Kein Urlaub ohne Mord (eBook)

Israel-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
349 Seiten
Piper Verlag
978-3-377-90023-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kein Urlaub ohne Mord -  Ellie Brauer
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Sanfte Olivenhaine, kulinarische Köstlichkeiten, Sonne satt. Doch die mörderische Idylle trügt: Einiges ist ganz und gar nicht koscher hier »Hier, weitab vom Banana Beach, war sie endlich allein. Nur sie, das Meer und eine Möwe, die einsam auf dem Felsen stand. Sie ließ sich im flachen Wasser treiben, dann tauchte sie ein paar Meter, den nackten Bauch am Sand des Meeresgrundes streifend.« Kriminalkommissarin Olivia Pfeffer hat genug vom Münchner Dauerregen und ihrem tristen Singledasein. Kurzentschlossen fliegt sie ins sonnige Israel, um sich in einem Kibbuz von den Strapazen ihres Jobs und dem Scheitern ihrer letzten Beziehung zu erholen. Ihre Auszeit scheint perfekt, bis ein Kind spurlos verschwindet. Als kurz darauf der Bademeister stirbt, mit dem Olivia noch am Morgen geflirtet hat, und ein weiteres Kind vermisst wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Widerwillig nimmt die urlaubsreife Kommissarin an einem der schönsten Strände Israels die Ermittlungen auf - und kommt einem perfiden Täter auf die Spur. »Der Leser erhält authentische Einblicke in das Leben in Israel und vor allem in die koschere Küche.« ((Sindelfinger Zeitung))

Ellie Brauer, geboren in Stuttgart, ist freischaffende Werbetexterin und Autorin. Wenn sie nicht gerade Webseiten konzipiert oder PR-Texte für ihre Kunden verfasst, geht sie auf Reisen und schreibt. Bevorzugt in ihrem Lieblingsland Israel, wo sie sich am Strand neue Fälle für ihre Krimireihe um die urlaubsreife Ermittlerin Olivia Pfeffer ausdenkt. Ihr Debütroman Bittermandel Honigherz erschien im Herbst 2021 unter dem Pseudonym Ada Lewis bei Piper und wurde vom Verlag für den Delia Literaturpreis 2022 eingereicht. Für Kein Urlaub ohne Mord erhielt sie 2022 ein Stipendium der VG Wort, für Ein nicht ganz koscherer Fall 2023 ein Stipendium des Förderkreis der Schriftsteller:innen in Baden-Württemberg. Sie lebt mit ihrem Lebenspartner in der Nähe von Stuttgart.

Ellie Brauer, geboren in Stuttgart, ist freischaffende Werbetexterin und Autorin. Wenn sie nicht gerade Webseiten konzipiert oder PR-Texte für ihre Kunden verfasst, geht sie auf Reisen und schreibt. Bevorzugt in ihrem Lieblingsland Israel, wo sie sich am Strand neue Fälle für ihre Krimireihe um die urlaubsreife Ermittlerin Olivia Pfeffer ausdenkt. Ihr Debütroman Bittermandel Honigherz erschien im Herbst 2021 unter dem Pseudonym Ada Lewis bei Piper und wurde vom Verlag für den Delia Literaturpreis 2022 eingereicht. Sie lebt mit ihrem Lebenspartner in der Nähe von Stuttgart.

eins


Eine sternklare Nacht mit milden Temperaturen empfing Kriminalkommissarin Olivia Pfeffer, als sie pünktlich um ein Uhr fünfzig morgens am Flughafen Ben Gurion landete.

Vierundzwanzig Grad, dachte sie vergnügt, das waren genau neunzehn mehr als momentan nachts in München. Der Frühling war dieses Jahr noch nicht richtig in Schwung gekommen, auch jetzt, Mitte Mai, bestimmten kühle Temperaturen und Dauerregen den deutschen Alltag. Während Landwirte sich über den steten Niederschlag freuten, hatte die Wettervorhersage, die alltäglich den »lang ersehnten und dringend benötigten Regen« ankündigte, bei Olivia lediglich Fluchtgedanken ausgelöst. Ihr war, als würde das nicht enden wollende Grau ihre triste Laune widerspiegeln.

Sie gratulierte sich in Gedanken zu ihrem Entschluss, dem deutschen Schmuddelwetter, den Herausforderungen im Kommissariat und der lästigen Frage, was wohl Paul gerade machte, den Rücken gekehrt zu haben.

Okay, dachte sie nun, als sie zielstrebig auf einen der drei Ausgänge zusteuerte, jetzt bloß nicht an Paul-den-Verräter denken. Nicht jetzt, wo sie quasi auf dem besten Weg war, den Schatten der Vergangenheit den Rücken zu kehren und endlich der Sonne entgegenzugehen. Erschöpft setzte sie sich auf eine der noch immer warmen Marmorbänke im Außenbereich und streckte ihren Rücken durch. Ihre Fleecejacke band sie sich um die Hüften, dann öffnete sie den Koffer und tauschte die bequemen Sneakers gegen Flipflops. Genüsslich zündete sie sich eine Zigarette an und betrachtete eine Gruppe ultraorthodoxer Männer, die erst den Boden des Gelobten Landes küsste, um dann im Kreis tanzend ein fröhliches Lied anzustimmen. Trotz der warmen Frühlingsnacht trugen sie schwarze Mäntel und Pelzmützen, ihre Schläfenlocken wippten im Takt. Ein älterer Mann, bewaffnet mit Kehrschaufel und Besen, blickte Olivia missbilligend an und leerte demonstrativ den metallenen Aschenbecher neben ihr. Sein vorwurfsvoller Blick hinderte sie daran, sich eine zweite Zigarette zu gönnen.

Von ihrer Position aus sah sie bereits den Zugang zu den Zügen. Sie betrachtete zwei Touristen, die mühsam ihr schweres Gepäck durch den schmalen Eingang zur Station quetschten. Sie selbst hatte noch dreiundzwanzig Minuten, um Geld abzuheben, ein Zugticket in den Norden zu kaufen und das richtige Bahngleis zu finden. Vor dem Ticketautomaten warteten mehrere Passanten in einer Schlange, gleich daneben, unter der Anzeigetafel von Israil stand ein gut aussehender Mann, der ihr vage bekannt vorkam. Ebenso wie sie selbst trug er Jeans und ein geringeltes T-Shirt, den Kaschmirpullover hatte er um seine Hüften geschlungen. Er hielt einen roten EU-Pass in den Händen und starrte angestrengt auf die hebräischen Schriftzeichen. Gleis eins, entzifferte sie mit zusammengekniffenen Augen, Endhaltestelle Jerusalem. Gleis zwei, Nahariya über Haifa. Während Olivia überlegte, ob sie ihm mit ihren spärlichen Hebräischkenntnissen wohl weiterhelfen könnte, sprang die Anzeige auf Englisch um. Sichtlich erleichtert wandte sich der Fremde nun dem Automaten zu, um anschließend durch den Eingang zu den Gleisen zu verschwinden.

Vorfreude machte sich in ihr breit, als sie selbst kurze Zeit später mit einem Coffee-to-go und einer Flasche Wasser im richtigen Zug saß. Drei Wochen Urlaub. Eine Auszeit, die sie sich hart erkämpft und dringend nötig hatte. Ihr Umzug nach München war gerade einmal fünf Monate her. Nachdem sie in Stuttgart nichts mehr gehalten hatte, hatte sie ihren Job beim dortigen Landeskriminalamt aufgegeben und war ihrer Schwester in die bayrische Landeshauptstadt gefolgt. Der Wechsel vom LKA zur Mordkommission München war unproblematisch gewesen. Olivias Ruf war ihr vorausgeeilt und hatte ihr jegliche Türen geöffnet. Zumindest in beruflicher Hinsicht. Sie erinnerte sich an die nicht ganz einfache Wohnungssuche und eine Reihe Maklerinnen, die eigenartigerweise alle gleich ausgesehen hatten. Als wäre dies die Uniform in ihrem Gewerbe, trugen sie durch die Bank weg weiße Blusen und Reiterstiefel, in die sie schmale sandfarbene Hosen stopften. Den frechen Pagenkopf eine Spur zu blond gefärbt, Perlohrringe an den Ohren. Quer über der Brust hängende, teuer aussehende Ledertaschen, hatten Olivia dazu veranlasst, Münchner Maklerinnen von nun an als »Täschletanten« zu bezeichnen. Täschletanten, die ihr weismachen wollten, dass Balkone nicht nötig (es gebe ja immerhin den Englischen Garten) und Duplex-Garagen (in die ihr alter Daimler gar nicht passte) echt großräumig wären.

Paul ist schuld, dachte Olivia sauer, während der Zug sich in Bewegung setzte. Wäre Paul nicht so ein mieser Verräter, würde sie jetzt noch in ihrer behaglichen und bezahlbaren Wohnung im Stuttgarter Westen wohnen. Würde nicht jeden Abend fünf Runden um den Block fahren, um einen Parkplatz zu ergattern, für den sie am nächsten Morgen ein Knöllchen am Auto hatte. An einem Wagen, dem das Münchner Schmuddelwetter schon den ersten Rost in die erst kürzlich lackierte Karosserie fraß.

Auch müsste sie sich nicht mit Beatrice herumschlagen, die merkwürdigerweise in Olivia ein Art Konkurrenz zu sehen schien. Die dickliche Kollegin war offiziell Assistentin im Kommissariat, inoffiziell war sie das Mädchen für alles. Obwohl sie nicht viel mehr als die Post sortieren, Briefmarken besorgen und Telefonanrufe durchstellen musste, behauptete sie stets, jede Menge anderer Baustellen abarbeiten zu müssen, kaum bat man sie um einen Gefallen. Bea, die eine Vorliebe für Rüschen und raschelnde Gewänder hatte, schien ein Auge auf Mimi Zioni geworfen zu haben. Der gebürtige Neapolitaner war, ebenso wie Olivia, Kriminalkommissar. Vom ersten Augenblick an mochte Olivia ihren Kollegen, der oft und unterhaltsam Geschichten seiner halbkriminellen italienischen Verwandtschaft zum Besten gab.

War es Dummheit oder Missgunst, die Bea immer wieder Intrigen spinnen ließ? Selbst für abgenudelte Sprüche war sich die Kollegin nicht zu schade. »Soso, Israel«, hatte sie hämisch kichernd bemerkt und sich gleich darauf Beifall heischend umgesehen, als Olivia ihren Urlaub verkündete. »Da herrscht doch eine Bombenstimmung.«

Entschlossen schob Olivia die lästigen Gedanken an Beatrice und Paul von sich. Stattdessen malte sie sich aus, wie sie bereits in wenigen Stunden im weißen Bikini am Strand weilen würde. Die Sonne im Gesicht, den feinen Sand unter ihren Füßen.

Sie spürte förmlich den warmen Wind, der ihr nasses Haar zerzausen würde, als der Zug Binyamina passierte. An der Station Hof HaCarmel schmeckte sie schon fast die mediterranen Häppchen auf ihrer Zunge, die sie sich nach einem ausgiebigen Bad im Meer gönnen würde. In Haifa Bat Golim meinte sie, bereits die Orangenblüten und Zitronenbäume im Garten ihres gemieteten Häuschens zu riechen. Kurz vor Haifa Mitte schlief sie ein.

Vierzig Minuten später erwachte Olivia widerstrebend, als ein Schaffner an ihrer Schulter rüttelte. Er grinste sie an und zog bedauernd eine Augenbraue nach oben. »Endstation, Jalda«, meinte er mitfühlend, »wir sind in Nahariya.«

Seufzend zog Olivia ihre Jacke an, im Zug war es zwischenzeitlich kalt geworden, die Klimaanlage lief unsinnigerweise auf Hochtouren. Jalda, Mädchen, so hatte sie ja schon lange keiner mehr genannt, dachte sie verschlafen. Fröstelnd suchte sie ihr Zugticket, ohne das sie die Station nicht verlassen können würde. Sie vergewisserte sich, dass sie nichts vergessen hatte, und machte sich auf den Weg nach draußen.

Gähnend stand sie am Bahnsteig, genoss die Wärme und versuchte, sich zu orientieren. Der Duft frisch gebrühten Kaffees stieg ihr in die Nase. Olivia ließ sich zum Ausgang treiben, ignorierte die Taxifahrer, die ihre Dienste anboten, und folgte dem verlockenden Geruch, der sie zu einer kleinen Expressfiliale der Kaffeekette Aroma führte.

Einen großen Cappuccino, der hier Cafe Afuch hieß, ein Croissant und eine Zigarette später, winkte sie einen der Taxifahrer, die am Wegrand auf Passanten warteten, heran.

Olivia war sehr gespannt auf die Unterkunft, die sie auf einem Vermittlungsportal gebucht hatte. Ein kleines Haus im Kibbuz Sa’ar. Zwei geräumige Zimmer, Küche, Bad. Ein schöner Garten mit Orangen- und Zitronenbäumen, 800 Meter bis zum Meer. Nach maximal zwei weiteren Kilometern gelangte man laut Beschreibung zum beliebten Banana Beach, je nachdem, ob man die gut befahrene Hauptstraße, die...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2023
Reihe/Serie Olivia Pfeffer ermittelt
Olivia Pfeffer ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte COSY • cosy-crime • Der Rabbi und der Kommissar • Ermittlerteam • humorvoll • Israel • Israelkrimi • Koch • Kommissarin • Krimi • Kriminalfall • Krimis für den Urlaub • Kulinarisch • mediterran • Meer • Mittelmeer • München • Sehnsuchtsort • Sommer • Sonne • Spannung • Strand • ungewöhnliche Ermittlerin • Urlaub • Urlaubskrimi • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-377-90023-3 / 3377900233
ISBN-13 978-3-377-90023-4 / 9783377900234
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