Die perfekte Mutter (eBook)

Thriller | Von der Autorin des New York Times-Bestsellers »Eine perfekte Ehe«
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
416 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46797-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die perfekte Mutter -  Kimberly McCreight
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Hochspannend, hochemotional und voller unvorhersehbarer Twists: Im neuen Thriller »Die perfekte Mutter« der New York Times-Bestseller-Autorin Kimberly McCreight geht es um drei ganz unterschiedliche Mütter, ein totes Baby und eine Spur dunkler Geheimnisse. Für Molly Sanderson ist es nicht leicht, Mutter zu sein - vor allem seit sie ihr zweites Kind auf tragische Weise verloren hat. Trotzdem scheint der Neuanfang geglückt, den sie und ihr Ehemann Justin sich mit der kleinen Ella im idyllischen Universitätsstädtchen Ridgedale erhofft haben. Bis in einer abgelegenen Gegend am Fluss ein totes Baby entdeckt wird und Molly als freie Journalistin den Auftrag erhält, über den Fall zu berichten. Mollys Recherchen konfrontieren sie nicht nur mit ihren eigenen inneren Dämonen: Hinter den weiß getünchten Gartenzäunen und blitzsauberen Vorgärten von Ridgedale verbirgt sich so manches dunkle Geheimnis. Das wissen auch Barbara Carlson, die Frau des Polizeichefs, und die 16-jährige Highschool-Abbrecherin Sandy Mendelson viel zu gut ... New York Times-Bestseller-Autorin Kimberly McCreight liefert mit ihrem Thriller »Die perfekte Mutter« raffinierte Psycho-Spannung um Schuldgefühle, Eifersucht und Misstrauen. Leser*innen von Alex Michaelides, Julie Clark oder Lucy Foley kommen hier voll auf ihre Kosten. »Eine Achterbahnfahrt von einem Roman.... Was für ein Glück für uns Leser - Kimberly McCreight hat wieder einmal bewiesen, dass sie eine einfühlsame Autorin ist, die uns auf eine höllische Fahrt mitnehmen kann.« - Jodi Picoult. Entdecke weitere hochspannende Thriller von Kimberly McCreight: - Eine perfekte Ehe - Freunde. Für immer

Kimberly McCreight hat an der University of Pennsylvania Jura studiert. Sie hat viele Jahre in einer der größten Kanzleien New Yorks als Anwältin gearbeitet, bevor sie sich ganz ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, widmete. Ihre Romane erscheinen regelmäßig auf der New York Times-Bestsellerliste. Mit 'Eine perfekte Ehe' und 'Freunde. Für immer' hat sie eine große Leserschaft in Deutschland begeistert. Kimberly McCreight lebt mit ihren zwei Töchtern in Brooklyn, New York. Mehr Informationen unter: www.kimberlymccreight.com

Kimberly McCreight hat an der University of Pennsylvania Jura studiert. Sie hat viele Jahre in einer der größten Kanzleien New Yorks als Anwältin gearbeitet, bevor sie sich ganz ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, widmete. Ihre Romane erscheinen regelmäßig auf der New York Times-Bestsellerliste. Mit "Eine perfekte Ehe" und "Freunde. Für immer" hat sie eine große Leserschaft in Deutschland begeistert. Kimberly McCreight lebt mit ihren zwei Töchtern in Brooklyn, New York. Mehr Informationen unter: www.kimberlymccreight.com

Molly


Der Himmel hinter unserem großen Panoramafenster wurde gerade hell, als ich die Augen öffnete. Es war noch nicht ganz Morgen. Noch kein Weckerklingeln. Noch nicht. Irgendetwas hatte mich geweckt. Ein Geräusch. Das jetzt erneut ertönte. Es kam von meinem Handy, das auf dem Nachttisch vibrierte. Erik Schinazy leuchtete auf dem Display auf.

Ich wischte über den grünen Hörer.

»Ist alles okay?«, fragte ich, ohne Hallo zu sagen.

In den wenigen Monaten, die ich nun bei der kleinen, aber angesehenen Tageszeitung Ridgedale Reader arbeitete, hatte mich der Chefredakteur nie außerhalb der Geschäftszeiten angerufen. Es hatte einfach keinen Grund dazu gegeben. Als Journalistin für Kultur-, Lifestyle- und Boulevardthemen lieferte ich Storys, die nicht unbedingt von besonderer Relevanz waren.

»Tut mir leid, dass ich so früh störe.« Erik klang müde. Oder zerstreut. Oder sonst was.

Für eine Sekunde fragte ich mich, ob er getrunken hatte. Angeblich war Erik inzwischen weg vom Alkohol, aber das Gerücht, dass er deswegen seine Stelle beim Wall Street Journal verloren hatte, hielt sich hartnäckig. Es fiel einem schwer, sich den pingeligen Erik mit seiner aufrechten, steifen Körperhaltung, dem militärisch-zackigen Gang und dem raspelkurzen Haarschnitt sturzbetrunken vorzustellen. Seine Frau Nancy unterrichtete an der Ridgedale University Psychologie, doch es musste eine andere Erklärung für seinen Wechsel zum Reader geben als die, dass er es sattgehabt hatte, ständig zwischen New York City – wo sie lebten, als er beim Journal beschäftigt gewesen war – und Ridgedale zu pendeln. Ein Journalist seines Kalibers landete nicht einfach so bei einer Lokalzeitung, Chefredakteur hin oder her.

Nicht, dass ich mir ein Urteil erlauben dürfte. Ich hatte meinen Job beim Reader Nancy zu verdanken, die im Vorstand vom Fakultäts-Willkommenskomitee saß. Keine Ahnung, wie sehr Nancy Erik unter Druck gesetzt hat, mich zu engagieren, oder wie verzweifelt Justin meine Lage dargestellt hatte – die überaus freundliche, fast therapeutische Art und Weise, mit der Nancy mich behandelte, war in der Tat verdächtig. Dabei war ich mir ziemlich sicher, dass ich mit meinem Abschluss in Rechtswissenschaften und einem Jahrzehnt Erfahrung als Juristin bei NAPW, den National Advocates for Pregnant Women, einer Interessenvertretung für die Rechte von Müttern und schwangeren Frauen, nicht gerade als qualifizierteste Kandidatin für den Posten beim Ridgedale Reader galt.

Doch Justin – dank der Ridgedale University jetzt ordentlicher Professor der Anglistik – hatte gut daran getan, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um mir einen Neuanfang zu ermöglichen. Für den Ridgedale Reader zu schreiben, hatte meinem Leben einen unerwarteten Sinn gegeben. Ich hatte erst vor Kurzem, nach vielen aufwühlenden Therapiesitzungen, akzeptieren können, dass die Trauer, die seit dem Tod unseres Babys unkontrolliert aus mir herausfloss, so lange weiterströmen würde, bis ich den Hahn gewaltsam abdrehte.

»Nein, nein, das ist schon okay, Erik«, flüsterte ich und versuchte, mich möglichst geräuschlos aus dem Bett zu rollen, um Justin nicht aufzuwecken. »Bitte bleib kurz dran …«

Ich hatte gerade festgestellt, dass auch Ella in unserem Bett lag, ihren kleinen Körper an meinen gedrückt, als wäre sie eine Seepocke. Jetzt erinnerte ich mich vage: Ella, die neben meiner Bettseite stand … Wahrscheinlich hatte sie einen bösen Traum gehabt. Immer wieder wurde sie von Albträumen heimgesucht und stieß schrille Schreie aus, obwohl sie dabei tief und fest schlief. Als Kind hatte ich dasselbe getan, und ich war bis zu Ellas Geburt der Überzeugung gewesen, dass dies auf das Zusammenleben mit meiner Mutter zurückzuführen war. Der Kinderarzt jedoch ging davon aus, dass die Angstzustände genetischer Natur waren. Ich konnte bei Ella besser damit umgehen als meine Mutter bei mir, die Kopfhörer aufgesetzt, ihre Tür abgeschlossen oder mich wütend angeschrien hatte. Und so verbrachte Ella die Nächte mittlerweile regelmäßig in unserem Bett, zwischen Justin und mir – eine Gewohnheit, der Justin sanft, aber entschieden ein Ende zu bereiten versuchte.

»Entschuldige, Erik, bitte sprich weiter«, bat ich, als es mir gelungen war, mich von Ella zu lösen und in den Flur zu schleichen.

»Ich hatte gehofft, du könntest mir helfen«, fing er an. Sein Ton war noch schroffer als sonst. Nancy war so warmherzig im Vergleich mit ihm. Ich fragte mich oft, wie aus ihnen ein Paar hatte werden können. »Ich musste die Stadt wegen eines familiären Notfalls verlassen, Elizabeth hat einen Auftrag in Trenton, und Richard ist im Krankenhaus, das bedeutet …«

»Geht es ihm gut?« Nahezu reflexhaft stiegen Schuldgefühle in mir auf. Ich hatte Richard zwar nicht gerade die Pest an den Hals gewünscht, aber in einigen finsteren Momenten war ich nahe dran gewesen.

Elizabeth und Richard, beide Ende zwanzig, waren für die aktuellen Nachrichten zuständig, auch wenn sie nicht versuchten, mit den landesweiten Tageszeitungen zu konkurrieren oder mit den Online-News, die rund um die Uhr aktualisiert wurden. Stattdessen rühmte sich der Ridgedale Reader für seine ausführliche Berichterstattung mit jeder Menge Lokalkolorit. Gelegentlich bekam ich Aufträge von Erik, bei denen es darum ging, über den neuen Intendanten des renommierten Theaters der Universität, des Stanton Theatre, zu berichten oder über den viel gepriesenen Ridgedale-Buchstabierwettbewerb. Aber größtenteils suchte ich mir meine Storys selbst. So hatte ich zum Beispiel vor Kurzem einen Artikel über Community Outreach Tutoring verfasst, ein vielversprechendes Förderprogramm für Highschool-Abbrecherinnen und -Abbrecher, für das sich Ellas Kindergärtnerin Rhea starkmachte. Die Jugendlichen konnten sich dort auf den General Educational Development Test – kurz GED – vorbereiten, der ihnen den Zugang zu einem College oder einer Universität ermöglichte, obwohl sie keinen Highschool-Abschluss hatten.

Elizabeth war zumindest höflich zu mir gewesen, doch Richard hatte mehr als deutlich gemacht, dass er mich als überlastete Mutter betrachtete, die zu Unrecht mit an Bord war. Dass seine Einschätzung im Grunde korrekt war, machte es nicht besser.

»Wem soll es gut gehen?«, fragte Erik verwirrt.

»Sagtest du nicht gerade, Richard sei im Krankenhaus?«

»O ja, ihm geht es bestens«, erwiderte er in spöttischem Ton. »Gallenblasen-OP. Allerdings sollte man meinen, er wäre am offenen Herzen operiert worden, so wie er gejammert hat. Aber ich denke, er dürfte in zwei Tagen wieder fit sein. Allerdings nutzt mir das nichts, denn ich habe gerade einen Anruf bekommen. Jemand hat einen Leichenfund in der Nähe der Essex Bridge gemeldet.«

»Eine Leiche?«, quietschte ich und hasste mich selbst dafür. »Man hat einen Toten gefunden?«

»Das Geschlecht ist noch unbekannt, aber tot – ja. Das ist wohl Voraussetzung für die Meldung eines Leichenfunds.« Erik klang skeptisch, ob er wirklich die richtige Person für diese Geschichte am Telefon hatte, aber skeptisch war er ja von Anfang an gewesen, versuchte ich mir einzureden. »Ich brauche jemanden, der hinfährt und sich mal umsieht. Ich würde mich ja selbst auf den Weg machen, aber wie ich schon sagte: familiärer Notfall, ich bin gar nicht in der Stadt. Keine Ahnung, wann ich zurückkomme.«

»Ist es sehr schlimm?«

Warum stellte ich ihm eine so persönliche Frage? Erik hasste es, persönlich zu werden. Als wir im August in Ridgedale eingetroffen waren, war ich überzeugt gewesen, dass Erik und Nancy unsere ersten Freunde werden würden. Justin und ich hatten uns lange Zeit nicht mehr unter Leute gemischt, dabei war genau das dringend nötig. Justin und Nancy kannten sich bereits von der Universität, und ich fühlte mich sofort von Nancys warmherziger Art angezogen, auch wenn ich vermutete, dass sie mich insgeheim als potenzielle Patientin ansah. Und ja, Erik war ein bisschen schwierig, aber er war auch unglaublich clever und wirklich ein interessanter Mann.

Gleichwohl hatten Erik und Nancy all unsere Avancen abgelehnt: Einladungen zum Brunch, zum Grillen, Konzertkarten. Mir machte das nichts aus, denn dafür hätte ich meine Komfortzone verlassen müssen, und ich wusste nicht, ob ich schon bereit dafür war. Vielleicht lag es an Eriks bewegter Vergangenheit oder an Nancys Fruchtbarkeitsproblemen, über die sie mit beneidenswerter emotionaler Offenheit sprach, dass die beiden auf Distanz blieben. Vielleicht mochten sie uns auch einfach nicht. Wie auch immer – es war, als wären Nancy und Erik von einem feinen Stacheldraht umgeben, der nur bei genauerem Hinsehen sichtbar wurde. Und meine Haut war viel zu dünn, als dass ich es hätte riskieren dürfen, mich ihnen zu nähern.

»Nein, das wird schon«, teilte mir Erik mit, wie üblich kurz angebunden. »So, die Leichenstory gehört jetzt dir. Vorausgesetzt, du bist dabei.«

»Na klar, ich fahre sofort los«, erwiderte ich, erleichtert, dass meine Worte so ruhig und professionell klangen.

Dabei war ich jetzt schon nervös. Zu jedermanns Überraschung, mich eingeschlossen, hatte ich bislang einen ziemlich guten Job beim Ridgedale Reader gemacht. Sogar Erik, einst preisgekrönter Auslandskorrespondent, schien beeindruckt zu sein. Doch mein Metier war die Kultur- und Boulevardsparte – über einen Leichenfund hatte ich noch nie berichtet. Nicht, dass so etwas in Ridgedale häufiger vorkam. Seit wir hier wohnten, noch nicht ein einziges Mal.

»Gut«, sagte Erik. In...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2024
Übersetzer Kristina Lake-Zapp
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte amerikanische Krimis • amerikanische thriller • Bestseller-Autorin • Der Tausch • editor's pick • Eine perfekte Ehe • englische Thriller • Freunde für immer • Freunde.Für immer • Geheimnisse • gute psychothriller • Journalistin Molly Sanderson • Julie Clark • Kimberly McCreight • Kimberly McCreight deutsch • kimberly mccreight eine perfekte ehe • Kindstötung Fahrradsturz • krimi thriller bücher • Lügen • Missouri • Mystery Thriller • Netflix eine perfekte ehe • neue thriller bücher • New York Times Bestseller • New York Times Bestsellerautorin • psychologische Spannungsromane • Psychothriller • Ridgedale • Ridgedale Reader • Sexuelle Übergriffe • Spannende Bücher für Frauen • spannende Thriller • Thriller • Thriller Autorinnen • Thriller Bestseller • Thriller Bücher • thriller neuerscheinungen 2024 • Thriller USA • Tod eines Highschoolschülers • totes Baby • Totgeburt
ISBN-10 3-426-46797-6 / 3426467976
ISBN-13 978-3-426-46797-8 / 9783426467978
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,0 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Droemer eBook (Verlag)
9,99