The Hurricane Wars (eBook)
576 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2258-5 (ISBN)
Sie sind Todfeinde - Und die Einzige Hoffnung für ihre Welt
Talasyn ist ein Findelkind und kannte bisher nur den alles verzehrenden Krieg gegen das Nachtimperium. Als einzige noch lebende Lichtweberin kämpft sie mit ihrer Magie an vorderster Front. Eines Tages kreuzt sich ihre Klinge mit der von Alaric, dem Kronprinzen des Nachtimperiums. Obwohl sie erbitterte Feinde sind, springt ein Funke zwischen ihnen über und beide schrecken vor dem letzten tödlichen Schlag zurück. Bald wird klar, dass Talasyns Schicksal mit dem von Alaric verwoben ist. Nur, wenn sie ihre magischen Kräfte vereinen, können sie eine nie da gewesene Bedrohung abwenden. Doch wie kann sie sich mit dem Mann verbünden, der ihr so viel Leid gebracht hat - ganz gleich, welche unerwarteten Gefühle er auch in ihr auslöst?
»Ein unglaubliches Debut mit einer prickelnden Liebesgeschichte. Opulent, atmosphärisch, magisch.« KERRI MANISCALCO
Teil 1 der HURRICANE-WARS-Trilogie
<p><strong>Thea Guanzon</strong> wuchs auf den Philippinen auf. Sie besitzt einen BA in Politikwissenschaft und hat im Bereich Unternehmensführung und Frauenrechte gearbeitet. Sie ist nicht nur Autorin, sondern auch Dungeon Master und Star-Wars-Fangirl und liebt das Reisen ebenso sehr wie Eiskaffee. Ihr Herz gehört den Bad Boys und Bösewichten. Sie lebt mit ihren zwei Schildkröten, ihrer Katze Darth Pancakes und einem Riesenhaufen Sukkulenten in Manila.</p>
- Spiegel Bestseller: Belletristik / Hardcover (Nr. 30/2024) — Platz 19
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1. KAPITEL
In einem Land, in dem jeder Tag recht nachdrücklich der letzte zu sein drohte, waren Kriegshochzeiten eine mehr als willkommene Abwechslung.
Trotzdem hätte es wohl sieben Tage lang Steine regnen können, ohne dass auch nur einer von ihnen einen verfügbaren Kleriker getroffen hätte, der eine Trauung vornehmen konnte.
Die meisten Kleriker waren an der Front und sangen für Sardovias Truppen von Mahagir Säbelherz und seinem Mut, oder sie geleiteten die Seelen sterbender Soldaten in die ewig dämmrigen Weidenhaine von Adapa der Schnitterin.
Doch durch eine selten glückliche Fügung war noch ein Kleriker in der Gebirgsstadt Frostklamm geblieben, in der Talasyns Regiment stationiert war. Hier hatten ihre Kameraden Khaede und Sol – Piloten wie sie selbst – beschlossen, das Ehegelöbnis abzulegen.
Nicht, dass es in irgendeiner Weise ein Geheimnis gewesen wäre, warum man diesen Großvater zurückgelassen hatte, dachte Talasyn. Aus einer schummrigen Ecke des strohgedeckten Langhauses beobachtete sie, wie der gebückte Alte in seiner blassgelben Robe sich abmühte, einen großen Zinnkelch über das knisternde Feuer zu wuchten, dessen Flammen sich auf seiner marmorglatten Glatze spiegelten. Mit dünner, zittriger Stimme haspelte er sich durch die Schlussworte des Eheritus, während die Braut ihn finster anstarrte.
Khaedes Blick hätte durch Metallglas schneiden können. Es grenzte an ein Wunder, dass er den gebrechlichen kleinen Mann nicht auf der Stelle in Streifen schlitzte. Der Kleriker schaffte es endlich, den rauchgewärmten Kelch erst dem Bräutigam, dann Khaede an die Lippen zu halten, sodass das Paar von dem goldenen Litschiwein trinken konnte – das geweihte Getränk Thonbas, der Göttin des Heims und des Herdfeuers.
Von ihrem Platz am Rand applaudierte Talasyn gemeinsam mit den übrigen Soldaten, als der Kleriker Khaede und Sol mit brüchiger Stimme für auf Lebenszeit verbunden erklärte. Ein scheues Grinsen huschte über Sols Gesicht, und Khaede küsste ihn rasch, ihr Zorn auf den stümperhaft agierenden Priester war verraucht. Die lauten Jubelrufe ihrer Kameraden hallten von den dicken Kalksteinwänden wider.
»Na, bist du vielleicht die Nächste, Pilotin?«
Die gutmütige Stichelei kam von irgendwo hinter Talasyn, und sie verdrehte die Augen. »Unsinn.« Als Khaedes engste Freundin bekam sie schon während des ganzen Abends ähnliche Flachsereien zu hören und war es langsam wirklich leid. »Als ob ich das jemals in Betracht ziehen würde …« Ihr Denken holte ihre Zunge ein, als sie sich umwandte und erkannte, wer der Spaßvogel war. Hastig nahm sie Haltung an. »… mit allem Respekt, Herr!«
»Steh bequem«, sagte Darius. Unter seinem dichten Bart zeichnete sich ein belustigtes Lächeln ab.
Als Talasyn vor fünf Jahren zur Armee gekommen war, hatte der Steuermann noch graumeliertes Haar gehabt; jetzt war es fast völlig grau. Er senkte die Stimme, damit ihn außer Talasyn keiner der Umstehenden hören konnte: »Die Amirante möchte dich sprechen.«
Talasyns Blick huschte dorthin, wo sie eben schon Ideth Vela in der Menge entdeckt hatte. Die Oberbefehlshaberin über Sardovias Truppen war gerade auf dem Weg in ein Nebenzimmer, begleitet von einem korpulenten Offizier, der einen pechschwarzen Walrossbart zur Schau trug. »General Bieshimma ist schon aus Nenavar zurück?«
»Gerade angekommen«, erwiderte Darius. »Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Mission ziemlich in die Hose gegangen, und er musste den Rückzug antreten. Er und die Amirante wollen etwas sehr Wichtiges mit dir besprechen, also – los.«
Talasyn bahnte sich ihren Weg durch die Menge, wobei sie nicht zögerte, ihre Ellbogen einzusetzen. Den Blick hielt sie fest auf die Tür am anderen Ende des Langhauses gerichtet, hinter der Bieshimma und die Amirante verschwunden waren. Talasyn brannte vor Neugier – und das lag nur zum Teil daran, dass die Oberbefehlshaberin sie sehen wollte.
Die verbitterte Staatenliga des Sardovischen Allbunds hatte General Bieshimma zu den geheimnisvollen Inseln südöstlich des Kontinents entsandt: ins Nenavar-Dominium, in der Hoffnung, ein Bündnis zu schmieden. Oder vielleicht eines wiederzubeleben, wenn man den alten Geschichten glauben durfte. Der General war ein ehemaliger politischer Berater, der sein Amtsabzeichen gegen Schwert und Schild eingetauscht hatte. Es war erwartet worden, dass er all sein diplomatisches Geschick aufbieten würde, um Nenavars Königin davon zu überzeugen, Sardovia im Kampf gegen das Nachtimperium beizustehen. Seine rasche Rückkehr ließ nur den Schluss zu, dass seine Mission nicht nach Plan verlaufen war, aber dennoch – Bieshimma war in Nenavar gewesen.
Talasyn verspürte ein Flattern im Magen, eine Mischung aus Faszination und Unbehagen, wie stets, wenn sie an das Nenavar-Dominium dachte. Sie war noch nie dort gewesen, hatte überhaupt noch nie Sardovias immer enger werdende Grenzen überquert. Doch schon die kleinste Erwähnung des abgeschiedenen Archipels inmitten des Immermeers erzeugte ein seltsames Gefühl von Leere in ihr. Als habe sie etwas sehr Wichtiges vergessen – und sie wollte unbedingt herausfinden, was es war.
In ihren zwanzig Jahren hatte sie noch keiner Menschenseele von ihrem merkwürdigen Gefühl der Verbundenheit mit Nenavar erzählt. Es war ein Geheimnis, zu zerbrechlich, um laut ausgesprochen zu werden. Aber sich mit jemandem zu unterhalten, der gerade von dort zurückgekehrt war, schien Talasyn ein guter erster Schritt in die richtige Richtung zu sein.
Trotz ihrer Ungeduld ging sie langsamer, als sie an einem der Hauptgefreiten vorbeikam, die General Bieshimma auf seiner diplomatischen Mission begleitet hatten. Die Wangen des Jungen waren von der Kälte draußen gerötet, und Schneeflocken schmolzen auf dem Stehkragen seiner Uniform, während er einer kleinen Gruppe verzückt lauschender Hochzeitsgäste von seinem Abenteuer erzählte.
Auch alle anderen trugen Uniform, Talasyn ebenso: Wollhosen, dicke Stiefel und einen gefütterten Mantel in der Farbe von Orangenschalen. Für hübsche Kleider oder eine aufwendige Zeremonie war keine Zeit; diese Hochzeit war ein gestohlener Moment in einer Gefechtspause.
»Es lief genauso schlecht wie das letzte Mal, als wir einen Abgesandten ins Nenavar-Dominium schickten«, sagte der Hauptgefreite gerade. »Das ist ein paar Jahre her, wisst ihr noch? Wobei ich ihnen zugutehalte, dass sie uns haben an Land gehen lassen, anstatt uns schon am Hafen abzuweisen. Gerade lange genug, dass wir uns ausruhen und die Vorräte aufstocken konnten. Die Königin, die Zahiya-lachis, wollte uns trotzdem nicht empfangen. Bieshimma kam an den Hafenwachen vorbei und hat sich zu Pferde auf in die Hauptstadt gemacht, aber es scheint, dass sie ihn nicht einmal in den Königinnenpalast gelassen haben. Die Sorgen von Fremdlingen sind nicht die Sorgen des Dominiums – das meinten die Hafenwachen, als wir unser Anliegen vortrugen.«
Ein Bogenschütze beugte sich mit einem verschwörerischen Funkeln in den Augen vor. »Hast du Drachen gesehen, als du dort warst?«
Talasyn blieb stehen, und ringsum erstarb jede Unterhaltung, als mehrere Soldaten neugierig die Hälse reckten.
»Nein«, sagte der Hauptgefreite. »Aber ich war auch nur am Hafen, und der Himmel war bedeckt.«
»Ich glaube nicht, dass es sie wirklich gibt«, sagte ein Infanterist und schnaubte. »Alles, was wir haben, sind Gerüchte. Wenn ihr mich fragt, ist das schlau von den Nenavarenern – sie lassen den Rest von Lir glauben, dass es bei ihnen Drachen gibt. Die Leute lassen dich in Ruhe, wenn du möglicherweise eine Armee riesiger feuerspuckender Würmer zur Hand hast.«
»Ich würde töten für einen riesigen feuerspuckenden Wurm«, meinte der Bogenschütze wehmütig. »Schon mit einem würden wir den Krieg gewinnen.«
Die Gruppe begann zu diskutieren, ob ein Drache wohl ein Sturmschiff zum Absturz bringen konnte, und Talasyn setzte ihren Weg fort. Im Weitergehen rauschte ihr plötzlich eine Flut vager Bilder durch den Kopf, wie aus dem Nichts und binnen eines Atemzugs. Sie bekam sie kaum zu fassen, so rasch verschwanden sie wieder. Das Schlängeln glatter Schuppen im Sonnenlicht. Und vielleicht eine Krone – scharf wie Diamant, klar wie Eis. Das Gespräch der Soldaten hatte etwas in Talasyn aufgeschreckt, das sich jetzt an die Oberfläche kämpfen wollte.
Was in aller Welt …
Sie blinzelte. Und die Bilder verschwanden.
Vermutlich war es einfach ein Effekt des Kiefernrauchs, der von den zahlreichen Feuerstellen aufstieg und das Langhaus durchzog, nicht zu reden von der Hitze, die die zusammengedrängte Menge ausstrahlte. Sol war freundlich, liebenswert und höchst beliebt, was sich darin äußerte, dass fast ein Viertel des Regiments zu seiner Hochzeit erschienen war.
Sie waren jedenfalls eindeutig nicht wegen seiner Braut gekommen – die kratzbürstige Khaede mit der spitzen Zunge –, aber allein Sols Liebe für sie hätte für die von Hunderten gereicht.
An der geschlossenen Tür zum Nebenzimmer angekommen warf Talasyn einen Blick zurück zu den Frischvermählten. Überschwängliche Gratulanten umringten die beiden und schwenkten Krüge mit heißem Ale, während die Regimentskapelle ein lebhaftes Stück auf Querpfeife, Horn und Ziegenfelltrommel spielte. Ein überglücklicher Sol drückte Kuss um Kuss auf Khaedes Handrücken, und ihr Versuch eines finsteren Stirnrunzelns...
Erscheint lt. Verlag | 31.5.2024 |
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Reihe/Serie | The Hurricane Wars | The Hurricane Wars |
Übersetzer | Sabrina ?elezny? |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Hurricane Wars |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Aktion Kulturpass • Alaric • Bookstagram • Booktok • BookTok Germany • Das Reich der sieben Höfe • enemies to lovers • Enemies-to-Lovers-Story • Erbe • Fidelkind • Fourth Wing • From Enemies to Lovers • Große Gefühle • Krieg • kulturpass • Leidenschaft • Leigh Bardugo • Lichtweberin • Liebe • Magie • Nacht-Imperium • Paranormal • Rebecca Yarros • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sarah J. Maas • Talasyn • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it |
ISBN-10 | 3-7363-2258-5 / 3736322585 |
ISBN-13 | 978-3-7363-2258-5 / 9783736322585 |
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