz...”

Corso beendete das Telephon und packte die wichtigsten Dinge für die Nacht aus.

Dann nahm er den Bademantel und ging auf den Korridor. Es knarrte als er den düsteren Gang hinabging. Er öffnete die Türe zum Badezimmer und suchte nach dem Lichtschalter. Für einen Moment hatte er das Gefühl, als streichle jemand seine Hand.

“Hoffentlich keine eklige Spinne!” dachte Corso mit Grausen, denn er ekelte sich vor diesen Tieren.

Dann fand er den Schalter und mit einem Flackern ging das Licht an.

Im Gegensatz zu den Räumen war das Badezimmer recht modern eingerichtet und hell.

Corso duschte nur kurz, doch das warme Wasser weckte die Lebensgeister und die wilden Geschichten im Pub verflüchtigten sich.

“Alles nur wilde Geschichten und Lokalfolklore...” dachte Corso bei sich, als er sich abtrocknete und wieder in den Bademantel schlüpfte.

Dann trat er auf den Korridor, wandte sich um und löschte das Licht. Als er sich umdrehte, konnte er einen Moment lang kaum etwas sehen im dunklen Korridor.

Er machte einige Schritte, als er eine Frau sah, die ganz in weiß gekleidet war.

“Buona notte...signora...” sagte er gedankenverloren.

Die Frau drehte sich zu ihm, doch sie schien nicht ganz materialisiert zu sein, die Augen waren weiß und leer.

Dann machte sie einen Schritt in Richtung von Corso und kam auf diesen zu.

Sie kam näher.

Ihr weißer Körper glitt durch Achille Corso hindurch und verschwand danach im Badezimmer ohne, dass sie die Türe...

Erscheint lt. Verlag 3.4.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Britische Küche • Geistergeschichte aus Wales • Halloween in Wales • Horrorkrimi • Penrose Manor Mystery • Pentesilea Orsini • Tarot Krimi
ISBN-10 3-7584-9693-4 / 3758496934
ISBN-13 978-3-7584-9693-6 / 9783758496936
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