Gedankensturm

ich - du - wir - ihr

(Autor)

Buch | Hardcover
132 Seiten
2024 | 2. Auflage
8280-edition.ch (Verlag)
978-3-03977-000-7 (ISBN)
15,90 inkl. MwSt
"Gedankensturm", ein Gedichtband von Leandra Mattea, nimmt die Leser*innen mit auf eine berührende Reise. Die junge Autorin schreibt seit mehreren Jahren Poetry Slams, mit welchen sie regelmässig auf Bühnen steht. Ihre Slams, wie auch die Gedichte in ihrem Buch, charakterisiert durch Einfachheit und Tiefgründigkeit, erforschen Themen wie Liebe, Schmerz, Hoffnung und Alltagskämpfe. Sie reflektieren die Gefühle und Gedanken der Autorin, regen zur Reflexion eigener Erfahrungen an und bauen eine tiefgehende Verbindung zur Leserin/zum Leser auf. Das Buch ist in thematische Abschnitte gegliedert und bietet eine dynamische Mischung aus Melancholie und Hoffnung, Lyrik und kurzen Erzählungen, die zum Nachdenken über diverse Themen des menschlichen Daseins anregt.

Sprachen: Deutsch, Englisch

Leandra Mattea Jahrgang 2002, ist in Eschlikon in einer fünfköpfigen Familie aufgewachsen. An der Universität Zürich widmet sie sich mit grosser Begeisterung (und teils auch grosser Verwirrung) ihrem Studium der Biomedizin. Abseits Laborarbeit und Vorlesungen zeigt sie sich gerne von ihrer kreativen Seite. Sie ist eine Musikliebhaberin und begeistert mit ihren Gedichten und Poetry Slams ein vielseitiges Publikum. Wenn sie nicht im Labor oder auf der Bühne zu finden ist, ist sie vielleicht gerade dabei die Lösung für das mysteriöse Verschwinden von Kaffeetassen in der Uni-Mensa zu finden. Ihr Ziel ist es nämlich nach dem Studium im Bereich der Kriminalistik und Forensik tätig zu werden.

Blutrauschen Es dreht sich. Alles dreht sich. Von einem Moment auf den anderen scheint mein Leben umzukippen, Süden wird zu Norden Es fühlt sich an, als würde mein Kopf umgestülpt – einmal von innen nach außen. Und dann wird es schwarz. Gedämpfte Stimmen dröhnen an mein Ohr. Meine Augen blinzeln hektisch die verschwommene Sicht weg. Versuchen vergebens etwas aus ihrer Umgebung zu erfassen, zu fassen, sich daran festzuhalten, nicht zu ertrinken. Nur nicht wieder ertrinken. Irgendetwas. Irgendetwas muss da sein, um mich festzuhalten. Mein Magen wird umgestülpt. Und dann wird es schwarz. Schwärzer als zuvor. Meine Hände beruhigen sich, indem sie sich aneinander festhalten. Irgendwo, egal wie, muss ich mich festhalten. Meine Beine, sie finden keinen Ort, zucken unruhig hin und her, bis sie in einen stetigen, hektischen Trommelrhythmus verfallen. Versteckt unter dem Tisch, wo sie sich zwar nicht festhalten können, sie dafür aber auch niemandem ins Auge fallen. Niemand darf mich sehen. Niemand darf es sehen. Mein Herz wird umgestülpt. Und dann wird es schwarz. Zum ersten Mal wirklich schwarz. Das zuvor war im Vergleich nur grau, die Dämmerung, bevor nun die Nacht eingebrochen ist. Mein Herz stolpert vor sich hin so schnell es geht. «Nur weg von hier», schreit es meinem Kopf zu, der hektisch zu schnelle Runden in seinem Gedankenkarussell dreht. Er kann nicht weg, er kann nicht weg. Verdammt, Herz, wo bist du? Das Karussell dreht sich schneller, schneller, immer schneller. Der Kopf sitzt drin, doch kommt nicht mit, kommt nicht raus, hält nicht mit. Er schaltet sich aus. Meine Hände schieben Panik, rufen ohne Erfolg nach Herz, es solle sich gefälligst beruhigen, nicht so schnell laufen, nicht immer stolpern. Doch das Einzige, was Herz noch hört, ist das beständige, allesübertönende Rauschen des Bluts in den Ohren. Und das Blut ist es auch, das den Händen, den Beinen und dem Gesicht leise einflüstert, dass sie aufgeben sollen. Sein Rauschen betört sie, lässt sie das Kribbeln tausend kleiner Ameisen spüren. Immer mehr, immer mehr, bis sie nicht mehr können, dem Druck nicht mehr standhalten, einschlafen, wegfallen. Nur die Augen schwimmen noch. In ihren eigenen Tränen drohen sie zu ertrinken. Versuchen verzweifelt, sich über Wasser zu halten, doch die See ist stürmisch heute. Und je mehr sie strampeln, desto höher steigen die Wellen und desto tiefer sinken sie in die Flut. Bis sie nicht mehr können, aufhören, wegfallen. Und dann ist es schwarz. Die Hölle ist da.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Kreuzlingen
Sprache deutsch
Maße 125 x 195 mm
Gewicht 250 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Identität • Jugendliteratur • Lyrik • Poetik • Poetry-Slam
ISBN-10 3-03977-000-4 / 3039770004
ISBN-13 978-3-03977-000-7 / 9783039770007
Zustand Neuware
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