Dämonensteinchroniken -  Andreas Lang

Dämonensteinchroniken (eBook)

Der Dämonenstein

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
590 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-5173-0 (ISBN)
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Ein junger Mann möchte seine Götterkräfte kennen und kontrollieren lernen, stellt aber fest, dass er eine ganz andere Begabung hat, mit der nur er den magischen Kontinent Enaria vor einer dunklen Gefahr retten kann.

Andreas Lang, geboren 1988 und aufgewachsen nahe Regensburg wo er auch sein Informatikstudium absolvierte. Seit seiner Kindheit hegt er große Begeisterung für das Fantasy-Genre. Er schreibt gerne für seinen Freundeskreis Pen & Paper Abenteuer woraufhin auch die Motivation entstand, einen Roman zu verfassen und sich einen lang ersehnten Traum zu erfüllen.

Teyl Ganters


»Nicht mehr lange Teyl, dann geht’s für mich an die Akademie! Und du willst wirklich nicht mit?«, jubelte Duncan, besser gelaunt wie sonst immer.

»Tut mir echt leid Kumpel, aber ich werde hier in der Taverne bei meinen Eltern gebraucht. Und außerdem bin ich doch ein Schwächling. Wie oft hast du mich schon aus Prügeleien gerettet?«

»Ausreden über Ausreden.«

Duncan lehnt sich in seinem Holzstuhl zurück, streifte sich durch sein kurzes borstiges Haar und fuhr fort: »Was ist mit dem Teyl, den ich früher kannte? Der so für die Akademie der Götterkräfte brannte?«

Teyl sah nach oben und spielte mit seinem Ohrring.

»Na ja, der wurde wohl vernünftig. Komm schon Duncan, ehrlich. Ich und ein großer Krieger?«, lachte er gekünstelt.

»Wenn du erst deine Götterkräfte entdeckt hast, wird alles anders, glaub mir. Und außerdem«, sagte Duncan und lehnt sich mit ernster Miene nach vorne, »wer wird dich dann vor Ärger beschützen?«

Teyl fing an zu lachen.

»Ja, guter Punkt. Aber wenn ich meine Götterkräfte hab, dann werd ich schon auf mich selbst aufpassen können. Ist ja nur gut ein Monat hin bis zu meinem 18. Geburtstag. Falls alles glatt läuft, erfahre ich sofort, welche ich hab. Wenn nicht, warte ich eben ein paar Wochen oder Monate.«

Duncan verschränkte seine muskulösen Arme und schüttelte den Kopf.

»Ach Teyl, wäre schön, wenn du mitkommen würdest. Dann verliere ich ja meinen besten Freund.«

»Und auf der Akademie wirst du schon einen neuen finden, den du vor Ärger bewahren kannst. Da bin ich mir sicher«, versuchte Teyl ihn zu ermutigen.

»Der wird aber nicht so sein wie du. Überleg es dir bitte nochmal. Es sind ja noch eineinhalb Monate hin, bis es losgeht«, sagte er enttäuscht und stand auf.

»Danke für den Eintopf Teyl. Ich geh dann mal weiterarbeiten. Wir sehen uns.«

Teyl nahm den leeren Teller seines besten Freundes und brachte ihn zur Theke, die deutlich bessere Tage gesehen hatte. Sein widerspenstiges, schulterlanges Haar band er erneut zu einem Pferdeschwanz und sah Duncan kurz hinterher, als dieser die Taverne von Teyls Eltern verließ. Duncan duckte sich, um nicht mit seinem Kopf gegen den Türstock zu krachen, so groß war er.

Teyl dagegen war etwas kleiner als der Durchschnitt. Und durchtrainiert wie sein bester Freund war er keinesfalls. Er wirkte eher schmächtig auf die meisten Leute. Und dennoch hielt ihm das nicht davon ab, sich in Schwierigkeiten zu begeben.

Wenn Teyl jemanden sah, der einem anderen Unrecht antat, dann mischte er sich sofort ein. Oft zog er dabei den Kürzeren, doch Duncan war meist zur Stelle, um ihm zu helfen.

Unterschiedlicher hätten die beiden nicht sein können. Die einzigen Dinge, die sie sich teilten, war derselbe Braunton ihrer Haare und der Traum, an der Akademie der Götterkräfte ausgebildet zu werden.

Teyl räumte die Holzkrüge vom Tisch, an dem die beiden gesessen hatten. Tagverträumt wie immer brachte er sie in die Küche zum Spülen.

»Na Teyl, was gibt es Neues von Duncan?«

Er schreckte auf und ließ fast einen Krug zu Boden fallen. Mit den Fingerspitzen rettete er ihn kurz vor dem Aufprall.

»Ach Teyl, wo warst du schon wieder mit deinen Gedanken? Denkst du wieder an die Akademie?«

»Mutter. Du hast mich vielleicht erschreckt«, sagte er und sah sie luftholend, aber lächelnd an.

Darcia, die gute Seele des Hauses. Ihre Kochkunst war ohnegleichen, und so sorgte sie stets, dass genügend Essen in der Taverne zur Verfügung stand.

»Ja, schon ein wenig. Duncan versuchte, mich wieder zu überreden mitzugehen. Aber ich kann nicht, ihr braucht mich hier. Und Vater würde es sowieso nicht erlauben«, sagte er enttäuscht und tunkte die Krüge in Seifenwasser.

Darcia schnitt eine Karotte sorgfältig in gleich große Scheiben, ehe sie ihm antwortete: »Vielleicht ist es besser so Teyl. Ich weiß, du hast das Herz am rechten Fleck und ich würde es dir wünschen, aber bei dem ganzen Ärger, in den du dich verstrickst? Wenn du Duncan nicht hättest, wer weiß, was mit dir schon alles passiert wäre.«

»Du hast ja recht. Ich bin einfach zu übermütig«, bestätigte Teyl ihr und säuberte mit einem Lappen die Krüge. »Selbst, wenn ich eine andere Laufbahn an der Akademie wählen würde als der Armee beizutreten. Alchimist. Botaniker oder sogar Historiker. Ich könnte euch keinesfalls alleine lassen. Schließlich-«

Teyl machte eine kurze Pause. Darcia verdrehte die Augen und sagte lächelnd mit ihm im Chor: »Läuft der Laden ohne mich nicht.«

Beide lachten herzhaft los.

»Ja Teyl, da hast du recht. Und Götterkräfte beherrschen hin oder her, man braucht sie nicht für alles.«

Sie gab die geschnippelten Karotten in einen Suppentopf.

»Ja, aber manchmal wären sie schon praktisch. Zum Beispiel hier im Haushalt.«

»Es gibt genügend, die nie gelernt haben, sie zu beherrschen. Die kommen auch ohne ganz gut zurecht. Sieh nur mich und deinen Vater an. Wir sind zwar gesegnet mit Götterkräften, aber haben sie noch nie genutzt, geschweige denn gelernt mit ihnen umzugehen«, sagte Darcia lächelnd.

»Ja, ich weiß. Und ohne Ausbildung sollte man sie auch nicht benutzen.«

»Wer weiß, mit etwas Glück findest du ja irgendwo einen Lehrer, der dir ein bisschen was beibringt.«

»In der Öffentlichkeit darf man sie ohne ein Ausbildungszertifikat eh nicht einsetzen«, sagte Teyl mürrisch.

»Dafür könntest du sie dann hier im Haushalt nutzen.«

»Ja, mal schauen.«

Die Küche duftete herrlich nach frisch geschnittenem Sellerie und den Karotten. Der Eintopf blubberte vor sich hin und machte sie fast schon zur Sauna.

Teyl trocknete die Krüge ab und stellte sie auf ein Regal.

Darcia drehte sich zu ihrem Sohn um und er spürte ihren Blick. Sie wollte etwas.

»Teyl, könntest du bitte noch zum Markt gehen und von Frau Debrian frische Petersilie holen? Ich glaube, die reicht nicht mehr für den Eintopf heute Abend.«

»Na klar. Ich bin sowieso gerade fertig mit den Krügen. Ich geh gleich los«, entgegnete er lächelnd, als er sich zu ihr umdrehte. Darcia blickte ihn dankend an.

Jedes Mal wenn Teyl seine Mutter ansah, musste er an seine jüngere Schwester denken. Das schwarze, wuschelige Haar und diese Gutmütigkeit. Schnell schlug er sich diese Erinnerung wieder aus dem Kopf, nickte und ging in den Wohnbereich der Taverne.

Hier war ein viel angenehmeres Klima. Der Duft des Eintopfes wich dem von frischem Minztee.

Er eilte über die Treppe hinauf in sein Zimmer und schnappte sich seinen Mantel, der an einem Haken hinter der Tür hang.

»Ich müsste hier echt einmal wieder Ordnung schaffen. Wo ist denn nur der blöde Beutel?«, fragte er sich, als er sich in seinem Zimmer umblickte.

Dabei sah es nicht einmal so wüst aus. Auf dem Arbeitstisch lagen hier und dort ein paar offene Bücher und loses Pergament rum.

Er legte in die Lektüren Pergamentfetzen als Lesezeichen hinein und schloss sie.

»Helonien und seine Sehenswürdigkeiten«,

»Entwicklung der Götterkräfte«, »Geschichte der Akademie der Götterkräfte«. Was Teyl nicht alles für Bücher hatte.

»Ah, da ist er ja«, rief er, als er unter dem übrigen Bücherstapel seinen ledernen Münzbeutel fand und schnallte ihn an seinen Gürtel. Im Hinuntergehen legte Teyl noch den Schal um seinen Hals, den ihm seine Mutter gestrickt hatte. Als er die Haustür öffnete, kam ihm ein Schwall kalter Luft entgegen.

Man merkte, dass der Winter bevorstand.

Vorsichtig schnappte er sich vor der Haustür den alten Weidenkorb. Einige Reisigzweige waren gebrochen und stachen wie kleine Dornen heraus. Dann schlenderte er gut gelaunt Richtung Marktplatz.

Es war ein paar Minuten nach 1 Uhr und auf den Straßen von Teyls Heimatdorf Bachbruck herrschte wieder reges Treiben. Das idyllische Dörfchen lag zentral im Menschenkönigreich Helonien, welches das größte der neun Königreiche war.

Teyl hatte ein ganzes Stück bis zum Marktplatz von Bachbruck. Die Taverne seiner Eltern befand sich zwar direkt an der Hauptstraße, jedoch am Ende oder Anfang des Dorfes, je nachdem wie man es sah. Sie hatte den passenden Namen »Brückenschänke«, wegen der Brücke, die sich daneben befand und die einzige im Umkreis von mehreren Kilometern war, die über den westlichen Quellbergfluss führte.

Die Taverne wirkte von außen ein wenig heruntergekommen mit ihren morschen Balken und dem teils brüchigen Stein. Sie war schließlich schon über 150 Jahre im Besitz von Teyls...

Erscheint lt. Verlag 2.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7583-5173-1 / 3758351731
ISBN-13 978-3-7583-5173-0 / 9783758351730
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