The Clanlands Almanac (eBook)
400 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46719-0 (ISBN)
Sam Heughan wurde durch die Erfolgsserie »Outlander« berühmt, in der er die Hauptfigur Jamie Fraser spielt. Seine Karriere erstreckt sich über Theater, Fernsehen und Film. Zuletzt war er in dem Film »Love Again« an der Seite von Céline Dion zu sehen. Sein erstes Buch »Clanlands«, das er mit seinem Outlander-Kollegen und Freund Graham McTavish verfasste, wurde ein SPIEGEL-Bestseller.
Sam Heughan wurde durch die Erfolgsserie »Outlander« berühmt, in der er die Hauptfigur Jamie Fraser spielt. Seine Karriere erstreckt sich über Theater, Fernsehen und Film. Zuletzt war er in dem Film »Love Again« an der Seite von Céline Dion zu sehen. Sein erstes Buch »Clanlands«, das er mit seinem Outlander-Kollegen und Freund Graham McTavish verfasste, wurde ein SPIEGEL-Bestseller. Graham McTavish kann auf eine 35-jährige Schauspielkarriere zurückblicken - am besten bekannt sind dabei seine Rollen als Dougal MacKenzie in der Starz-Hit-Serie "Outlander" und als Zwerg Dwalin in der "Hobbit"-Trilogie von Peter Jackson. Barbara Schnell, Jahrgang 1964, übersetzt seit 1997 alles, was Diana Gabaldon schreibt. Mit der Autorin arbeitet sie eng zusammen. Weitere Autor:innen, deren Texte sie übersetzt hat, sind Sam Heughan & Graham McTavish, Walter Satterthwait oder Dana Stabenow.Wenn sie nicht am Schreibtisch arbeitet, berichtet sie für die Klimaseite der Frankfurter Rundschau aus dem Rheinischen Braunkohlerevier oder fotografiert Dressurpferde und ihre Reiter:innen.
WETTKAMPF DES MONATS
SAUFEN, BIS DER ARZT KOMMT
Wie viele Leser unserer Abenteuer in Clanlands wissen werden, macht Sam aus allem, und damit meine ich aus ALLEM, einen Wettstreit. Ich gebe zwar zu, dass Sam ein schier unmenschliches Fassungsvermögen für Whisky besitzt (ich hänge ihm da hoffnungslos hinterher), aber eigentlich sind wir da beide nur Anfänger. Duncan Lacroix dagegen, der in Outlander den Murtagh spielt, ist ein wahrer Meister der Schwarzen Künste. Der Usain Bolt der Schluckspechte. Der Yo-Yo Ma der Cocktailkarten.
Clanlands-Leser sind mit dem Abend vertraut, an dem er in meiner Wohnung durch den gläsernen Beistelltisch gefallen ist und ich ihn ins Bett tragen musste. Ein andermal war er mit Stephen Walters, der in Outlander Angus MacKenzie spielt, in seiner Lieblingskneipe, wo er sich an der Theke bestens mit einer jungen Dame amüsiert hat. Am Ende des Abends hat Duncan die Gelegenheit ergriffen, sie noch zu einem Absacker zu sich einzuladen. Sie hat angenommen, allerdings ohne zu erwähnen, dass sie den Rest ihrer zwielichtigen Familie mitbringen würde (die in der Ecke ein Bier nach dem anderen verkimmelt und in aller Ruhe zugesehen hatte, wie Lacroix mit ihrer Cousine anbandelte). Soweit ich weiß, haben sie seine Wohnung nie wieder verlassen und sind vermutlich heute noch da.
Duncan hat mir ein paar gruselige Saufgeschichten erzählt. Einmal wurde er von einem Auto überfahren, einmal wurde er morgens wach, und seine ganze Wohnung war voller Blut. Außerdem erinnere ich mich vage an irgendetwas, was auf Kuba passiert ist und bestimmt mit Fidel Castro zu tun hatte.
Und dann war da Stephen Walters’ Abschiedsparty.
Oje.
Stephen war der Erste aus unserer lustigen Highland-Truppe, der mit dem Dreh fertig war, und wir haben ihn in einem Restaurant in Glasgow zünftig verabschiedet. Der Abend neigte sich dem Ende zu. Ich verkündete, dass ich nach Hause ins Bett wollte. Stephen, Sam und sogar Cait (Caitriona Balfe, Claire Fraser in Outlander), die durchaus ordentlich was verträgt, sind auch gegangen – blieben noch Duncan und Grant O’Rourke (Rupert MacKenzie in Outlander), die beide fröhlich verkündeten, dass sie noch »auf ein Glas« in Duncans Wohnung gehen würden. (Ich hoffe, er hatte das Blut weggewischt.)
Schnitt. Es ist fünf Uhr nachmittags am nächsten Tag. Ich bekomme einen Anruf von Grant.
Sie sind in der Kneipe. Sie waren nicht im Bett. Ich kann hören, wie Duncan etwas zu trinken bestellt. Sein Gelalle kann ich nicht verstehen, aber die Antwort der Kellnerin höre ich deutlich. »Nein! Das mache ich nicht!«
Dann hat sich Duncan das Telefon geschnappt und mir erzählt, er dächte darüber nach, morgen bei der Leseprobe jemanden vom Produktionsteam zu ermorden. Ich sollte das mit meinem Handy aufnehmen.
Der nächste Tag kam, die Leseprobe begann. Duncan und Grant erschienen.
Zu sagen, dass sie aussahen wie von den Toten auferstanden, ist eine Beleidigung für jeden anständigen Toten. Sie sahen aus, als hätte man sie über Nacht begraben, dann aus der Erde geholt und zum Studio gebracht. Ihre Gesichtsfarbe erinnerte an vergammeltes Gebäck. Wenn sie eine Dialogzeile lesen mussten, klang es, als läsen sie ihr eigenes Todesurteil in einer Fremdsprache vor. Duncan hatte den Kopf in die Hände gestützt und konzentrierte sich darauf, nicht auf das Drehbuch zu kotzen. Grant hat, glaube ich, heimlich geweint.
Ich muss wohl nicht sagen, dass Sam und ich unsere helle Freude an dieser Leseprobe hatten.
Graham hat recht, zu den vielen Talenten, die ihm im Gegensatz zu mir fehlen, gehört, dass ich tatsächlich einiges vertrage, aber Duncan ist in seiner eigenen Liga unterwegs – der Mann hat einen Ehrendoktor in Dipsomanie. Im Vergleich dazu sind Graham und ich totale Amateure, aber was den Graubart bei diesem nationalen Wettkampfsport von mir unterscheidet, ist die Tatsache, dass ich besser funktionieren kann. Oder vielleicht besser verstecken kann, dass ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin. Graham dagegen trinkt drei Gläser Sauvignon, und es zieht ihm den Boden unter den Füßen weg. Manchmal buchstäblich. Wie zum Beispiel damals, als wir auf einer Fähre zu Dreharbeiten auf der Hebrideninsel Lewis unterwegs waren.
Graham war mit allen an der Bar und trank einen »kostenlosen« Prosecco nach dem anderen. Ich dagegen bleibe lieber an Deck, wenn ich mit der Fähre reise – sehe zu, wie die Landschaft vorüberzieht, schaue ins Blaue hinaus und suche nach Lebenszeichen im Meer. Ich genieße das sehr, weil es sich wie ein Abenteuer anfühlt. Man kann in die Fjorde blicken und aus einer anderen Perspektive auf das Land zurückschauen. Man fühlt sich wie ein Entdecker, der sich einen Weg in die Wildnis bahnt, bis dann die Inseln finster und mysteriös aus dem Nebel auftauchen. Pure Magie.
Aber dafür hat sich Graham gar nicht interessiert. Seine erste Anlegestelle war die Kantine, wo er einen Latte macchiato (und natürlich etwas zu beißen) bestellt hat, danach die Bar. Etwas später ist er wieder in die Kantine, um noch einmal zu essen.
Als er schließlich mit rotem Gesicht und über-erfrischt oben an Deck erschienen ist, hat ihn der Wind überrascht. Ich habe auf Video, wie er sich in den Sturm wirft, das graue Hemd passend zum grauen Bart, dazu MEIN gestohlener Sassenach-Tartan-Schal (den er nie zurückgegeben hat), eine »I Love Scotland«-Baseballkappe und Palladium-Schuhe (seine Lieblings-»Jugend«-Modemarke, die er in den Vierzigern als Teenager getragen hat). Die Arme hatte er theatralisch ausgestreckt, als wollte er abheben, das obligatorische Glas italienische Brause fest mit den langen Fingern umklammert. Weniger Kate Winslet als vielmehr Rockertyp / älterer Weinsnob. Ein paar Minuten ist er geblieben, dann ist er wieder unter Deck gegangen. »Ein kleines Gläschen Prosecco noch.« Und einen Snack.
Lassen wir Grahams Albereien auf der Fähre und wenden wir uns der eigentlichen Feierlichkeit zu, denn am vierten Januar jährt sich jener bedeutsame Anlass, der … Grahams Geburtstag ist! Ich glaube, dieses Jahr ist es sein hundertster, vermutlich wird er einen Brief aus dem Königshaus bekommen. Trinken Hundertjährige Champagner? Vielleicht mit einem Strohhalm?
[Graham: Es ist ja nicht so, dass ich hundert Jahre alt bin; nach zwei Stunden Dienst mit dem rothaarigen Trunkenbold fühle ich mich nur so.]
Januarbabys sind eine besondere Sorte, denn der Januar ist nicht nur das Sparta unter den Monaten, Anfang Januar ist auch das »Gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie keine 200 Euro ein« unter den Geburtstagen. Ich kann die Geburtstage, die ich tatsächlich gefeiert habe, vermutlich an zwei Händen abzählen. Versteht mich nicht falsch, als ich klein war, gab es keine großartigen Kindergeburtstage. Heute scheint es eine Party zu brauchen, wenn ein Kind sich ohne Hilfe eine Schüssel Cornflakes machen kann.
Der vierte Januar ist einfach ein Datum, an dem die Leute keine Lust zum Feiern haben. Eigentlich war meine Mutter für den ersten Januar ausgezählt, aber weil ich noch drei Tage zusätzlich in ihrem Bauch abgehangen habe, bin ich zu lebenslanger Geburtstagsindifferenz verurteilt, statt jedes Mal überschwänglich gefeiert zu werden, wenn die Uhr Silvester Mitternacht schlägt! Nicht, dass die Leute nicht feiern wollen. Sie vergessen es einfach. Oder sie sind pleite. Oder immer noch verkatert.
Ich brauchte an meinem Geburtstag nie in die Schule. Deshalb halte ich es mit Geburtstagen wie Oliver Twist: »Bitte, Sir, ich will noch einige mehr.« Dem Panto-Theater (siehe DEZEMBER) verdanke ich den einzigen Geburtstag, an dem ich gearbeitet habe. Die Besetzung hat mir tatsächlich einen Flachmann gekauft und ihn mir in einer Pause geschenkt. Es war so aufmerksam und liebenswert von ihnen, dass ich vor Glück und Dankbarkeit praktisch geweint habe.
Ich habe ein Foto von mir an meinem ersten Geburtstag. Ich war im Bett meiner Eltern, umringt von meinen Geschenken – einem blauen Teddy (seinen Verlust betrauere ich heute noch), einem Doppeldeckerbus aus Plastik und ein paar Holzbauklötzen. Sagen wir es so, auf dem Bett war noch VIEL Platz für andere Geschenke, die NIE gekommen sind.
Zu meinem zweiten Geburtstag habe ich vermutlich einen Kohleklumpen und einen gebrauchten Stift bekommen. Apropos, meine Mutter kann sich erinnern, dass mein Vater einmal von seiner Tante wirklich einen Kohleklumpen zu Weihnachten bekommen hat. Das ist kein Scherz.
[Sam: Sie hätten ihm einen Latte macchiato schenken sollen. Das hätte ihm bestimmt sogar als Kind gefallen. Ein Babyccino?]
Im Alter von einem Jahr war ich mir der bevorstehenden Jahrzehnte der Enttäuschung dermaßen unbewusst, dass ich tatsächlich selig gelächelt und sehr zufrieden ausgesehen habe.
[Sam: Jetzt behauptet er schon, dass er sich daran erinnern kann, was er als Baby...
Erscheint lt. Verlag | 2.10.2023 |
---|---|
Übersetzer | Barbara Schnell |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Schlagworte | Bücher von Promis • Clans • Diana Gabaldon • Dougal MacKenzie • Erfahrungen und wahre Geschichten • Erfahrungen wahre Geschichten • Erfahrungsberichte • Freunde • Graham McTavish • Highlands • Jamie Frazier • Kilts • Männerfreundschaft • Outlander • Outlander 9 • Outlander Buch • Outlander-Serie • Reise • Reisebericht • Reiseberichte • Reiseberichte Abenteuer • reiseberichte bücher • reiseberichte reiseerzählungen • Reiseberichte Schottland • Reiseerzählung • Reisereportagen • Reise Schottland • Roadtrip • Roadtrip Schottland • Sam Heughan • schottische Bräuche • schottische Feste • Schottland • schottland buch • Schottland erleben • schottland für whisky freunde • schottland geschenke • schottland mit dem wohnmobil • schottland roadtrip • Selbstfindung • wahre geschichten bücher • Whiskey |
ISBN-10 | 3-426-46719-4 / 3426467194 |
ISBN-13 | 978-3-426-46719-0 / 9783426467190 |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 4,2 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich