Sternkreuzer Proxima - Schlacht um Onyx (eBook)

Folge 17
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
119 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3868-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sternkreuzer Proxima - Schlacht um Onyx -  Dirk van den Boom
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Die Schlacht um Onyx beginnt! Eine Flotte der Neuen Republik tritt in das System ein. Infiltratoren begehen Sabotageakte. Die Situation ist von Anfang an verzweifelt - denn trotz guter Vorbereitung und heroischer Gegenwehr wird die Proxima überall gebraucht, kann jedoch nirgends den entscheidenden Vorteil erringen. Und die Übermacht der angreifenden Flotte wird immer größer ...

Die Nachrichten vom Angriff auf Onyx erreichen auch Zadiya Ark auf Terra. Es zerreißt sie förmlich, in dieser entscheidenden Stunde nicht bei ihrer Crew sein zu können - doch sie hat eine andere Mission: Admiral Bonet töten - und einen Großteil des Regimes gleich mit. Doch Ark hat das dumme Gefühl, dass der Widerstand irgendetwas übersieht ...

Über die Serie:

Eine verzweifelte Mission im Kampf um den Frieden ...

Der Sternkreuzer Proxima hat Zuflucht im randständigen Onyx-System gefunden. Doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem instabilen Frieden der Nachkriegszeit ein neuer Brandherd entsteht. Denn die von den ehemaligen Kolonialen übernommene Regierung auf Terra stellt immer stärkere Allmachtsansprüche. Auch im Outback der besiedelten Galaxis nimmt die Bedrohung zu ... und militärisch haben die Gegner der Neuen Republik kaum Chancen.

Da bietet sich eine Möglichkeit, den Aggressor zu destabilisieren und eine ausgeglichene Nachkriegsordnung zu schaffen, die den Frieden sichert: Zadiya Ark soll Terra infiltrieren - und Ricardus Bonet ermorden! Denn der ehemalige Admiral ist nicht nur ein alter Bekannter von Ark - er ist auch zu einer zentralen Figur des neuen Regimes aufgestiegen. Und eine seiner engsten Vertrauten ist ausgerechnet Zadiyas Halbschwester Laya ...

Die neue Staffel von 'Sternkreuzer Proxima' von Dirk van den Boom: Spannende Military-Action und eine Undercover-Mission tief ins Herz des Feindes!

eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.



<p>Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman "Prinzipat". Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.</p>

1


»Captain, wir haben keine Schiffsbewegungen im Sektor.«

Captain.

Es fühlte sich immer noch falsch an. Manchmal, wenn man ihn so anredete, reagierte er gar nicht. Das war albern, aber so war es. Captain. Zu früh. Eine steile Karriere, aus der Not geboren.

»Captain?«

Alban Simeon nickte automatisch, nahm damit die Meldung ab. Die Brücke der Grünen Perle war deutlich enger als die der Proxima, fast schon zu eng. Die gesamte Führungscrew bestand hier nur aus vier Personen, während auf dem Kreuzer bis zu zehn Besatzungsmitglieder um den Captain herumliefen. Simeon hatte dazugehört.

Jetzt saß er im Sessel des verstorbenen Captain Harrow. Es war nicht irgendein Sessel aus Standardfertigung – es war ein Thron. Anders konnte er es nicht ausdrücken: ein Rahmen aus Nussholz, angenehm poliert, die Polsterung echtes Leder, sehr bequem und dazu dieses typische Knirschen, sobald man sich ein bisschen bewegte. Für das leibliche Wohl sorgte ein großzügig bemessener Getränkehalter, in der Rückenlehne eine Massagefunktion – und unter der Sitzfläche ein Notfallejektor, der den Sessel mit einer schützenden Plastfolie umschließen und aus der Korvette direkt ins All schießen konnte.

Die anderen drei Personen auf der Brücke durften sich dieses Sicherheitsfeatures in ihren Sitzen nicht rühmen. Tatsächlich würden sie sterben, wenn sie zu einem solchen Zeitpunkt keine Schutzanzüge trügen. Während also Captain Harrow einen Schluck aus dem Drink in seinem Getränkehalter genommen hätte, als er sicher durchs All geschwebt wäre, hätte es alle anderen höchstwahrscheinlich erwischt. Das passte exakt zu dem Bild, das Simeon von diesem Mann gewonnen hatte. Da er zudem dessen Kabine bewohnte und diese noch nicht auf Flottenstandard eingedampft hatte, war dieses Bild abgerundet worden.

Daunenkissen mit echten Daunen. Von Gänsen. Das wusste er, weil Harrow sogar das entsprechende Zertifikat aufbewahrt hatte. Das war Dekadenz in Reinform – und Captain Simeon liebte es. Er hatte ein schwaches schlechtes Bewusstsein, wenn er sich zur Ruhe bettete, wohl wissend, dass auch das Haupt von Vara oder Simmons nicht besser ruhen würden. Aber es war tatsächlich äußerst schwach und hielt nie lange vor. Außerdem gab es in der Kabine handgefertigte Möbel von exquisiter Qualität und eine kleine Bar, die einem Admiral zur Ehre gereicht hätte. Aktuell war sie leider bis auf ein paar Flaschen zur Dekoration völlig leer.

Simeon genoss sein Kommando, wenn auch nicht alle Aspekte gleichermaßen. Die Bar war wirklich nicht vorschriftsgemäß gewesen.

Langeweile, das herausragende Merkmal des Dienstes auf einem Raumschiff, gehörte hier ebenfalls zu den weniger angenehmen Aspekten, vor allem, da man sich als kommandierender Offizier ständig darüber Gedanken machen musste, wie man die Mannschaft beschäftigt hielt. Eine tatenlose, sich zu sehr langweilende Crew kam irgendwann auf dumme Gedanken. Die Meldung über die Schmuggler von Freizeitdrogen auf der Proxima hatte Simeon diese Problematik noch einmal deutlich vor Augen geführt.

Das Problem war: Man musste das Gleichgewicht halten. Man konnte Übungen ansetzen, Probealarme auslösen, Inspektionen durchführen, ordentlich klar Schiff machen (auch mehrmals hintereinander) oder Fortbildungen ansetzen. Das Repertoire war reichhaltig, doch leider bedeutete dies auch viele Aufsichtspflichten, und da die Grüne Perle relativ schwach besetzt war, musste er davon das meiste selbst übernehmen. Das war kräfteraubend.

Viele dieser Übungen waren nur Beschäftigungstherapie – was jeder wusste und grummelnd akzeptierte – und damit oft auch herzlich sinnlos, was nicht gerade die allgemeine Motivation förderte. Besonders schmerzhaft war es, wenn die Mannschaft kollektiv signalisierte, dass sie wirklich keine Lust mehr hatte – und der Captain in etwa das Gleiche empfand.

Die Balance zwischen Müßiggang und Aktivität zu halten, war daher eine schwierigere Aufgabe, als er es sich vorgestellt hatte. Beinahe wünschte er sich, dass ein Gegner, ein Schmuggler oder wenigstens ein Notfall die Routine durchbrechen würde. Dann, wenn er sich vor Augen hielt, welche Opfer die letzten Gegner, Schmuggler und, ja, auch Notfälle gefordert hatten, nahm er von diesem Wunsch wieder Abstand. Er fühlte sich wirklich in so mancher endlosen Stunde auf der Brücke der Grünen Perle emotional hin- und hergerissen.

»Kurs nehmen auf den nächsten Sektor«, befahl er nun zum x-ten Male, und er sagte es mit dem gerade noch notwendigen Enthusiasmus, um nicht allzu deutlich zu signalisieren, wie sehr ihn diese Patrouillenflüge doch anödeten.

»Kurs liegt an, Standardbeschleunigung laut Flugplan.«

Die Bestätigung war professionell, aber auch ohne innere Energie. Die Pilotin saß neben ihm auf der engen Brücke und schaute ihn nur dann an, wenn er sie direkt ansprach. Mangelnde Konzentration konnte Simeon ihr jedenfalls nicht vorwerfen.

Enoya Arkasian war ihr Name, und sie stammte nicht von der Proxima, war auch keine ehemalige Piratin. Sie hatte eine Frachterlizenz und eine militärische Vergangenheit, mit vier Dienstjahren auf einem Zollboot. Irgendwie ins Onyx-System verschlagen, war sie dem Aufruf Varas gefolgt, mit dem er die Lücken in der Besatzung der beiden wichtigsten militärischen Einheiten des Systems zu füllen gedachte.

Arkasian war keine begeisterte Soldatin, schleppte aber eine Simeon unbekannte Vorgeschichte mit sich herum, die in ihr einen gesunden Hass auf das Regime auf Terra ausgelöst hatte. Sie deutete es nur an, und Simeon hatte keinen Anlass gesehen, sie damit zu bedrängen. Sie versah ihren Dienst tadellos, wenngleich das Fliegen einer Korvette sie anfangs etwas überfordert hatte. Ihre Anpassungs- und Lernfähigkeit hatte aber geholfen, dieses Manko schnell zu überwinden.

Die professionelle Ruhe und Gelassenheit der Frau mit dem schmalen Gesicht und den kurz geschorenen Haaren war eine Stütze der ganzen Crew, an der sich auch Simeon ab und zu gerne festhielt. Er lobte sie hin und wieder, doch sie reagierte darauf so gut wie nicht. Ihre Motivation kam nicht aus der Anerkennung durch Dritte, sondern aus ihrer herzlichen Abneigung für die Republik.

Damit konnte ihr Captain gut leben.

Simeon verbarg ein Gähnen. Er hatte durchaus genug Schlaf bekommen. Doch gehörte er gleichzeitig zu den Menschen, auf die die monotonen Schiffsgeräusche und die ewig blinkenden Lichter der Kontrollen eine einschläfernde Wirkung hatten. Er musste wohl noch einen Kaffee zu sich nehmen. Dass er die Koffeinsucht eines leitenden Offiziers bereits voll verinnerlicht hatte, gehörte wohl zu den Deformationen, die sein Beruf mit sich brachte. Er nahm keine Pillen, solange es irgendwie zu vermeiden war. Er hatte an Marcus Hamilton gesehen, was das aus einem Menschen machen konnte, und der war noch gut damit zurechtgekommen.

Die Korvette befand sich auf dem geplanten Kurs. Die Ortungsanlagen waren auf höchste Sensitivität geschaltet. Die Grüne Perle lauschte ins All, vor allem nach den Signaturen, die einen Austritt aus dem übergeordneten Kontinuum ankündigten und damit Besuch, der sich schnell als feindselig erweisen konnte. Es trafen immer noch Schiffe von Welten ein, die sich erst jüngst, meist unfreiwillig, der Neuen Republik angeschlossen hatten. Sie waren beladen mit jenen, die damit rechnen konnten, vom Regime nicht mit Wohlwollen bedacht zu werden. Das waren erstaunlich viele. Enoya Arkasian war also nicht die Einzige, die Vorbehalte gegen die Neue Republik hatte.

Die Besatzungen der ankommenden Schiffe waren oft orientierungslos, manchmal auch sehr verängstigt. Einige waren bewaffnet und überaus nervös. Es war die Aufgabe Simeons, in so einem Falle dafür zu sorgen, dass diese Nervosität keine schlimmen Konsequenzen hatte. Bisher war alles gut gelaufen. So gesehen konnte er für die Langeweile eigentlich dankbar sein.

»Captain, ich habe hier ein Sprungsignal«, meldete die Frau an der Ortung, die genau wie er Crewmitglied der Proxima gewesen war. Ihr Name war Irma Sankowsky, und sie war sogar freiwillig mit auf die Korvette gewechselt. Denn dies war ihre Beförderung, auf die sie lange gewartet hatte. Wer in dieser Situation noch auf seine Karriere achtete, war bemerkenswert.

Sankowsky machte eine Handbewegung und ließ vor Simeons Augen eine dreidimensionale Abbildung entstehen. Harrow hatte bei der Ausstattung der Perle weder Kosten noch Mühen gescheut. Hier war alles vom Feinsten. »Wir haben einen Austritt in diesem Sektor. Nach meiner Einschätzung ein Frachter Kategorie III, aber Genaues kann ich noch nicht sagen. Hm, der Transponder ist aus.« Sie runzelte die Stirn. Das gefiel ihr offenbar gar nicht.

Das musste erst einmal nichts bedeuten. Wer aus einem System floh, das er als feindlich betrachtete, trötete nicht unablässig die eigene Kennung ins Weltall. Gut die Hälfte aller ankommenden Raumfahrzeuge hatte den Transponder ausgeschaltet, ein Grund mehr, Schiffe an den üblichen Sprungpunkten patrouillieren zu lassen. Simeon machte eine Schaltung und aktivierte die Funkanlage.

»Unbekanntes Schiff, hier spricht die Onyx-Systempatrouille. Captain Simeon. Bitte aktivieren Sie Ihren Transponder, oder identifizieren Sie sich direkt.«

Das Schiff war weit draußen, noch einige Lichtsekunden entfernt, sodass Simeon nicht mit einer sofortigen Antwort rechnete. Der einzige Hyperfunk-Relaissatellit des Systems, ein altes und wenig leistungsfähiges Modell, war voll ausgelastet für militärische Zwecke sowie die...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2023
Reihe/Serie Proxima
Proxima
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte action • Aliens • David Weber • episch • Fortsetzung • Honor Harrington • Hörbuch • Imperium • John Ringo • Krieg • Militär • Military SF • nimue alban • Politik • Reihe • Schlacht • Science-fiction • Science Fiction Romane • SciFi • Serie • Space Opera • Staffel • Strategie • Taktik • Weltraumoper
ISBN-10 3-7517-3868-1 / 3751738681
ISBN-13 978-3-7517-3868-2 / 9783751738682
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