G. F. Unger Sonder-Edition Collection 31 (eBook)
400 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4673-1 (ISBN)
5 spannende Westernromane von G. F. Unger lesen, nur 4 bezahlen!
G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 151 bis 155 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 151: Drango, der Kämpfer
Folge 152: Das Gesetz von River Bend
Folge 153: Allein in Dirty Town
Folge 154: Der Trail
Folge 155: Kein Glück in Mesa City
O ja, die Herde …
Ein halbes Jahr hat er sie mit seinen beiden Helfern in den Bradshaws gejagt. Die siebenundfünfzig Tiere sind die besten aus einem halben Dutzend Wildpferdherden.
In einem kleinen Tal haben sie die Tiere zugeritten und zu zuverlässigen Sattelpferden gemacht. Dann haben sie die Tiere auch noch zu Zugpferden gemacht, die im Geschirr traben und ziehen, auf Kommandos und Zurufe reagieren.
Weil sie keinen Wagen im kleinen Tal hatten, mussten die Gespanne Schleppschlitten ziehen, die mit Steinen beladen waren.
Ja, sie haben hart gearbeitet, Wochen und Monate.
Doch jetzt sind die Tiere nach ihren Maßstäben ein kleines Vermögen wert, denn als Cowboy hätte jeder von ihnen in diesem halben Jahr etwa hundertfünfzig Dollar verdient, allerdings bei freier Verpflegung auf einer Ranch.
Miguel taucht aus der Schlucht auf, gefolgt von den ersten Tieren.
Er grinst breit unter seinem Schnurrbart und winkt herüber.
Drango Wade grinst ebenfalls und winkt zurück.
Die Pferde kommen zumeist in Doppelreihe aus der Schlucht, denn diese ist sehr eng, eigentlich nur ein Riss, der vor Urzeiten entstanden ist, als die Felswand der Bradshaws sich spaltete.
Drango Wade betrachtet die auftauchenden Tiere mit Stolz und Wohlgefallen, erfreut sich an ihrem Anblick und ihren Bewegungen.
Drango Wade ist ein noch junger Mann, kaum älter als zwei Jahrzehnte. Und dennoch ist er ein erfahrener Wildpferdjäger. Denn als Kind wuchs er bei den Apachen auf, bis ihn ein weißer Händler kaufte.
Und weil er danach nur drei Jahre auf eine Missionsschule gehen konnte, würde er nicht erklären können, was ästhetisch bedeutet.
Dennoch ist er, was Pferde betrifft, gewiss ein Schöngeist.
Ja, er mag sie. Für ihn sind es edle Lebewesen.
Dennoch musste er sie einfangen, einbrechen und ihnen all die notwendigen Lektionen beibringen. Er kann in der Welt, in der er leben und sich behaupten muss, nicht edel und gut sein, denn er will immer überleben.
Er zählt die Tiere, und es sind immer noch siebenundfünfzig.
Zuletzt kommt Paco aus der Schlucht mit den beiden Packtieren, die ihre ganze Ausrüstung tragen.
Auch Paco – der eigentlich mit vollem Namen Francisco Alvarez heißt – grinst blinkend und winkt herüber.
Drango Wade denkt nachsichtig: O Paco, du träumst jetzt gewiss schon von den Schönen in der Puta Casa von Pices House.
Er reitet an und an der linken Flanke der Herde entlang, drängt einige Tiere in die Reihe zurück.
Auch er freut sich auf Pices House.
Es ist noch früher Vormittag. Sie werden die kleine Stadt im Rinderland am späten Nachmittag erreichen.
Und dann?
Als er sich die Frage stellt, da wird sofort noch eine andere Frage in ihm mächtig, nämlich die Frage: War Kim Carfield mir länger als ein halbes Jahr treu?
Diese Frage hat er sich in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder gestellt, wenn er im Camp am Feuer unter seiner Decke lag und nach einem harten Tag ausruhte.
Denn Kim ist ein wunderschönes Mädchen, das in Pices House umschwärmt wird wie das Licht von den Motten.
Und welchem Mädchen gefiele das nicht?
Ja, sie wollte auf ihn warten.
Er verspürt wieder ein Gefühl von Stolz, denn er kommt ja wie ein Sieger zurück nach langer Pferdejagd. Selbst wenn er seine beiden Helfer ausgezahlt hat, werden ihm noch mehr als zweitausend Dollar an Gewinn bleiben.
Und für zweitausend Dollar müsste ein einfacher Cowboy fast acht Jahre arbeiten.
Er wird eine kleine Ranch kaufen können und mit Kim in einem Haus leben und im gleichen Bett liegen.
Heiliger Rauch, er ist voll dabei, etwas zu schaffen.
Im letzten Tageslicht erreichen sie Pices House. Die kleine Stadt ist aus einer Post- und Pferdewechselstation entstanden und wurde in diesem Land zum Nabel einer Welt, die einen Umkreis von hundert Meilen hat.
Der Wagenhof mit der Schmiede und den Corrals des Pferdehändlers befindet sich neben der Poststation.
Als sie die Pferde in einen der großen Corrals treiben, kommt der Postagent mit seinen beiden Gehilfen, dann auch der Schmied.
Und jeder von ihnen ist ein Pferdekenner.
Sie nicken und winken den drei Wildpferdjägern zu und haben dann nur noch Augen für die Tiere, die sich in dem fremden Corral unruhig bewegen, dann aber zu den Wassertrögen gehen und vorsichtig daraus trinken.
Ja, sie kosten zuerst vorsichtig.
Jack Warwick, der Postagent, wendet sich nach einer Weile Drango Wade zu, der immer noch im Sattel sitzt, ebenso seine beiden Helfer.
»Ja, das ist was«, sagt er und nickt. »Das sind prächtige Caballos. Aber sind sie auch zu gebrauchen oder noch wild?«
Drango Wade grinst nur mitleidig, aber die Frage ist ja auch nicht ernst gemeint. Sie grinsen nun alle. Denn sie kennen sich zu gut. Der Postagent weiß längst, dass Drango Wade ihm nur erstklassige Pferde bringt, die unter dem Sattel und auch als Gespann vor einem Wagen oder einer Kutsche gehen und auf Zurufe reagieren.
Doch die Männer haben längst mit kundigen Blicken entdeckt, dass mehr als ein halbes Dutzend Zweihundert-Dollar-Pferde unter der Herde sind, besonders edle Tiere, deren Vorfahren einst von den spanischen Eroberern ins Land gebracht wurden und deren arabisches Blut stets die Oberhand behielt.
Auch all die anderen Tiere sind weit über dem Durchschnitt.
In diesem Land kann man schon für zwanzig Dollar ein brauchbares Reitpferd bekommen, doch von diesen Tieren ist keines unter fünfzig Dollar wert.
Jack Warwick, der hier der Boss ist, nickt Drango Wade zu.
»Ihr habt es gewiss eilig nach einem halben Jahr in den Bradshaws?«
»Si, Señor«, ruft Miguel aus dem Sattel herüber. »Uns juckt es mächtig!«
Sie sitzen nun ab, doch nur Drango geht mit dem Agenten Jack Warwick ins Haus hinein, wo sich das Office und der Geldschrank befinden.
Drinnen wendet sich Warwick dem Wildpferdjäger zu. »Drango, Sie wollen von hier jetzt gewiss auf dem kürzesten Weg zu Kim Carfield?«
»Richtig, Mister Warwick, sobald ich meine beiden Helfer ausgezahlt habe. Ich brachte Ihnen diesmal besonders gute und wertvolle Tiere. Viele sind mehr als hundert Dollar und einige mehr als zweihundert wert. Ich denke, dass viertausend Dollar für die Herde ein fairer Preis wären.«
Jack Warwick betrachtet ihn ernst und mit einem Ausdruck von Besorgtheit.
Dann murmelt er: »Drango, Sie waren mit Ihren beiden Helfern länger als ein halbes Jahr in den Bradshaws wie auf einer einsamen Insel, abseits der Welt und deren Menschen. Inzwischen hat sich eine Menge verändert.«
»Was, Mister Warwick, was?« Drango fragt es ungeduldig, und man sieht ihm an, dass er jetzt auf unerfreuliche Dinge vorbereitet ist, weil sein Instinkt ihn dies wittern lässt.
»Kim Carfield ist weg«, spricht Jack Warwick. »Sie hat nicht auf dich gewartet, mein Junge. Und weil das so ist, solltest du sie nicht als einen Verlust beklagen, sondern froh sein, dass sich jetzt schon zeigte, was ihre Liebe wert war. Sie ist mit einem prächtig aussehenden Burschen weg, der ein Spieler und Revolvermann ist und der ihr vormachte, dass er ihr die ganze Welt erobern würde. Sie hat ihm in Mary Millers Laden Hemden verkauft. Und dabei hat er sie wohl verzaubert. Vergiss sie, mein Junge.«
Er verstummt mit einem väterlich wirkenden Klang in der Stimme. Und sein Blick ist nun mitfühlend.
Und weil Drango noch schweigt, fügt er hinzu: »Es gibt manchmal Frauen, die sind treu bis in die Hölle und zurück, aber auch welche, die wie Schmetterlinge nach köstlichem Blütenstaub suchen. Vergiss sie also.«
Als Warwick diesmal verstummt, hat seine Stimme einen härteren Klang.
Drango nickt langsam. »Und was gibt es noch?«
Nun staunt Warwick einen Moment, fragt dann: »Ihr habt es wirklich noch nicht gehört? Wart ihr in den Bradshaws wirklich am Ende der Welt und auf einem anderen Stern?«
»Was gibt es noch?« Drangos Stimme klingt trügerisch sanft.
Jack Warwick hebt die Hände, so als würde er sich ergeben, lässt sie wieder fallen und spricht hart: »Seit dem elften April haben wir Krieg. Und am zwölften April wurde der Krieg mit der Beschießung von Fort Sumter praktisch begonnen. Dann hatten wir am einundzwanzigsten Juni die erste wirklich große Schlacht am Bull Run, einem Seitenarm des Potomac. Die Konföderierten unter den Generalen Beauregard, Johnston und Jackson schlugen die Truppen des Nordens, also der Unionsarmee. Und weil General Jackson besonders standhaft kämpfte, nennt man ihn nun Stonewall-Jackson. Und davon habt ihr bisher noch nichts gehört?«
Warwick verstummt ungläubig staunend.
»Wir waren von der Außenwelt abgeschlossen«, erwidert Drango. »Wir hatten es nur mit einigen Apachen zu tun, die uns die Pferde abnehmen wollten.«
Warwick betrachtet Drango Wade ernst und forschend.
Er sieht einen...
Erscheint lt. Verlag | 4.4.2023 |
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Reihe/Serie | G. F. Unger Sonder-Edition Collection |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp |
ISBN-10 | 3-7517-4673-0 / 3751746730 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4673-1 / 9783751746731 |
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