Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman -  Peter Haberl,  Chris Heller

Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman (eBook)

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2023 | 1. Auflage
260 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8377-7 (ISBN)
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Kommissar Jörgensen und die Tänzerin: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman Krimi von Peter Haberl & Chris Heller Der Drogenhändler Fritsche wird ermordet. Kurze Zeit später werden auch die Geschäftsführer der Clubs, die Fritsche gehören, tot aufgefunden. Die Hamburger Kriminalkommissare Jörgensen und Müller nehmen die Ermittlungen auf. Doch welches Motiv treibt den Mörder? Rache? Gier nach Macht und Geld? Obwohl die beiden Kommissare in verschiedene Richtungen ermitteln, können sie den Mörder nicht finden. Doch dann fällt Jörgensen in einem der Clubs die Tänzerin Diana Flatow auf. Sie erinnert ihn sehr an die Tochter von Jannick Hanbuchen, der Fritsche vor einigen Jahren verraten hatte und dann ebenfalls ermordet wurde.

Die Augen des Bankräubers wanderten unruhig durch den Raum. Er beobachtete jeden der Kunden, die leise vor sich hinmurmelten und nervös auf ihre Handys starrten. Die Luft war dick von Angst und Aufregung.

Plötzlich schrie jemand laut auf und sprang in die Höhe. Es war eine Frau, die mit zitternden Händen einen Notizzettel hochhielt, auf dem stand: "Ich habe eine Bombe!"

Der Bankräuber lachte spöttisch und richtete seine Pistole auf sie. "Glauben Sie wirklich, dass ich dumm genug bin, Ihnen zu glauben?"

In diesem Moment betrat ein Mann das Gebäude - Kriminalhauptkommissar Roy Müller.

Mein Kollege.

Er hatte seinen Revolver gezogen und achtete nicht darauf, wer um ihn herumstand.

"Stehen bleiben!", brüllte er so laut er konnte. “Kripo Hamburg!”

Der Bankräuber drehte sich schnell um und zielte auf den Kripo-Mann. Doch bevor er abdrücken konnte, tauchte dieser zur Seite weg und feuerte drei Schüsse ab.

Nur eine Sekunde herrschte Stille im Raum, bis der Verbrecher lauthals schreiend zusammenbrach, während Kommissar Roy Müller sich langsam näherte, um ihn festzunehmen.

"Wer sind Sie?", fragte Roy kühl.

"Ich heiße Max", antwortete der Räuber keuchend. “Und ich verlange einen Arzt und einen Anwalt.”

"Max was?"

"Ich weiß es nicht..."

“Sie wollen mich auf den Arm nehmen!”

“Ich mache keine Angaben.”

“Ganz, wie Sie wollen.”

“Ich bin verletzt! Das ist Polizeigewalt!”

Inzwischen trafen die Kollegen ein.

Die Martinshörner waren unüberhörbar.

“Ist er das?”, fragte einer der Kollegen.

Roy kannte ihn.

Er nickte knapp: "Bringen Sie diesen Typ ins Gefängnis."

Während die Polizei eintraf und den Tatort absicherte, beobachtete Roy Müller das Chaos, welches er gerade beendet hatte. Mit einem Seufzer dachte er an all die Arbeit zurück, die noch auf ihn wartete - aber für jetzt waren seine Gedanken bei der Frau, deren Notizzettel alles verändert hatte.

"Ich sollte ihr vielleicht dankbar sein", murmelte er vor sich hin. "Ohne ihre Hilfe hätte es wahrscheinlich schlimmer enden können."

“Die ist jede Woche hier”, sagte später einer der Bankangestellten. “Kommt aus der Geschlossenen und zieht überall einen Zettel hervor, auf dem steht, dass sie eine Bombe hätte.”

“Diesmal war es im richtigen Moment”, sagte Roy Müller. “Das hat den Bankräuber aus dem Konzept gebracht.”

“Ja.”

“Hat die Frau kein Hausverbot bei Ihnen?”

“Sie mogelt sich immer wieder rein. Wir zeigen sie an, sie kommt in die GEschlossene - und irgendwann beginnt alles von vorn.”

“Ist frustrierend, was?”

“Sie sagen es.”

*

Roy Müller ist mein Kollege,. Aber auch mein Freund. Mein Name ist Uwe Jörgensen. Ich bin auch Kriminalhauptkommissar. Zusammen mit Roy bin ich Teil der sogenannten Kriminalpolizeilichen Ermittlungsgruppe des Bundes, die hier in Hamburg angesiedelt ist.

“Da bist du einmal nicht dabei und dann passiert sowas”, meinte Roy, als ich ihn am nächsten Morgen an der bekannten Ecke abholte.

Er hatte mir von dem Banküberfall erzählt. Und auch davon, dass er da ziemlich beherzt eingegriffen hatte.

Manchmal ist das so. Dann muss man einfach eingreifen.

Natürlich ist das ein Risiko.

Aber wenn man das nicht täte, dann wäre das in jedem Fall noch schlimmer.

So ist das. Mut wird oft genug aus Angst geboren. Aus der Angst davor, dass etwas noch Schlimmeres geschieht, wenn man gar nichts tut. Also greift man ein. Man überlegt da nicht lange. Man handelt einfach. Um groß nachzudenken hat man in so einer Lage ohnehin keine Zeit. Dazu geht in solchen Situationen normalerweise alles viel, zu schnell.

*

Wir hatten das Grundstück des Bauernhofes westlich von Schulau umstellt. Es war dunkel. Ein frischer Wind blies von der Elbe her. In den Kronen der Bäume und den Büschen rauschte es leise. Der Mond stand wie eine große, gelbe Scheibe im Südosten. Einige Sterne blinkten am Himmel. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war 21.58 Uhr.

Aus einem der Fenster des Bauernhauses fiel Licht. Im Haus war es still. Unaufhaltsam hüpfte der Sekundenzeiger weiter. Ich war mit einer kugelsicheren Weste und einem Helm ausgerüstet, an dem ein Headset befestigt war. In meiner Hand lag die Walther P99. Ich ahnte, dass wir auf Widerstand stoßen würden.

In dem Haus befanden sich Alexander Fritsche und Jannick Hanbuchen, zwei Verbrecher, die im Drogengeschäft und im Geschäft mit der Prostitution mitmischten und die sich auf diesen Bauernhof geflüchtet hatten, um sich dem Zugriff der Kriminalpolizei von Hamburg zu entziehen. Außerdem befanden sich einige Männer bei ihnen, die sich als ihre Handlanger entpuppt hatten und die ebenfalls mit empfindlichen Strafen zu rechnen hatten.

Um Punkt 22 Uhr befahl ich den Zugriff. In den Schatten ringsum wurde es lebendig. Trockene Schläge erklangen, als einige Kollegen versuchten, die Eingangstür aufzurammen. Plötzlich begann eine Maschinenpistole zu rattern. Befehle wurden geschrien. Aus verschiedenen Fenstern zuckten Mündungslichter. Die Detonationen verschmolzen ineinander und verdichteten sich wie zu rollendem Donner.

Auf der Rückseite des Hauses klirrte es, als die Beamten der Sondereinheit die gläserne Terrassentür einschlugen. Maschinenpistolenfeuer mischte sich in das trockene Dröhnen der Pistolen. Krachend flog schließlich die Haustür auf. Dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall, als einer der Beamten eine Blendgranate in die Halle des Bauernhauses warf. Grelles Licht blitzte hinter den Fenstern der Halle auf.

Beamte drangen in das Gebäude ein.

Aus den Fenstern sprangen zwei Kerle. Sie flohen in die Nacht hinein. Polizisten folgten ihnen. Einer der Flüchtenden wurde eingeholt und niedergerungen. Der andere floh in einen Schuppen und warf die Tür hinter sich zu.

Ein Motor heulte auf. Dann donnerte der Gangster auf einer schweren Maschine aus dem Schuppen. Eine Garbe aus einer MP mähte ihn von dem Motorrad. Die Maschine rollte noch einige Schritte fahrerlos weiter, dann fiel sie mit lautem Getöse zu Boden.

Im Bauernhaus krachten noch vereinzelte Schüsse. Dann schrie ein Mann voll Panik: »Aufhören! Ich ergebe mich! Hört zu schießen auf!«

Noch zwei-, dreimal krachte es, dann schwiegen die Waffen. Weitere Polizisten drängten ins Haus. Es dauerte nicht lange, dann wurden vier Männer ins Freie geführt. Sie waren gefesselt. Ein Beamter trat vor mich hin und sagte: »Einer der Kerle ist tot, im Haus liegen zwei Verwundete. Von den vieren, die wir festgenommen haben, ist einer angeschossen. Nichts Gravierendes, lediglich eine Streifschusswunde.«

»Haben wir Fritsche und Hanbuchen?«, fragte ich.

»Ja, die beiden befinden sich unter den Gefangenen.«

»Lassen Sie die beiden ins Präsidium schaffen«, sagte ich.

»In Ordnung«, sagte der Kollege und entfernte sich.

Eine Gestalt näherte sich mir. Ich erkannte den Mann trotz der Dunkelheit. Es war Roy.

»Ein voller Erfolg«, sagte er. »Wir haben Fritsche und Hanbuchen. Die Kerle haben uns lange genug an der Nase herumgeführt.«

»Es sind nur zwei Figuren in dem schändlichen Spiel«, murmelte ich. »Günter Fritsche ist der Boss der Bande. Gegen ihn haben wir nichts in Händen.«

»Warten wir ab, was die Vernehmung von Alexander Fritsche und Jannick Hanbuchen ergibt«, murmelte Roy.

»Alexander Fritsche wird seinen Vater kaum verraten«, erklärte ich. »Ob Hanbuchen genug von Günter Fritsche weiß, um diesem einen Strick zu drehen, ist fraglich.«

»Hören wir uns an, was die Kerle zu sagen haben«, knurrte Roy.

Auch er trug eine kugelsichere Weste und einen Helm. In der linken Hand hielt er eine Maschinenpistole. Mein Kollege hatte sich an der Erstürmung des Bauernhauses beteiligt.

Ich ging zu dem Pulk von Männern hin, die die Gefangenen zwischen sich hatten. Jetzt flammten auch einige Scheinwerfer auf und tauchten das Szenarium in grelles Licht. Die Gestalten warfen lange Schatten.

Die vier Gefangenen musterten mich trotzig. Ich schaute von einem zum anderen. Dann heftete ich meinen Blick auf Alexander Fritsche.

»So haben Sie sich den Ausgang dieses Abends sicher nicht vorgestellt, Fritsche.«

»Mein Vater wird mich herausholen«, stieß der Gangster hervor. »Er wird die besten Anwälte konsultieren.«

»Was wir gegen Sie in den Händen haben, reicht, um Sie für die nächsten zehn Jahre aus dem Verkehr zu ziehen«, versetzte ich.

Alexander Fritsche verzog verächtlich den Mund.

»Die Verbindungen meines Vaters reichen weiter als Sie denken«, maulte er.

“Wir haben auch schon richtig Angst”, sagte ich.

“Das sollten Sie auch!”

“Ich lass mich nicht so leicht...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8377-5 / 3738983775
ISBN-13 978-3-7389-8377-7 / 9783738983777
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