8 Krimis für den Sommerurlaub 2023: Krimi Paket -  Alfred Bekker,  Pete Hackett

8 Krimis für den Sommerurlaub 2023: Krimi Paket (eBook)

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2023 | 1. Auflage
1000 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8045-5 (ISBN)
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Dieses Buch enthält folgende Krimis: Pete Hackett: Trevellian und die Organ-Mafia Alfred Bekker: Der Armbrustmörder Alfred Bekker: East Harlem Killer Alfred Bekker: Die Angst verfolgt dich bis ans Ende Alfred Bekker: Undercover Mission Alfred Bekker: Langes Leben, schneller Tod Pete Hackett: Trevellian und die toten Täter Pete Hackett: Trevellian und der Deal mit dem Satan ALFRED BEKKER ist ein Schriftsteller, der vor allem durch seine Fantasy-Romane und Jugendbücher einem großen Publikum bekannt wurde. Daneben schrieb er Krimis und historische Romane und war Mitautor zahlreicher Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, John Sinclair und Kommissar X.

14


Es dauerte ewig, bis wir uns durch fast ganz Manhattan bis zum Queens-Midtown-Tunnel durchgekämpft hatten. In Queens ging die Fahrt etwas schneller voran, aber es dauerte immer noch lange genug, bis wir im Südosten Brooklyns angelangt waren und endlich der Park vor uns lag. Von der Flatbush Avenue aus bogen wir in einen riesigen Parkplatz ein und ging von dort aus zu Fuß weiter.

Bei einem Würstchen-Brater erkundigten wir uns nach Mr. Stoneborn.

„Das ist der Geschäftsführer der Golf-Anlage“, gab uns der Mann bereitwillig Auskunft. Folgen Sie dem Weg mit den Hinweisen zum Management und fragen Sie dort nochmal nach Stoneborn.“

Wir bedankten uns.

Es war tatsächlich nicht schwer, Stoneborn ausfindig zu machen. Durch seine Sekretärin ließen wir uns bei ihm anmelden. Als wir sein feudales Chefbüro betraten, wussten wir erst, in welch spartanisch eingerichteten Katakomben wir unsere Schreibtischarbeit erledigten.

Wir sahen hier Luxus pur. Nein, ein Thronsaal, eingerichtet im Designer-Stil.

Mr. Stoneborn residierte hinter einem riesigen Schreibtisch in einem schwarzen Ledersessel, mampfte Popcorn, starrte uns aus seinen blassblauen Augen an, und – gefiel uns auf Anhieb nicht.

Er grinste süffisant, irgendwie aber wirkte dieses Grinsen nicht echt, sondern aufgesetzt. „Möchten Sie Mitglieder im Club werden, G-men?“, fragte er und gab sich ausgesprochen jovial.“ Er bedeutete uns, Platz zu nehmen. Wir setzten uns in schwere Sessel.

Ich schüttelte den Kopf und erwiderte: „Nein, Mr. Stoneborn, das können wir uns mit unseren mageren Beamtengehältern sicherlich nicht leisten. Im Gegensatz zu groß verdienenden Industriellen, Magnaten, Rechtsanwälten, Zahnärzten und – Ärzten.“

Er nickte und schob sich eine Handvoll Popcorn zwischen die Kiemen. Seine Zähne zermalmten die aufgequollenen Maiskörner.

Nein, dieser Mann mit dem Schweißfilm auf der Stirn, den rotblonden Haaren, den feisten Hängebacken und den aufgeworfenen, von Popcornbröseln verklebten Lippen war wirklich keine Erscheinung, die man auf den ersten Blick liebgewinnen konnte. Sicher gehörte er zu jener Sorte, bei denen nur die inneren Werte zählen …

Der Blick, mit dem er uns jetzt fixierte, war der Blick einer Pythonschlange.

„Ja“, meinte kauend, „von denen haben wir eine ganze Reihe hier. Womit kann ich Ihnen dienen, Special Agents?“

„Sagt Ihnen der Name Svenson etwas?“

Er nickte. „Sicher. Wenn wir vom gleichen Svenson sprechen, und zwar von Dr. Dick Svenson. Er ist Mitglied im Club. Heute Vormittag haben wir erst miteinander telefoniert. Er fragte an, ob ich ihm für den Spätnachmittag einen Caddy zur Verfügung stellen könnte.“

Er zeigte nicht die Spur einer Unsicherheit, in seinem Gesicht zuckte kein Muskel, seine Augen blieben auf mich gerichtet.

„Ja, die Sprache ist von Dr. Dick Svenson.“ Ich lehnte mich zurück. „Er wird keinen Caddy brauchen heute – ach, was sage ich, er wird nie mehr einen Caddy brauchen. Er ist nämlich tot.“

Die letzten vier Worte sprach ich mit besonderer Betonung.

„Sagen Sie bloß“, entfuhr es dem Dicken. Er verschluckte sich fast am zermalmten Popcorn. Er hüstelte und war bemüht, die ganze Ladung in seinem Mund nicht über den Schreibtisch zu verteilen.

Er erinnerte mich an den menschenfressenden Jabba in dem Leinwandspektakel „Krieg der Sterne“.

Er würgte das Popcorn hinunter, trank einen Schluck Mineralwasser, das in einem Glas auf seinem Schreibtisch stand, atmete befreit durch und stieß hervor: „Dr. Svenson war doch kerngesund, G-men. Er hat mit mir vor einigen Stunden noch gesprochen. Wie kann er so schnell gestorben sein?“

„Sekundentod“, knurrte Milo. „Ausgelöst von einer Pistolenkugel. Seine Assistentin wurde ebenfalls erschossen. – Waren Sie mit Dr. Svenson befreundet? Nach dem Spiel traf man sich doch sicher im Clubhaus auf ein Gläschen. Sie als Chef hier waren gewiss doch auch präsent, wenn die Creme de la Creme der Gesellschaft hier ein Stelldichein hatte.“

Der Dicke lachte schallend. „Natürlich bin ich mit unserer Highsociety speziell, allerdings nur mit dem Klüngel, der Mitglied im Club ist.“

„Also kannten sie Dr. Svenson ziemlich gut.“

„Kann man wohl sagen.“

„Hat er mal geäußert, dass er sich bedroht fühlt?“

„Dr. Svenson – nein.“

„Vielleicht ein ärztlicher Kunstfehler irgendwann mal in der Vergangenheit“, warf ich ein. „Und jemand hat ihm Rache geschworen.“

Jabba alias Carl Stoneborn zog die Mundwinkel nach unten und verneinte kopfschüttelnd. „Nun, so speziell waren wir nun auch wieder nicht, dass er mir sein Privatleben anvertraut hätte. Im Club spricht niemand über sein Privatleben. Hier vergnügt man sich, hier lässt man seine Alltagssorgen draußen. Ansonsten würde der Club seinen Sinn verlieren.“

„Da mögen Sie recht haben, Mr. Stoneborn. Dr. Svenson hat sich bei Ihnen heute Vormittag also nur nach einem freien Caddy erkundigt?“

„Ja. Er wollte heute auf den Rasen. Sein Beruf ist ziemlich stressig. Leute wie er suchen die Entspannung. Und wo finden sie die Entspannung pur – im Marine-Park Golf-Club.“

Er lachte.

Plötzlich brach sein Lachen ab. Er schaute von mir zu Milo, dann wieder zu mir, und unvermittelt sagte er: „So ganz scheint er sich allerdings auch hier nicht entspannt zu haben. Er fragte mich öfter mal, ob er von meinem Büro aus ungestört telefonieren könne. Ich hatte natürlich nichts dagegen einzuwenden. Da er alleinstehend war, dachte ich zunächst, dass es eine Frau sei, die er öfter mal anfunkte. Aber warum sollte er eine Frau, von mir aus eine Geliebte, nicht mit in den Club bringen? Irgendwann einmal, fragen Sie mich jetzt aber bitte nicht wann das war, sprach ich ihn darauf an, und er gab mir zu verstehen, dass seine Telefonate beruflich bedingt seien.“

Ich kniff die Lippen zusammen.

Wenn dieser Mann vor uns von Dr. Svenson aus einem anderen Grund als dem uns genannten angerufen hatte, dann war er unter Umständen in die möglicherweise kriminelle Transplantationsgeschichte verwickelt. Dann saß vielleicht sogar der Mörder oder Auftraggeber des Mörders von Dr. Svenson vor uns.

Der letzte Hinweis, dass Dr. Svenson von seinem Büro aus des öfteren ungestört telefonierte, war dann ein geschickter Schachzug. Dr. Svenson konnte diese Aussage nicht mehr widerlegen – und wir auch nicht.

Wenn also von diesem Apparat auf dem Schreibtisch tatsächlich mit Bogota telefoniert worden war, dann würde das an Dr. Svenson hängen bleiben.

Aber das war alles nur graue Theorie.

Dennoch fragte ich lauernd: „Seit wann telefonierte Mr. Svenson hin und wieder oder auch des öfteren von Ihrem Apparat aus, Mr. Stoneborn?“

Er schob die Unterlippe vor, dachte nach, und erwiderte: „Zehn Monate – ein Jahr …“ Er wiegte seinen Kopf. „Ja, das könnte hinkommen. Die Zeit ist so schnelllebig …“

„Haben Sie was dagegen, wenn wir uns von der Telefongesellschaft die Liste der mit Ihrem Apparat geführten Gespräche innerhalb des vergangenen Jahres aushändigen lassen?“

„Warum sollte ich? Außerdem haben Sie doch die Möglichkeit, diese Liste auch ohne meine Einwilligung zu erhalten.“

„So aber sparen wir uns Arbeit“, knurrte Milo. Er sah mich fragend an.

Ich hob die Hände, ließ sie wieder sinken, und sagte: „Das war‘s, Mr. Stoneborn. Vielleicht haben wir noch weitere Fragen an Sie. Wir lassen Sie‘s dann wissen.“

„Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung, G-men.“

Wir verabschiedeten uns.

Als wir auf dem Weg zum Parkplatz waren, brummte Milo: „Ein wenig erfreulicher Zeitgenosse und aalglatt. Der Fettsack hat uns jeglichen Wind aus den Segeln genommen. Er ahnte, dass wir uns seiner Telefongespräche annehmen würden, und erzählte uns die Story vom wilden Pferd. Wenn du mich fragst, dann hat Svenson ihn angerufen, weil wir auf dem Plan erschienen sind. Svenson hat Muffensausen bekommen. Und der Koloss hat aus Sorge, der Doc könnte umfallen, einen Hitman geschickt, einen, der irgendwo in Manhattan lebt.“

„Wie kommst du darauf?“

„Wie sonst hätte er so schnell im Hospital erscheinen können?“

Das hatte natürlich etwas für sich.

Milo spann seine Gedanken laut weiter: „Wir stehen hier einem Organhändler-Ring gegenüber, Jesse. Einer international arbeitenden Organisation. Da spielen Ärzte mit, gewöhnliche Verbrecher, die für die Schmutzarbeit zuständig sind, Kerle, die die Vermittlerrolle übernehmen – und vielleicht sogar der eine oder andere maßgebliche Policeman in Bogota, der die Ermittlungen dort unten in Grenzen hält.“

„Fall gelöst“, rief ich und klatschte in die Hände. „Jetzt brauchen wir all diesen düsteren Erscheinungen nur noch Namen zuordnen, und schon können wir den Ring zerschlagen.“

Milo blieb ernst. „Ich bin überzeugt davon. Anders wäre es vom perfekten Timing her gar nicht zu machen. Wie Lew Harper es richtig formulierte: Die Organe werden auf Bestellung beschafft. Das kostet dem Organempfänger natürlich eine Stange Geld. Und deshalb bin ich gespannt, was sie Auswertung der Datenbank Dr. Svensons ergibt.“

„Das sind ja Abgründe, die sich da auftun, Milo“, knurrte ich, und ahnte, dass Milo mit seiner Theorie gar nicht so weit daneben lag.

...

Erscheint lt. Verlag 25.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8045-8 / 3738980458
ISBN-13 978-3-7389-8045-5 / 9783738980455
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