Ruthless Vows (eBook)
560 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2283-7 (ISBN)
KEIN GOTT
KEIN KRIEG
KEIN MONSTER
KANN SIE ENTZWEIEN
Zwei Wochen ist es her, seit Iris von der Front zurückgekehrt ist. Zwei Wochen, seit ihr Herz in tausend Stücke zerbrach, weil sie den Mann, den sie liebt, während Dacres Angriff zurücklassen musste. Verzweifelt wartet sie auf ein Lebenszeichen von Roman und versucht, ihn über die magische Verbindung ihrer Schreibmaschinen zu erreichen. Doch als endlich der lang ersehnte Brief von ihm ankommt, bestätigt sich Iris' größte Angst! Roman steht unter Dacres Einfluss, der all seine Erinnerungen an Iris ausgelöscht hat. So beginnt erneut eine geheime Brieffreundschaft zwischen den beiden. Wird es Iris gelingen, Roman an ihre Liebe und den Schwur zu erinnern, den sie sich einst gaben?
»Herzzerreißend, romantisch, ergreifend - RUTHLESS VOWS ist der fesselnde Abschluss der Reihe, in dem zwischen Liebe und Krieg alles auf dem Spiel steht. Iris' und Romans Geschichte wird euch berühren und nie wieder loslassen!« ACEDIMSKI
Der epische Abschlussband der LETTERS OF ENCHANTMENT-Dilogie
<p>Rebecca Ross ist<strong>NEW-YORK-TIMES</strong>-Bestseller-Autorin von Fantasy-Romanen für Jugendliche und Erwachsene. Wenn sie nicht gerade schreibt, ist sie in ihrem Garten zu finden, wo sie Wildblumen und neue Buchideen pflanzt. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Australian Shepherd im Nordosten von Georgia.</p>
1
Eine grausame Begegnung
Der Frühling war endlich nach Oath gekommen, aber selbst die Flut der Sonnenstrahlen konnte den Frost in Iris Winnows Knochen nicht schmelzen. Sie wusste, dass ihr jemand folgte, als sie durch das geschäftige Treiben in der Broad Street hastete, über Straßenbahnschienen und abgewetztes Kopfsteinpflaster. Sie widerstand der Versuchung, einen Blick nach hinten zu werfen, und schob stattdessen die Hände in die Taschen ihres Trenchcoats, als sie über einen Streifen Unkraut schritt, das aus den Rissen im Pflaster wuchs.
Der Mantel war erst drei Tage alt und roch noch immer wie der Laden, in dem Iris ihn gekauft hatte – ein Hauch von Rosenparfüm, schwarzem Tee und polierten Lederbrogues. Die Tage wurden zu warm, um ihn auf dem Weg zur und von der Arbeit wirklich zu benötigen. Aber sie stellte fest, dass sie den Mantel gerne um die Taille geschnallt trug, als wäre er eine Rüstung.
Sie schauderte, als sie sich durch die Menschenmenge vor einer Bäckerei schlängelte. Hoffte, dass ihr Verfolger sie in dem Gewühl der Leute, die ihre Morgenbrötchen kauften, aus den Augen verlieren würde. Sie fragte sich, ob es Forest war, der ihr nachlief. Bei diesem Gedanken fühlte sie sich sofort besser und dann noch viel schlechter. Er hatte so etwas schon einmal getan, damals in Avalon Bluff. Tatsächlich hatte er sie tagelang beobachtet und auf den richtigen Augenblick gewartet, um aufzutauchen. Ihr wurde immer noch übel bei der Erinnerung daran.
Iris konnte es keinen Moment länger aushalten. Sie warf einen Blick über die Schulter, wobei der Wind ihr ein paar Haarsträhnen ins Gesicht wehte.
Ihr älterer Bruder war nicht zu sehen, aber er war auch nicht mehr der fröhliche, liebevolle Mensch, der er gewesen war, bevor er sich für Envas Sache eingesetzt hatte. Nein, der Krieg hatte Spuren hinterlassen, er hatte ihn gelehrt, wie man sich in Schützengräben bewegte, ein Gewehr abfeuerte und sich über Niemandsland in feindliches Gebiet schlich. Der Krieg hatte tiefe Wunden bei ihm geschlagen. Und wenn ihr Forest heute Morgen folgte, dann bedeutete das, dass er immer noch an ihr zweifelte.
Er glaubte weiterhin, dass sie fliehen und ihn und Oath ohne ein Wort des Abschieds zurücklassen würde.
Ich möchte, dass du mir vertraust, Forest.
Iris schluckte und beeilte sich, ihren Weg fortzusetzen. Sie kam an dem Gebäude vorbei, in dem sie einst bei der Oath Gazette gearbeitet hatte, in dem sie dort im fünften Stock Roman zum ersten Mal getroffen und ihn für einen arroganten Snob der Oberschicht gehalten hatte. Der Ort, an dem ihre Worte zum ersten Mal ihren Platz in der Zeitung gefunden hatten, an dem sie dem Nervenkitzel der Berichterstattung verfallen war.
Iris ging an den schweren Glastüren vorbei und betastete den Ring an ihrem vierten Finger. Sie bog in eine ruhigere Seitenstraße ein und lauschte auf das Geräusch von Schritten hinter ihr. Doch die Straßenbahnglocken und die Händler an den Straßenecken waren zu laut. Dennoch wagte sie es, eine Abkürzung durch eine Gasse zu nehmen.
Es war eine seltsame, unübersichtliche Gasse, die die meisten Fahrzeuge nicht befahren konnten, ohne sich einen Seitenspiegel abzustoßen. Eine kopfsteingepflasterte Straße, in der man die Magie noch immer spüren konnte, wenn man bestimmte Schwellen überschritt oder den Glanz in manchen Fenstern betrachtete oder durch einen Schatten trat, der nie verblasste, egal wie hell die Sonne über dem Kopf brannte.
Doch Iris hielt inne, als sie die Worte sah, die in großen roten Buchstaben auf eine weiße Backsteinmauer gemalt waren.
Götter gehören in ihre Gräber.
Es war nicht das erste Mal, dass ihr diese Aussage begegnete. Letzte Woche hatte sie sie an der Seite einer Kathedrale und an den Türen der Bibliothek gesehen. Die Worte waren immer in Rot, hell wie Blut und oft gefolgt von einem einzigen Namen: Enva.
Seit Wochen hatte niemand mehr die Göttin gesehen. Sie hatte die Menschen nicht länger in den Krieg gesungen und sie dazu animiert, sich zu verpflichten und zu kämpfen. Manchmal fragte sich Iris, ob Enva überhaupt noch in der Stadt war, obwohl andere behaupteten, sie hätten von Zeit zu Zeit einen Blick auf die Göttin erhascht. Und wer auch immer diese düstere Phrase überall in der Stadt hingemalt hatte … Iris konnte nur raten, aber es schien eine Gruppe von Leuten in Oath zu sein, die keine lebenden Gottheiten in Cambria haben wollten. Einschließlich Dacre.
Mit einem Schaudern setzte Iris ihren Weg fort. Sie war schon fast bei der Inkridden Tribune angekommen, als sie sich einen letzten Blick zurück erlaubte.
Die Straße hinauf stand tatsächlich jemand. Aber die Person drehte sich sofort um und schlüpfte in einen Hauseingang in den Schatten. Iris hatte weder die Statur noch das Gesicht richtig erkennen können.
Sie seufzte, rieb sich über die Gänsehaut auf ihren Armen und ging ihrerseits auf ihr Ziel zu. Wenn es sich um Forest gehandelt hatte, der ihr auf den Fersen war, dann würde sie später mit ihm reden, sobald sie in ihre Wohnung zurückkehrte. Es war ein Gespräch, das sich seit einer ganzen Woche anbahnte, und beide waren zu zögerlich, um es in Angriff zu nehmen.
Iris schlüpfte durch die Holztür, ihre Stiefel klackten über den schwarz-weiß gefliesten Boden der Eingangshalle. Sie nahm die Treppe nach unten, die Glühbirnen über ihr spendeten schwaches Licht, und Iris spürte, wie sich die Temperatur veränderte. Noch ein Grund mehr, ihren Trenchcoat das ganze Jahr über zu tragen.
Die Inkridden Tribune befand sich im Keller eines alten Gebäudes, wo es sich oft anfühlte, als herrsche ewiger Herbst. Hier standen Eichenholz-Schreibtische, auf denen sich Papier stapelte, die Decke war von Kupferrohren durchzogen, in freiliegenden Backsteinwänden prangten zugige Risse, und Messinglampen illuminierten den Tanz des Zigarettenrauchs und das Glitzern von Schreibmaschinentasten. Es war ein dunkler und doch gemütlicher Ort, und Iris trat mit einem leisen Ausatmen hinein.
Attie saß bereits an dem Tisch, den sie sich teilten, und starrte abwesend auf ihre Schreibmaschine. Ihre schlanken braunen Hände hielten eine gesprungene Tasse mit Tee, und ihre Stirn war gefurcht, tief in Gedanken versunken.
Iris legte den Trenchcoat ab und drapierte ihn über die Rückenlehne ihres Stuhls. Sie trug immer noch die geschnürten Stiefel, die ihr für die Front zur Verfügung gestellt worden waren und in denen sie viel leichter laufen konnte als in den Absatzschuhen, die sie früher bei der Gazette angehabt hatte. Die Stiefel passten nicht zu ihrem karierten Rock und der weißen Bluse, aber Helena Hammond schien sich nicht an ihrem zusammengewürfelten Outfit zu stören, solange Iris gute Artikel für die Zeitung schrieb.
»Morgen«, begrüßte Attie sie.
»Morgen«, erwiderte Iris, als sie Platz nahm. »Ist schönes Wetter heute.«
»Das bedeutet, es wird gewittern, sobald wir rausgehen«, konterte Attie trocken und trank einen Schluck Tee. Doch dann wurde ihre Stimme sanfter, als sie flüsterte: »Gibt es etwas Neues?«
Iris wusste, worauf Attie anspielte. Sie fragte nach Roman. Ob Iris irgendwie Neuigkeiten über seinen Aufenthaltsort und seinen Zustand aufgetan hatte.
»Nein«, antwortete Iris, und ihre Kehle wurde eng. Seit sie nach Oath zurückgekehrt war, hatte sie mehrere Telegramme verschickt. Es waren Schüsse ins Blaue gewesen; Nachrichten an Bahnhöfe, die noch in Betrieb waren, obwohl sie so nahe an der Kriegsfront lagen.
VERMISSTE PERSON STOPP ROMAN C KITT STOPP SCHWARZE HAARE BLAUE AUGEN KRIEGSKORRESPONDENT STOPP ZULETZT GESEHEN IN AVALON BLUFF STOPP KONTAKT I WINNOW VIA OATH TELEGRAMM BÜRO STOP
Iris hatte noch keine Antworten erhalten, aber was hatte sie auch erwartet? Unzählige Soldaten und Zivilisten waren in diesen Tagen unauffindbar, und sie lenkte sich damit ab, ihre Schreibmaschine vorzubereiten, die in Wirklichkeit nicht ihr gehörte, sondern eine Ersatzmaschine war. Eine Leihgabe der Tribune. Es war ein altes Gerät; die Leertaste war von unzähligen Daumen abgenutzt, und es gab ein paar Tasten, die gerne klemmten und viele Fehler verursachten. Iris versuchte immer noch, sich daran zu gewöhnen, und sehnte sich nach der magischen Maschine, die ihre Nan ihr einst geschenkt hatte. Die Schreibmaschine, die sie mit Roman verbunden hatte. Die Dritte Alouette.
Iris spannte ein neues Blatt Papier in die Walze ein, aber sie dachte an ihre Schreibmaschine und fragte sich, wo sie wohl abgeblieben war. Das letzte Mal, dass sie sie gesehen hatte, war in ihrem Zimmer in Marisols Bed & Breakfast gewesen. Wenngleich das B & B wie durch ein Wunder die Bombardierung überstanden hatte, war es unmöglich zu sagen, was Dacre und seine Truppen mit der Stadt angestellt hatten, nachdem sie sie eingenommen hatten. Vielleicht lag die Dritte Alouette noch in Iris’ altem Zimmer, unberührt und mit Asche bedeckt. Vielleicht hatte sie einer von Dacres Soldaten gestohlen, um sie für ruchlose Korrespondenz zu verwenden, oder sie gar auf der Straße in schimmernde Stücke zerschlagen.
»Alles in Ordnung, Kind?« Helena Hammonds Stimme zerbrach unvermittelt den Moment, und Iris bemerkte ihre Chefin neben dem Tisch. »Sie sehen ein bisschen blass aus.«
»Ja, ich habe nur … nachgedacht«, antwortete Iris mit einem schwachen Lächeln. »Tut mir leid.«
»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich wollte Sie nicht bei Ihren Überlegungen stören, aber ich habe einen Brief für Sie.« Ein...
Erscheint lt. Verlag | 25.6.2024 |
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Reihe/Serie | Letters of Enchantment | Letters of Enchantment |
Übersetzer | Ulrike Gerstner |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Ruthless Vows |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Aktion Kulturpass • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • Briefe • Divine Rivals • found family • Fourth Wing • From Enemies to Lovers • From Rivals to Lovers • Front • Götter • Große Gefühle • he falls first • Iris Winnow • Journalisten • Kolumne • Krieg • kulturpass • Leidenschaft • Letters of Enchantment • Liebe • magische Gegenstände • magische Schreibmaschine • Oath Gazette • Paranormal • poor girl • Rebecca Yarros • Rich Boy • Rich Boy/Poor Girl • rivalry romance • Rivals to Lovers • Romance • Roman Kitt • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • secret identity • Slow Burn • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it |
ISBN-10 | 3-7363-2283-6 / 3736322836 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2283-7 / 9783736322837 |
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