Dr. Stefan Frank Großband 14 (eBook)

10 Arztromane in einem Sammelband

(Autor)

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2022 | 1. Aufl. 2022
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2954-3 (ISBN)

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Dr. Stefan Frank Großband 14 - Stefan Frank
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10 spannende Arztromane lesen, nur 7 bezahlen!
Dr. Stefan Frank - dieser Name bürgt für Arztromane der Sonderklasse: authentischer Praxis-Alltag, dramatische Operationen, Menschenschicksale um Liebe, Leid und Hoffnung. Dabei ist Dr. Stefan Frank nicht nur praktizierender Arzt und Geburtshelfer, sondern vor allem ein sozial engagierter Mensch. Mit großem Einfühlungsvermögen stellt er die Interessen und Bedürfnisse seiner Patienten stets höher als seine eigenen Wünsche - und das schon seit Jahrzehnten!
Eine eigene TV-Serie, über 2000 veröffentlichte Romane und Taschenbücher in über 11 Sprachen und eine Gesamtauflage von weit über 85 Millionen verkauften Exemplaren sprechen für sich:
Dr. Stefan Frank - Hier sind Sie in guten Händen!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2330 bis 2339 und umfasst ca. 640 Seiten.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!

Jetzt herunterladen und sofort eintauchen in die Welt des Dr. Stefan Frank.

„Aber du weißt doch, dass das alles unsinnige Gerüchte sind, Schatz!“ Mathias Conrad saß auf dem Sofa seiner Freundin Barbara und redete mit besänftigender Stimme auf sie ein. Aber die junge Frau war nicht zu beruhigen. Obwohl sie nun schon seit fast sieben Jahren ein Paar waren, hatte Mathias seine Partnerin noch nie derart aufgelöst erlebt.

Und alles nur, weil er einen gemütlichen Nachmittag vor dem Fernseher vorgeschlagen hatte. Wären sie nur wie geplant auf den Viktualienmarkt gegangen!

Vorsichtig streichelte Mathias durch Barbaras langes Haar. Ihre Augen waren rot und verquollen, ihr Gesicht wirkte sonderbar fahl. Ein Gefühl tiefer Liebe und Verbundenheit durchfuhr den jungen Mann, und überschwänglich drückte er die zitternde Frau an sich.

„Gleich ist wieder alles in Ordnung …“, entschuldigte sich Barbara Gewohn verlegen und befreite sich aus der festen Umarmung ihres Partners. „Ich weiß ja selbst, dass das alles Unsinn ist. Und trotzdem … die ganze Situation ist einfach unerträglich! Ich wünschte, du hättest das Rollenangebot niemals angenommen.“

Bis vor Kurzem war Mathias Conrad ein talentierter aber wenig bekannter Theaterschauspieler gewesen. Die Bühne war sein Leben gewesen – und er hatte sich in München wohl gefühlt. Doch dann war er aus reiner Neugierde dem Casting-Aufruf einer Berliner Produktionsfirma gefolgt, die für eine neue Fernsehserie auf der Suche nach jungen Schauspielern gewesen waren.

Der Regisseur hatte sofort einen Narren an dem charismatischen Münchner Schauspieler gefressen – und ihm noch am Tag der Probeaufnahmen die Hauptrolle angeboten. Seit einem dreiviertel Jahr spielte Mathias nun den schönen und verwegenen Herzensbrecher Fabio Wert in der Vorabendserie „Eine Sünde Wert“ – und war so über Nacht zu einer kleinen Berühmtheit geworden.

Die Einschaltquoten waren vom ersten Sendetermin an durch die Decke geschossen. Der Erfolg der Serie hatte die kühnsten Erwartungen der Produzenten übertroffen, und Mathias war unversehens zu einer Person des öffentlichen Interesses geworden.

Inzwischen lebte er die meiste Zeit in Berlin, wo auch die Dreharbeiten stattfanden. Aber regelmäßig fuhr er heim nach München, wo seine Partnerin Barbara geblieben war. Barbara war in München stark verwurzelt und hatte außerdem seit Jahren eine Anstellung als Verkäuferin in einem großen Modegeschäft.

Sie hatten kurz darüber gesprochen, dass sie gemeinsam nach Berlin ziehen könnten, aber Barbara hatte Angst vor der riesigen Stadt. Und nachdem Mathias’ Agentur angedeutet hatte, dass es für das Image des Schauspielers besser wäre, allein in Berlin zu wohnen, hatten sie sich darauf geeinigt, sich bis auf Weiteres nur noch während der mehrwöchigen Drehpausen und in regelmäßigen Abständen an den Wochenenden zu sehen.

Die ungewöhnliche Situation wurde nun zur Zerreißprobe für ihre Beziehung. Es war nicht nur die Tatsache, dass sie sich ausgesprochen selten sahen. Mathias’ plötzlicher Erfolg warf auch dunkle Schatten auf ihr Glück. Der Schauspieler wurde auf Schritt und Tritt von neugierigen Journalisten und Fans verfolgt, und es gab kaum einen Ort, wo er nicht für Aufsehen sorgte.

Ihr Privatleben fand nur noch hinter der abgeschlossenen Tür von Barbaras kleiner Grünwalder Wohnung statt. Aber selbst hier wurden sie von der sensationslüsternen Meute belästigt, denn als sie es sich heute nach Barbaras Feierabend vor dem Fernseher bequem gemacht hatten, hatte Barbara nichtsahnend in eine Reportage gezappt. Und darin ging es ausgerechnet um ihren Freund Mathias!

Mit schriller Stimme wurde Barbaras Freund darin als „der heißeste Single Deutschlands“ beschrieben. Dazu wurden zahlreiche pikante Film- und Foto-Aufnahmen von Mathias mit verschiedensten Frauen gezeigt.

Mathias bei einer Premierenparty, tief ins Gespräch versunken mit einem verführerischen Model. Mathias am Set von „Eine Sünde Wert“ mit seiner attraktiven Kollegin Vanessa Vanderbilt, die ihm im Vorbeigehen flapsig den Po tätschelte. Mathias auf der Straße vor seiner Berliner Wohnung, wie er eine fremde Schönheit mit einem zaghaften Kuss auf die Wange verabschiedete.

Die Sprecherin ließ sich darüber aus, wer von den gezeigten Damen die neueste Eroberung des begehrten Junggesellen sein könnte. Beendet wurde der Beitrag mit einem Schnappschuss von Mathias in einer Hugo-Boss-Unterhose.

„Shootingstar Mathias Conrad ist wirklich eine Sünde wert. Wer würde den von der Bettkante stoßen wollen?“, waren die letzten Worte.

Obwohl Barbara noch nie an der Treue ihres Partners gezweifelt hatte, hatten die Aufnahmen sie doch zutiefst verstört. Sie fühlte sich gedemütigt. Wie konnte Mathias vor Deutschlands Fernsehnation als Single präsentiert werden – wo sie seit ihrem siebzehnten Geburtstag mit ihm zusammen war?

Sieben lange Jahren waren sie gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Und jetzt wurde sie verheimlicht, als wäre es der Filmwelt peinlich, dass ihr neuer Senkrechtstarter mit einer stinknormalen Frau zusammen war.

„Du weißt, dass ich nur dich will und keine andere …“, murmelte Mathias in Barbaras Nacken.

Er hatte seine Freundin erneut an sich gezogen und atmete ihren vertrauten Duft tief ein. Er liebte diese Frau wirklich.

„Diese angeblichen Beweisbilder sind lächerlich“, fuhr er fort. „Meine Meinung zu Models kennst du ja. Dass Vanessa und ich am Drehort immer einen spaßhaften Umgang miteinander haben, weißt du auch. Und die Fremde ist übrigens die Tochter des Produzenten, die mich nach Drehschluss mit ihrem Auto heimgebracht hat. Sie liebt Frauen und hat eine feste Partnerin – und nicht das geringste Interesse an mir!“

„Aber alle anderen Frauen Deutschlands haben Interesse an dir!“, schniefte Barbara verzweifelt.

Eigentlich hätte sie ja stolz sein können, dass ausgerechnet sie diejenige war, die von Mathias Conrad im Arm gehalten wurde. Aber seit seinem kometenhaften Aufstieg fühlte Barbara sich völlig fehl am Platz. Sie zog sich immer mehr zurück – zumal Mathias’ Agentur darum gebeten hatte, die Beziehung zu ihr auch in München geheim zu halten.

Mathias’ Erfolg beruhte unter anderem darauf, dass die Zuschauer seine Fernsehrolle mit der realen Person Mathias Conrad vermischten.

Die Serien-Fans wollten, dass er im echten Leben genauso war wie im Film: ein charmanter, verwegener und draufgängerischer Frauenheld, der nichts anbrennen ließ – aber in Wahrheit doch nur auf der Suche nach echter, romantischer und bedingungsloser Liebe war.

„Es sind doch nur noch zwei Jahre …“, flüsterte Mathias. „Noch zwei vertraglich vereinbarte Jahre als Seriendarsteller. Danach habe ich uns ein gutes Sümmchen zusammengespart. Damit können wir uns eine tolle Eigentumswohnung in München kaufen. Das Thema Familienplanung angehen. Und beruflich geht’s dann endlich wieder zurück ans Theater!“

Barbara schluckte ihre Tränen hinunter.

„Zusammenziehen? Eine Familie gründen? Das sind ja ganz neue Töne!“ Sie hatten in der Tat nie zusammengewohnt. Mathias hatte zwar schon immer jede freie Minute in Barbaras gemütlicher Wohnung verbracht, aber es lag ihm auch viel daran, seine Unabhängigkeit zu wahren. Die hässliche Scheidung seiner Eltern hatte ihn gelehrt, dass es Sinn machte, in der Liebe nichts zu überstürzen.

Doch offenbar hatte er seine Meinung inzwischen geändert.

„Vom Alleinleben habe ich die Nase voll!“, sagte er. „Du glaubst ja gar nicht, wie sehr ich dich in Berlin vermisse! Und dass wir irgendwann Kinder wollen, das war doch von Anfang an klar.“

Ja, das stimmte. Als sie sich damals als Jugendliche am Badesee kennengelernt hatten und kurz darauf ein Paar geworden waren, hatten sie sofort davon gesprochen, irgendwann Kinder haben zu wollen. Aber da waren sie jung und naiv gewesen. Jetzt waren sie Mitte zwanzig, und ihr Leben hatte sich ganz anders entwickelt, als sie es sich damals vorgestellt hatten.

„Du bist süß!“, murmelte Barbara und küsste ihren Freund zärtlich. „Jetzt bin ich wieder beruhigt“, ergänzte sie. „Und die Tabletten scheinen tatsächlich zu wirken.“

Mathias hatte im ersten Jahr auf der Bühne immer wieder starkes Lampenfieber gehabt. Ein befreundeter Psychologe hatte ihm damals leichtfertig Beruhigungsmittel verschrieben, aber Mathias hatte es weiter ohne Medikamente versucht. Tatsächlich hatte der Berufsalltag das Problem von ganz allein gelöst – und inzwischen liebte Mathias seine Auftritte vor zahlreichen Menschen.

Nach Barbaras Zusammenbruch eben war ihm aber wieder eingefallen, dass er noch eine ganze Schachtel Beruhigungstabletten in seinem Vorrat hatte. In seiner Not hatte er sie Barbara in die Hand gedrückt. Die Schachtel lag nun als Beweis der überstandenen Krise auf dem Tisch. Nachdenklich griff Mathias nach dem Beipackzettel.

„Oh …“ Er wirkte erschrocken. „Wir sollten das aber nicht einreißen lassen, mein Schatz. Hier steht, dass es bei Unverträglichkeit gelegentlich zu Hautausschlag, Asthma und Ohnmacht kommen kann. Und zu massiven Herzbeschwerden.“

„Herzbeschwerden?“, fragte Barbara verstört.

Beide Eltern waren jung an unterschiedlichen Herzerkrankungen verstorben – kein Wunder, dass Barbara alarmiert auf das Schlagwort reagierte. Verunsichert fasste sich die junge Verkäuferin an die Brust.

„Mein Herz schlägt wirklich in einem recht seltsamen Rhythmus“, fiel ihr auf. „Fühl doch mal, Mathias. Als würde es nach jedem dritten Schlag stolpern!“

Mathias legte seine...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2022
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-2954-2 / 3751729542
ISBN-13 978-3-7517-2954-3 / 9783751729543
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