ordinär -  w. s. gruenbarth

ordinär (eBook)

Selbstfindung 99 Teil III
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2023 | 1. Auflage
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99139-936-0 (ISBN)
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Der dritte Roman in der Reihe reduziert sich im Inhalt, in seiner Erzählung, auf das wahre Glück, das Leben an und für sich, das Leben selbst. Die neu angenommene Identität gewährt Sicherheit, gleichwohl die allumfassende große Wahrheit und deren Offenbarung immer gegenwärtig sind, werden diese noch verdrängt und weichen am Ende einer Hoffnung, einer neuen Zuversicht. Die Leserinnen und Leser erfahren Nähe zu einem einfachen Miteinander sowohl in der Familie als auch mit dieser in der Gesellschaft und die hieraus resultierenden Fragen, welche nur einseitig und demnach unbefriedigend beantwortet werden. Es zeigt Kleines groß auf, da das vermeintlich Große fehlt, jedoch eigentlich nur das Kleine hierfür Basis sein kann, sein muss. Dennoch finden sich hier alle ein und sind glücklich und zufrieden. Die Schaffung einer neuen Weltordnung ist bis zum Ende nicht gegenwärtig, eine Möglichkeit taucht aber unverhofft auf und lässt wieder hoffen, wenngleich Science-Fiction.

Ward 1968 in Salzburg geboren und wuchs neben vier Geschwister auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach Abschluss einer höheren Schule folgten berufliche Jahre im Ausland, bis das Lebensglück zur Heimkehr bewog. Hierdurch ward dem Streben kein Ende gesetzt, es strebt sich nur eben anders, mit einer Familie. Mag auch auf Grund dessen keine Blender und Verschwender, deren Anzahl immer weiter im Steigen begriffen ist und letztlich mitunter zum Schreiben animierten.

03 Mein Haus am See

Es ist mein Haus am See. Obwohl eigentlich ich mich an die Räumlichkeiten gewöhnt habe, angepasst habe, glaube ich ernsthaft, dass es ideal für mich ist, so, als ob es nach meinen Wünschen und Vorstellungen errichtet wurde. Mein Haus, habe dieses gefühlt für mich adaptiert, habe es bereits verinnerlicht, fällt mir schon gar nicht mehr auf. Doch ganz im Gegenteil, es verhält sich nicht ganz so, denn ich habe mich darauf eingelassen, auch weil es für mich einzige Zuflucht, Rettung und Ausweg ist und war. Es war da und ich habe es voller Zuversicht und Hoffnung in Beschlag genommen und es hat mich nicht ausgespien, es hat mich behalten, wie auch sonst, kann gar nicht böse sein, wenn ich es nicht zulasse. Kaum bin ich alleine, rede ich mit und über mein personifiziertes Haus und so, als ob mein Kleines nicht auch meine Gedanken lesen könnte, füge ich laut hinzu, dass dieser Zustand sicher wieder vergeht und mit Sicherheit dann, wenn es dann schreit und es mit lautem Leben füllt und lache kurz leise auf. Ich lege mich auf die Couch und sinniere weiter über mein neues Zuhause. Natürlich muss ich positiv gestimmt sein und darf nicht vorneweg alles schlecht reden, doch gewissen Abläufen habe ich mich definitiv angepasst und mich dahingehend arrangiert. So wie mit dem langen Weg in die Speisekammer, man läuft quer durchs ganze Haus, durch den Wohnbereich, in die offene Küche, durch eine viel zu schmale Tür. Mit einer vollen Einkaufstasche kommt man nicht einmal hinein und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie die Tiefkühltruhe hierin aufgestellt werden konnte, vielleicht zerlegt in Einzelteile. Nein, Schwachsinn, sind wohl Millimeterarbeit und Geduld erforderlich. Im Flur befindet sich nur ein kleiner Garderobenschrank, würde mir hier eine Art tiefen Einbauschrank wünschen, in dem man tatsächlich auch Mäntel, Mützen, Stiefel, Schuhe, Hausschuhe, Regenschirm und, und, und, passend jeweils für die Sommer- und Wintermonate, verstauen kann und nicht immer halbjährlich in die Waschküche in Richtung Garage umsiedeln muss. Tja, und dieser Schleusenraum selbst ist ein Multifunktionsraum, der für wenige Personen vermutlich funktioniert. Hier steht neben dem großen Schrank für Schuhe, mit Raum für Schlitt- und Skischuhe, die hierin, neben alten Schuhen in mehreren Größen, noch immer liegen, ein hoher und tiefer Kasten für alle Arten von Mänteln und Jacken im Raum. Nach meinen früheren Gewohnheiten hätte ich mit meinen Klamotten hierin gerade einmal so Platz gefunden, heute ist es völlig ausreichend und reicht vermutlich auch für eine äußerst sparsame Familie. Natürlich hat dieser Raum auch ein Fenster, doch eine Querlüftung findet nur über ein Öffnen der Tür zur Garage oder zum Wohnraum statt, dass dies keinen Sinn ergibt, ist offensichtlich. Bei großer Wäsche also ist es entsprechend feucht in diesem Raum und das Licht muss auch tagsüber angemacht werden. Der Raum mutet mit Waschmaschine, Trockner, riesigem Wäschekorb, Edelstahlausflussbecken und den beiden Kästen sehr nüchtern an, lädt nicht zum Verweilen ein, gleichwohl man vermutlich hierin viel Zeit verbringen kann und wird. Tja, so zwingt mich „das Haus“ jeden Tag, diesen Raum, den ich so nicht ganz so toll finde, zu betreten. Das Bad, ein Geschoss darüber, betrete ich dafür lieber, doch hier wäre eine direkte Anbindung an mein Schlafzimmer wünschenswert, so laufe ich an der Treppe vorbei, welche vom Erdgeschoss einsehbar ist, durch den lichtdurchfluteten offenen Flur, mit wunderschönem Blick auf den See und direktem Einblick vom See in den Flur. Nicht, dass mich das stören würde, leide nicht an Gymnophobie oder Exhibitionismus, noch zähle ich mich zu den Nudistinnen, habe auch keine falsche Scham, ich will es einfach nicht. Will nicht, dass mich jemand nackt sieht und will auch nicht nackt gesehen werden und so bewege ich mich immer mit einem Handtuch bedeckt durch mein eigenes Haus. Bin ich endlich im Bad angelangt, wird es zu meiner einfachen Wohlfühloase, aber wehe, wenn ich groß muss. Tja, liegt wohl an der Einteilung, möchte man meinen, doch ich muss, wenn ich muss, und dann geht’s wieder zurück bis zur Treppe, hinunter zum unteren WC, denn selbst Königinnen und Könige, nebst Prinzessinnen und Prinzen, stinken und so ich auch. Den Geruch möchte ich nicht zwingend im Bad haben und so wäre noch ein weiteres, räumlich abgeschlossenes WC hier oben, möglicherweise im Anschluss an das Bad, sicherlich sinnvoll gewesen. Da ich schon am Jammern bin, könnte ich mir auch einen eigenen Ankleideraum als Schleuse zwischen Bad und Schlafzimmer vorstellen, zumal ich mir nie im Leben hätte vorstellen können, dass abgelegte Kleidung und die Matratzen im Schlafraum derartig viel Staub entstehen lassen. Sehe mich in Gedanken unter das Bett blicken, die kleinen Monster verstecken sich nicht einmal und bei entsprechender Zugluft sammeln sie sich sogar bei Tageslicht, neben dem Bett, in einer Ecke. Oh, was bin ich schmutzig, schmunzle und erkläre mich mir selbst gegenüber, natürlich sauge ich regelmäßig, aber unter das Bett komme ich immer schwerer und mag sein, dass es nicht mehr ganz so sauber ist, ich kann es nicht ändern und auch nicht sehen und sonst sieht es auch keiner. Es sind doch nur noch ein paar Wochen und dann kann ich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung, „dem Putzen“, natürlich ironisch gemeint, nachgehen. Irre, ich kann nicht verstehen, wie man einen Putzfimmel bekommen kann, schon gar nicht, wenn man durch Schmutz bedingt auch schon einmal sein Immunsystem stärken kann. Nehme mir die Rinderstallstudie als Beispiel, bei der ein Allergie-Impfschutz aus Kuhstalldreck generiert werden soll. Offensichtlich bekommen Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, viel seltener Allergien als jene aus der Stadt. Letztere sollten lieber öfter im Dreck spielen, um ihr junges Immunsystem zu schulen, denn dies bewahrt sie wiederum vor Allergien im späteren Leben. Verrückt, dazu braucht es Wissenschaftler, die feststellen müssen, dass es bei mehrmaligen Aufenthalten in Kuhställen zu Microbiom-Veränderungen kommt, die neben Allergien auch mehr Schutz vor Asthma bieten. Die dazugehörigen Keime werden bereits aus Stallstaub isoliert und zu eine Art Kuhstallpille verarbeitet. Nach dem, was ich gehört habe, liegt es an der Umgebungsluft und so soll der Schutz auch im Umkreis von wenigen Hundert Metern um den Stall greifen, aber nur bei Kühen und bedingt bei Schweinen. Leider gilt dies nicht für meinen Staub, der erzeugt maximal Allergien, was mir im Grunde klar ist und ich bin nicht stolz, dass ich es nicht mag, das Putzen, und ich es tatsächlich gegenwärtig auch nicht kann. Für meinen Teil möchte ich es schon sauber und weder schmutzig noch dreckig, aber hygienisch einwandfrei und keimfrei muss es doch nicht sein, so wie in einem Operationssaal, wo auch alle Geräte und Instrumente, die mit offenen Wunden in Berührung kommen, desinfiziert werden und absolut steril sein müssen. Selbst das Personal, Krankenschwestern wie Ärztinnen und Ärzte, ist zur Desinfektion angehalten. Waren noch vor wenigen Hundert Jahren Keime unbekannt, so gab es schon Ärzte wie einen Herrn Semmelweis, der sie schon intuitiv erkannte und damals noch Hohn und Spott erntete, doch seine Beobachtungen, eher empirischer Natur, und die hieraus resultierenden Schlussfolgerungen sind noch heute, derweil wissenschaftlich untermauert, von immenser Bedeutung und Gültigkeit. Zumal es kleinste bakterielle Entzündungen waren, die einem das Ende des Lebens aufzeigten. Viele Eingriffe, getreu dem Motto „Operation gelungen, Patient tot“. Erst mit der Entdeckung des Penizillins gegen Mikroorganismen, vor allem Bakterien, durch Herrn Fleming wurde diesen, erstmals mit dem Antibiotikum, das Leben schwer, zur Hölle und der Garaus gemacht. Inzwischen gibt es viele Antibiotika, für die verschiedenen Anwendungen, Zielgruppen und Fälle, und allzu leichtfertig scheinen diese zum Einsatz zu kommen. Was wiederum multiresistente Keime auf den Plan ruft, so auch die sogenannten Krankenhauskeime. Eigentlich sollen Antibiotika krankmachende Bakterien in unserem Körper abtöten, doch bilden diese, aufgrund von teils übereifrigen und manchmal sogar nicht abgeschlossenen Anwendungen, Resistenzen und da die Antibiotika sie nicht umbringen, machen sie sie härter und stärker, mit dem Ergebnis, dass Medikamente nahezu wirkungslos werden. Und gerade für Operationssäle und Intensivstationen, welche clean und steril gehalten werden müssen, habe ich im „Überflugmodus“ einmal im Netz von bereits laufenden Studien gelesen, welche besagen, dass auch die guten Keime, die den zwischenzeitlich bösen, resistenten, die Stirn bieten könnten, in dieser Umgebung gekillt werden. Man könnte hier quasi mit unverseuchter beziehungsweise eben verseuchter einfacher Landluft Abhilfe schaffen und viele der Probleme lösen. Märchen oder nicht, für mich hat es was. Klingt so idiotisch und blöd, ist so einfach, dass es schon wieder was kann. Auch von einem...

Erscheint lt. Verlag 6.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
ISBN-10 3-99139-936-9 / 3991399369
ISBN-13 978-3-99139-936-0 / 9783991399360
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