Emda - Brise der Magie (eBook)

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2023 | 2. Auflage
439 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7575-3780-7 (ISBN)

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Emda - Brise der Magie -  Sindy Schröter
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Taucht ein, in eine Welt der Magie. Begleitet Aeris und Faryll auf ihrer abenteuerlichen Reise, um Emda von einem tyrannischen König zu befreien. Ihr Weg wird lang, steinig, voller Gefahren sein und sie sogar in ein fremdes Land entführen. Ihre Gegner, ebenbürtig und nicht zu unterschätzen. Dennoch kämpfen sie mit einem Ziel vor Augen: Den Frieden nach Emda zurückzubringen und es wieder zu dem Land zu machen, was es damals war. Doch bis dahin liegt ein langer Weg vor ihnen. Zahlreiche Gegner lauern auf sie und versuchen sie abzuhalten, ihren Plan voranzutreiben. Doch für Aeris und Faryll steht eins fest, gemeinsam mit ihren Freunden wagen sie den Weg in den Kampf und wollen ihn gewinnen.

Sindy Schröter wurde 1984 in Wurzen/Sachsen geboren. Ihr Lebensmotto lautet: Wer nur von den Zielen des Lebens träumt, wird sie niemals erreichen. Mit Ihrer Familie lebt Sie im sächsischen Eilenburg.

Sindy Schröter wurde 1984 in Wurzen/Sachsen geboren. Ihr Lebensmotto lautet: Wer nur von den Zielen des Lebens träumt, wird sie niemals erreichen.

 

 

Lysall war einst ein kleines idyllisches Dorf inmitten von Emda, einem Land, welches die größten und mächtigsten Magier seiner Zeit besaß. Sie lebten friedlich unter den Dorfbewohnern und fühlten sich angekommen im Leben. Doch diese friedliebende Ära sollte nicht bestehen bleiben. Diese schwerwiegende Schuld lastete dem neu gekrönten König an. Er war ein Schurke, die Boshaftigkeit in Person. Ein grauenhafter Mensch. Fortan duldete er keinerlei Magie mehr in seinem Königreich, was ihm längst nicht genug blieb. Jeder, der die Fähigkeit der Magie besaß, wurde gefangen genommen und eingesperrt. All jene, die der Aufforderung nicht Folge leisteten, sich weigerten oder sogar versuchten zu fliehen, wurden auf Lebenszeit in die düstersten Kerker Emdas gesperrt und eine wahre Hetzjagd wurde entflammt. Familien wurden auseinander gerissen, liebende voneinander getrennt. Es waren furchtbare Stunden, Tage und Wochen, als die Ankündigung ohne Erbarmen vollzogen wurde. Aber der Wille einiger mutiger Magier blieb ungebrochen und so leben selbst heute noch ein paar wenige von ihnen unter falschen Identitäten friedlich in dem kleinen einst so wundervollen Ort miteinander. Obwohl dieses Dorf seither unter ständiger Beobachtung und Patrouillengängen stand, blieb diese kleine Vielzahl an tapferen Magiern ihrer Heimat treu. Sie war ihnen wichtig und heilig zugleich, sodass sie mit der Gefahr auf Augenhöhe lebten, durch einen unachtsamen Fehler ihrerseits entdeckt, verbannt, oder gar auf Lebenszeit weggesperrt zu werden.

»
Wer es schafft, die goldene Feder schweben zu lassen, bekommt dafür den Lohn der Geduld und Achtsamkeit.«
Zu oft wurden diese Zeilen im Buch schon gelesen und es benötigte kaum noch ein Blick auf so manche Seite. Dennoch las Aeris zum wiederholten Male Buchstabe um Buchstabe. Jedoch für heute hatte sie das Kapitel beendet und schloss ihre Augen, sog hörbar die Luft ein und klappte das dicke Buch zusammen. Mehrmals hatte sie es schon gelesen und kannte die Geschichte nahezu auswendig. Sie war sich sicher, dass noch weitere Lesestunden folgen würden. Nicht umsonst war es ihr Lieblingsbuch gewesen.
Vorsichtig legte sie es neben dem Bild einer wunderschönen Frau ab, die das schönste Lächeln hatte. Dabei glitten ihre Finger langsam über das hauchdünne Glas und ein Gefühl tiefer Traurigkeit überkam sie.
»Ich vermisse dich«, kam es ihr dabei zaghaft über die Lippen. »Ich wünschte, ich hätte die Chance besessen, dich kennenzulernen und deine Liebe zu erfahren. Du fehlst Papa und mir.«
»Aeris?« Klopfte es schließlich aus heiterem Himmel zaghaft an der Tür und die junge Frau rieb sich leicht über die Augen, um sich anschließend eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.
»Du kannst hereinkommen, Papa«, sprach sie mit Engelsstimme und wartete darauf, dass sich die Tür auftat und ein älterer Mann zum Vorschein kam, dessen Haar vom Alter ergraut war und er mit smaragdgrünen Augen aus seinem bärtigen Gesicht zu ihr hinüberblickte.
»Alles in Ordnung, mein Kind? Ich habe dich heute den ganzen morgen schon nicht gesehen.«, dabei glitt sein Blick in Richtung des Nachtschrankes, wo ihm sofort das Buch darauf auffiel.
»Ah, ich verstehe«, lächelte er und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. »Sie hatte es genauso geliebt wie du. Aber das erzähle ich dir ja mittlerweile fast schon täglich.«, seine Stimme klang tief und brummig, dennoch mit einem Hauch von Sanftheit. Und ja, die Worte kannte Aeris wahrhaftig zur Genüge, sodass sich über ihre Mundwinkel ein leichtes schmunzelndes Grübchen legte.
»Ja Papa, das erzählst du mir tatsächlich immer und immer wieder. Aber genauso wie Mama ihre Finger nicht von diesem wundervollen Buch lassen konnte, kann auch ich es nicht. Vielleicht solltest du dir ja auch mal die Zeit nehmen und es lesen?«
Gwen kratzte sich am Hinterkopf und schüttelte vehement den Kopf.
»Nein, liebes. Das ist nicht so wirklich mein Geschmack. Magische Federn, Feen und Kobolde? Dafür hab ich ehrlich gesagt selber genug Magie im Haus.«, ein Lächeln umspielte dabei sein alterndes Gesicht und er zwinkerte seiner Tochter zu, hielt sich allerdings als mahnende Geste seinen Zeigefinger vor die Lippen. »Denk daran, mein Kind, wir müssen Stillschweigen bewahren.«
Doch bevor der neu ernannte König den Thron bestieg und somit als Nachfolger gekrönt wurde, regierte einst König Mashell über das gesamte Land. Er war ein sehr gütiger, freundlicher und stets zuvorkommender Mann. Alle lebten zu seiner Zeit glücklich und zufrieden. Doch das Schicksal wandte sich gegen ihn und die Stunde der Grausamkeit schlug zu. Eine unverhoffte Revolte von Fremden ließ das Land bis in die Grundmauern erschüttern. Voller Willkür setzten sie das Schloss in Brand und nahmen zahlreiche Bewohner gefangen. Mashell selbst erlitt das größte Unglück. Ohne zu zögern und Gründe für diese abscheuliche Tat zu liefern, richteten sie ihn hinterrücks und wehrlos hin. Noch nicht einmal die Möglichkeit, um sein Leben zu kämpfen, wurde ihm gewährt. Sicher waren sie sich der Tatsache bewusst, wer dieser König in Wirklichkeit war, einer der mächtigsten Magier in der Geschichte von Emda.
Seitdem brachen schwere Zeiten an, allen voran für die Magier. Viele mussten ihr Leben lassen. Sie wurden von einem Tag auf den anderen vertrieben. Mütter verloren ihre Kinder, selbige Ihre Eltern. Und an Mashell seine Stelle wurde die Krone an Londem übergeben und er nahm die Position als neuer Machtträger des Landes entgegen. Ein vollkommen fremder Mensch, den niemand vorher kannte oder jemals gesehen hatte. Wie aus dem Nichts tauchte er auf und nutzte die Gunst der Stunde, indem sich das gelähmte Land nach Mashells tragischen Tod befand. Sein Antlitz ließ nichts Gutes erahnen. Er war das gesamte Gegenteil seines Vorgängers. Wer an Güte, Freundlichkeit und vor allem Rechtschaffenheit bei diesem Mann glaubte, sollte sehr schnell die wahren Absichten dieses Mannes erkennen. Schon allein in seinen Gesichtszügen konnte man das absolute Böse erkennen.
So kam es schließlich, dass der neu ernannte König alle Magier aus dem Land vertreiben ließ. In seinen selbst ernannten, perfekten Ideologien war seitdem kein Platz mehr für sinnlose Magie. Doch diesen neuen Gesetzen zum Trotz, schafften es ein paar Magier sich im Verborgenen zu halten. Völlig unerkannt. Sogar bis heute.
Diese Worte brauchte er seiner Tochter eigentlich nicht sagen, sie wusste, dass sie schweigen musste, um ihr Leben nicht in Gefahr zu bringen. Denn wie ihre Mutter kam auch sie mit der Fähigkeit der Magie zur Welt. Einer seltenen Fähigkeit des Teleportierens. So war es ihr vergönnt, Dinge von A nach B zu bewegen, ohne dass man es sofort bemerken würde. Jedoch ein Fluch und Segen zugleich. Einerseits war sie stolz auf das, was sie konnte und beherrschte. Anderseits könnte ihr genau dieser Aspekt zum Verhängnis werden.
»Keine Angst, Papa. Ich bin vorsichtig. Du weißt, dass ich vernünftig genug bin, mich nicht als das zu zeigen, was ich in Wirklichkeit bin. Du kannst mir glauben, ich bin mir den Gefahren mehr als bewusst.«
Ihre Worte hinterließen einen Beigeschmack von Traurigkeit, wenn man bedachte, wie frei und unabhängig man sich noch als Magier vor wenigen Jahren in Lysall bewegen konnte. Keine Verbote, keine Flucht und erst recht keine Vorurteile. Aber all das war einmal vor langer Zeit und heute waren sie gezwungen sich zu verleugnen um zu leben.
»Fast hätte ich vergessen, warum ich eigentlich hier bin. Faryll lässt fragen, ob du Interesse und Lust hast, die Pferde seines Vaters mit auszureiten. Er steht unten und wartet bereits auf dich.«
»Jakol«, strahlte sie und lief zum Fenster. Aeris liebte das edle, schwarze Pferd und ritt oft mit ihm durch die Landschaft außerhalb Lysalls. »Natürlich will ich mit, unbedingt.«
Sie winkte dem großen, blondhaarigen jungen Mann zu und signalisierte, sofort bei ihm zu sein, während er am zweiten Zügel Aruja festhielt. Eine edle Schimmel-Dame, die etwas temperamentvoll versuchte ständig das Kommando zu übernehmen.
Nach wenigen Augenblicken trat Aeris schließlich aus dem Haus und kam herübergelaufen.
»Das nenne ich aber eine gelungene Überraschung. Du hast gar nicht erwähnt, dass du heute ausreiten willst.«
»Na, da wäre es ja wohl kaum eine Überraschung geworden, oder?«, zwinkerte er ihr zu, während er dabei lächelnd die Augenbrauen hochzog.
Faryll war ein Freund seit Kindertagen, sie wuchsen wie Geschwister auf und hielten stets zusammen. Ein loyaler und ehrlicher Zeitgenosse, auf den man sich immer verlassen konnte. Während die verschiedensten Mädels aus Lysall versuchten sein Herz im Sturm zu erobern, zog er es lieber vor, seine Zeit mit Aeris zu verbringen, zumal sie beide das gleiche Schicksal teilten, die letzten Magier im Dorf zu sein.
»Wo soll es denn heute hingehen?«, atmete er kurz ein und kniff seine Augen zusammen, bevor er weitersprach. »Lass uns aber bitte beeilen, bevor uns Maggie bemerkt. Noch befindet sie sich zwar weit genug entfernt, aber wie du ja weißt, kann sich das sehr schnell ändern, sollte der Fall eintreten und sie uns bemerken.«
»Sie ist hier? Wo denn?«, zu hastig drehte sie sich um und erschreckte dabei unbeabsichtigt Aruja, die daraufhin ein lautes Wiehern ausstieß.
»Jap, vielen Dank. Das mit dem bemerken hat sich wohl somit erledigt«, säuselte er, verdrehte die Augen und blickte genervt in den Himmel als auch schon eine schrille Stimme ertönte.
»Na aber Hallo. Das ist aber eine Überraschung«, eilte Maggie herbei, blieb aber im sicheren Abstand zu den beiden Pferden. Zu sehr plagte sie noch die Erinnerungen daran, dass sie einst unsanft abgeworfen wurde. »Hab dich schon...

Erscheint lt. Verlag 14.4.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Fantasie • Fantasy • Fantasyroman • Freundschaft • Magie • magisch • Zauber
ISBN-10 3-7575-3780-7 / 3757537807
ISBN-13 978-3-7575-3780-7 / 9783757537807
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