Bukolisches Tagebuch

(Autor)

Judith Schalansky (Herausgeber)

Buch | Softcover
279 Seiten
2022 | 1. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
Matthes & Seitz Berlin (Verlag)
978-3-7518-0116-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bukolisches Tagebuch - Wilhelm Lehmann
12,00 inkl. MwSt

Der Klassiker des deutschsprachigen Nature Writings neu zu entdecken


In den Jahren 1927 bis 1932, in der Zeit von Weltwirtschaftskrise und aufkommendem Nationalsozialismus, zieht sich Wilhelm Lehmann in die karge Schwansener Landschaft im Nordosten Schleswig-Holsteins zurück, um zu wandern, riechen, schmecken, sehen, fühlen. Voller Ehrfurcht und Poesie, doch immer genau in ihren Beobachtungen sind seine Aufzeichnungen dieser Erfahrung des Naturschönen, deren Sprache eher an britischen denn an deutschen Autoren geschult ist, eher an Wordsworth denn an Hölderlin erinnert. Ihre Chronologie folgt dem Zyklus der Jahreszeiten, ihr Gegenstand ist das Wunder des Werdens, Reifens und Vergehens, das sich in der Melodie des Zaunkönigs ebenso offenbart wie im Hundegebell. Eine Raupe kurz vor ihrer Verpuppung erscheint dieser Beobachtung ebenso staunens- und berichtenswert wie ergraute Disteln, ein neugeborenes Lamm, die Windstille eines Sommertags. So beschwört das Bukolische Tagebuch ein naturverbundenes Leben, das die Gaben, die es nutzt, nicht verschwendet, sondern schont. 1923 gemeinsam mit Musil von Döblin mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet, gehört Lehmann heute zu den unbekannten Klassikern der deutschen Literatur.

Wilhelm Lehmann, 1882 in Puerto Caballo, Venezuela, als Sohn eines Lübecker Kaufmanns und einer Hamburger Arzttochter geboren, wuchs in Hamburg auf, studierte in Tübingen, Straßburg und Berlin Philosophie und Naturkunde. Während des Ersten Weltkriegs desertierte er und geriet in englische Gefangenschaft. 1917 erschien sein erster Roman, es folgte bis 1967 die Veröffentlichung eines umfangreichen literarischen Werks. Bis 1947 unterrichtete er Deutsch und Englisch in Eckernförde, wo er 1968 verstarb.

Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.

Hanns Zischler ist Schauspieler, Regisseur, Hörspielsprecher, Übersetzer und Essayist. Er übersetzte Jaques Derridas Grammatologie (zusammen mit  Hans-Jörg Rheinberger) und Jean-Luc Godarts Histoire(s) du cinéma. Als Schauspieler spielte er in zahlreichen Produktionen des deutschen und internationalen Autorenkinos, beispielsweise in Wim Wenders Im Lauf der Zeit (1976). Für Matthes & Seitz Berlin verfasste er ein Nachwort zu Jean-Christophe Baillys Fremd gewordenes Land. Streifzüge durch Frankreich. Er lebt seit 1968 in Berlin.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie MSB Paperback ; 037
Nachwort Hanns Zischler
Sprache deutsch
Maße 105 x 180 mm
Gewicht 200 g
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Schlagworte Anthropozän • Desertion • Krieg • Natur • Naturbeobachtung • Nature writing • Naturkunden • Norddeutschland • Schleswig-Holstein • Weltwirtschaftskrise
ISBN-10 3-7518-0116-2 / 3751801162
ISBN-13 978-3-7518-0116-4 / 9783751801164
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich