Miles - Unerschrocken Held -  Thomas Schneider

Miles - Unerschrocken Held (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
206 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-6490-8 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
3,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Miles - Unerschrocken Held Inzwischen läuft die Impfstoffproduktion und deren Verteilung durch amerikanische Militärs auf Hochtouren an. Das Komplott der Chinesen, Amerika für die Tötung von Millionen Menschen verantwortlich zu machen, schlug durch das plötzliche Auftauchen eines weiteren Miles fehl. Während sich Amerika und China nun gegenseitig die Wunden lecken und gemeinsame Pläne gegen den Miles schmieden, machen sich Gloria und Thomas auf die Suche nach dem verschollenen Professor Simon. Gleichzeitig sind Adamas und sein Freund Bagor auf dem Weg, um im Sonnensystem die immer noch verschwundenen Malcorianer zu finden. Doch dort lauert bereits die nächste Gefahr, die Kurs auf die Erde genommen hat. Es scheint, als wiederhole sich das Schicksal der Malcorianer ein weiteres Mal. Wird Miles dem Feind, der ihn bereits kennt, etwas entgegensetzen können?

Thomas Schneider: Tommy Taylor, Jahrgang 1977, hat sich mit Miles seinen Kindheitstraum vom eigenen Superhelden erfüllt. Weitere Schritte für seinen Helden sind in Arbeit. Neben seiner Leidenschaft für Leinwandfilme verbringt der Deutsch-Franzose seine Freizeit mit Freunden und Familie im Großraum Baden.

1. Irgendwo in Amerika

Wie ein Stadionsprecher in seiner Kabine saß der Koordinator zusammen mit einem kleinen Stab Techniker in seiner Depotleitzentrale. Von dort oben hatte er die vollständige Übersicht über alles, was sich zu seinen Füßen abspielte. Schnell konnte man bei den täglich eintreffenden Gütern den Überblick verlieren. Überall stapelten sich meterhoch Kisten in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Farben. Die nach militärischer Gründlichkeit angebrachten Markierungslinien an Wänden und Böden waren schon seit Monaten weitläufig zugestellt worden. Das Team der Zentrale konnte sie in dieser Höhe bestenfalls erahnen. Der Nachschub an Versorgungsgütern nahm zuletzt überproportional zu.

Etwas liegt in der Luft und scheint mächtig Fahrt aufgenommen zu haben, dachte der Koordinator.

Seit seinem Dienstantritt vor zwei Jahren hatte es solche Engpässe in diesem Bunkerkomplex noch nie gegeben. Gerade beobachtete er sowie sein Mitarbeiterstab die Entladung eines weiteren Trucks. Der Koordinator überflog zeitgleich den passenden Lieferschein auf seinem Monitor.

»Mal sehen, was wir hier haben. Dreimal Rot, einmal Blau und fünfmal Gelb. Jungs, das Essen für die kommenden Tage ist gesichert. Haben unsere Wingmans dort unten ihre Anweisungen erhalten?«

Eine Stimme neben ihm meldete sich zu Wort.

»Ja, Sir, ich habe der Entlademannschaft soeben die Aufträge übermittelt. Der Stapler transportiert die gelben Kisten direkt ins Kühldepot.«

»Gut, Sergeant. Kadett Broise! Was ist mit den roten Kisten?«

»Werden ebenfalls entladen, Sir.«

»Warum sehe ich deinen Wingman nicht?«

Broise sah seinen Vorgesetzten erstaunt von der Seite an, ehe er antwortete.

»Sir, ich gab dem Fahrer den Befehl, die Kisten einzeln zu verladen und einzulagern. Gefahrgutklasse. Er befindet sich mit einer davon gerade im Sektor B, Abschnitt zwei.«

»Sehr gut, Kadett. Sie lernen schnell. Ok. Wir haben hier noch die blaue Kiste und einen weiteren Truck fürs Labor im Anmarsch. Den Papieren zufolge muss er ohne jede Verzögerung hier durchgeleitet werden. Ich schlage vor, Broise, Sie fordern zusätzliche Hilfe an, um die restlichen beiden Gefahrgutkisten von der Ladefläche des Trucks zu bekommen. Anschließend geben Sie dem Fahrer den Befehl, mit dem Rest seiner Fracht weiter der grünen Linie zu folgen. Sie führt zum Laborkomplex. Offenbar wartet man dort bereits sehnsüchtig auf ihn und auf die Ankunft des zweiten Fahrzeugs. Ach, und noch etwas, Kadett: Teilen Sie doch dem Fahrer gleich mit, dass hier nur Schritttempo gefahren wird. Seine Co2-Werte sind zu hoch.« Er tippte dabei auf den Monitor, der zusätzlich die Fahrzeugdaten des gesamten Trucks übertrug.

»Sir, so gut wie erledigt, Sir.«

Schon waren zwei zusätzliche Staplerkapazitäten freigemacht worden und hatten die Kisten im Nu wegtransportiert. Der Fahrer streckte derweil seinen Daumen hinaus und hielt ihn allen gut erkenntlich in die Höhe. Auch er hatte verstanden. Dann fuhr er seine Anweisung befolgend davon.

»Perfekt, Broise.«

»Danke, Sir. Ähm, Sir? Darf ich Sie etwas fragen, Sir?« Sein Vorgesetzter lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück und verschränkte die Arme hinter dem Hinterkopf.

»Nur zu, Kadett! Fragen Sie!«

»Wissen Sie, was sich in der blauen Kiste befindet? Warum wird sie direkt zum Labor durchgewunken? Und vorallem: Warum sehe ich auf dem Lieferschein des nächsten vorbeifahrenden Trucks keinen Ladevermerk?«

Der bislang still gebliebene Sergeant meldete sich unvermittelt mit einem spöttischen Kommentar zu Wort.

»Der leere Truck holt die blaue Kiste wieder ab. Darüber ranken sich seit Jahren Gerüchte. Keiner weiß, was mit dieser Kiste ist. Deshalb wird sie von Standort zu Standort ungeöffnet weitergeleitet.«

Broise schaute seinen Kollegen irritiert an.

»Broise! Hören Sie nicht auf diesen Dummschwätzer. Er macht seit Jahr und Tag nichts anderes. Nicht weiter verwunderlich, dass es ihm das Gehirn im Laufe der Zeit vernebelt hat. Aber um ehrlich zu sein, Broise; ich weiß es nicht. Es liegt im Übrigen auch nicht in unserem Aufgabenbereich, dies zu hinterfragen. Dafür verdienen wir zu wenig Geld, um das wissen zu müssen. Schauen Sie sich um. Jeder Soldat hier tut, was er am besten kann. Der Sergeant hier zum Beispiel. Er stapelt auf seinem Monitor traumwandlerisch alle Kisten nach Form, Farbe und Größe. Die Staplerfahrer zu seinen Füßen führen seine Befehle aus und erledigen sein vorgegebenes System. Wie in einem Spiel. Wenn Ihre Neugier also dennoch größer sein sollte, als Ihr eingeschlagener Rang zulässt, schlage ich vor, Sie drücken noch einmal ein paar Jährchen die Schulbank. Hier auf jeden Fall werden Sie solche Dinge nicht herausfinden.«

Der Kadett nickte ehrfürchtig seinem Vorgesetzten zu.

»Hey, Broise! Wenn du hierbleibst, wirst du bald einer der besten Tetrisspieler werden, gleich nach mir, dem ungeschlagenen Champion«, grinste er ihn an.

Ungeachtet der kleinen Unterhaltung steuerten unterdessen die beiden Trucks ihrem Ziel entgegen. Der bunte Strang Orientierungslinien auf dem Fahrbahnbelag verlor sich zunehmend an den Weggabelungen, je tiefer sie in den unterirdischen Komplex vordrangen. Schließlich hatte diegrüne Markierungslinie sie zuverlässig an einen Ort geführt, der am weitesten entfernt von allen zu sein schien. Nach einer weiteren Straßengabelung, die die Fahrer im Halbdunkel hinter sich gelassen hatten, verbreiterte sich die Tunnelröhre. Lichtsignale bedeuteten dem ersten Fahrer, sich rechter Hand einzuordnen. Das hintere Fahrzeug erhielt dagegen den Befehl, gleichauf zu fahren. Bequem rollten sie so langsam tiefer in die breit angelegte Röhre hinein. Nur spärlich war diese mit einer Notbeleuchtung an der Felsendecke versehen worden. Die Scheinwerfer der beiden Transportfahrzeuge glitten wie die Augen zweier Wildkatzen entlang des rohen Felsens unaufhaltsam ihrer Beute entgegen. Weit entfernt erfassten sie die silhouettenhafte Erscheinung künstlich angelegter Veränderungen. Das befohlene Fahren im Schritttempo zog sich in dem langen Tunnel zu einer kleinen Ewigkeit hin. Einzelheiten wurden nur allmählich sichtbar. Ein langes, hohes Stahlschott schob sich beiden Fahrern zu ihrer linken in den Sichtbereich. Darüber leuchtete eine gewöhnliche Baulampe in rotem Licht. Es signalisierte den Fahrern, dass sie das Ende der Tunnelröhre erreicht hatten. Noch vier weitere Baulampen im Abstand von jeweils fünfzehn Metern folgten. Ein Schild bedeutete den beiden Männern, den Motor abzustellen und die Fahrerkabine zu verlassen. Ein unangenehm lauter Pfeifton lenkte ihre Aufmerksamkeit auf eine unscheinbare Stahltür zu ihrer Rechten. Über ihr befand sich ebenfalls eine Baulampe. Anders als bei den vier großen Stahlschotten gegenüber leuchtete diese in einem matten Grün auf. Eine Aufforderung für die Soldaten, durch sie hindurchzugehen. Kaum dass sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, erlosch der freigegebene Durchgang und machte einem roten Licht Platz. Einen kurzen Moment waren die beiden Fahrzeuge sich selbst überlassen. Ihre heißgelaufenen Motorblöcke kühlten sich knisternd ab. Plötzlich durchschnitten vier laut knackende Geräusche die Tunnelröhre. Mit der Entriegelung der Stahltore erlosch auch zeitgleich die rote Beleuchtung. Gleichsam schwenkten die Tore nach hinten. Sobald sie einen Spalt weit geöffnet waren, drang geschäftiges Treiben in Form von Lautsprecherdurchsagen, Warnsignalen, Arbeitsmaschinen und gleißendem Licht in die Tunnelröhre. Je weiter sie sich öffneten, desto mehr verschmolz der Tunnelabschnitt mit dem Bereich des Laborkomplexes. Im Nu hatte sich ein kleines Heer an bewaffneten Soldaten und Forschungsmitarbeitern hinter den beiden Fahrzeugen postiert. Zwei Techniker rollten ein dickes Stromnetzkabel aus. Plane und Ladeklappe der Trucks wurden beiseitegeschoben. Während die blaue Box schweigend von zwei Soldaten unter Anleitung eines Labormitarbeiters entladen und fortgeschafft wurde, strahlten mehrere in aller Hast und Eile aufgestellte Scheinwerfer die Ladefläche des zweiten Transporters an. Gleißendes Licht erhellte die leere Fläche. Keiner der Anwesenden schien das zu kümmern. Ein Laborassistent tippte nervös einige Befehle auf seinem Tablet-PC. Dann schaute er zufrieden auf und signalisierte allen Umstehenden mit einem flüchtigen Kopfnicken seine Einsatzbereitschaft. Ein ranghoher Offizier trat aus der kleinen Gruppe, die gänzlich aus wissenschaftlichen Arbeitskräften bestand, hervor. Mit dem Blick auf die leere Ladefläche gewandt, fing er unvermittelt an zu sprechen.

»Ok, kann losgehen.«

Ohne jegliche Fremdeinwirkung begann das hell erleuchtete Fahrzeug Sekunden später wie von Geisterhand hin- und herzuschaukeln, wie ein Spielball auf hoher See einer unbekannten Kraft ausgeliefert. Jetzt neigte sich die hintere Ladefläche gefährlich nach hinten. Die Stoßfedern des Trucks ächzten gefährlich laut auf. Jeden...

Erscheint lt. Verlag 13.1.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7557-6490-3 / 3755764903
ISBN-13 978-3-7557-6490-8 / 9783755764908
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 460 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99

von Jo Koren

eBook Download (2024)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99