Fuchsfeuer - Nacht der Dämonen (eBook)

Roman | Packende Urban Fantasy mit einer starken jungen Heldin und japanischen Sagen

*****

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98930-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fuchsfeuer - Nacht der Dämonen -  Manuela Elser
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Japanische Mythen, dämonische Y?kai und ein Mädchen, das nie eine Zukunft haben sollte - actionreiche Urban Fantasy für Fans von »Die Clans von Tokito« und Julie Kagawa »Seufzend zuckte er mit den Schultern und wandte sich erneut von mir ab. ?Wenn du das nächste Mal gegen einen Y?kai kämpfen willst, zieh dir zumindest Schuhe an.?« Wenn die Sonne untergeht, kriechen sie aus ihren Löchern: Die Y?kai, die Geister und Dämonen Japans. Wie alle Erstgeborenen weiß Sayu, dass die Y?kai sie in der Nacht, in der sich der Mond rot verfärbt, holen werden. Als statt ihr jedoch ihre kleine Schwester Eri entführt wird, steht Sayus komplette Welt auf dem Kopf. Tagsüber muss sie sich plötzlich einem schwierigen Schulalltag stellen und kommt dabei der charmanten Mirai langsam näher. Nachts hingegen zieht sie an der Seite des mysteriösen Ryo gegen die Y?kai in den Kampf, um ihre Schwester wiederzufinden. Doch dieser Kampf hat seinen Preis und bald muss Sayu sich entscheiden: Will sie ihre Schwester retten oder die Zukunft, die sie nie hatte? »Die Geschichte hat mich von Anfang an fuchsifiziert. Ein Must-Read für alle Japan- und Urban Fantasy-Fans.«  »Fuchsfeuer hat alles, was ein großartiges Buch braucht - ein außergewöhnliches Setting, eine mutige Protagonistin und ein spannendes Abenteuer.« - Christina Hiemer (Autorin) »Super spannende Urban Fantasy mit starken Protagonisten und einem Plot, der mich von Anfang an gefesselt hat. Besonders empfehlenswert für alle, die mehr über die japanische Kultur und Mythologie erfahren.« ((Leserstimme auf Netgalley)) »Essen, Kultur, Schulwesen, aber auch alles dafür zu tun, vor anderen nicht das Gesicht zu verlieren - all das macht das Buch noch lebendiger, als es die reine Geschichte sowieso schon ist. [...] 'Fuchsfeuer - Nacht der Dämonen' entführt die Lesenden vordergründig in das mythologische Japan mit einer spannenden und packenden Geschichte voller Magie und unheimlichen Momenten. Es geht aber auch ums Erwachsenwerden, um das Finden des eigenen Werts, um das Entdecken von Liebe und Zuneigung und dem eigenen Platz in der Welt. Das ist lebendig, spannend und packend geraten, hält aber ruhige und emotionale Momente parat. Sehr lesenswert!« ((Leserstimme auf Netgalley))

Manuela Elser liebt es, in fantastischen Welten zu versinken. Durch ihre angeborene Anosmie hat sie Geruchsbeschreibungen lange Zeit für ein Stilmittel gehalten, was sie zwar verwirrt, aber nicht davon abgehalten hat, Geschichten zu verschlingen. Diese nur zu lesen oder zu erzählen hat ihr jedoch nie gereicht. Deswegen macht sie Kampfsport und ist für ihr eigenes kleines Abenteuer während ihres 3D-Studiums nach Japan gezogen. Derzeit lebt sie mit zwei Katzen und acht Schildkröten in Österreich und schreibt an düsteren Fantasygeschichten mit Twist, von denen sie auf Instagram & Tiktok (@manus.skripte) erzählt.

Manuela Elser war es nie genug, von fantastischen Geschichten nur zu lesen oder zu erzählen. Deswegen macht sie Kampfsport und ist für ihr eigenes kleines Abenteuer während ihres 3D Studiums nach Japan gezogen. Derzeit lebt sie in Österreich und schreibt an düsteren Fantasygeschichten mit Twist, über die sie auf Instagram (@manus.skripte) berichtet.

Kapitel 2


 

Vom Morgen einer bunten Welt


Ich schreckte hoch.

Warme Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht, Vögel zwitscherten, und ein kühler Wind fuhr durch meine Kleidung. Irritiert blinzelte ich und rieb mir über die Augen.

Ich kniete immer noch auf dem Vordach unseres Hauses. Die Ziegel drückten sich unangenehm durch meine Jeans, obwohl sich meine Beine taub anfühlten, und mein Nacken war steif von der Position, in der ich geschlafen hatte. Aber … ich war noch hier.

Wie war das möglich?

Erneut rieb ich mir über die Augen und schlug mir dann mit den flachen Händen gegen die Wangen. Doch es gab keinen Zweifel, ich war noch hier.

Ruckartig sprang ich hoch, aber meine Beine gaben unter mir nach. Durch das lange Sitzen mussten sie eingeschlafen sein, und ich taumelte unelegant durch das Fenster zurück in mein Zimmer.

Mein Bett mit dem blauen Sternenmuster war nach wie vor unberührt, und das Shūgaishō lag auch noch aufgeschlagen neben meinem Kissen. Nichts hatte sich verändert, und doch war alles anders.

»Mama«, schrie ich. »Papa!«

Ich musste es ihnen sagen. Meiner Schwester Eri und … Riku!

Beinahe wäre ich über meine eigenen Füße gestolpert, als ich nach meinem Handy griff und ihre Nummer wählte.

»Mama, Papa«, schrie ich, während es klingelte. Niemand hob ab. Riku schlief wohl noch oder feierte bereits mit ihrer Familie. Es musste der erste Akatsuki seit dem Kiretsu sein, an dem die jugendlichen Erstgeborenen nicht geholt worden waren. Die erste Nacht, in der der magische blutrote Vollmond der Dämonendämmerung die Yōkai nicht übermächtig gemacht hatte.

Ich schüttelte meine Füße aus, und zwang mich ein paar Schritte vorwärts.

»Mama, Papa«, brüllte ich weiter, und hämmerte gegen meine Zimmertür. »Ich bin noch hier!«

Donnernde Schritte näherten sich auf der anderen Seite.

»Sayuri?«, hörte ich die erstickte Stimme meiner Mutter.

»Ist das ein Trick?«, murmelte mein Vater misstrauisch. Aber ich konnte bereits hören, wie der Schlüssel über Metall schabte, wie das Schloss leise klackte.

Ich konnte nicht warten, bis sie die Tür öffneten, sondern riss sie auf.

»Wie …«, stieß mein Vater aus, seine dunklen Augen vor Schreck geweitet. Seine leicht ergrauten Haare ließen ihn in seinem schlabbrigen, abgetragenen Pyjama alt wirken.

Warme Tränen rannen mir übers Gesicht, als ich mich in seine Arme warf, und gleichzeitig auch meine Mutter näher zog. Ich hatte überlebt. Ich, eine Erstgeborene, war noch hier, obwohl der Akatsuki geschienen hatte. Obwohl ich nach Sonnenuntergang draußen gewesen war.

»Ich weiß es nicht.« Ich löste mich aus der Umarmung. Eri würde es nicht glauben können. Ich sah sie schon vor mir, wie sie allen erzählte, dass sie gesehen hatte, wie ich die Yōkai besiegte. Auch wenn gar keine hier gewesen waren.

Meine Füße hatten zum Glück endlich aufgehört zu kribbeln, und ich rannte zu der Tür mit der krakeligen Aufschrift Eris Welt.

»Überraschung!«, rief ich, als ich, ohne zu klopfen, eintrat.

Stille antwortete mir. Ihr Bett mit den bunten Blumendecken darauf war leer, und ihr Stoffdinosaurier, mit dem sie heimlich schlief, lag auf dem Boden.

»Eri?«, fragte ich, und meine anfängliche Freude verschwand, als ich langsam auf ihren Schrank zutrat, in dem sie sich so oft versteckte. Doch im Gegensatz zu sonst kam sie nicht herausgesprungen, um mich zu erschrecken.

Meine Eltern stürzten an mir vorbei, durchwühlten ihren Raum, und riefen immer wieder ihren Namen, auch während sie unten nach ihr suchten. Doch meine Füße waren wie festgefroren, ich konnte mich nicht mehr rühren.

Ich hatte mich geirrt. Die Yōkai hatten nicht aufgehört. Es war nicht vorbei.

Sie hatten Eri geholt.

Das Grab der Glühwürmchen


Ich merkte kaum, wie die Zeit verstrich. Irgendwann musste mich jemand aus dem Zimmer geführt haben. Denn nun saß ich an unserem Tisch im Wohnzimmer, einem älteren Mann in kantig geschnittener Uniform mit hellblauem Hemd und dunkelblauer Hose gegenüber.

»Muramoto Sayuri, war Ihre Schwester bei Ihnen im Zimmer?«, hörte ich seine Stimme durch das Rauschen in meinen Ohren sagen. Aber ich konnte ihm nicht antworten. Eri war fort.

»Nein. Ich habe es von außen abgeschlossen.« Meine Mutter kam in mein Blickfeld. Ihre Augen waren gerötet, ihr Gesicht erbleicht. Ich hatte sie noch nie so fassungslos gesehen.

Der Mann vor mir kratzte sich am Kopf. Ich wusste, dass er sich vorgestellt hatte, ich konnte mich nur nicht mehr daran erinnern. All unsere Vorkehrungen, um Eri zu schützen, von denen man uns immer gesagt hatte, sie wären nicht notwendig, weil Eri eine Zweitgeborene war. Das Abschließen unserer Zimmer, der Bann, den wir in ihre Tür hatten ritzen lassen … Alles umsonst.

»Wie war der Abend sonst? Etwas Ungewöhnliches? Ein Ritual vielleicht?« Der Mann sah mich weiterhin an, und ich wusste, ich sollte antworten, mein Schweigen brechen. Ich wollte es auch. Aber mein Kopf war leer.

»Wir haben uns verabschiedet. Von Sayuri.« Ich konnte meinen Vater nicht sehen, doch ich hörte an seiner Stimme, dass er weinte. Weinte ich? Langsam hob ich meine Hand an meine Wange. Trocken.

»Haben Sie ansonsten etwas anders gemacht als üblich?« Der Mann sah von einem zum anderen.

Ja.

»Nein.« Die Stimme meines Vaters brach.

Ich habe auf unserem Vordach geschlafen. Ich war nicht im Haus.

»Nichts, wir haben etwas gegessen, Räucherstäbchen angezündet und versucht, uns bereit zu machen.«

Wir hatten alle gewusst, was passieren würde. Wir hatten gewusst, dass man den Yōkai nicht entkam. Man konnte nicht weglaufen. Nicht zu Akatsuki.

Sie fanden einen immer.

Der Mann vor mir beugte sich über die Zettel, die vor ihm lagen, und erst jetzt bemerkte ich meinen Namen darauf. Unser offizieller Stammbaum. »Muramoto Sayuri ist Ihre leibliche Tochter?«

Die Frage fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht, und das Rauschen in meinen Ohren verschwand.

»Was wollen Sie damit andeuten?«, fragte meine Mutter, und plötzlich bekamen ihre Wangen wieder mehr Farbe.

»Viele Familien versuchen …«

»Wir nicht!« Ihre Stimme war eisig geworden. »Das führt nur dazu, dass man zwei Kinder verliert.«

»Sie sprechen aus Erfahrung?« Zum ersten Mal wandte der uniformierte Mann seinen Blick von mir ab, wollte die Antwort nicht von mir wissen.

»Ich hatte einen Adoptivbruder und eine Schwester, den Fall können Sie in Ihren Akten nachsehen.« Die Silben klangen abgehackt und in ihren Augen glänzten Tränen, die sie energisch wegwischte. Mein Mund klappte auf. Ich wusste, dass sie ihre Schwester verloren hatte, meine Großmutter sprach häufig darüber. Doch niemand hatte je von einem Bruder erzählt.

Der Mann vor mir blätterte durch unsere Dokumente. Er schien nicht zu wissen, was er als Nächstes tun sollte.

»Und ihr seid euch wirklich sicher, dass Muramoto Sayuri die Erstgeborene ist? Es kommt nicht selten vor, dass Eltern ihren Kindern nicht die Wahrheit erzählen.« Der Beamte sah dabei nicht von seinen Papieren hoch, so als wüsste er selbst, wie unhöflich er gerade war. Ich merkte, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten.

»Worauf wollen Sie hinaus?«, knurrte meine Mutter bedrohlich, obwohl ich mir sicher war, dass sie das bereits wusste. Die Fassungslosigkeit war nun endgültig verschwunden.

Der Beamte sank in seinem Stuhl zusammen. »Könnte es sein, dass Eri die Ältere war? Dass eigentlich sie …«

Ich sprang auf, mein Stuhl kratzte laut über den Boden, und ich...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2023
Reihe/Serie Demon Fighters
Demon Fighters
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte action • Anime • asiatische Fantasy • besonderer Liebesroman • Coming-of-age • Dämonen • Erste Liebe • Fantasy Romane ab 16 Jahren • Fantasy Romane für junge Frauen • Identitätsfindung • Innere Stärke • Japan • Japanische Mythologie • Julie Kagawa • Kämpferin • Kampfkunst • Manga • Queer Love • queer romance • Romantasy Bücher • Romantic Fantasy • Urban Fantasy • Vergebung • Yokai • Young Adult Deutsch • Zukunftsfindung
ISBN-10 3-492-98930-6 / 3492989306
ISBN-13 978-3-492-98930-5 / 9783492989305
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