Drei Krimis Spezialband 1068 -  Henry Rohmer,  Franklin Donovans,  Jan Gardemann

Drei Krimis Spezialband 1068 (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8034-9 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis: Alain Boulanger und das Pariser Phantom (Henry Rohmer) Trevellian im Visier der Triaden-Killer (Jan Gardemann) Trevellian und der Tomahawk-Killer (Franklin Donovan) Leo Renard ist unauffälliger Mitarbeiter einer literarischen Agentur, bis er eines Tages verschwindet, nachdem er von zwei Unbekannten bedroht wurde. Einer der beiden Angreifer ist wenig später tot. Der Privatdetektiv Alain Boulanger soll Renard suchen. Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass an diesem Mann nichts stimmt. Plötzlich gerät der Privatdetektiv in das Visier von Toni Cassalle, einer rachsüchtigen Unterweltgröße, mit der Leo Renard eine offene Rechnung zu haben scheint.

Trevellian im Visier der Triaden-Killer



von Jan Gardemann



An einem Strand werden die Leichen von zwei jungen Chinesen gefunden. Die Art der Verletzungen lassen erkennen, dass beide Männer totgeprügelt wurden. Auffällig ist, dass es keine Abwehrspuren bei den Opfern gibt. Kurz nachdem die Morde publik werden, wird ein Boss der Chinesen-Mafia ermordet. Auch er wurde schwer misshandelt. Die FBI-Agenten Jesse Trevellian und Milo Tucker versuchen zu ermitteln, aber die Mitglieder der Organisation verweigern jede Aussage und sind zu keiner Mithilfe bereit. Dann wird wieder ein toter Chinese gefunden, und dann noch einer. Nach und nach verlieren die Triaden ihre Bosse.



Copyright


Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

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Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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1


Erster Tag

Während die beiden Officer das Patrouillenboot der City Police am Anleger festmachten, reckten sie die Hälse und spähten interessiert zu meinem Sportwagen hinüber, den ich, G-man Jesse Trevellian, hinter der hohen Absperrung der Kaianlage geparkt hatte. Zwischen den modernen Einsatzfahrzeugen der Polizei, die dort ebenfalls abgestellt worden waren, wirkte mein Wagen wie ein exotisches Artefakt.

Auch unter den Passanten, die an diesem sonnigen Vormittag auf dem breiten Fußweg neben dem begrünten Flussufer des East River Drive entlang joggten, oder ihren Hund spazieren führten, erregte der Sportwagen, den jeder auf den ersten Blick für einen Oldtimer halten musste, große Aufmerksamkeit. Die in der prallen Sonne matt schimmernde Karbonfaserkarosserie war eine exakte Kopie eines Sportwagen Chassis. Doch die Technik, die sich unter diesem nostalgischen Gehäuse verbarg, war eine andere. Die Leute, die meinen Wagen bewunderten, hätten nicht schlecht gestaunt, wenn sie hätten beobachten können, wie ich mit diesem kleinen Schmuckstück mit Beschleunigungswerten, die an einen F16 Kampfjet heranreichten, davongebraust wäre.

Derartiges lag mir momentan jedoch fern. Ich war mit meinem Freund und Kollegen Milo Tucker nicht nach Yorkville gefahren, um bei diesem schönen Sommerwetter eine Spritztour mit meinem Sportwagen zu unternehmen. Wir waren zur Kaianlage am nördlichen Ende des Carl Schurz Parks gefahren, weil wir hier von einem Hochgeschwindigkeitsboot der City Police abgeholt werden sollten, das uns zu der kleinen unbewohnten Insel Mill Rock übersetzen würde.

Die Sichtverhältnisse an diesem strahlenden Sommertag waren hervorragend, und so konnten Milo und ich die etwa achthundert Fuß lange, bewaldete Insel, die inmitten des unruhigen Flussabschnitts lag, wo der Harlem River in den East River mündete, recht gut erkennen. Wegen der tückischen Felsen und Riffs, die in den vergangenen Jahrhunderten so manchem Schiff zum Verhängnis geworden waren, hatte man dieses Flussgebiet Hells Gate genannt. Die gefährlichen Felsbarrieren knapp unterhalb der Wasseroberfläche waren Anfang des neunzehnten Jahrhunderts jedoch alle geebnet worden, sodass die Schiffe die Flussgabelung inzwischen risikolos passieren konnten.

Mill Rock Island hatte bei der Befriedung dieser gefährlichen Wasserstraße eine große Rolle gespielt. Anfang des achtzehnten Jahrhunderts wurde auf der Insel, die zu dieser Zeit noch aus zwei kleinen, dicht beieinanderliegenden Felsen bestanden hatte, eine Mühle errichtet, der das kleine Eiland seinen Namen zu verdanken hatte. Später dienten die Felsinseln der US Army lange Zeit als Stützpunkt und Testgelände. Das United States Army Corps of Engineers nutzte die Inseln schließlich für Sprengstofftests, mit denen ein Verfahren entwickelt werden sollte, die Felsbarrieren des East Rivers zu beseitigen. Der Lärm der Explosionen war damals weit bis nach Manhattan und Queens hinein zu hören gewesen und hatten für die dortigen Anwohner zum alltäglichen Stadtlärm genauso dazugehört, wie das allgegenwärtige Klappern der Kutschen- und Droschkenräder. Am 10 Oktober 1885 führte das USACE in der Nähe von Mill Rock Island dann die größte geplante Explosion vor der Atombombe durch, als sie den Flood Rock, einen neun Hektar großen Fels, sprengte, der die Schifffahrt auf dem East River bis dato massiv behindert hatte. Der entstandene Abraum wurde anschließend verwendet, um die Lücke zwischen den beiden Felsen von Mill Rock zu schließen, um aus ihnen eine einzige Insel zu formen.

Längst waren alle Gebäude auf dieser geschichtsträchtigen Insel beseitigt worden. Man hatte Mutterboden herbeigeschafft und Bäume gepflanzt. Die Insel bot mit ihrem Baumbestand inmitten dieses betriebsamen Flusses nun einen wunderschönen, naturbelassenen Anblick. Nur selten wurde sie für die Öffentlichkeit freigegeben, um eine kulturelle Veranstaltung darauf stattfinden zu lassen. Mill Rock Island zählte zu den außergewöhnlichsten Besonderheiten von New York und zeigte, dass es durchaus möglich war, ein Stück unberührte Wildnis inmitten einer Weltstadt bestehen zu lassen.

Ich hätte mir gewünscht, dieser erstaunlichen Insel aus einem weit erfreulicheren Anlass einen Besuch abstatten zu können, als es nun leider der Fall war.

Die beiden Police Officer hatten das Boot inzwischen sicher vertäut. Einer von ihnen, ein kleinwüchsiger dunkelhaariger Mann, kam mit einem jovialen Lächeln auf den Lippen auf uns zu.

»Sie müssen Special Agent Trevellian und Special Agent Tucker sein«, sagte er und schüttelte uns die Hand. Dabei deutete er mit einem Kopfnicken zu meinem Sportwagen hinüber. »Es gibt in New York wohl nur einen einzigen G-man, der während eines Einsatzes auf einen so sündhaft teuren Privatwagen zurückgreift.«

»Für gewöhnlich benutze ich während der Einsätze einen Dienstwagen des FBI«, erwiderte ich. »Bei diesem schönen Wetter konnte ich es meinem Wagen jedoch nicht antun, ihn in der Tiefgarage der Federal Plaza einzusperren. Außerdem hatte ich nicht den Eindruck, dass Gefahr im Verzuge ist, als unser Chef uns von dem Leichenfund in der Bucht von Mill Rock Island berichtete. Mein Sportwagen läuft also nicht Gefahr, einen Kratzer oder eine Delle zu bekommen.«

Mit Chef meinte ich den Leiter des New Yorker FBI Field Office, Jonathan D. McKee. Als vor knapp einer Stunde von der Mordkommission der Fund eines ermordeten jungen Mannes gemeldet wurde, der aus New Jersey stammte, hatte Mr. McKee, nachdem er auf gewisse Einzelheiten aufmerksam geworden war, Milo und mich beauftragt, uns der Sache anzunehmen.

Der Officer grinste breit. »Für Sie wird dieser Einsatz wahrscheinlich in der Tat nur zu einer Spazierfahrt werden. Lieutenant Sparzky geht davon aus, dass es bei diesem Mord für das FBI nicht viel zu tun gibt. Er hat nur deshalb eine Meldung an das Field Office durchgegeben, weil es sich bei dem Opfer um einen Burschen aus einem anderen Bundesstaat handelt, und solche Fälle in den Zuständigkeitsbereich des FBI fallen.«

»Was macht Sparzky so sicher, dass wir hier nur unsere Zeit verschwenden, Mr. ...?«, fragte Milo und machte den Officer durch den unvollendet gebliebenen Satz darauf aufmerksam, dass dieser es bisher versäumt hatte, sich uns vorzustellen.

»Fredericson«, sagte der Mann hastig. »Officer Serge Fredericson.« Er deutete zu dem Boot hinüber. »Ich möchte mir nicht anmaßen, Ihrem Urteil vorzugreifen. Am besten machen Sie sich selbst ein Bild. Steigen Sie bitte ein. Die Fahrt wird nicht lange dauern.«

Wir traten auf das Schnellboot zu. Bevor Milo den schmalen Steg enterte, der zum Polizeiboot hinüberführte, nahm er seine Sonnenbrille ab und schob sie in seine Jacketttasche. An Bord angekommen, überquerten wir das Freideck und traten in den Schatten des Steuerhauses, wo der Kapitän gerade geschäftig an den Armaturen neben dem Steuerrad hantierte.

»Kapitän Loew«, stellte sich der Mann einsilbig vor. »Willkommen an Bord.« Kurz legte er die Fingerspitzen an die Kapitänsmütze. »Wir legen sofort wieder ab.«

Ungeduldig sah er zu den beiden Cops hinüber, die den Steg einholten und die Leinen losmachten. Dann startete er den PS-starken Motor und legte vom Kai ab.

Das Boot hinterließ...

Erscheint lt. Verlag 24.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8034-2 / 3738980342
ISBN-13 978-3-7389-8034-9 / 9783738980349
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