Manhattan 2060 - Meltdown (eBook)

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2024 | 1. Auflage
200 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3333-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Manhattan 2060 - Meltdown -  Dan Adams
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New York in naher Zukunft: In den Straßen tobt ein Krieg zwischen rivalisierenden Drogen-Gangs. Mike Quillan vom Department of Special Operations versucht mit seinem neuen Partner Cole Scott die eskalierende Gewalt einzudämmen. Währenddessen ermittelt Captain Kirkland undercover gegen den mächtigen Konzern Tribeca. Doch sein eigener Vorgesetzter legt ihm Steine in den Weg. Nach und nach stoßen die Cops vom D.S.O. auf einen skrupellosen Plan, der viele Leben kosten wird. Während New York im Chaos versinkt, müssen die Polizisten sich auf ihre eigenen Fähigkeiten und ihre wenigen Verbündeten verlassen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Gerechtigkeit wiederherzustellen.

Über diese Folge:

Eine Schießerei vor einem Waschsalon mit automatischen Waffen und mehreren Toten - die neuesten Opfer im grassierenden Drogenkrieg. Das D.S.O. geht den Spuren nach, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Doch Captain Kirkland ist abgelenkt, denn er hat noch eine alte Rechnung zu begleichen. Das D.S.O. könnte an seiner Fehde zerbrechen ...

Tauche ein in spannende Cyberpunk-Action von Dan Adams! Alle Bände der D.S.O. Cops:

Manhattan 2058
Manhattan 2059 - Eternity
Manhattan 2060 - Meltdown (1)
Manhattan 2060 - Infiltration (2)
Manhattan 2060 - Masterplan (3)





<p><strong>Dan Adams</strong> ist das Pseudonym von Jürgen Bärbig, geboren 1971. Er war Stipendiat der Bastei Lübbe Academy und nahm 2014 an der einjährigen Masterclass teil. Für Bastei Lübbe schrieb er die spannende Western-Serie "Three Oaks". Unter seinem Klarnamen erscheint die "Wikingerblut"-Saga um die Wikingerbrüder Kjelvar und Thorvik. Mit seiner actionreichen SF-Thriller-Serie "Manhattan" entwirft er ein düsteres, packendes Szenario der nahen Zukunft.</p>

Prolog


Juli 2059

Liberty hatte beschlossen, New York zu verlassen. Sie würde niemandem etwas sagen, nicht einmal Mike. Sie wollte keine Abschiedsszene, bei der sie sich in die Augen sahen und hilflos nach Worten suchten. Einfach verschwinden, das war es, was sie wollte. Er würde es verstehen … irgendwann.

Diese Stadt, die ihr auf eine verdrehte Weise Geborgenheit gegeben hatte, war ihr fremd geworden.

In der Nacht hatte sie nicht schlafen können und die wache Zeit genutzt, um ihre Tasche zu packen. Sie würde irgendwo neu anfangen, und dazu brauchte sie nicht viel.

Wo immer dieser Ort auch lag. Noch wusste sie es nicht. Sie hatte weder ein Ziel noch einen Plan, der weiter als bis zur Stadtgrenze reichte.

Sie nahm die Comwatch vom Arm, entfernte den Trackingchip, mit dem sie geortet werden konnte, und legte ihn neben die Nachricht, die sie für Mike geschrieben hatte. Er wollte heute vorbeikommen, etwas kochen, quatschen, aber dann wäre sie schon nicht mehr da.

Sie schlüpfte in die schwarze Lederjacke, warf sich die Tasche über die Schulter und nahm den Motorradhelm vom Regal über der Tür. Dort lag er bereits seit einer halben Ewigkeit und hatte Staub angesetzt. Sie wischte mit dem Ärmel darüber.

Ihr Gesicht spiegelte sich in dem versilberten Visier. Ihre Augen strahlten noch immer in dem gleichen Feuer, aber da war auch ein Schatten, der sie seit dem Tod ihres Bruders nicht mehr losließ. Ihre Haut war so blass wie ihre Lippen.

Mit einem Schnaufen wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und verließ die Wohnung. Die Keycard zur Tür versteckte sie in einem losen Wandpaneel. Für Mike. Er kannte das und würde sie finden, wenn sie auf sein Klopfen nicht reagierte.

Sie stieg die Treppe hinunter und drehte sich nicht einmal um, als sie das Haus verließ und den Straßen bis zum Grand Brooklyn Terminal folgte.

Der große Platz galt als Knotenpunkt für die High Speed Railway, die Underground Express und die Busterminals der Greyhound Overland, die früher bis an die Westküste fuhren, bevor die Grenzen geschlossen wurden.

Ein paar gelbe E-Cab-Taxis standen ebenfalls dort und warteten auf Kundschaft. Es gab keinen menschlichen Fahrer, nur eine künstliche Intelligenz, die das Cab autonom durch den chaotischen New Yorker Verkehr steuerte.

Liberty vermisste ihr Air C, aber das gehörte dem Departement of Special Operations, und sie hatte es nach ihrer Kündigung abgeben müssen.

Sie überquerte den Platz und ging zu den Taxis. Weißer Dampf hüllte sie ein, der aus den Belüftungsschächten der Underground aufstieg. Der Regen der letzten Nacht hatte Pfützen in dem rissigen Asphalt zurückgelassen. Überall auf dem Platz hingen Monitore, die in den frühen Morgen strahlten. Werbung und Fahrpläne wechselten sich darauf ab.

Die große Uhr über dem Platz verriet, dass es kurz nach sieben in der Früh war.

Liberty suchte sich ein Taxi und stieg ein.

Im Inneren stank es nach kaltem Rauch, obwohl das Qualmen in den Cabs verboten war.

»Die Elavita E-Cab Company wünscht Ihnen einen guten Morgen«, ertönte eine künstliche Stimme, kaum dass Liberty die Tür geschlossen hatte.

»Bitte nennen Sie Ihr Ziel.«

»Jarden Drive 44.«

»Sehr gern, Madam. Für die berechnete Strecke erlaubt sich die Elavita E-Cab Company acht Dollar und vierundvierzig Cent zu berechnen«, sagte die Blechstimme. Ein Scanner fuhr neben Liberty aus dem Sitz, auf den sie die Hand mit der Comwatch legte. Sekunden später ertönte ein Piepton.

»Transaktion abgeschlossen. Vielen Dank, Madam!«

Das E-Cab rollte los.

»Wünschen sie Konversation? Ich habe verschiedene Sprachparameter. Wir könnten …«

»Nein danke. Keine Konversation.«

Die KI verstummte. Nur das Surren des Elektroaggregats und das Geräusch der Räder auf der Straße waren zu hören.

Liberty sah aus dem Fenster, Häuser, Lichter und Menschen verschmolzen zu schattenhaften Schemen, die mehr und mehr verblassten. Wieso konnte es mit ihren Erinnerungen nicht genauso einfach sein, fragte sie sich.

Das E-Cab brachte sie nach Norden. Die Fahrt dauerte nicht lange und endete vor einer Werkstatt in einer heruntergekommenen Gegend von Brooklyn.

Liberty nahm Tasche und Helm, stieg aus und sah sich um. Obwohl sie seit einer Ewigkeit nicht mehr hier gewesen war, hatte sich doch kaum etwas verändert.

Die KI wünschte ihr noch einen guten Tag und fuhr davon.

Liberty überquerte die Straße und schritt auf das rostige Schiebetor zu, auf das ein Skelettbiker mit seinem Motorrad gesprüht worden war. Darüber stand in gezackten Buchstaben: Gigs Custom Bikes.

Liberty trat vor die Kamera, die an der Mauer über dem Tor hing, schaute in die Linse und drückte den unübersehbaren roten Schalter neben der Sprechanlage. Nichts passierte.

Sie wartete, wurde ungeduldig und drückte den Schalter ein zweites Mal.

Endlich wurde das Tor entriegelt und glitt so weit auf, dass sie hindurchschlüpfen konnte.

Sie betrat einen Innenhof, Flutlichter sprangen an, die ihn in kaltes Licht tauchten.

Ausgeschlachtete Schrottautos, Air Cs und die blanken Rahmen auseinandermontierter Motorräder standen in Reihen sortiert herum und warfen lange Schatten.

Der süßliche Geruch von Kühlflüssigkeit hing an ihnen und mischte sich mit dem Gestank von Hundescheiße, die überall herumlag.

Der dazugehörige Hund sprang gleich aus einem der Wracks, das ihm als Schlafplatz diente, stellte sich vor Liberty, sträubte das Fell und fletschte die Zähne.

»Triggles. Aus! Komm her!« Die Stimme eines Mannes, verkatert, verschlafen und schlecht gelaunt.

Der Hund gehorchte und lief zu seinem Herrn, der mit verschränkten Armen am Türrahmen zu seiner Werkstatt lehnte. Er war klein, dick und kahlköpfig. Der graue Bart reichte ihm bis zum Bauchnabel. Außer Flip Flops, Boxershorts und einem blauen Bademantel, der offen an ihm herunterbaumelte, trug er nichts. Seine künstlichen Augen glühten in einem unnatürlichen Grün. Die waren neu, zumindest kannte Liberty sie nicht. »Hi, Gigs«, sagte sie.

»Da hol mich doch der Teufel. Jane Capriso. Das ist ja eine Überraschung«, erwiderte er, »schön dich zu sehen.« Er ging ins Haus zurück und ließ die Tür als stumme Einladung offen stehen.

Liberty zögerte, ehe sie beschloss, ihm zu folgen.

Gigs hatte eine Lampe eingeschaltet und machte Kaffee. Dabei stopfte er sich die Reste eines Sandwichs in den Mund, das schon lange nicht mehr genießbar aussah. »Hab nicht geglaubt, dass du dich noch mal herverirrst«, nuschelte er.

Unschlüssig und stumm stand Liberty in der Tür.

»Na komm schon rein und nimm dir ’nen Stuhl.«

Sie schloss die Tür, legte ihren Kram ab und setzte sich.

»Wie geht’s dir?«, fragte er.

»Ganz okay, schätze ich. Und dir?« Sie fragte, ohne wirkliches Interesse an seiner Antwort zu haben.

»Ich schlag mich so durch. Wie sieht’s aus? Kaffee? Oder ’n Happen zu essen?« Seine Hände begannen zu zittern.

Liberty schüttelte den Kopf. »Ich will unser Bike holen. Hast du’s noch?«

Er stutzte, bevor er sich ihr gegenübersetzte. »Hab mir schon gedacht, dass du deswegen gekommen bist.«

»Gibt keinen anderen Grund. Also, hast du es noch?«

»Klar hab ich’s noch.« Er deutete mit dem Daumen hinter sich auf eine Metalltür. »Steht in der Halle. Ich hätt’s verkaufen können, wollt ich aber nicht.«

»Fährt es?«

»Willst du mich beleidigen? Klar fährt es.«

»Mehr wollte ich nicht wissen.« Sie wollte aufstehen.

»Du hast Warrens Helm mitgebracht«, sagte Gigs schnell und lachte dann. »Scheiße! Ich erinnere mich noch an den Tag, als ich ihm das Ding geschenkt hab. Sein Kopf war so winzig in dem Helm. Aber er war auch so stolz drauf. Weißt du noch, wie er damit rumgerannt ist und …«

»Er ist tot«, schnitt ihm Liberty kalt das Wort ab.

»Oh! Das … das tut mir leid. Was ist … passiert?«

»Ich habe ihn erschossen. Er war ein Ghul.«

»Oh!«

»Das wäre alles nicht passiert, wenn du uns damals nicht … ach scheiße … ist jetzt auch egal.«

»Wenn ich was nicht? Sag schon.« Gigs starrte sie an. »Du willst mir Vorwürfe machen. Okay! Raus damit.«

»Fuck! Das ändert gar nichts!«

»Dir geht’s dann vielleicht besser.«

»Bestimmt nicht.«

Sie schwiegen, bis Gigs das Wort ergriff. »Ich hab damals Scheiße gebaut, zugegeben, aber ich hatte gute Gründe.«

»Spar’s dir. Ich will davon nichts hören.« Liberty hätte heulen können, was sie nur umso mehr in Wut versetzte. Sie packte ihre Sachen und stand auf.

»Im Heim wart ihr sicher.«

Jetzt lachte sie höhnisch. »Du hast doch keine Ahnung. Das Heim war die Hölle. Warren ist daran kaputtgegangen. Er hat dich geliebt und dir vertraut, und das hab ich auch. Und du hast uns einfach weggegeben.«

Sie gab der Metalltür zur Werkstatthalle einen Stoß und trat hindurch.

Das Deckenlicht sprang an. Neonlampen beleuchteten ein Chaos aus Hebebühnen, Flaschenzügen, Werkzeugblocks und Ersatzteilen, die um die halb zusammengebauten Rahmen zweier Custom Bikes herumlagen. Eine davon war eine modifizierte Razor Spike, eine der Rennmaschinen, mit denen sich die Street Kids in den Straßen von New York Rennen lieferten.

Die andere war eine von Gigs Eigenbauten. Eine Cruiser-Maschine, breit und bequem, eine, wie sie die Overland Riders fuhren, die ein Nomadenleben auf der Straße führten.

Liberty ließ den Blick schweifen. Das Bike, das sie suchte, stand in der hintersten Ecke,...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie D.S.O. Cops - Science-Fiction-Thriller in einer düsteren Cyberpunk-Welt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Attentat • Blade runner • Bruce Sterling • Cyberpunk • Dmitry Glukhovsky • Drogenkrieg • Dystopie • Johnny Mnemonic • Matrix • Metro 2033 • Nahzukunft • Neal Stephenson • Near future • neuromancer • Organisiertes Verbrechen • philip k dick • Science Fiction Romane • SciFi • SF • Shadowrun • snow crash • USA • William Gibson
ISBN-10 3-7517-3333-7 / 3751733337
ISBN-13 978-3-7517-3333-5 / 9783751733335
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