Die besten Ärzte - Sammelband 50 (eBook)

5 Arztromane in einem Band
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4659-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die besten Ärzte - Sammelband 50 - Katrin Kastell, Marina Anders, Stefan Frank, Ina Ritter, Karin Graf
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Willkommen zur privaten Sprechstunde in Sachen Liebe!

Sie sind ständig in Bereitschaft, um Leben zu retten. Das macht sie für ihre Patienten zu Helden.
Im Sammelband 'Die besten Ärzte' erleben Sie hautnah die aufregende Welt in Weiß zwischen Krankenhausalltag und romantischen Liebesabenteuern. Da ist Herzklopfen garantiert!

Der Sammelband 'Die besten Ärzte' ist ein perfektes Angebot für alle, die Geschichten um Ärzte und Ärztinnen, Schwestern und Patienten lieben. Dr. Stefan Frank, Chefarzt Dr. Holl, Notärztin Andrea Bergen - hier bekommen Sie alle! Und das zum günstigen Angebotspreis!
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Chefarzt Dr. Holl 1815: Nie wieder ohne dich!
Notärztin Andrea Bergen 1294: Was niemand von ihr wusste
Dr. Stefan Frank 2248: Endlich frei!
Dr. Karsten Fabian 191: Dr. Fabian und der Wunderheiler
Der Notarzt 297: Im Rausch einer Partynacht
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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„Liebste Hanna, willst du mich heiraten?“

Die Hände von Dr. Richard Lenz umfassten fest, aber zärtlich die Schultern seiner Angebeteten. Er hätte sich auch niedergekniet, aber wegen des nicht eben sauberen Betonbodens schonte er lieber seine neue cremefarbene Sommerhose.

Noch bevor sich ihr schöner Mund zu einer Antwort öffnete, forschte er in ihren meerblauen Augen ungeduldig nach dem Ja, das ihm die bevorstehende Trennung ein wenig erträglicher machen würde.

Das Paar stand auf dem Bahnsteig des Münchener Ostbahnhofs. Hannas Zug ging in wenigen Minuten. Schon längst hatte er sie fragen wollen, ob sie sich vorstellen könne, mit ihm zu leben. Doch wegen der vielen Überstunden in der Klinik hatte sich kaum eine gute Gelegenheit ergeben. Jetzt musste es sein, denn bald war sie für eine Weile weg.

„Heiraten?“ Hanna sprach die drei Silben so verwundert aus, als sei das für sie ein völlig unbekanntes Fremdwort, dessen Bedeutung sie erst noch herausfinden musste.

„Ich möchte, dass du meine Frau wirst“, wandelte Richard seine Worte ab. „Ja, und ich möchte deine Zustimmung, bevor du fährst. Damit ich mich freuen kann. Wenn du wiederkommst, werden wir unsere Verlobung zünftig feiern. Ach Schatz, du wirst mir fehlen.“

„Du mir auch, aber ich habe keine andere Wahl. Und außerdem ist Wasserburg nicht das Ende der Welt.“

„Stimmt, aber zum täglichen Pendeln ist es doch ein bisschen zu weit“, stellte er fest. „Also, was ist? Du hast immer noch nicht Ja gesagt.“

Hanna atmete etwas schneller. Ihr Lächeln wirkte ratlos.

„Du meinst also, wir sollten heiraten? So richtig offiziell mit Standesamt und Kirche?“

„Aber ja, ich will mein Leben mit dir verbringen. Nur mit dir, denn wie du weißt, liebe ich dich von ganzem Herzen.“

„Ich liebe dich auch“, sagte sie und streichelte seine rechte Wange mit den Fingerspitzen. „Aber müssen wir deswegen gleich heiraten? Wir sind doch auch ohne Trauschein glücklich miteinander …“

„Genau darum möchte dich zur Frau, zur rechtmäßigen Ehefrau …“

„Aber die Ehe kann auch ein Glückskiller sein.“ Hanna schob sich ein wenig von ihm weg und betrachtete ihn kritisch. „Hast du daran gedacht? Immer mehr Paare lassen sich wieder scheiden. Vielen bekommt die Ehe einfach nicht.“

„Bei uns wird das anders sein.“ Richard kniff die Brauen zusammen. Wie selbstverständlich war er davon ausgegangen, dass Hanna über seinen Antrag vor Freude in die Luft springen würde, bildlich gesprochen. Und nun tat sie so, als sähe sie sich mit einer unangenehmen Überraschung konfrontiert.

Er war etwas verwirrt.

„Willst du mich denn nicht?“

„Natürlich will ich dich. Du bist meine große Liebe. Wir haben uns gesucht und gefunden. Wir stehen füreinander ein. Gerade deswegen müssen wir doch nicht heiraten. Die Ehe ist etwas Altmodisches und darum eigentlich überflüssig. Ich dachte immer, du siehst das wie ich. Und jetzt plötzlich kommt dein verrückter Vorschlag …“ Sie lächelte unsicher. „Wir müssen das ja nicht übers Knie brechen.“

„Übers Knie brechen?“, wiederholte er. Seine Stirnfalten wurden tiefer und zahlreicher. „Aber davon kann ja nun keine Rede sein. Wir sind jetzt über zwei Jahre zusammen. Darum will ich wissen, ob du dir vorstellen kannst, ganz lange mit mir zu leben.“ Er räusperte sich. „Für immer“, fügte er dann fast ein wenig grimmig hinzu.

„Aber das tun wir doch schon – oder so gut wie. Wenn wir eine größere Wohnung gefunden haben, ziehen wir zusammen. Wir werden schon noch genug Gelegenheit finden, übers Heiraten zu reden.“

„Ja, klar“, sagte er. „Ich will aber nicht nur darüber reden, sondern es tun.“

Richard bemühte sich, seine Enttäuschung zu verbergen. Er hatte ja nur ein kleines, glückliches Ja hören wollen, aber offensichtlich waren Zeit und Ort ausgesprochen schlecht gewählt.

Bitte einsteigen!“ , dröhnte es mahnend aus dem Lautsprecher. „ Vorsicht bei der Abfahrt!“

Hanna stand schon auf der ersten Stufe des Einstiegs. Er reichte ihr den Rollkoffer.

„Und jetzt?“

Sie beugte sich hastig vor und drückte ihm einen schnellen Kuss auf den Mund.

„Mach dir keine Sorgen, ich werde in Gedanken immer bei dir sein. Und wir haben noch Zeit genug, über alles nachzudenken. Wenn du wieder ein paar Tage frei hast, besuchst du mich. Wasserburg ist eine charmante, kleine Stadt, auch zum Wohnen. Ich möchte dir dort alles zeigen. Es wird dir gefallen.“

Was meinte sie denn damit? In seinem Kopf formierte sich ein großes Fragezeichen.

„Grüß deine Tante unbekannterweise von mir. Und denk über meinen Vorschlag nach.“

„Mach ich …“

Die Tür schloss sich. Hanna hob die Hand, winkte und warf ihm so lange Luftküsse zu, bis sie außer Sicht war.

Einigermaßen betreten schaute Richard der sich langsam aus dem Bahnhof schiebenden Regionalbahn nach. Er ärgerte sich über sich selbst. Warum musste er unbedingt im letzten Augenblick vor der Abfahrt ein so wichtiges Thema anschneiden, noch dazu in dieser wenig romantischen Umgebung? Er fühlte sich blamiert. Aber nun war es passiert. Er hatte es versaut.

Selbst schuld, sagte eine spöttische Stimme in seinem Kopf.

Aber eine andere beruhigte ihn. Sie wird schon Ja sagen. Jede Frau freut sich über einen Heiratsantrag. Auch Hanna ist da keine Ausnahme. Oder doch?

Seine Hand umfasste das kleine Kästchen in seiner Jackentasche. Es enthielt ein mit Brillanten besetztes Herz an einem schmalen Gold-Collier, eine erhebliche Ausgabe für sein Budget, aber die war es ihm wert gewesen. Nun hatte er vor lauter Verstimmung vergessen, es ihr zu geben.

Er hatte den Abschied romantisch gestalten wollen, aber alles, auch wirklich alles war schiefgegangen. Am besten nicht mehr daran denken, sagte er sich.

Aber das war leichter gedacht als getan.

***

Eine gute halbe Stunde später traf Dr. Richard Lenz wieder in der Berling-Klinik ein. Schwester Kirstin winkte ihm schon im Näherkommen zu.

„Da bist du ja endlich!“, sagte sie. „Wo warst du denn? Doktor Holl hat nach dir gefragt.“

„Ich habe doch gesagt, dass ich meine Verlobte zum Bahnhof bringe …“

„Deine Verlobte?“ Kirstin, eine attraktive Frau mit feuerroten Haaren, die immer aussah, als ginge sie gerade auf eine Party, musterte ihn anzüglich. „Seit wann bist du denn verlobt?“

„Seit gerade eben“, erwiderte er eine Spur zu bissig. Und im Weggehen musste er noch eine spitze Bemerkung loswerden. „Im Übrigen wüsste ich nicht, was dich das angeht.“

Ihm war klar, dass Kirstin sich für unwiderstehlich hielt. Zugegeben, sie war ein Hingucker, aber sein Herz gehörte nun mal einer anderen.

Ob Kirstin auch so ablehnend reagiert hätte? Oder würde sie bei einem Heiratsantrag gleich zugreifen? Wahrscheinlich käme es ihr auch auf die materiellen Möglichkeiten des Kandidaten an. Zwar wusste er das nicht so genau, glaubte es aber aus einigen ihrer Bemerkungen herausgehört zu haben.

Dr. Holl sprach gerade mit seiner Sekretärin Moni Wolfram, als Richard das Vorzimmer betrat.

„Ich hatte mir einen halben Tag freigenommen“, sagte er, nachdem er die beiden gegrüßt hatte. „Das war mit dem Kollegen Falk so abgesprochen. Gab es ein Problem? Meine Überstunden …“

„Schon gut.“ Dr. Holl winkte ab, um dem Kollegen Lenz weitere Erklärungen zu ersparen. „Das, was ich mit Ihnen besprechen wollte, hat auch Zeit bis morgen. Aber was machen Sie dann überhaupt hier, wenn Sie doch dabei sind, Ihre Überstunden abzufeiern?“

„Die Macht der Gewohnheit. Ich habe meine Verlobte zum Zug gebracht und bin nun Strohwitwer. Niemand wartet auf mich. Da dachte ich, ich schau noch mal in der Klinik vorbei.“

„Kommen Sie doch mit zu mir nach Hause“, schlug Stefan Holl spontan vor. „Ich wollte gerade aufbrechen. Wir essen eine Kleinigkeit im Garten. Und Sie lernen meine Familie kennen.“

„Ja gern“, erwiderte Stefans junger Kollege, erfreut darüber, dass er den Rest des Tages nicht allein verbringen musste.

„Gute Entscheidung“, mischte sich jetzt Moni Wolfram gut gelaunt ein. „Bei unserem verehrten Chef steht eine Super-Köchin am Herd. Sie werden Ihre Zusage nicht bereuen.“

„Ich denke, heute an diesem warmen Tag wird es eher kalte Platten geben“, vermutete Dr. Holl. „Genaues weiß ich allerdings nicht. Also dann, auf in den Feierabend. Sind Sie mit dem Auto da?“

„Nein, das ist heute in der Werkstatt.“

„Dann kommen Sie. Meins steht auf dem Parkplatz.“

Sie kamen erstaunlich gut durch den städtischen Verkehr. Zwanzig Minuten später bog der Chefarzt auf die Zufahrt seines Grundstücks ein.

Und dann endlich lernte Richard die ganze Familie kennen. Dr. Holls charmante Frau Julia begrüßte ihn herzlich. Die Zwillinge Marc und Dani, zwei junge Erwachsene, hießen ihn mit einem flotten...

Erscheint lt. Verlag 23.5.2023
Reihe/Serie Die besten Ärzte
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-4659-5 / 3751746595
ISBN-13 978-3-7517-4659-5 / 9783751746595
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