Assistant to the Villain (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2024
448 Seiten
Heyne Verlag
978-3-641-31415-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Assistant to the Villain - Hannah Nicole Maehrer
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Mit farbig gestaltetem Buchschnitt - nur in limitierter Erstauflage der gedruckten Ausgabe (Lieferung je nach Verfügbarkeit)
Gefürchteter Schurke sucht loyale, unerschütterliche Assistentin. Aufgaben: Büro- und Verwaltungstätigkeiten sowie Unterstützung des Teams beim Verbreiten von Angst und Schrecken. Exzellente Bezahlung.

Seit fünf Monaten arbeitet Evie Sage nun schon als persönliche Assistentin des im ganzen Königreich Rennedawn gefürchteten Schurken. Inzwischen hat sie sich sowohl an den Anblick abgetrennter Köpfe als auch an die durchdringenden Schreie aus den Folterkammern gewöhnt, die sie erwarten, wenn sie ihrem Boss morgens den Kaffee bringt. Ihrem unverschämt attraktiven Boss, der Evies Herz jedes Mal ein wenig zum Flattern bringt, wenn sie ihm im Büro begegnet. Als sie herausfindet, dass eine Verschwörung gegen den Schurken im Gange ist, ist sie fest entschlossen, ihren Chef zu retten, und entdeckt dabei bisher ungeahnte Talente an sich ...

Hannah Nicole Maehrer ist in Pennsylvania aufgewachsen, wo sie an der Pennsylvania State University Psychologie studierte. Sie hat eine Schwäche für Disneyfilme, Fantasyromane und Märchenbösewichte. Auf ihrem TikTok-Kanal begeisterte sie mit ihren Clips über einen finsteren Bösewicht und seine sonnige Assistentin Hunderttausende von Fans, woraufhin sie beschloss, den beiden einen ganzen Roman zu widmen. Mit ihrem Debüt »Assistant to the Villain« eroberte sie Platz 1 der »New York Times«-Bestsellerliste.

PROLOG


Es war einmal …

Es war ein ganz normaler Tag, als Evie dem Schurken begegnete.

Ein weiterer gescheiterter Besuch bei der Arbeitsvermittlung in ihrem Dorf. Ein weiterer Tag ohne Einkommen. Ein weiterer Tag, an dem sie ihren kranken Vater und ihre kleine Schwester im Stich ließ. Und deshalb war sie, als sie bei den Bäumen ankam, die den Hickory Forest wie ein Zaun umgaben, so in Gedanken versunken, dass sie ganz einfach hineinspazierte.

Früher hatten sich oft Leute im Wald aufgehalten, aber jetzt war es der letzte Ort, den jemand bei klarem Verstand je betreten würde. Noch dazu allein. Nun, es sei denn, man war Evangelina Sage und der verbotene Wald kam einem deutlich verlockender vor, als nach Hause zu gehen und seiner Familie zu gestehen, dass man endlich Arbeit gefunden hatte … nur um sie gleich wieder zu verlieren.

Evie seufzte und streckte die Hand aus, um die Finger über die raue Borke der Bäume gleiten zu lassen, während sie tiefer in den Wald vordrang. Es war wirklich recht hübsch hier.

Rennedawn war eines der bescheideneren verzauberten Königreiche, und den Hickory Forest zu meiden, war eine echte Herausforderung, weil er so viel Landmasse einnahm, doch bislang schlug sich die Bevölkerung ganz gut.

So war es, seit vor beinahe zehn Jahren eine finstere Gestalt, bekannt als der Schurke, auf der Bildfläche erschien. Es gab zu viele Gerüchte, dass er am Waldrand auf neue Opfer lauerte, die er foltern konnte. Evie wusste nicht viel über diesen Bösewicht, aber sie war sich beinahe sicher, dass er Besseres zu tun hatte, als zwischen den Bäumen herumzugeistern wie eine Waldnymphe. Allerdings hatte sie eine solche bislang auch noch nie gesehen – sie lebten weiter oben im Norden.

»Der Schurke«, schnaubte Evie und schob die Hände tief in die Taschen ihres schlichten braunen Kleides, während sie immer tiefer in den Wald hineinging. »Vielleicht wäre er ja weniger mordlustig, wenn man ihm keinen derart blöden Namen verpasst hätte.«

Wobei, vielleicht trug er ihn ja schon seit seiner Geburt, was bedeuten würde, dass seine Mutter über eine bemerkenswerte Weitsicht verfügte.

Evie stolperte über einen herumliegenden Ast und zog hastig die Hände aus den Taschen, um sich an einem Baum abzustützen, ehe sie dem Plätschern eines Bachs folgte und dabei ihr spärliches Wissen über den Mann zusammenkratzte. Es stammte größtenteils von Fahndungsplakaten, auf denen er immer als älterer Mann dargestellt war, dem sich von den Rangeleien mit seinen Opfern tiefe Narben über das ganze Gesicht bis in den grauen Bart hineinzogen. Und seine Zähne waren oft zerklüftet, als wollte er einem damit das Herz aus der Brust reißen – oder vielleicht auch, als müsste er dringend mal zum Zahnarzt.

Um den größten Widersacher des Königreichs rankten sich so viele Gerüchte, dass Evie nicht sicher war, was sie glauben konnte. Sie wusste, dass der Schurke vor Jahren eines der Fischerdörfer im Westen von Rennedawn niedergebrannt hatte. Selbst Monate danach hatte das Königreich noch mit Hungersnöten zu kämpfen, bis endlich alles wiederaufgebaut war. Und es gab viele weitere Schreckensgeschichten. Schlichte Raubzüge schienen weit oben auf der To-do-Liste des Schurken zu stehen. Dafür schlich er sich oft in die Häuser adliger Familien, um sie in Angst und Schrecken zu versetzen und sich dann mit ihren wertvollen Erbstücken aus dem Staub zu machen.

Während sie sich dem Bach näherte, der deutlich breiter war als zunächst angenommen, bewunderte Evie die Schönheit der Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach drangen und den Blumen am Ufer ein beinahe unwirkliches Leuchten verliehen. Kurz vergaß sie sogar, in was für einer Zwickmühle sie steckte, so atemberaubend war dieser Anblick. Aber dann war alles mit einem Mal wieder da.

Ihr Vater wusste immer noch nicht, dass sie schon vor einem Monat ihre Stelle in der Schmiede verloren hatte. Sie war sich so sicher gewesen, dass sie etwas Neues finden würde, bevor ihrer Familie auffiel, dass etwas weniger Essen auf dem Tisch stand oder ihre kleine Hütte etwas kühler war, weil sie Feuerholz sparen mussten. Aber heute Abend würde sie es ihm gestehen müssen. Sie hatten nicht mehr als ihre spärlichen Essensreserven.

Mit einem schweren Seufzen kniete sie sich an den Rand des Bachs, und ihre Knie sanken tief in das weiche Moos. Sie ließ die Hände durch das klare blaue Wasser gleiten und spritzte sich dann etwas von dem kühlen Nass ins Gesicht und in den Nacken, in der Hoffnung, dass das ihr rasendes Herz beruhigen würde.

Diesmal steckte sie in ernsthaften Schwierigkeiten. Und zwar nicht wegen eines sagenumwobenen Bösewichts.

Nein. Das hier war alles ihre eigene Schuld.

Das Schlimmste war, dass sie heute bereits eine gute Stelle in Aussicht gehabt hatte. Eine adelige Familie suchte für ihr Anwesen nicht weit von hier noch ein Dienstmädchen. Es war nicht optimal, ihr Weg zur Arbeit wäre recht lang gewesen, doch es war die einzige ausgeschriebene Stelle dieser Art, und sie war mehr als bereit gewesen, sie anzunehmen. Und natürlich musste sie sich genau in diesem Moment zur Seite drehen und eine andere Frau entdecken, die mit derart hoffnungsvoll leuchtenden Augen neben ihr stand, dass sich ihr das Herz in der Brust zusammengezogen hatte. Und erst recht, als sie die drei Kinder hinter der Frau entdeckte.

Evie hatte ihr die Stelle überlassen, und die Frau hatte sie überschwänglich auf beide Wangen geküsst.

Es war die richtige Entscheidung. Warum also ist mir so schwer ums Herz?

Seufzend spritzte sie sich noch mehr rotes Wasser ins Gesicht und überlegte, wann die nächste Jobbörse stattfinden würde. Vielleicht konnte sie eine in einem der Nachbardö…

Moment mal … rot?

Mit einem entsetzten Keuchen riss Evie die Augen auf und wich zwischen die Blumen zurück. Das ehemals so klare blaue Wasser war jetzt tiefrot.

Blut.

Sie schloss die Augen und versuchte, ruhig zu atmen. Nachdem sie bis zehn gezählt hatte, rappelte sie sich auf und näherte sich vorsichtig einmal mehr dem Wasser, wobei sie beinahe über ihren langen Rocksaum gestolpert wäre. Ganz eindeutig war das Blut, das von etwas weiter oben den Bach herunterfloss.

Sie machte einen Schritt in diese Richtung, setzte einen Lederstiefel vor den anderen, vollkommen unvorbereitet auf das, was auch immer sie erwarten mochte.

Je weiter sie kam, desto mehr ähnelte der Bach einem Fluss aus Blut, das undurchsichtige Rot hatte längst jeden Rest Blau vertrieben. Es musste von einem verletzten Tier kommen, einem ziemlich großen, der Menge nach zu schließen. Sicherlich war es nichts, was Evies persönlicher Inspektion bedurfte.

Und doch war sie jetzt hier in diesem Wald, der plötzlich immer dunkler wurde, weil die Sonne hinter den Bäumen zu versinken begann, und folgte einem Fluss aus Blut.

Sie schüttelte den Kopf und spürte, wie die Pflanzen unter ihr von ihren Stiefeln zerquetscht wurden, als sie ruckartig stehen blieb. Sie musste umkehren. Und tatsächlich hatte sie schon halb kehrtgemacht, als sie durch das hohe Gras am Ufer des Baches ein Tier mit schwarzem Fell entdeckte, das bei einem riesigen Baum kauerte.

Sie würde der armen Kreatur den Gnadenstoß versetzen. Das war nicht zu viel verlangt. Aber je näher sie kam, desto weniger sah es nach einem Tier aus. War es möglich …

Eine menschliche Hand schoss zwischen dem schwarzen Fell hervor, und jetzt erkannte sie, dass es gar kein Fell war, sondern ein dunkler Umhang. Finger schlossen sich um ihr Handgelenk und zogen sie zu der Gestalt hinunter.

»Uff!« Sie prallte heftig mit der Schulter auf, und im nächsten Moment schlang sich ein Arm um ihre Taille und zog sie dicht an den Körper ihres Angreifers. Erst als sie seitlich auf dem Boden lag und etwas Festes und Warmes hinter sich spürte, kam sie zu Sinnen und begann, zu schreien und sich zur Wehr zu setzen.

Der Arm um ihre Taille spannte sich an, und eine Hand legte sich auf ihre Lippen. Dann war da eine tiefe Stimme dicht an ihrem Ohr, die ihr Schauer durch den ganzen Körper jagte. »Leise, du kleine Göre, sonst sterben wir beide.«

Und in diesem Moment entdeckte Evie eine weitere Unheil verkündende Gestalt – sogar mehr als eine. Eine Gruppe Männer in Silber. Die Garde des Königs!

Sie kämpfte gegen die Hand an, aber jetzt schlang der Mann zusätzlich zu seinem Arm auch noch ein schweres Bein um ihre Knöchel, sodass sie sich gar nicht mehr bewegen konnte.

»Lasch misch losch!« Bei dem Sturz hatte sie ihren Dolch verloren, und sie begann, mit ihrer freien Hand im Gras danach zu tasten.

»Entspann dich«, befahl er.

Na klar. Das war naheliegend, wenn man von einem fremden Mann, hinter dem die Furchtlose Garde her war, am Boden festgehalten wurde. Aber irgendwie war sie auch selbst schuld. Wer war denn buchstäblich einem Fluss aus Blut gefolgt? Was hatte sie denn gedacht, dass passieren würde?

»Isch bwin scho ein Idiot.« Evie seufzte tief.

Plötzlich war die Hand weg und die Stimme an ihrem Ohr wieder da. »Was nuschelst du?«

»Das ist so typisch für mich«, flüsterte sie.

»Von einem Fremden auf dem Boden festgehalten werden?«, sagte er in einem Tonfall, der verdächtig neugierig klang.

»Nun, nicht exakt diese Situation. Aber wenn ich jemandem erzählen würde, wie ich hier gelandet bin, würde das niemand ungewöhnlich finden.« Sie rammte ihm ihren Ellenbogen zwischen die Rippen, und der Mann stöhnte und fluchte. »Oh, das tut...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Reihe/Serie Assistant to the Villain-Reihe
Assistant to the Villain-Reihe
Übersetzer Antonia Zauner
Sprache deutsch
Original-Titel Assistant to the Villain – Morally Grey Fantasy Book 1
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2024 • Abenteuer • Booktok • Boss and employee • cozy fantasy • eBooks • Fantasy • good girl bad boy • grumpy sunshine • Humor • lustig • lustige • morally grey character • Neuerscheinung • Romantasy • TikTok
ISBN-10 3-641-31415-1 / 3641314151
ISBN-13 978-3-641-31415-6 / 9783641314156
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 5,0 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich