G. F. Unger Western-Bestseller 2658 (eBook)

Zaun des Todes

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-6221-2 (ISBN)

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G. F. Unger Western-Bestseller 2658 - G. F. Unger
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Der Schneefall ist so dicht, dass man im Umkreis von zwei Yards nichts mehr sehen kann. Der Schnee verstopft Mensch und Tier Augen, Mund und Nasenlöcher. Der Schneesturm brüllt. Die Kälte verwandelt bald alle Gliedmaßen in leblose Keulen. Der Kampf ums nackte Leben beginnt.
Die beiden Reiter kümmern sich nicht mehr um ihre Herde, für die sie auf einer fernen Ranch zwei Jahre ohne Lohn gearbeitet haben.
Sie halten an, und Jack Barryland reicht seinem Partner das Ende eines Lassos, das dieser an sein Sattelhorn bindet.
Und dann ducken sie sich nieder, legen ihre Wangen gegen die Hälse ihrer Pferde und überlassen es den Tieren, sich den Weg zu suchen, und können nur hoffen, dass sie irgendwann einmal die schützenden Hügel und den Wald erreichen.
Vielleicht leben sie noch lange genug und haben sich bis dahin nicht alle Glieder erfroren!
Vielleicht!
Nun, Jack Barryland ist ein harter Kämpfer, und auch der kleine Wash Sunshine ist so hart wie Stahl und so zäh wie ein Pumakater. Und ihre Pferde sind in diesem Land geboren. Es sind ehemalige Wildpferde, die einmal von Indianern eingefangen und gezähmt wurden.
Oh, diese vier können schon kämpfen!


Zaun des Todes

Der Schneefall ist so dicht, dass man im Umkreis von zwei Yards nichts mehr sehen kann. Der Schnee verstopft Mensch und Tier Augen, Mund und Nasenlöcher. Der Schneesturm brüllt. Die Kälte verwandelt bald alle Gliedmaßen in leblose Keulen. Der Kampf ums nackte Leben beginnt.

Die beiden Reiter kümmern sich nicht mehr um ihre Herde, für die sie auf einer fernen Ranch zwei Jahre ohne Lohn gearbeitet haben.

Sie halten an, und Jack Barryland reicht seinem Partner das Ende eines Lassos, das dieser an sein Sattelhorn bindet.

Und dann ducken sie sich nieder, legen ihre Wangen gegen die Hälse ihrer Pferde und überlassen es den Tieren, sich den Weg zu suchen, und können nur hoffen, dass sie irgendwann einmal die schützenden Hügel und den Wald erreichen.

Vielleicht leben sie noch lange genug und haben sich bis dahin nicht alle Glieder erfroren!

Vielleicht!

Nun, Jack Barryland ist ein harter Kämpfer, und auch der kleine Wash Sunshine ist so hart wie Stahl und so zäh wie ein Pumakater. Und ihre Pferde sind in diesem Land geboren. Es sind ehemalige Wildpferde, die einmal von Indianern eingefangen und gezähmt wurden.

Oh, diese vier können schon kämpfen!

Der Blaueisblizzard erreicht auch die Rinderherden einiger kleiner Ranches, die zwanzig Meilen weiter in vielen Rudeln dicht vor den Hügeln der Weide verstreut sind. Er bringt diese Rinderrudel in Bewegung und treibt sie vor sich her. Er verursacht eine große Wanderung der Tiere. Und es gibt eine Anzahl von Männern, die mit den Tieren reiten – aber dann bald umkehren, weil der Blizzard zu schlimm wird. Diese Männer erreichen mit knapper Not das Ranchhaus eines gewissen Buck Stage.

Und sie wissen, dass ihre Herden wahrscheinlich verloren sind.

Denn der Blizzard wirft jetzt seine Eis- und Schneelasten ab, sodass die Rinder bald bis zu den Bäuchen im Schnee stehen, bevor sie die schützenden Hügel und den Wald erreichen können.

Jawohl, die Rinder stehen!

Sie können nach etwa zehn Meilen nicht mehr weiter.

Denn längs des Frontier Creek, der vor den Hügeln von West nach Ost fließt, da steht ein Zaun.

Da steht der »Zaun des Todes« und sperrt alles aus, was vor dem Blizzard in den Hügeln zwischen den Waldinseln Schutz suchen möchte.

Und dieser Zaun wurde von der mächtigen Star Company errichtet, einer großen Viehzuchtgesellschaft, die in fast allen Staaten große Ranches betreibt, deren Besitzer irgendwo in den Großstädten des Ostens leben und es Männern wie Matt Algernon überlassen, möglichst viel Gewinn zu erzielen.

Diese mächtigen Männer in den Großstädten wollen nur reichen Gewinn und geben ihren Verwaltern ziemlich freie Hand.

Und es würde sie vielleicht gar nicht einmal besonders aufregen, wenn sie jetzt sehen könnten, wie die Rinder vor dem Zaun verenden.

Die armen Tiere kommen in Rudeln aus dem Schneesturm und prallen gegen den festen Stacheldrahtzaun. Sie brüllen schmerzvoll und weichen zurück. Und der Schneesturm jagt sie wieder vorwärts – gegen den Zaun. Aber sie können sich nur mühsam bewegen, denn der Schnee ist tief und nimmt ihnen die Kraft für einen Ansturm gegen den stechenden Draht. Und so weichen sie aus und kämpfen sich am Zaun entlang. Sie stoßen auf andere Rinder, die ebenfalls in die schützenden Hügel wollen.

Aber überall ist der Zaun.

Und dieser Zaun ist robust, es wurde nicht an ihm gespart. Er hat viele starke Drähte mit gefährlichen Stacheln, starke Pfosten und Abstützungen. Vielleicht würde er niedergetrampelt werden können, wenn eine Herde in Stampede dagegen anstürmte. Aber es gibt keine Stampede in diesem Blizzard. Der Schnee ist schon viel zu tief, und die Tiere quälen sich nur noch mühsam vorwärts.

Und so sammeln sie sich alle auf einer Breite von fast vierzig langen Meilen vor dem Zaun.

Und weil der Blizzard fünf lange Tage anhält, sterben in diesen fünf höllischen Tagen mehr als zehntausend Rinder vor dem Zaun, weil sie nicht wie die Menschen in Häusern Schutz suchen können, weil sie ganz einfach erfrieren und verhungern.

✰✰✰

Im Haupthaus der Garden Ranch sitzen eine ganze Anzahl Männer beisammen, da sie in diesem Blizzard den nächsten Schutz aufsuchen mussten.

Die Ranch ist klein und wird nur von den Geschwistern Stage bewirtschaftet.

Esther Stage deckt für die Gäste gerade den Abendbrottisch und lauscht dabei auf die Gespräche der Männer im Vorderzimmer. Hier im Esszimmer, von dem ein Durchgang zur Küche führt, ist es warm, aber sie hört das ständige Orgeln des Blizzards.

Und im anderen Zimmer sagt die bittere Stimme des alten Jim Payne, dem die Pfeilspitze-Ranch gehört:

»Jetzt sind wir erledigt, Leute. Jetzt sind wir so erledigt wie ein paar arme Hunde, die keine Zähne mehr haben. Im Frühjahr wird uns die Company ein lächerliches Angebot machen. Und wahrscheinlich werden wir es annehmen. Denn wir waren ja zu feige und furchtsam, um diesen verdammten Zaun niederzureißen und zu kämpfen.«

Der alte Jim Payne hat kaum ausgesprochen, als die Tür vom Hof aufgerissen wird. Das Mädchen verspürt sofort den eisigen Luftstrom, der durch das ganze Haus fegt.

Und dann hört sie die Stimme ihres Bruders rufen, der vor einer Weile zum Stall hinübergegangen ist: »Kommt heraus, Männer! Kommt heraus und helft mir! Hier sind zwei arme Teufel angekommen, die dieser verdammte Blizzard fast umgebracht hat!«

Buck Stages Stimme klingt scharf und drängend, und auch Esther lässt alles stehen und liegen. Sie wirft sich einen dicken Umhang über und folgt den Männern, die eilig hinauspoltern.

Draußen tobt die weiße Hölle. Das Mädchen kann nicht viel sehen. Zwischen den Gebäuden, die vor dem Blizzard etwas Schutz geben, bewegen sich schattenhafte Gestalten im Schneesturm. Auch Pferde sind dabei. Und dann bringen die Männer eine Gestalt herangeschleppt. Sie müssen den Mann tragen, weil diesem die Glieder nicht mehr gehorchen.

Hinter dieser Gruppe folgt eine zweite. In ihrer Mitte schwankt ein großer Mann. Er wird von Buck Stage und Jim Payne gestützt.

Esther hält die Tür auf, weil der Wind diese zuschlagen will. Der Fremde taumelt dicht an ihr vorbei – eine große Gestalt mit Eis und Schnee bedeckt. Der Stoppelbart ist voller Eis, und das ganze Gesicht ist vom Frost gezeichnet.

Der Mann kann kaum etwas sehen, aber er bewegt die aufgesprungenen Lippen und krächzt heiser: »Kümmert euch um Walsh! Kümmert euch um meinen kleinen Partner, Leute! Zieht ihn aus und reibt ihn mit Schnee ein! Bringt ihn nicht an den Ofen heran!«

Die Worte sind kaum zu verstehen – aber in der heiseren, krächzenden Stimme schwingt eine wilde Härte mit, die kalte Wut eines Kämpfers, der mit dem Blizzard kämpfte und nicht aufgab.

Esther hält die Tür immer noch mit dem Aufgebot ihrer ganzen Kraft offen, denn jetzt stürzen zwei Männer mit einer Decke hinaus. Dicht vor der Tür füllen sie die Decke voll Schnee und schaffen die Last dann ins Haus. Nun schließt Esther die Tür und schiebt den Riegel vor. Im Haus ist es kalt geworden. Das Mädchen tritt in das Vorderzimmer.

Der kleine, bewusstlose Mann liegt auf einer Decke mitten im Raum auf dem Boden. Oven Overhoff und Reece Carter sind dabei, ihn zu entkleiden. Der andere Mann entledigt sich mit Jim Paynes Hilfe seines Schaffellmantels. Er steht immer noch auf den Beinen und schwankt. Von Kopf bis Fuß ist er mit Eis gepanzert.

»Los, kümmert euch um meinen Partner! Macht schnell! Ah, ich bin bis zu den Hüften vollkommen tot!«

Nach diesen Worten fällt der große Mann plötzlich um. Jim Payne kann seinen Sturz nur wenig abmildern.

Esther fragt nicht lange. Sie eilt in die Küche zurück und bereitet starken Kaffee, in den sie einen tüchtigen Schuss Whisky tut. Indes hört sie die Männer im Vorderzimmer an den beiden Bewusstlosen arbeiten. Und sie hört ihren Bruder sagen: »Ich hielt ihn zuerst für ein großes Ungeheuer. Den Großen da, meine ich! Ich rannte gegen sein Pferd. Und dann sah ich, dass er seinen Partner wie ein Kind in den Armen hielt. Oh, er fragte mich mit einer schrecklichen Stimme, ob er schon in der Hölle wäre oder ob dies hier eine Ranch sei. Junge, er lachte dann kurz auf und knurrte: ›Nun, du verdammter Blizzard, ich habe dich geschlagen. Du hast uns nicht erwischt.‹ Das knurrte der Mann. Und ich sage euch, dass ich sofort spürte, was für ein Kämpfer er ist. Ah, ich habe die Pferde schon in den Stall gelassen. Aber jetzt muss ich mich um die Tiere kümmern.«

Buck Stage kommt nach diesen Worten in die Küche und sieht die Schwester an. Er schnuppert den Kaffee- und Whiskyduft und nickt.

»Richtig, Esther. Bring es ihnen. Sie müssen viele Stunden mit diesem Blizzard gekämpft haben. Der Große ist von der allerhärtesten Sorte!«

Er stapft hinaus, und durch die offene Tür strömt wieder ein eisiger Hauch durchs Haus.

Esther nimmt zwei große Blechbecher. Dann geht sie zu den Männern hinüber. Die beiden Bewusstlosen...

Erscheint lt. Verlag 3.2.2024
Reihe/Serie Western-Bestseller
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • g f barner • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Western • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-6221-3 / 3751762213
ISBN-13 978-3-7517-6221-2 / 9783751762212
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