Radio Nacht

Roman
Buch | Hardcover
472 Seiten
2022
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-43072-9 (ISBN)
26,00 inkl. MwSt
Als »Barrikadenpianist« hat er die Revolution zu Hause unterstützt. In der Emigration verdient er sein Geld als Salonmusiker – Josip Rotsky, ein Mann unklarer Identität, dessen Name sich auf Trotzki, Brodsky und Joseph Roth reimt. In einem Schweizer Hotel muss er für den Diktator seines Landes spielen - und wird zum Attentäter.

Nach der Haft zieht Rotsky sich in die heimatlichen Karpaten zurück. Geheimdienstler und andere Finsterlinge trachten ihm nach dem Leben. Mit seiner Geliebten Animé und dem Raben Edgar flieht er nach Griechenland. Erst auf der Gefängnisinsel am Null-Meridian ist Schluss. Dort sendet sein »Radio Nacht« rund um die Uhr Musik, Poesie und Geschichten in die sich verfinsternde Welt.

Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano-Frankiwsk/Westukraine, dem früheren galizischen Stanislau, studierte Journalistik und begann als Lyriker. Außerdem veröffentlicht er Essays und Romane. Andruchowytsch ist einer der bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart, sein Werk erscheint in 20 Sprachen. 1985 war er Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada). Mit seinen drei Romanen Rekreacij (1992; dt. Karpatenkarneval, 2019), Moscoviada (1993, dt. Ausgabe 2006), Perverzija (1999, dt. Perversion, 2011), die unter anderem ins Englische, Spanische, Französische und Italienische übersetzt wurden, ist er unfreiwillig zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur geworden.

Sabine Stöhr, 1968 geboren, studierte Slawistik in Mainz und Simferopol. Seit 2004 übersetzt sie aus dem Ukrainischen, v.a. die Werke von Juri Andruchowytsch und, gemeinsam mit Juri Durkot, das Romanwerk von Serhij Zhadan. 2014 wurde sie mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung ausgezeichnet. Ebenfalls 2014 erhielt sie, gemeinsam mit Juri Durkot und dem Autor, den Brückepreis Berlin für Die Erfindung des Jazz im Donbass von Serhij Zhadan. 2018 wurde Sabine Stöhr und Juri Durkot der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen für ihre Übersetzung des Romans Internat von Serhij Zhadan.

Radio Nacht, in der Ukraine 2020 erschienen, ist nicht nur ein sprachliches Feuerwerk, sondern ein Gegenwartsroman von eminenter Aktualität. Klimaproteste, Pandemie, die Bedrohung durch Russland – er handelt von einer Zeit, in der die Hoffnungen auf radikale Veränderungen begraben werden.

Ein Gegenwartsroman von weltliterarischem Rang

»Durch die Form des actionreichen Schelmenromans hat Andruchowytsch nicht nur die Lizenz für rasante Wendungen, sondern auch für allerlei Märchenhaftes ... Doch unter der wilden, wüsten, immer wieder auch komischen Schale steckt ein bitterer, schwarzer Kern, einer universellen Trauer über die Opfer der Geschichte, die an Walter Benjamin erinnert.«
Richard Kämmerlings, DIE WELT

»... so wild und leicht, voller literarischer und historischer Anspielungen, dass [der Roman] einen Leserausch auslösen kann.«
Cornelia Geissler, Berliner Zeitung

Erscheinungsdatum
Übersetzer Sabine Stöhr
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel Радіо Ніч
Maße 136 x 214 mm
Gewicht 586 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte aktuelles Buch • bücher neuerscheinungen • Deutsch • Emigration • Goethe-Medaille 2016 • Heine-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf 2022 • Klavier • Klimawandel • Musik • Neuerscheinungen • neues Buch • Pandemie • Preis der Leipziger Buchmesse 2018 • Rabe • Revolution • Russland • Theater • Ukraine • ukrainische Gegenwartsliteratur • Ukrainische Literatur
ISBN-10 3-518-43072-6 / 3518430726
ISBN-13 978-3-518-43072-9 / 9783518430729
Zustand Neuware
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