Jerry Cotton Sammelband 42 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
320 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-4701-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jerry Cotton Sammelband 42 -  Jerry Cotton
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Jerry Cotton ist Kult - und das nicht nur wegen seines roten Jaguars E-Type.

Fünf actiongeladene Fälle und über 300 Seiten Spannung zum Sparpreis!
G-Man Jerry Cotton hat dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt! Von New York aus jagt der sympathische FBI-Agent Gangster und das organisierte Verbrechen, und schreckt dabei vor nichts zurück!
Damit ist er überaus erfolgreich: Mit über 3000 gelösten Fällen und einer Gesamtauflage von über 850 Millionen Exemplaren zählt er unbestritten zu den erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Krimihelden überhaupt! Und er hat noch längst nicht vor, in Rente zu gehen!

In diesem Sammelband sind 5 Krimis um den 'besten Mann beim FBI' enthalten:
Jerry Cotton 2985 - Die italienische Methode
Jerry Cotton 2986 - Blutspur
Jerry Cotton 2987 - Tod am Polarkreis
Jerry Cotton 2988 - Rendezvous der Mörder
Jerry Cotton 2989 - Unklare Fronten



<h3><br></h3>


Kate Thornton zog den dicken Wollschal fester um ihren Hals. Es war eiskalt, minus fünf Grad. Wie jeden Morgen ging sie die wenigen Blocks zu Fuß von ihrem Zweizimmerapartment die Mulberry Street entlang. Diese verlief direkt durch das alte Zentrum von Little Italy in Downtown Manhattan. Die noble Boutique, in der sie als Verkäuferin arbeitete, lag unten an der Kreuzung Hester Street.

Jedes Mal, wenn sie an dem Seitengässchen vorbeikam, das im Volksmund Bandit’s Roost genannt wurde, beschleunigte sie unwillkürlich ihre Schritte. Geradeso als erwarte sie, überfallen zu werden. Natürlich war dies ausgemachter Unsinn, aber dennoch kam sie gegen ihr Unbehagen nicht an.

Kate warf auch heute einen scheuen Blick in die Gasse – und blieb schlagartig stehen! Sie kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Tatsächlich! Da hing jemand über einem Holzfass. Leblos und mit ausgebreiteten Armen.

Kate wusste im ersten Moment nicht, wie sie sich verhalten sollte. Schließlich überwand sie ihre Furcht und ging entschlossen in die Gasse hinein. Vielleicht war die Person verletzt und brauchte ihre Hilfe.

Je näher sie dem Fass kam, umso mehr beschleunigte sich ihr Herzschlag. Jetzt erkannte sie, dass es sich nicht um einen Menschen handelte, der auf der alten Tonne lag, sondern lediglich um einen grauen Herrenwintermantel.

Die Ärmel hingen links und rechts am Fass herunter. Erleichtert atmete die Verkäuferin auf. Doch dann entdeckte sie am Kragen des Mantels getrocknete rote Flecken. Genauso an der Knopfleiste.

Blut!

Vorsichtig hob die Frau den Wintermantel an, um genauer nachzusehen. Das Grauen schnürte ihr die Kehle zu! Mit schreckgeweiteten Augen starrte sie auf steif gefrorene menschliche Gliedmaßen, die aus dem Fass herausragten: einen schwarz beschuhten Fuß und eine Hand mit seltsam verkrümmten Fingern!

***

Als Phil an der üblichen Ecke in meinen Jaguar stieg, begrüßte ich ihn müde. Vergangene Nacht hatte ich nicht besonders gut geschlafen, weiß der Henker, warum. Das büßte ich nun.

Mein Partner blickte mich schräg von der Seite an. »Du hast Ringe unter den Augen wie ein tausendjähriger Baum.«

Statt einer Antwort räusperte ich mich lediglich, während ich den Jaguar in den dichten Verkehr einreihte. Es gab bessere Morgen als diesen, so viel stand fest. Auch Phil bemerkte das schnell und verzichtete darauf, mich weiter aufzuziehen.

»Wohin fahren wir?«, fragte er stattdessen.

»Little Italy. Dort wurde eine Leiche gefunden. In einer Tonne.«

»In einer Tonne?«

»Eigentlich in einem Olivenölfass.«

»Little Italy, Fass – Mafia?«, folgerte Phil erstaunlich schnell für diese Zeit.

Ich zuckte die Schultern. Phil schwieg, bis wir in die Mulberry Street einbogen, die im Süden von Chinatown begrenzt wurde. Auf der Höhe von Bandit’s Roost sahen wir die weißblauen Streifenwagen der Kollegen des New York Police Department.

Den wenig schmeichelhaften Namen verdankte die Seitengasse den zahlreichen Polizeiaktionen, die hier in den 1880er- und 1890er-Jahren stattgefunden hatten.

Ich parkte den Jaguar in der zweiten Reihe und wir stiegen aus. Meine dick gefütterte Winterjacke schützte mich zwar vor dem eisigen Wind. Aber zu allem Übel hatte ich die Handschuhe vergessen, sodass sich meine Finger schon nach kurzer Zeit anfühlten, als würden sie in einem Eisfach liegen.

Die Cops hatten die Gasse weiträumig abgesperrt. Detective Dan Pryer winkte uns heran. Wir kannten uns, nickten ihm zur Begrüßung wortlos zu und stellten uns neben ihn. Pryer war ein schlaksiger Mann mittleren Alters. Er bedeutete den Spezialisten von der Spurensicherung auf die Seite zu treten, damit wir einen freien Blick auf das Fass werfen konnten. Und wirklich – so etwas hatten wir noch nie gesehen.

Die Männerleiche war regelrecht in die Tonne hineingestopft worden! Der Körper lag unnatürlich zusammengekrümmt im Innern des Fasses. Der Kopf, über den ein blutgetränkter Jutesack gezogen war, klemmte zwischen den Knien.

Der rechte Fuß und die linke Hand ragten ein paar Zentimeter aus der Öffnung heraus. Auf dem Boden lag ein grauer Herrenwintermantel.

»Die Jungs werden immer einfallsreicher«, beendete Detective Pryer seine Ausführungen.

»Sieht aus wie eine Abrechnung in Mafiakreisen«, sagte ich. Das war mehr eine Feststellung als eine Frage.

»Davon gehen auch wir aus, Jerry. Damit fällt der Mord in eure Zuständigkeit.«

Der Tote aus der Tonne hieß Luigi Pernone. Vor acht Tagen war er aus Palermo in die Staaten eingereist. Das stellten wir bei einer Identitätsprüfung durch die Einwanderungsbehörde fest.

Die gerichtsmedizinische Untersuchung der Kollegen der Scientific Research Division ergab, dass Pernone von zwölf Kugeln aus drei verschiedenen Waffen getötet wurde. Sie steckten in seinem Kopf und in seinem Oberkörper. Bei den Projektilen handelte sich um das Kaliber 9 Millimeter Luger sowie um 357er und 44er-Magnum.

Damit stand fest, dass der Sizilianer von drei Schützen erschossen worden war. Den Zeitpunkt seines Todes kreiste der Coroner auf die Nacht von vorgestern ein.

***

Bei der morgendlichen Dienstbesprechung klang Mr High in Bezug auf den Tonnenmord , wie wir ihn intern bezeichneten, ziemlich besorgt. Zu dritt saßen wir in seinem Büro: Phil, Steve Dillaggio und ich. In den Tassen vor uns auf dem Besprechungstisch dampfte Kaffee, den Helen frisch gekocht hatte.

»Wir müssen verhindern, dass zwischen den Mafiaclans in Little Italy wieder ein Krieg ausbricht!« Mr High sah jeden von uns fest an. »In letzter Zeit ist im Viertel Ruhe eingekehrt. Und das soll auch so bleiben!« Der Assistant Director ging mit auf dem Rücken verschränkten Armen unruhig in seinem Büro auf und ab.

»Tatsächlich sieht der Mord an Pernone wie eine Vergeltung aus diesen Kreisen aus. Wie ein Auftragsmord! Finden Sie also schnell heraus, was und vor allem wer dahintersteckt. Nur so können wir entsprechend reagieren, um weitere Gewalt zu verhindern, bevor sie vollends eskaliert!«

Wir nickten. Fast zeitgleich griffen wir nach unseren Tassen und tranken Helens köstlichen Kaffee. Ich spürte, wie die Müdigkeit langsam von mir wich.

Mr High fixierte mich. »Ich stelle Ihnen und Phil Steve zur Seite. Aufgrund seiner Abstammung besitzt er gute Kontakte zur italoamerikanischen Gemeinde in New York, die wir jetzt nutzen müssen. Der Fall ist ernst. Ich befürchte, dass sich in Little Italy etwas zusammenbraut. Ein neuer Mafiakrieg ist das Letzte, was uns noch gefehlt hat!«

»Wir kennen die Familien, die sich in den einzelnen Boroughs breitgemacht haben, Sir«, sagte Steve. »Wir fangen in Little Italy an. Die beiden bedeutendsten Clans dort sind die Corsisis und die Gentilis. Sie teilen sich die Geschäfte und damit auch die Macht.«

»Einverstanden, Steve.« Der Assistant Director warf mir einen fragenden Blick zu, weil ich bisher stumm geblieben war. Allerdings hatte ich Steves Ausführungen nichts hinzuzufügen. »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Seien Sie vorsichtig!« Mit diesen Worten entließ uns Mr High.

Anschließend setzten Phil, Steve und ich uns zusammen, um unser weiteres Vorgehen zu besprechen. Phil beschäftigte sich mit dem Tatort und dem Fass, das weitere Erkenntnisse versprach. Steve und ich wollten herausfinden, wo sich Pernone vor seiner Ermordung als Letztes aufgehalten hatte.

Während Steve seine italienischen Informanten abtelefonierte, ging ich den Obduktionsbericht noch einmal durch.

»Der Sizilianer ist vorgestern Abend im La Rustica Sicilia aufgetaucht, einem Lokal in Little Italy«, sagte Steve schließlich zu mir. »Der Besitzer heißt Silvio Mantina. Das Restaurant gilt gemeinhin auch als Treffpunkt des Corsisi-Clans.«

»Den Laden sollten wir uns mal ansehen. Vielleicht kann uns dort einer sagen, ob sich Pernone vor seinem Tod mit jemandem getroffen hat.«

Kurz darauf saßen wir in meinem Jaguar. Von der Federal Plaza fuhren wir den Broadway hoch, bogen in die Walker Street ein, dann in die Lafayette bis fast runter nach Downtown und schließlich in die Grand Street nach Little Italy.

Für New Yorker Verhältnisse eigentlich ein Katzensprung. Aber dichtes Schneetreiben behinderte den Verkehr, sodass wir nur im Schritttempo vorankamen.

***

Das La Rustica Sicilia lag etwas abseits in einer Nebenstraße. Ich parkte meinen Jaguar direkt vor der Tür. Als wir ausstiegen, wirbelte ein schneidender Wind Schneeflocken in unsere Gesichter, zerrte an den Wintermänteln. Wir beeilten uns, in das Restaurant zu kommen, das rund um die Uhr geöffnet hatte.

Das La Rustica war ein gemütliches Lokal, mit einer langen Theke und Barhockern auf der einen und sauber eingedeckten Esstischen auf der anderen Seite. Neben der Bar war der Durchgang zur Küche. Außer uns war niemand anwesend.

Als wir uns den Schnee von den Mänteln klopften, tauchte ein untersetzter, magerer Kellner mit...

Erscheint lt. Verlag 17.1.2023
Reihe/Serie Jerry Cotton Sammelbände
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erste-fälle • Fall • gman • G-Man • Großband • Hamburg • Horst-Bosetzky • international • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Krimis • krimis&thriller • letzte fälle • martin-barkawitz • morland • nick-carter • Paket • Polizeiroman • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • schwerste-fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • Spannungsroman • Staffel • stefan-wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • uksak • Urlaub • Wegner
ISBN-10 3-7517-4701-X / 375174701X
ISBN-13 978-3-7517-4701-1 / 9783751747011
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