Tödliche Intrigen auf Teneriffa (eBook)

Ein Kanaren-Krimi | Band 2 der neuen Erfolgsserie: kanarische Nächte und packende Spannung auf Teneriffa
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
304 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-3206-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tödliche Intrigen auf Teneriffa -  Flores &  Santana
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Atmosphäre, Mord und Genuss auf Teneriffa - Kanarenspannung pur! Die temperamentvolle Buchhändlerin Naira Calderón und der Journalist Ben Rodriguez werden auf die Insel Teneriffa gerufen und stoßen dort auf einen mysteriösen Fall. Ein Jugendlicher wurde am Hafen erschossen. Bei der Polizei ist der Junge unbekannt, aber Naira und Ben erfahren, dass er kurz vor seinem Tod versucht hat, etwas zu verkaufen - etwas so Wertvolles, dass es ihn das Leben gekostet hat. Steckt sein exzentrischer Onkel dahinter, der etwas in seinem Antiquariat zu verbergen scheint? Zwischen Palmen und leuchtend bunten Blumen entdecken Naira und Ben ein grausames Geheimnis.

Hinter Flores & Santana verbergen sich Rotraut Schöberl und Erwin Riedesser, die 1994 gemeinsam die Kultbuchhandlung Leporello in Wien gegründet haben - ein Projekt, das nach 30 Jahren von den beiden beendet wurde, um sich dem Schreiben zu widmen. Im Österreichischen Frühstücksfernsehen Café Puls gibt Rotraut Schöberl außerdem Buchtipps. Erwin Riedesser war viele Jahre Juryvorsitzender des renommierten Leo-Perutz-Krimipreises. Beide lieben die Kanaren und verbringen jedes Jahr mehrere Wochen auf den Inseln.

Flores: Rotraut Schöberl, geboren im Schwarzatal in Niederösterreich, in einer Gegend, die auch auf La Palma sein könnte. Buchverliebt vom ersten Lesenkönnen an, die Krimileidenschaft entwickelte sich ab der Bibellektüre. Über 50 Jahre Buchhändlerin aus Leidenschaft, 1994 gründete sie gemeinsam mit Erwin Riedesser "Leporello - die Buchhandlung" in Wien. Herausgeberin von Anthologien; seit 2006 jede Woche Buchtipps im Café Puls, dem österreichischen Frühstücksfernsehen (Prosieben, SAT1, puls4), ab Herbst 2022 auch wöchentliche Streams für die neue Homepage von Café Puls. Seit 2002 jedes Jahr (außer 2021) einige Wochen auf den Kanaren, die letzten Jahre überwiegend auf La Palma. Santana: Erwin Riedesser, geboren in Bregenz am Bodensee, hat mit sieben den ersten Krimi gelesen. Nach einer Buchhändlerlehre und diversen Stationen im Buchhandel gründete er mit Rotraut Schöberl die Buchhandlung Leporello in Wien, die mittlerweile Filialen im Burgtheater und im Parlament hat. Reisen zu den Kanarischen Inseln, aber auch ins menschliche Darknet, will er zu Büchern machen.

Ereignisreiche Ankunft in Santa Cruz de Tenerife


Ben wachte auf und griff erschrocken nach seinem Handy, das auf dem rustikalen Tischchen aus kanarischer Kiefer neben seinem Bett lag. Es war erst 5.32 Uhr. Trotz der Erleichterung, nicht verschlafen zu haben, spürte er eine gewisse Anspannung. Oder Aufregung? Er beschloss, das Gefühl zu ignorieren und einfach sein Morgenprogramm durchzuziehen. Früh genug war er ja nun wirklich wach geworden. In der Nacht hatte er noch gepackt – das schaffte er immer in wenigen Minuten – und dann die alte dunkelbraune Reisetasche aus Ziegenleder, die ihn schon viele Jahre begleitete, auf der kleinen Bank im Vorzimmer deponiert. Sein Rucksack stand noch geöffnet auf dem Lesesessel in seinem Arbeitszimmer. In der Nacht hatte er diverse Ladekabel quer darübergeworfen, ob er an alle gedacht hatte, wollte er am Morgen checken.

Auf der Terrasse, von wo er den Atlantik mehr hörte, als dass er ihn sah, absolvierte er in der noch kühlen Luft ein paar Dehnungsübungen und Push-ups. Nur in ein buntes Badetuch gewickelt, bereitete er nach der Dusche seinen Berberminztee zu und setzte sich auf die Holzbank beim Steintisch auf der Terrasse. Er liebte die Morgenstille begleitet vom permanenten Meeresrauschen. Ben schaute in den mit Hunderten von Sternen übersäten dunklen Himmel, überlegte, wann die Sonne aufging, und nahm bedächtig einen Schluck Tee. In Gedanken war er wieder bei der arabischen Expedition unter Kapitän Ibn Farukh. Wieso hatte er sich eigentlich mit den Arabern auf den Kanaren, fünfhundert Jahre vor der Eroberung durch die Spanier, nicht intensiver beschäftigt? Wohl hauptsächlich deshalb, weil es da nur wenige Informationen gab.

Er stand auf, trug seine Tasse in die Küche, spülte sie nachlässig aus und stellte sie ab. Flott bewegte er sich dann weiter Richtung Schlafzimmer. Das Badetuch flog im Vorübergehen durch die offene Badezimmertür achtlos über die Duschvorhangstange und blieb wirklich wie geplant oben hängen. Seine Reisekleidung hatte er noch am Vorabend vorbereitet. Im Vorzimmer warf er anschließend einen Kontrollblick in den Spiegel. Seine sportliche Figur wurde durch die dunkelblaue Stretchjeans und sein weißes Poloshirt noch unterstrichen. Seine dunkelbraunen strahlenden Augen sahen zufrieden aus. Er war bereit für den Tag – bereit, nach Santa Cruz zu fahren und Naira abzuholen.

Naira war sehr früh aufgestanden, ihr Kater Graf Potocki, kurz Tocki genannt, wirkte irritiert. Sie wusste, er hasste jede noch so kleine Änderung an den häuslichen Ritualen. Und nun saß er mitten in der Küchentür zur Terrasse und miaute fürchterlich. Naira kam sofort näher, streichelte ihn und flüsterte: »Ja sag einmal, Tocki, was hast du denn? War dir die Nacht zu kurz? Oder bist du bereits am Verhungern? Hmmm, mein armer Graf.« Tocki war bereits abgelenkt, denn Nairas Zopf fiel, als sie sich zu ihm bückte, nach vorn und bewegte sich nun hin und her. Tocki versuchte sofort, den Zopf zu fangen, indem er seine Pfote mit ausgefahrenen Krallen in das geflochtene Spielzeug krallte.

Naira entfuhr ein Schmerzenslaut. »Aua, das ist kein freundliches Guten Morgen!«

Tocki erschrak, zog seine Pfote – mit einigen langen dunklen Haaren in den Krallen – schnell wieder zurück und sah sie ganz und gar unschuldig an.

Naira schmunzelte und ging in die Küche. Dort füllte sie Tocki, der ihr auf dem Fuß gefolgt war, eine großzügige Portion seines Lieblingsfutters in den Napf. Mit ihrer Nachbarin Maria hatte sie gestern Nachmittag noch gesprochen, sie wollte ihren Kater versorgen. Maria galt als Ersatzkatzenmutter für die ganze Hood. Ihre Katzenliebe kannte keine Grenzen, sie half oft im Tierschutzverein, der sich auch um freilebende Katzen kümmerte. Eigentlich ging Tocki bei Maria auch ein und aus, ihre Gärten grenzten aneinander, und kein Zaun trennte die etwas wilden Gärten mit dem ungestörten Blick auf den Atlantik. Also musste sie sich keine Gedanken machen: Ihr Kater würde ausreichend gefüttert und auch liebevoll umsorgt werden.

Kaum hatte Tocki sein Frühstück erhalten, stand Naira wieder auf der Küchenterrasse. Sie schaute kurz in den noch dunklen Himmel, dann begann sie, einige ihrer Yoga- und Pilatesübungen zu vollführen. Sie liebte es, dabei der Sonne beim Aufgehen zuzuschauen. Als sie in ihrer gemütlichen kleinen Küche ihr Müsli zubereitete, heute mit fast überreifen Mangostückchen und dünnen Bananenscheiben, hatte sie schon eine Tasse Grüntee getrunken und dachte noch einmal über ihre bereits eingepackte Garderobe nach. Sollte sie ihr schickes rotes Kleid auch noch einrollen und mitnehmen? Eigentlich hatte sie ja für alle Eventualitäten vorgesorgt. Oder doch nicht? Es waren einige Tage, an welche Gelegenheit hatte sie womöglich nicht gedacht? Andererseits wollte sie in ihrem kleinen Koffer lieber noch Platz lassen, denn wenn sie in ihren alten Lieblingsboutiquen in Santa Cruz, die sie schon länger nicht besucht hatte, vorbeischauen würde, brauchte sie Stauraum im Koffer. Diese Überlegung brachte sie zum Schmunzeln.

Als es an der Tür klingelte, stand sie gerade im Vorzimmer und arbeitete ihre imaginäre Ich-verreise-was-ist-deshalb-notwendig-To-do-Liste ab. Sie öffnete und begrüßte ihren Besucher mit einem herzlichen »Buenos días, Ben! Magst du noch Tee oder Kaffee?«.

»Hola und danke nein, meine morgendliche Tasse Berbertee habe ich schon zu Hause genossen. Lass uns lieber gleich losfahren«

»Okay, ich bin abfahrtbereit, auf nach Teneriffa!«

Naira warf sich ihre dünne schwarze Nubuklederjacke über die Schultern, auch sie hatte sich für eine Jeans und ein weißes Shirt entschieden. Energisch nahm sie den bunten Street-Art-Trolley, der links von der Tür bereitstand, sah sich noch einmal um und trat nach draußen. Während sie ihr Häuschen verschloss, griff Ben nach ihrem Trolley und stellte ihn im Kofferraum seines Autos neben seiner Reisetasche ab. Dann hielt er ihr galant und mit einer angedeuteten Verbeugung die Beifahrertür auf: »Por favor, querida Naira!«

»Gracias, querido!«

Als Ben sich schwungvoll hinter das Lenkrad setzte, bemerkte Naira Tocki auf einem Mauervorsprung. Er beobachtete sie mit vorwurfsvollem Blick.

Sie fuhren über die Avenida Maritima, links säumten der Strand und der Atlantik die Straße, rechts standen schöne Stadthäuser, mittendrin die Casas de Los Balcones, die berühmten historischen Holzbalkone von Santa Cruz de la Palma. Es herrschte ein angenehmes, vertrautes Schweigen zwischen Naira und Ben. Der Weg zum Flughafen führte immer geradeaus, erst durch den Tunnel und dann wieder mit Blick aufs Meer. Sie waren fast allein unterwegs. Naira verspürte eine freudige Erwartung und summte ein Lied vor sich hin.

In weniger als fünfzehn Minuten erreichten sie den Flughafen. Sie stellten den Wagen in der Parkgarage ab und gingen fast im Gleichschritt Richtung Abflug.

Kurz vor dem Check-in fragte Naira: »Wollen wir hier noch einen Kaffee trinken oder lieber erst in unserer Unterkunft? Zeit hätten wir – aber die Bar bei unserer Ferienwohnung ist charmanter.«

»Wenn es dir egal ist«, sagte Ben lächelnd, »dann lieber ohne Blick auf die Uhr drüben nach unserer Ankunft, also dann in ›deiner‹ Bar!«

Bei Binter Canarias, der kanarischen Fluglinie, die von den Canaris ebenso selbstverständlich benutzt wurde wie auf dem Festland die Autobusse, gab es ein fast sekundenschnelles Check-in, und so waren Naira und Ben innerhalb von wenigen Minuten für den Einstieg bereit. Ihr Gepäck nahmen sie mit in den Passagierraum und verstauten es in den Fächern über ihren Sitzen. Die beiden hatten in dem ziemlich leeren Flugzeug jeweils einen Fensterplatz in derselben Reihe gewählt.

Mit einem leichten Seufzer setzte sich Naira. »Das hat ja schon mal wunderbar geklappt. Ich bin sehr gespannt auf unsere Teneriffa-Karneval-Tage.«

»Ich auch, aber ich gestehe, ich bin vor allem auf das Buch, das Papierkonvolut oder was immer es ist, neugierig!« Ben gab sich schnell wieder cool, versuchte, seine Aufregung zu überspielen. Kaum hob der Flieger ab, gab es Abwechslung genug, denn immer wieder tat sich ein herrlicher Ausblick auf, zunächst auf La Palma, später hin zum Teide auf Teneriffa. Der Pico del Teide, der höchste Berg Spaniens, war von fast jedem Punkt der Insel aus sichtbar und von oben besonders beeindruckend.

Naira erzählte Ben von dem Spruch, den sie oft auf Teneriffa gehört hatte: »Wer nicht auf dem Teide war, war nicht auf Teneriffa!«

Aber natürlich kannte Ben den auch schon. Wie sie feststellten, hatte Naira ihm teneriffamäßig etwas voraus: Sie hatte während ihrer Studienzeit in La Laguna mit Freundinnen eine Nacht im wärmenden Schlafsack am Hang des 3.718 Meter hohen Vulkans verbracht.

Der Blick aus den kleinen Flugzeugfenstern auf Teneriffa, die größte Insel des kanarischen Archipels, war spektakulär. Von hier oben konnte man sehen, wie viele verschiedene Landschaften und Klimazonen, fruchtbare Täler und vulkanische Landschaften die Insel überzogen. Die morgendliche Luftklarheit verstärkte die Schönheit der...

Erscheint lt. Verlag 26.9.2024
Reihe/Serie Calderon und Rodriguez ermitteln
Calderón und Rodriguez ermitteln
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Atmosphäre • Bücher Mord • Cozy Crime • Fernweh • Fuerteventura • Gran Canaria • Kanaren • Krimi für den Strand • Krimi für den Urlaub • Kulinarisch • La Gomera • Landschaft • La Palma • Natur • Reiselust • Reisen • Spanien • spanischer Ermittler • Teneriffa • Urlaubskrimi
ISBN-10 3-8437-3206-X / 384373206X
ISBN-13 978-3-8437-3206-2 / 9783843732062
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