Tödliches Dublin (eBook)

Ein Irland-Krimi
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
256 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98978-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tödliches Dublin -  Pia O'Connell
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Wohlfühlen pur: Irland und Cosy-Crime, eine unwiderstehliche Mischung, die Lust auf einen gemütlichen Lesenachmittag macht. Für alle Leser:innen von Patricia Gibney, Molly Flanaghan und Tana French »Alle wussten, was in diesen Waisenhäusern los war. Sie wussten genug, um ihren Kindern damit zu drohen: ?Wenn du nicht brav bist, kommst du nach ...? Sie wussten genug, um wegzusehen.« Auswanderin Elli O'Shea scheint vom Pech verfolgt zu werden. Gerade hat sie sich mit einer Detektei selbstständig gemacht, da muss das Haus ihrer Familie in Abbey View kernsaniert werden. Unterschlupf finden sie in Sandycove bei einer entfernten Tante. Es trifft sich gut, dass Elli im Auftrag einer großen Versicherung die auffällig hohen Schadensfälle einer privaten Kindergartenkette in Dublin untersuchen soll. Sie fängt an, undercover in einer der Einrichtungen zu arbeiten. Dabei stolpert sie über die Kita-Leiterin, die tot hinter ihrem Schreibtisch liegt. Offenbar wurde sie erschlagen. Doch wer hatte ein Motiv? Und was haben die Vorgänge in einem Kinderheim vor 60 Jahren mit dem Fall zu tun?

Pia O'Connell, 1964 geboren in Regensburg, lebt und arbeitet seit nunmehr zwanzig Jahren auf der grünen Insel als selbständige Unternehmerin. Anregungen für ihre Geschichten erhält sie aus dem täglichen Leben, aus dem Eintauchen in den irischen Alltag mit seinem unverwechselbaren Menschenschlag und aus der bezaubernden irischen Landschaft. Sie liebt ihre baye-irische Familie, ihre drei erwachsenen Kinder und deren Multi-kulti Marotten, schätzt bayerisches Bier und irischen Whiskey und hat eine Schwäche für leckeres Essen. Pia O'Connell lebt mit ihrem Mann im malerischen County Carlow in »Irelands Ancient East«. 

Pia O'Connell, 1964 geboren in Regensburg, lebt und arbeitet seit nunmehr zwanzig Jahren auf der grünen Insel als selbständige Unternehmerin. Anregungen für ihre Geschichten erhält sie aus dem täglichen Leben, aus dem Eintauchen in den irischen Alltag mit seinem unverwechselbaren Menschenschlag und aus der bezaubernden irischen Landschaft. Sie liebt ihre baye-irische Familie, ihre drei erwachsenen Kinder und deren Multi-kulti Marotten, schätzt bayerisches Bier und irischen Whiskey und hat eine Schwäche für leckeres Essen. Pia O'Connell lebt mit ihrem Mann im malerischen County Carlow in »Irelands Ancient East«. 

Kapitel 2


Elli O’Shea, Sommer 1999

Elli lag schon früh wach im Bett und grübelte. Als sie vor fünf Jahren von Deutschland nach Irland ausgewandert waren und ihr nagelneues Haus in Celbridge, County Kildare bezogen hatten, hatte sie noch nie von Pyrit gehört. Natürlich wusste sie, dass Pyrit auch Katzengold hieß und dass es in Irland Fools Gold genannt wurde. Narren-Gold, weil es glänzte wie Gold, aber nichts wert war. Dass es im Füllmaterial der Fundamente von Gebäuden und im Straßenbau verheerende Schäden anrichten kann, das wusste sie nicht. Auch dass es schwarz und heimtückisch im Stein verborgen sein kann, davon hatte sie keine Ahnung. Die ersten Pyrit-Fälle im Dubliner Speckgürtel beherrschten gerade die Schlagzeilen der Tageszeitungen, als ihre Küchenfliesen ohne erkennbaren Grund zersprangen. Bald darauf zogen sich tiefe Risse an den Zimmerdecken entlang. Die Türrahmen verzogen sich, der Holzboden hob sich, sogar der Zementboden in der Garage bekam einen tiefen Riss. Ihr aufkeimender Verdacht wurde kurz darauf vom Ingenieur der Pyrite Solutions Limited bestätigt. Ihr Haus war eines von rund 20000 betroffenen Häusern in Dublin und Umgebung. Und jetzt war es so weit. Sie mussten aus ihrem Haus heraus. Nur gut, dass ihre Jungs die Schulferien bei Ellis Eltern in Regensburg verbrachten.

Elli warf sich im Bett herum und versuchte, wieder einzuschlafen. Sie lauschte auf Seáns regelmäßige Atemzüge. Zu regelmäßig. »Seán?«, flüsterte sie.

»Ja?«, kam es leise zurück.

Elli rutschte zu Seáns Hälfte hinüber und schmiegte sich an ihn. »Ich hab mir gerade überlegt, dass ich doch meine Eltern fragen könnte, ob die Jungs länger als geplant bei ihnen in Regensburg bleiben dürfen. Zumindest so lange, bis die Schulferien zu Ende sind. Wenn die von der Pyrite Solutions gleich anfangen und innerhalb von drei Monaten fertig würden, dann könnten wir Ende September vielleicht schon wieder einziehen. Wir beide könnten vorübergehend unsere Rumpelkammer in meinem Büro in Beschlag nehmen. Die ist groß genug für ein Doppelbett. Tadhg hat sicher nichts dagegen. Ist ja nicht für immer.«

»Du immer mit deinen Einfällen«, grummelte Seán. »Wo sollen wir denn duschen? Und kochen? Und überhaupt, jetzt warte doch mal ab, was der Versicherungs-Heini zu sagen hat.« Brummend fügte er hinzu: »Die Jungs wollen bestimmt nicht so lange bei deinen Eltern bleiben. Ausgemacht waren zwei Wochen, nicht zwei Monate.«

»Es würde ihnen aber nicht schaden, ihr Deutsch ein bisschen aufzufrischen. Gerade Finn spricht nur noch Englisch mit mir, und Patrick wird auch immer bequemer.« Elli ließ sich nicht so leicht entmutigen. »Meine Eltern sagen bestimmt Ja.«

»Wenn du meinst.« Seán wand sich aus Ellis Umarmung und wühlte sich aus der Bettdecke. »Ich mach mir einen Tee. Willst du auch einen?« Ohne ihre Antwort abzuwarten, stapfte er aus dem Schlafzimmer.

Elli setzte sich im Bett auf. So miesepetrig kannte sie ihren Mann gar nicht. Natürlich war die Lage ernst, sehr ernst sogar. Aber immerhin konnte das Haus repariert werden. Zuerst musste man es entkernen, und anschließend musste das Füllmaterial unter der Bodenplatte herausgebaggert werden. Es war eine Heidenarbeit, und es würde sie eine Stange Geld kosten, aber es war möglich!

Seán schlurfte ins Schlafzimmer, stellte die Teetasse auf Ellis Nachttisch und ging wortlos ins Bad. Elli nahm die Tasse und sah hinein. Er hatte die Milch vergessen.

 

Den Termin bei der Versicherung hätten sie sich sparen können. Der Berater informierte sie kurz und knapp darüber, dass sie keine Ansprüche hätten.

Seán war kreideweiß, als sie auf die Straße traten. Elli zog ihn im letzten Moment von der Fahrbahn, während ein grüner Doppeldeckerbus laut hupend auf ihn zuwankte. Autos und Busse fuhren dicht an dicht, die Fußgänger schlängelten sich zwischen den Fahrzeugen über die Straße, die Fußgängerampeln wie immer ignorierend. Die Menschen strömten in die Grünanlagen, um der ungewohnten Hitze zu entfliehen. Elli hakte Seán unter und steuerte mit ihm ihren Parkplatz hinter St Stephen’s Green an. »Wir sollten einen Rechtsbeistand konsultieren. Das kann doch nicht sein, dass niemand für diesen Pfusch haftet!« Elli war stinksauer. Seán ging wie ein Schlafwandler neben ihr her. Elli nahm ihm die Autoschlüssel ab. Sie hielt es für besser, ihn nicht fahren zu lassen. Bei ihrem Büro angekommen, sah sie Tadhgs unauffälligen grafitgrauen VW Passat in der Parkbucht stehen. Tadhg bevorzugte Autos, mit denen er bei Observierungen möglichst lange unentdeckt blieb. Seán, der während der ganzen Fahrt die Augen geschlossen gehalten hatte, blickte auf.

»Kommst du mit rein oder wartest du im Auto?«, fragte Elli. Sie hatte sich bereits abgeschnallt und angelte nach ihrer Handtasche auf dem Rücksitz.

»Geh du schon mal vor.«

Als Elli die Eingangstür zu ihrer Detektei aufstieß, kam ihr der Duft von frisch gebrühtem Kaffee entgegen. Chloe McLoughlin, ihre Assistentin, hatte ein Händchen für guten Kaffee. Elli spürte, wie ihr bereits das Wasser im Mund zusammenlief. Sie eilte den Gang entlang. Durch die Milchglasscheiben des Besprechungszimmers konnte sie die Silhouetten zweier Personen erkennen. Sie stieß die Tür auf und begrüßte Chloe und ihren Geschäftspartner Tadhg Kelly: »Hallo ihr beiden, ich hoffe, ihr habt mir einen Kaffee übrig gelassen.«

Tadhg und Chloe unterbrachen ihre Unterhaltung, und Chloe sagte: »Klar Boss, ich hab eine ganze Kanne gemacht. Einen Keks dazu?«

»Gern.« Elli nahm ihren Platz am Besprechungstisch ein, ließ sich von Chloe bewirten und fragte dann: »Also, was gibt es denn so Dringendes?«

Chloe, die ihre blonden Haare seit Neuestem raspelkurz trug, wies mit signalblau lackierten Fingernägeln ihrer sorgfältig manikürten Hand auf Tadhg. »Tadhg the Tiger hat einen großen Fisch an Land gezogen.«

»Roar!« Tadhg, dessen kräftige kurze Haare bereits von einzelnen grauen Strähnen durchzogen waren, fuhr mit einer zur Kralle geformten Hand spielerisch durch die Luft. Er ließ sich den Spitznamen, den ihm Chloe schon kurz nach ihrem ersten Arbeitstag vor fast einem Jahr verpasst hatte, gerne gefallen. Die quirlige Chloe liebte Reime, Wortspiele und Alliterationen. Für jeden ihrer Mandanten erfand sie im Handumdrehen einen Spitznamen. Nur Elli wurde von ihr schlicht mit Boss angesprochen.

Tadhg nahm einen Schluck von seinem Kaffee und wurde ernst. »Die Entente ist eine der größten europäischen Versicherungen. Sie sind vor ein paar Jahren auf den irischen Markt gedrängt und haben sich innerhalb kürzester Zeit ein großes Stück vom Kuchen gesichert, nicht zuletzt, weil sie sich auf bestimmte Gruppen spezialisiert haben. In diesem Fall betrifft es die Sparte Education, genauer gesagt Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen.« Tadhg schob Elli eine Hochglanzbroschüre der Versicherung über den Tisch hinweg zu. »Der Abteilungsleiter ist an uns herangetreten, weil seine Versicherung bereits mehrfach hohe Summen an Kinder auszahlen musste. Ein aufgeschlagenes Knie oder eine geplatzte Augenbraue ist manchem Richter 15.000 Pfund und mehr wert. Die Eltern verklagen die Kinderkrippe, es kommt zur Verhandlung, und die Versicherung der Kita muss in den meisten Fällen zahlen.«

Elli sah von der Broschüre auf. »Und?«

»Die von der Entente waren von der Vielzahl der Klagen und von der Höhe der Entschädigungszahlungen unangenehm überrascht. In Irland sind die Summen anscheinend bei Weitem höher als in anderen europäischen Staaten.« Tadhg räusperte sich. »Das hat wohl einer bei der Recherche verpennt.« Er grinste und fuhr fort: »Da die Beträge von den Richtern festgelegt werden, kann die Versicherung darauf keinen Einfluss nehmen, aber eine Auffälligkeit haben sie doch entdeckt.« Er sah Elli fest in die Augen. »Ein hoher Anteil aller Klagen betrifft eine Krippen-Kette namens Elephant Childcare.« Er schob eine andere Broschüre über den Tisch. »Und die allermeisten Klagen betreffen die Filiale der Elephant Childcare in Sandycove.«

Elli blätterte durch die bunte Minibroschüre der Kindertagesstätte und legte sie vor sich auf den Tisch. »Und?«

Tadhg nahm einen Zeitungsausschnitt aus seiner Mappe, sah kurz darauf und legte ihn lächelnd vor...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2023
Reihe/Serie Elli O'Shea ermittelt
Elli O'Shea ermittelt
Elli O’Shea ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 1990er • Auswandern • Band 3 • Cosy Crime • Cozy Crime • Detektivin • Ermittlerin • Familienroman • Irland • Kildare • Kindergarten • Kinderheim • Krimi • Kriminalroman • Landhauskrimi • Leiche • Missbrauch • Mord • Opfer • Reihe • Serie • Spannung • Tote • undercover • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-492-98978-0 / 3492989780
ISBN-13 978-3-492-98978-7 / 9783492989787
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