Nightshade - Dunkle Zeit (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
336 Seiten
ONE (Verlag)
978-3-7517-5036-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nightshade - Dunkle Zeit - Andrea Cremer
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Wie viele Prüfungen kann die Liebe überstehen?

Als Calla im Versteck der Sucher erwacht, glaubt sie, dass diese sie töten werden. Doch stattdessen machen die Sucher der Gestaltwandlerin ein verlockendes Angebot: Mit ihrer Hilfe kann sie die Magier vernichten und ihr Rudel und den Mann, den sie zurückgelassen hat, retten. Calla steht vor einer schweren Entscheidung. Wird Shay an ihrer Seite bleiben, wenn sie alles dafür riskiert, seinen Rivalen zu befreien? Jetzt, da sie ihr Schicksal selbst in der Hand hat, muss Calla entscheiden, welche Schlachten es wert sind, geschlagen zu werden ...

Verführerisch, spannend und voller Action - die packende Fantasy-Trilogie der Bestsellerautorin Andrea Cremer:

Band 1: Nightshade - Die Wächter
Band 2: Nightshade - Dunkle Zeit
Band 3: Nightshade - Die Entscheidung

ONE. Wir lieben Young Adult. Auch im eBook.




<p><span style="font-family: Helvetica, Arial, sans-serif; font-size: 15px; background-color: #ffffff;">Wenn Andrea Cremer nicht schreibt, unterrichtet sie Geschichte an einem College in Minnesota. Sie liebt die Natur und betrachtet gern stundenlang Baumkronen. Außerdem versucht sie sich von weißen Teppichen fernzuhalten, da sie einen Hang hat, Dinge zu verschütten.</span></p>

KAPITEL 1


Die Schreie ließen sich in der Dunkelheit nicht ausblenden. Ein schreckliches Gewicht lastete auf meiner Brust, sodass ich um jeden Atemzug kämpfen musste, während ich dalag und in meinem eigenen Blut ertrank. Keuchend setzte ich mich auf und blinzelte in die Schatten.

Das Schreien hatte aufgehört. Der Raum wurde still, erdrückt von Schweigen. Ich schluckte zweimal schmerzhaft, um meinen ausgedörrten Mund zu befeuchten. Erst da begriff ich, dass die Schreie meine eigenen gewesen waren, dass jeder Ausruf mir die Kehle weiter aufgeraut hatte, bis sie wund geworden war. Ich hob die Hände an die Brust. Meine Finger strichen über meine Bluse. Der Stoff war glatt, nicht zerfetzt von den Armbrustbolzen. In dem fahlen Licht konnte ich nicht gut sehen, aber ich erkannte, dass die Bluse nicht mir gehörte, oder besser, dass es sich nicht um das von Shay geborgte Kleidungsstück handelte, das ich in jener Nacht getragen hatte, als sich alles verändert hatte.

Ein Sturm von Bildern wirbelte mir durch den Kopf. Eine Schneedecke. Ein dunkler Wald. Das Dröhnen von Trommeln. Ein vielstimmiges Geheul, das mich zur Vereinigung rief.

Die Vereinigung. Das Blut erstarrte mir in den Adern. Ich war vor meinem eigenen Schicksal davongelaufen.

Ich war Ren davongelaufen. Beim Gedanken an den Bane-Alpha schnürte sich mir die Brust zusammen, aber als ich die Hände vors Gesicht schlug, trat eine andere Gestalt an Rens Stelle. Ein kniender Junge mit verbundenen Augen und gefesselten Händen allein im Wald.

Shay.

Ich konnte seine Stimme hören, konnte die Berührung seiner Hände auf meiner Wange spüren, während ich immer wieder das Bewusstsein verlor. Was war geschehen? Er hatte mich so lange in der Dunkelheit gelassen … Ich war immer noch allein. Aber wo?

Meine Augen gewöhnten sich an das schwache Licht im Raum. Sonnenlicht, gefiltert durch den bewölkten Himmel, fiel durch hohe Bleiglasfenster herein, die sich über die gesamte gegenüberliegende Wand erstreckten und den bleichen Schatten einen rosigen Schimmer verliehen. Ich suchte den Raum nach einem Ausgang ab und entdeckte rechts vom Bett eine hohe Eichentür. Drei, vielleicht fünf Meter von mir entfernt.

Ich brachte es fertig, ruhiger zu atmen, aber mein Herz hämmerte noch immer. Ich schwang die Beine über die Bettkante und legte zaghaft Gewicht auf meine Füße. Das Stehen bereitete mir keine Mühe, und ich spürte, wie jeder Muskel jäh wieder lebendig wurde, angespannt und straff, zu allem bereit.

Ich wäre in der Lage zu kämpfen – und zu töten, wenn es sein musste.

Das Geräusch von Stiefelschritten drang an meine Ohren. Der Knauf drehte sich, und die Tür schwang nach innen auf. Ein Mann stand dort, den ich nur ein einziges Mal zuvor gesehen hatte – dichtes Haar, dunkel, wie schwarzer Kaffee. Seine Gesichtszüge waren wie gemeißelt, stark, kantig, leicht durchzogen von Furchen und bedeckt mit den Schatten eines seit mehreren Tagen nicht rasierten, grau melierten Stoppelbarts – vernachlässigt, aber trotzdem anziehend.

Ich hatte sein Gesicht gesehen, Sekunden bevor er mich mit dem Knauf seines Schwertes bewusstlos geschlagen hatte. Meine Reißzähne schärften sich, und ein Knurren dröhnte tief in meiner Brust.

Er öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber ich verwandelte mich in eine Wölfin und duckte mich, die Reißzähne entblößt, während ein stetiges Knurren aus meiner Kehle drang. Ich hatte zwei Möglichkeiten: ihn in Stücke reißen oder an ihm vorbeistürzen. Vermutlich blieben mir nur wenige Sekunden für eine Entscheidung.

Er griff sich an die Taille, schob seinen langen, ledernen Staubmantel beiseite und legte die Hand auf den Griff eines langen, geschwungenen Säbels.

Also ein Kampf.

Meine Muskeln zitterten, während ich mich duckte und auf seine Kehle konzentrierte.

»Warte!« Er ließ den Griff des Säbels los und hob die Hände, um mich zu beschwichtigen.

Verblüfft von dieser Geste und ein wenig verärgert über seine Anmaßung erstarrte ich. So leicht würde ich mich nicht beruhigen lassen. Nach einem schnellen Schnapper mit den Reißzähnen riskierte ich einen Blick in den Flur hinter ihm.

»Das willst du nicht tun«, sagte er und trat in mein Sichtfeld.

Meine Antwort bestand aus einem Knurren.

Und du willst nicht herausfinden, wozu ich fähig bin, wenn man mich in die Enge treibt.

»Ich verstehe den Impuls«, fuhr er fort und verschränkte die Arme vor der Brust; das Schwert steckte in seiner Scheide. »Du kommst vielleicht an mir vorbei, dann triffst du am Ende des Flurs auf einige Wächter. Und wenn du an denen vorbeikommst – was ich dir durchaus zutraue, da du eine Alpha bist –, wirst du an jedem der Ausgänge auf eine größere Gruppe von Wächtern stoßen.«

»Da du eine Alpha bist.« Woher weiß er, wer ich bin?

Immer noch knurrend wich ich zurück und warf einen Blick über die Schulter zu den hohen Fenstern hinüber. Ich könnte mühelos hindurchspringen. Es würde wehtun, aber solange der Abgrund nicht zu tief war, würde ich überleben.

»Keine Option«, sagte er mit einem Blick zu den Fenstern.

Was ist dieser Typ? Ein Gedankenleser?

»Da draußen geht es über fünfzehn Meter in die Tiefe, und unten wartet solider Marmor.« Er machte einen Schritt vorwärts. Ich wich erneut zurück. »Und niemand möchte, dass du dich verletzt.«

Das Knurren erstarb in meiner Kehle.

Er senkte die Stimme und sprach langsam weiter. »Wenn du wieder deine menschliche Gestalt annehmen würdest, könnten wir reden.«

Ich knirschte frustriert mit den Zähnen und rutschte über den Boden. Aber wir wussten beide, dass ich von Sekunde zu Sekunde unsicherer wurde.

»Wenn du versuchst wegzulaufen«, fuhr er fort, »werden wir gezwungen sein, dich zu töten.«

Er sagte es so gelassen, dass ich einen Moment brauchte, um die Worte zu verdauen.

Ich stieß ein scharfes Bellen des Protests aus, das sich in dunkles Gelächter verwandelte, während ich in eine menschliche Gestalt wechselte.

»Ich habe gedacht, hier will mir niemand etwas antun.«

Einer seiner Mundwinkel zuckte hoch. »Wollen wir auch nicht. Calla, ich bin Monroe.«

Er machte einen Schritt vorwärts.

»Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte ich und ließ die Reißzähne aufblitzen.

Er kam nicht näher.

»Sie haben noch nicht versucht, mich zu töten«, erwiderte ich und suchte nach wie vor den Raum nach etwas ab, das mir einen taktischen Vorteil bieten konnte. »Was jedoch nicht bedeutet, dass ich Ihnen trauen kann. Wenn ich sehe, dass dieser Stahl, der an Ihrem Gürtel hängt, sich auch nur um zwei Zentimeter bewegt, verlieren Sie einen Arm.«

Er nickte.

Fragen hämmerten in meinem Schädel und bescherten mir Kopfschmerzen. Das Gefühl der Atemlosigkeit drohte mich erneut zu überwältigen. Ich konnte es mir nicht leisten, in Panik zu geraten. Und ebenso wenig, eine Schwäche zu zeigen.

Tief in mir regten sich Erinnerungen, kreiselten unter meiner Haut, bis sich die feinen Härchen auf meinen Armen aufrichteten. Schmerzensschreie hallten in meinem Kopf wider. Ich schauderte und sah Larven um mich herumwabern wie nebelhafte Schatten, während über mir Sukkuben schrien. Das Blut gefror mir in den Adern.

»Monroe! Der Junge ist hier drüben!«

»Wo ist Shay?«

Bei der Erwähnung seines Namens stockte mir die Stimme, und Entsetzen stieg in meiner Kehle auf, während ich auf Monroes Antwort wartete.

Bruchstücke aus der Vergangenheit huschten mir durch den Sinn, ein Nebel von Bildern, die nicht scharf bleiben wollten. Ich kämpfte mit den Erinnerungen, versuchte, sie einzufangen und festzuhalten, um zu begreifen, was geschehen, wie ich hierhergekommen war. Ich erinnerte mich daran, durch schmale Flure gerannt zu sein, begriffen zu haben, dass man uns in die Enge getrieben hatte, und dann hatten wir den Weg in die Bibliothek des Rowan Estate gefunden. Shays Onkel, Bosque Mar, untergrub meinen Zorn mit Zweifeln an dem, was uns widerfuhr.

Shay umklammerte meine Hand so fest, dass es wehtat. »Sag mir, wer du wirklich bist.«

»Ich bin dein Onkel«, antwortete Bosque gelassen und kam auf uns zu. »Dein eigen Fleisch und Blut.«

»Wer sind die Hüter?«, fragte Shay.

»Solche wie ich, die dich nur beschützen wollen. Die dir helfen wollen«, erwiderte Bosque. »Shay, du bist nicht wie andere Kinder. Du hast brachliegende Fähigkeiten, von denen du dir nicht einmal träumen lassen würdest. Ich kann dir zeigen, wer du in Wirklichkeit bist. Dich lehren, die Macht zu benutzen, über die du gebietest.«

»Wenn Sie so versessen darauf sind, Shay zu helfen, warum war er dann bei meiner Vereinigung das Opfer?« Ich schob Shay hinter mich und beschirmte ihn gegen Bosque.

Der schüttelte den Kopf. »Ein weiteres tragisches Missverständnis. Eine Prüfung deiner Loyalität unserer noblen Sache gegenüber, Calla. Ich dachte, wir hätten dir die beste Ausbildung geboten, aber vielleicht bist du nicht vertraut mit Abraham, der geprüft wurde durch das Opfer seines eigenen Sohnes? Ist nicht das Opfer einer geliebten Person der ultimative Gradmesser deines Glaubens? Denkst du wirklich, wir wollten, dass Shay unter deinen Händen stirbt? Wir haben dich gebeten, seine Beschützerin zu sein.«

Ich begann zu zittern. »Sie lügen.«

»Tue ich das?« Bosque...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2023
Reihe/Serie Die packende Nightshade Gastaltwandler Romantasy Reihe
Die packende Nightshade Gestaltwandler Romantasy Reihe
Die packende Nightshade Gestaltwandler Romantasy Reihe
Übersetzer Michaela Link
Sprache deutsch
Original-Titel Wolfsbane
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestimmung • Die Entscheidung • Die Wächter • Fantasy • feelgood • Gefühle • Gestaltwandler • Happy End • Herzschmerz • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Magier • Romance • Romantic Fantasy • Romantik • romantisch • Romantische Fantasy • Teenager • Trilogie • Verbotene Liebe • Werwolf • Wolf • Young Adult
ISBN-10 3-7517-5036-3 / 3751750363
ISBN-13 978-3-7517-5036-3 / 9783751750363
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