Vampire Chronicles - Die Verbindung (eBook)

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2022 | 1. Aufl. 2022
352 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1966-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vampire Chronicles - Die Verbindung - Karla Nikole
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Sie sind über hundert Jahre alt, doch die wahre Liebe finden sie erst jetzt.

Haruka Hirano ist entstammt einer uralten Linie reinblütiger Vampire und gehört damit zur absoluten Elite der Vampir-High-Society. Doch trotz seines Standes und des Respekts, der ihm entgegengebracht wird, hat er die letzten Jahrzehnte mehr überlebt, statt seine Existenz zu genießen. Lediglich Harukas Aufgabe als Vampir Chronist, für die er die magischen Verbindungen zwischen Paaren dokumentiert, lockt ihn hin und wieder in die Gesellschaft anderer Vampire. Als er nun eine Einladung erhält, dem Ritual einer bevorstehenden Verbindung beizuwohnen, scheut Haruka davor zurück allein im Fokus der Aufmerksamkeit zu stehen. Daher sucht er sich Verstärkung bei dem einzig anderen Vampir seines Ranges, den er auf die Schnelle finden kann. Doch Nino Bianchi ist ganz anders als Haruka erwartet hätte: lebensfroh, offenherzig, wissensdurstig - und noch weniger daran interessiert, sich in der High-Society der Vampire zu bewegen als Haruka. Doch von Beginn an spüren Nino und Haruka eine bisher unbekannte Anziehung und ein Vertrauen, das keiner von beiden bisher so empfunden hat ...

'Vampire Chronicles - Die Verbindung ist ein absolutes Lesevergnügen und perfekt, um es sich damit an einem regnerischen Tag gemütlich zu machen.' The Daily Nerd

Band 1 der Vampire-Chronicles-Dilogie



<p><strong>Karla Nikole</strong> liebt es, zu verreisen und sich von andern Kulturen, Sprachen, Landschaften und Menschen für ihre Geschichten inspirieren zu lassen. Ein mehrjährige Aufenthalt in Japan und eine Reise nach Italien haben ihre zwei Vampire Haruka und Nino nicht nur in ihrer Vorstellung, sondern nun auch auf den Seiten ihrer Bücher lebendig werden lassen.</p> <p>Weitere Informationen unter: loreandlust.com</p> <p>Instagram: @karlanikolepublishing</p>

1


Anfang November

England im Winter – dunkel, bitterkalt und verregnet. Die eisige Luft lässt Haruka zittern. Alles an dieser Situation ist miserabel.

Winzige Tropfen und lange Wasserströme sprenkeln die Glasscheibe des Autofensters. Der dunkle Vampir sitzt auf der Rückbank des geparkten Autos und wickelt seinen langen wollenen Trenchcoat fester um sich. Er schließt die Augen. Ruhe bewahren, denkt er. Seit zehn Jahren hat Haruka das Haus nicht mehr verlassen, um Mitglieder der Vampir-Aristokratie zu treffen. Einfach ausgedrückt, ist er deswegen ein wenig gestresst.

Vom Fahrersitz aus durchbricht die Stimme seines Bediensteten die Stille. »Nur damit eins klar ist, mir gefällt das nicht.«

Haruka gefällt es auch nicht, aber welche Optionen bleiben ihm denn? Soll er die formelle Aufforderung einfach ignorieren? Seine Nahrungsquelle verlieren und zum Gespött der britischen Vampirgemeinschaft werden? Oder …

Haruka öffnet ein Auge. »Wir könnten nach Hause gehen … Alles einpacken und …«

»Nein. Wir können nicht schon wieder weglaufen.«

»Was soll ich dann deiner Meinung nach tun, Asao?«

»Ihr solltet eine neue reinblütige Quelle finden.« Asao dreht sich auf dem Fahrersitz um und sieht Haruka an, sein graumeliertes Haar wird kurz von dem Scheinwerferlicht eines vorbeifahrenden Autos erhellt. »Ihr ernährt Euch seit Langem von Blut der Ersten Generation und es versorgt euch einfach nicht mit genug Nährstoffen. Ihr seid nicht stark genug für das hier – einem Haus voller Vampire ausgeliefert zu sein, denen wir nie zuvor begegnet sind. Aus demselben Grund bereitet mir diese verdammte Verbindungszeremonie nächsten Monat große Sorge.«

Haruka seufzt und schließt die Augen wieder. »Solange mich niemand herausfordert, sollte es keine Probleme geben.« Eine Reinblüter-Quelle zu finden, ist nicht einfach. Nicht als würde man kurz nach einem Stift suchen, weil man etwas aufschreiben muss. Es ist wie die Suche nach einem seltenen Edelstein in einer riesigen Höhle. Nach Tansanit oder Schwarzem Opal.

Haruka hat in der Vergangenheit bereits versucht eine solche Quelle sicherzustellen, aber bis jetzt ist dies nie von Erfolg gekrönt gewesen. Zu viele Forderungen, zu viel, was im Austausch erwartet wurde. Das hier ist jetzt sein Leben. Sein Bediensteter muss das akzeptieren.

»Und wenn Euch heute Abend jemand herausfordert, was dann?«, fragt Asao. »Ihr könnt nicht gleichzeitig die Anziehungskraft Eurer Aura unterdrücken und gegen jemanden kämpfen. Sobald Eure Aura enthüllt ist, wird sie jeden Vampir in diesem Haus anlocken … wie ein Bierfass einen Haufen dämlicher Schluckspechte. Ihr benötigt sowohl Eure defensiven als auch Eure offensiven Kräfte, Haruka. Und von einem Reinblüter zu trinken, würde Euch die nötige Stär…«

»Das weiß ich, aber was wird dieser Reinblüter als Gegenleistung von mir erwarten?« Haruka blickt finster drein und seine Stimme wird lauter. »Ich habe es bereits versucht, aber der Preis war stets zu hoch. Ich werde keine neue Verbindung eingehen. Diese Diskussion ist sinnlos … Und was zur Hölle ist ein Schluckspecht?«

Asao dreht sich in der stillen Dunkelheit wieder nach vorne und schüttelt den Kopf. Der Regen tropft laut auf das Fahrzeug. »Dieser andere Reinblüter, den wir morgen in London treffen werden … Lasst mich ihn fragen, ob er gewillt wäre, Euch Beutel mit seinem Blut zu schick…«

»Nein«, sagt Haruka schwer atmend. Es ist würdelos, so eine unverfrorene Anfrage zu stellen und es würde seinen verletzlichen Status offenlegen – wodurch er wiederum ein einfaches Ziel wäre. »Du sorgst dich um mich, aber ich werde zurechtkommen. Das bin ich nun schon seit mehr als zehn Jahren. Sollen wir reingehen und das Ganze hinter uns bringen?«

Einen Moment lang schweigt Asao und zögert mit der Hand am Türgriff. »Ihr führt ein Leben, das beträchtlich unter Euren Möglichkeiten liegt.« Er steigt aus und schließt die Tür.

Haruka rollt mit den Augen. Inwiefern ist diese Aussage jetzt in irgendeiner Weise hilfreich? Außerdem – sein Leben, seine Entscheidungen. Ein Stück weit jedenfalls … Wenn er nicht gerade wegen seiner Blutlinie oder seiner Stellung zu etwas gezwungen ist.

Die Hintertür wird geöffnet. Feuchte Winterluft streicht über Harukas Gesicht. Asao hält einen großen schwarzen Regenschirm über ihn, während Haruka die eleganten Backsteinbauten auf sich wirken lässt. Die Straßenlaternen entlang des dunklen Weges werfen silberfarbenes Licht auf den Boden, wie Scheinwerfer auf einer Theaterbühne. Es ist still – das einzige Geräusch der trippelnde Regen auf dem Asphalt.

Sie steigen die Treppen zur Residenz des Dukes von Oxford hoch. Da es von ihrem Haus in Devonshire eine weite Reise war, werden sie hier übernachten. Morgen geht es dann weiter nach London, um den Reinblüter aufzusuchen. Neben Haruka der einzige reinblütige Vampir in ganz England.

Bürgerkriege und das Große Verschwinden hatten jeden Reinblüter britischer Abstammung ausgelöscht.

Die hohe blaue Tür schwingt auf. Gelbes Licht strahlt ihnen entgegen und Haruka zuckt angesichts des plötzlichen Kontrasts der grellen Beleuchtung und der Dunkelheit zusammen.

Ein Bediensteter eilt nach draußen, um Asao den Regenschirm abzunehmen, während ein zweiter an der Tür wartet. Er hebt den Arm in einer ausladenden Bewegung. »Gnädiger Herr des Hauses Hirano, willkommen in Oxford. Der Duke und seine Familie befinden sich im Bankettsaal. Ihre Ankunft wird sehnsüchtig erwartet. Hier entlang bitte, Mylord.«

Haruka atmet diskret den Geruch der formell gekleideten Bediensteten ein, während er an ihnen vorbeigeht. Ihr Duft ist schlicht – wie getrocknete Erde. Sie sind vampirischer Natur, aber nur auf sehr niedriger Stufe. Das menschliche Blut ihrer Vorfahren verdrängt das vampirische.

Er betritt den kühlen Korridor der Residenz, der mit einem polierten Marmorboden ausgestattet ist. Die Wände werden von gemusterten grünen Tapeten im viktorianischen Stil geschmückt und der große Kronleuchter an der Decke wirft glitzernde Tupfen weißen Lichts auf jede Oberfläche. Die Atmosphäre ist ruhig. Stimmengewirr hallt entlang des Korridors, während Haruka den entfernten Geruch nach salzigem Fleisch und gebackenem Brot wahrnimmt.

Ein Bediensteter gleitet hinter ihn, um ihm den Mantel abzunehmen. Haruka legt das lange Kleidungsstück gehorsam ab. Der zweite Bedienstete steht benommen da und starrt Haruka an – seine Augen haben das Blau des Sommerhimmels. Haruka runzelt die Stirn. Diesen besonderen Blick kennt er nur zu genau. Es handelt sich um den Blick voller Hunger nach etwas, das man als Urinstinkt bezeichnen könnte … aber nicht im Hinblick auf den Magen. Tiefer.

Der Bedienstete, der Harukas Mantel hält, geht zu seinem Kollegen und schlägt ihm diskret gegen den Arm. Der blauäugige Mann blinzelt und lächelt schwach, der Bann ist gebrochen. »Entschuldigt, Euer Gnaden. Bitte folgt mir.« Der Bedienstete dreht sich um und geht hastig den Korridor entlang, als versuche er vor seiner Verlegenheit davonzulaufen.

Nun, wenn das mal nicht ein wenig verheißungsvoller Start ist. Er ist noch keine fünf Minuten in diesem Haus und schon ist einer der Bediensteten von seiner unterdrückten Aura eingenommen.

Haruka atmet aus und massiert sich den Nacken, während sie den schmalen Korridor hinuntergehen. Das wird eine lange Nacht.

Insgeheim hat Haruka auf einen ruhigen Abend allein mit dem Duke von Oxford gehofft. Was ihn stattessen erwartet, ist ein extravagantes Festessen mit fünfzehn anderen Dukes und Duchesses, die an einem Tisch in einem kunstvoll ausgestatten Festsaal sitzen.

Als er den Raum betritt, stehen alle von ihren Stühlen auf. Vollkommen reglos sind ihre leuchtenden Augen alle auf ihn gerichtet. Sie erinnern Haruka an Statuen. Er geht auf den leeren Platz am Ende des Tisches zu, genau neben dem Duke von Oxford. Während er an den Vampiren vorbeischreitet, neigt jeder Einzelne den Kopf, wie fallende Dominosteine. Selbst aus der Sicht eines Vampirs erscheint dieses Verhalten unheimlich. Das blutrote, dramatische Barockdekor des Raumes macht das Ganze bei Weitem nicht besser. Interessant, bemerkt er. Sie haben das 18. Jahrhundert so sehr genossen, dass sie sich weigern es zu verlassen …

Nach der demütigen Verbeugung des Dukes nickt Haruka höflich und setzt sich. Alle folgen seinem Beispiel und der Duke fängt mit der ausschweifenden Vorstellung jedes einzelnen Gastes an. Als ein Glas Rotwein vor Haruka platziert wird, atmetet er erleichtert auf. Gott sei Dank. Gnädigerweise wird ihm Verpflegung für den langen Abend bereitgestellt, der ihm noch bevorsteht. Er legt die Finger um das Glas und führt es an die Lippen.

Nachdem der Duke mit seiner Vorstellungsrunde fertig ist, legt er den runden Kopf schief und atmet unverhohlen Harukas Duft ein. »Mein gnädiger Lord, der Duft Eurer Aura ist wahrlich exquisit. Warum nur unterdrückt Ihr sie so?« Der Vampir der Ersten Generation erinnert Haruka an die Marmorbüste des griechischen Philosophen Antisthenes, die er im British Museum gesehen hat. Oder vielleicht doch an einen pummeligen, zu klein geratenen Zeus?

Er nimmt noch einen Schluck von seinem Wein, bevor er die aufdringliche, unangenehme Frage beantwortet. Er lächelt freundlich und stellt sein Glas ab. »Meine Aura kann äußerst ablenkend sein. Aus Rücksicht gegenüber meiner Umgebung ist...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2022
Reihe/Serie Lore and Lust Reihe
Lore and Lust Reihe
Übersetzer Bianca Dyck
Sprache deutsch
Original-Titel Lore & Lust
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Chronist • Elite • Große Gefühle • Haruka Hirano • Italien • Japan • Leidenschaft • lgbtqia+ • Liebe • Lore and Lust • Male/Male Romance • Nino Bianchi • Paranormal • Queer Vampire Romance • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Schwul • Slow Burn • Vampire
ISBN-10 3-7363-1966-5 / 3736319665
ISBN-13 978-3-7363-1966-0 / 9783736319660
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