Thriller Quartett 4075 -  Alfred Bekker,  Pete Hackett,  Jan Gardemann

Thriller Quartett 4075 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
600 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8026-4 (ISBN)
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Dieses Buch enthält folgende Romane: Alfred Bekker: Codename Revolution Pete Hackett: Das Kolumbien-Projekt Alfred Bekker: Der infrarote Tod Jan Gardemann und das U-Boot Colonel Jarrett sah einen dunkelhäutigen Mann in einer Türnische und feuerte. Den Burschen riss es herum, die Treffer schüttelten ihn, er torkelte zwei Schritte und stürzte. »Rückzug!«, brüllte Jarrett. »Wir haben Zapata. Gebt Schnurrer und Rossero Feuerschutz!« Aus einer Tür kam ein Mann mit der MPi im Anschlag. Er ging geduckt und sicherte um sich. Jarrett schickte ihm einen Feuerstoß. Der Bursche stürzte wie ein gefällter Baum. »Lieutenant Dupont, Sergeant Morales! Mir hinterher! Sie sichern nach hinten, Dupont. Vorwärts! Sonst erdrücken sie uns mit ihrer Übermacht.« Schnurrer und Rossero hatten Zapata, den Drogenboss, zwischen sich. Seine Hände waren mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Er versuchte sich loszureißen. Aber Mark Schnurrer zerrte ihn mit sich. Plötzlich stürzte Rossero. Seine MPi flog im hohen Bogen davon. Er verkrampfte die Hände vor der Brust... Dr. Ina Longtree und Corporal Wladimir Iwanow rannten voraus und zwangen mit ihren Schüssen die Männer Zapatas in Deckung. Jarrett beugte sich über Rossero. Das Gesicht des Italieners war vom Schmerz verzerrt. Zwischen seinen Fingern quoll Blut hindurch. In seinen Mundwinkeln zuckte es. »Hoch mit Ihnen, Sergeant!«, presste der Colonel hervor. »Ich helfe Ihnen.« »Es - es hat keinen Sinn, Sir«, entrang es sich Rossero. Ein Blutfaden sickerte aus seinem Mundwinkel. »Es - es ist vorbei. Sehen Sie zu, Sir, dass Sie heil rauskommen.« Der Kopf Rosseros rollte zur Seite. In seine Miene trat die absolute Leere des Todes.

4


Stabsgebäude der Security Force Omega Fort Ellroy, North Carolina

2 Stunden später

General Uwatani, seines Zeichens Oberbefehlshaber der Security Force Omega, ließ den Blick zufrieden durch den spartanisch eingerichteten Briefing-Raum kreisen. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sämtliche Mitglieder des SFO-Teams saßen in voller Kampfmontur da. Auf dem Boden lagen Erdklumpen, die sich aus den Profilsohlen der Stiefel herausgelöst hatten.

Colonel John Breckinridge legte seine MPi auf seine Knie.

Nahkampfspezialist Mark Furrer klopfte sich etwas von dem inzwischen getrockneten Lehm von der dreckstarrenden Hose seines Kampfanzugs. Er hielt inne, als er sah, wie Breckinridges strenger Blick ihn zu durchbohren schien.

Das ist 'ne Schweinerei, Sergeant!“

Entschuldigung, Sir“, murmelte Mark Furrer.

General Uwatani war bekannt dafür, weitaus weniger auf Förmlichkeiten zu achten. Für ihn zählten andere Qualitäten. „Ist schon in Ordnung“, griff er in das Gespräch ein. „Schließlich sind Sie alle direkt aus einer laufenden Gefechtsübung hier her geholt worden. Da kann ich nicht erwarten, dass Sie in geschniegelter Galauniform erscheinen. Glauben Sie mir, dass bisschen Dreck, das Sie hier machen ist das Geringste der Probleme, mit denen wir derzeit konfrontiert sind!“

Na jedenfalls sind wir auf jeden Fall sofort einsatzbereit“, warf Sergeant Carlo Tarvisio ein. Der Italiener und zweite Nahkampfspezialist des Teams war für sein vorlautes Mundwerk berüchtigt, mit dem er sich schon so manches Mal in Teufelsküche gebracht hatte. Furrer und Tarvisio hatten zunächst um denselben Posten bei der SFO konkurriert, ehe man schließlich zu der Lösung gekommen war, zwei Nahkampfspezialisten zu integrieren.

Neben ihm hatte die Argentinierin Marisa „Mara“ Henriquez Platz genommen. Sie war zur SFO versetzt worden, weil zu Hause in Buenos Aires einige Leute ihre Karriere als erste Frau bei der Spezialeinheit UOE vorerst beenden wollten. Sie setzte ihren Kampfhelm ab. Das dunkle Haar trug sie kurz.

Angeber!“, zischte sie Tarvisio zu, mit dem sie sich aus unerfindlichen Gründen in eine Art Dauerwettstreit befand.

Hinter ihr saß die niederländische Militärärztin Dr. Ina Vanderlantjes. Auch sie trug volle Kampfmontur. Das Gesicht war mit Tarnfarbe angemalt und kaum zu erkennen. Pierre Leclerque, der Kommunikationsoffizier des Trupps, tickte etwas nervös auf dem Gehäuse seines tragbaren High-Tech-Computers herum, den er so gut wie immer bei sich trug. Chèrie nannte er das Gerät. Der zweite Techniker des Teams war der Russe Miroslav „Miro“ Karapok. Er hatte den Platz rechts neben Leclerque eingenommen.

Inzwischen war diese Truppe zu einer schlagkräftigen Einheit zusammengeschweißt worden, die bereis in diversen Kriseneinsätzen unter Beweis gestellt hatte, wozu sie fähig war.

Eine Art Feuerwehr der Weltpolitik.

Das war es, was dem südafrikanischen General Uwatani bei der Gründung von Security Force Omega vorgeschwebt hatte.

Und die SFO war auf dem besten Weg, sich genau in diese Richtung zu entwickeln.

Uwatani aktivierte über eine Fernbedienung einen Beamer.

Ein Kartenausschnitt zeigte die geographischen Umrisse Rahmaniens und die wichtigsten Städte des Landes. „Ich weiß nicht, in wie fern Sie von der aktuellen Krisenentwicklung in Rahmanien gehört haben“, begann Uwatani etwas gedehnt.

Wir haben die letzten Tage in einem Biwak kampiert und versucht, ein von Terroristen besetztes Kernkraftwerk zurückzuerobern, ohne dass es zum Super-GAU kommt!“, meldete sich Tarvisio ungefragt zu Wort.

So oder so ähnlich lautete jedenfalls unsere Manöveraufgabe. Da hat man leider wenig Zeit, das Weltgeschehen zu verfolgen, wenn man gerade dabei ist, eine Atomhölle zu verhindern!“

Kurzes Gelächter kam auf.

Breckinridge verdrehte die Augen.

Du kannst es wohl einfach nicht lassen, was?“, murmelte Marisa Henriquez giftig.

Scusi, so bin ich nun einmal!“, grinste Carlo Tarvisio über das ganze Gesicht.

Uwatani nahm den Einwurf des Italieners gelassen hin.

Breckinridge war es sichtlich peinlich. Schließlich war Carlo ihm unterstellt und somit fühlte sich Breckinridge auch für dessen Auftreten mitverantwortlich.

Ich gehe also davon aus, dass Sie nichts weiter über die Krise um die deutsch-französische Botschaft in Barasnij wissen. Kurz gesagt: Vor etwa einem halben Tag ist dort das noch verbliebene Botschaftspersonal entführt worden. Darunter Botschafter Duvalier und sein Stellvertreter Dankwart. Insgesamt etwa ein Dutzend Personen. Das Wachpersonal wurde bis auf den letzten Mann getötet. Unsere Informationen stammen in erster Linie aus Geheimdienstquellen, die uns vor Ort zugänglich sind.“

Wer steckt hinter dieser Entführung?“, hakte Colonel John Breckinridge nach. Der Amerikaner verschränkte die Arme vor der Brust.

Eine gute Frage, Commander“, sagte General Uwatani. „Wir wissen es einfach nicht. Seit etwa zwei Wochen hat General Zirakov im Land die Macht übernommen, aber es ist durchaus ungewiss, wie fest er im Sattel sitzt.“ An der Wand erschien ein Bild des Generals. Der buschige Schnauzbart erinnerte an Stalin. „Zirakov stürzte vor kurzem den demokratisch gewählten Kanzler des Landes.“ Ein weiteres Bild erschien, das einen geschäftsmäßig lächelnden Mann in den Fünfzigern zeigte, der einer jubelnden Menge zuwinkte. „Kanzler Viktor Narajan errang vor drei Jahren einen überwältigenden Wahlsieg, nachdem sein Amtsvorgänger Basil Jiklajev unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Im Laufe von Narajans Amtszeit häuften sich Korruptionsvorwürfe und Vorwürfe in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen. Aber es ist kaum anzunehmen, dass General Zirakov ihn aus humanistischen Motiven heraus abgesetzt hat. Narajan ist in den Untergrund gegangen und ruft von dort aus zum Widerstand auf.“

Verfügt er denn über eine Machtbasis?“, hakte Breckinridge nach.

Uwatani nickte.

Durchaus. Narajan war lange Zeit Chef des Geheimdienstes, der einzigen Institution des Landes, die den Wechsel vom Kommunismus zu einer Art Demokratie westlicher Prägung nahezu unverändert überstand.

Mit Hilfe dieser Kontakte gelang es ihm vermutlich seinerzeit Jiklajev auszuschalten und die Wahlen in seinem Sinn zu manipulieren. Auch wenn momentan andere in Barasnij Panzer aufmarschieren lassen, sollte man Narajan noch nicht abschreiben. Er soll eine Art Privatarmee unter seinem Befehl haben, bestehend aus Männern, die er aus dem Geheimdienst rekrutiert hat. In Barasnij wird auch zwei Wochen nach dem Putsch immer noch geschossen. Ob Zirakov wirklich sicher im Sattel sitzt, ist zweifelhaft.“

An der Wand erschien jetzt das Bild des Palais Ragowski, dem Sitz der deutsch-französischen Botschaft.

Die Täter haben die Botschaft besetzt und sich dort vermutlich verschanzt“, berichtete Uwatani. „Das Botschaftspersonal wird irgendwo im Gebäude gefangen gehalten. Es wurde eine dürre Erklärung an die westlichen Medien lanciert, die aber keine Forderungen enthielt.“

Was tut die rahmanische Regierung in der Sache?“, fragte Breckinridge.

Uwatani verzog das Gesicht.

Nichts.“

Dann sollen sie uns das erledigen lassen“, forderte Breckinridge.

Es gibt eine offizielle Stellungnahme der neuen Regierung“, erklärte der General. „Sie lehnt jede Hilfe von außen ab.“

Irgendeine Vermutung, was dahinter stecken könnte?“, fragte der Colonel.

Uwatani nickte. Sein Gesicht wirkte sehr ernst. „Wir nehmen an, dass Zirakovs Leute versuchen, diese Geiselnahme zu benutzen, um vom Westen die politische Anerkennung zu erzwingen.

...

Erscheint lt. Verlag 24.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8026-1 / 3738980261
ISBN-13 978-3-7389-8026-4 / 9783738980264
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