The Maid (eBook)

Ein Zimmermädchen ermittelt | Hotel-Krimi. Sie kennt deine Geheimnisse. Sie findet die Wahrheit | Der Nummer 1 - New York Times Bestseller 2022

****

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
368 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46172-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Maid -  Nita Prose
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Mit Omas Weisheiten und Columbos Tricks: Zimmermädchen Molly Gray ermittelt »The Maid« ist ein ebenso charmanter wie humorvoller Krimi, dessen liebenswert- schrullige Heldin Sie garantiert ins Herz schließen werden. Jeden Morgen freut sich die 25-jährige Molly Gray darauf, in ihre frisch gestärkte Uniform zu schlüpfen: Sie liebt ihren Job als Zimmermädchen im altehrwürdigen Regency Grand Hotel und ist erst zufrieden, wenn sie die eleganten Suiten wieder in einen tadellosen Zustand versetzt hat. Doch als Molly den ebenso berüchtigten wie schwerreichen Mr Black tot in seinem zerwühlten Zimmer vorfindet, bringt das nicht nur ihren Sinn für Sauberkeit gehörig durcheinander. Denn Molly ist nicht wie andere, und ihr etwas eigenartiges Verhalten macht sie prompt zur Hauptverdächtigen. Zum Glück hat Molly die Sinnsprüche ihrer Oma, ein Faible für Inspektor Columbo - und echte Freunde im Hotel, die ihr helfen, die Ordnung wieder herzustellen. Der humorvolle cosy Krimi von Nita Prose macht auch beim Miträtseln großen Spaß. Und Zimmermädchen Molly muss man einfach lieben: empathisch, mit dem Herz am rechten Fleck und vielleicht doch nicht ganz so unbedarft-hilflos, wie man am Anfang glauben mag. »Die interessanteste (und liebenswerteste) Hauptfigur seit langem!« Stephen King »Kurios, unblutig und warmherzig geschrieben.« Freundin »Witziger Hotel-Krimi!« Für Sie

Nita Prose ist die Autorin des Kriminalromans 'The Maid', der sich weltweit über 1 Million Mal verkauft hat und in über vierzig Ländern veröffentlicht wurde. 'The maid' war ein New York Times-Bestseller, wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und war Finalist des Edgar Awards für den besten Roman. Auch in Deutschland hat das ungewöhnliche Zimmermädchen Molly seine Leserschaft begeistert. 'Ein mysteriöser Gast' ist der zweite Fall für Molly Gray. Nita Prose lebt in Toronto, Kanada. www.nitaprose.com

Nita Prose ist die Autorin des Kriminalromans "The Maid", der sich weltweit über 1 Million Mal verkauft hat und in über vierzig Ländern veröffentlicht wurde. "The maid" war ein New York Times-Bestseller, wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und war Finalist des Edgar Awards für den besten Roman. Auch in Deutschland hat das ungewöhnliche Zimmermädchen Molly seine Leserschaft begeistert. "Ein mysteriöser Gast" ist der zweite Fall für Molly Gray. Nita Prose lebt in Toronto, Kanada. www.nitaprose.com

Kapitel 2


Lange sitze ich allein in Mr Snows Büro. Ich muss sagen, es beunruhigt mich, mit meinem Zimmerreinigungssoll derart im Rückstand zu sein, vom Einsammeln meines Trinkgelds ganz zu schweigen. Normalerweise wäre ich um diese Uhrzeit mit mindestens einer Etage ganz fertig, aber nicht heute. Ich mache mir Sorgen, was die anderen Zimmermädchen denken werden und ob sie für mich mitarbeiten müssen. So viel Zeit ist vergangen, aber Mr Snow ist immer noch nicht gekommen, um mich zu holen. Ich versuche, die Angst zu beschwichtigen, die in meinem Magen brodelt.

Dann komme ich auf die Idee, meine Gedanken zu ordnen, indem ich meinen bisherigen Tag nachverfolge und mich nach besten Kräften an alles erinnere, was geschehen ist bis zu dem Moment, als ich Mr Black tot in seinem Bett in Suite 401 fand.

Am Anfang war es ein ganz normaler Tag. Ich ging durch die stattliche Drehtür ins Hotel. Eigentlich sollen die Angestellten den Personaleingang an der Rückseite benutzen, aber das machen nur wenige. Gegen diese Regel zu verstoßen, genieße ich.

Ich berühre gern das glatte, kalte Messinggeländer an der scharlachroten Treppe vor dem Haupteingang. Ich laufe gern über den flauschigen Teppich. Und ich begrüße gern Mr Preston, den Portier des Regency Grand. Er ist ein stattlicher Mann, trägt eine Mütze und einen langen Trenchcoat mit dem goldenen Hotelemblem und arbeitet seit über zwanzig Jahren in diesem Haus.

»Guten Morgen, Mr Preston.«

»Ach, Molly. Einen schönen Montag wünsche ich Ihnen, mein liebes Mädchen.« Er tippt sich an die Mütze.

»Haben Sie in letzter Zeit Ihre Tochter gesehen?«

»Allerdings, ja. Wir haben am Sonntag zusammen zu Abend gegessen. Morgen hat sie eine Gerichtsverhandlung. Ich kann es immer noch nicht glauben. Mein kleines Mädchen steht da vorn vor einem Richter. Wenn nur Mary sie jetzt sehen könnte.«

»Sie sind bestimmt stolz auf sie.«

»Und wie.«

Mr Preston ist seit über zehn Jahren verwitwet, aber er hat nie wieder geheiratet. Wenn jemand ihn fragt, warum nicht, lautet seine Antwort immer gleich: »Mein Herz gehört Mary.«

Er ist ein ehrenhafter Mann, ein guter Mann. Kein Betrüger. Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich Betrüger verabscheue? Betrüger verdienen es, in Treibsand geworfen zu werden und in Schmutz zu ersticken. Mr Preston ist nicht so ein Mann. Er ist jemand, den man sich als Vater wünschen würde, wobei ich mich bei diesem Thema kaum auskenne, da ich nie einen Vater hatte. Meiner verschwand zur selben Zeit wie meine Mutter, als ich noch »ein kleiner Keks« war, wie Gran immer sagte, was ich heute als irgendwo zwischen sechs Monaten und einem Jahr einordne, weil sich seitdem nämlich Gran um mich kümmerte und wir eine Einheit bildeten, Gran und ich, ich und Gran. Bis der Tod uns geschieden hat.

Mr Preston erinnert mich an Gran. Er hat sie auch gekannt. Mir ist nie klar gewesen, wie sie sich kennengelernt haben, aber Gran war mit ihm befreundet und stand auch seiner Frau Mary, möge sie in Frieden ruhen, sehr nahe.

Ich mag Mr Preston, weil er die Menschen dazu anregt, sich anständig zu benehmen. Wenn man Portier eines vornehmen, ehrwürdigen Hotels ist, bekommt man alles Mögliche zu sehen. Zum Beispiel Geschäftsleute, die mit lasziven jungen Gespielinnen hierherkommen, während ihre mittelalten Ehefrauen tausend Meilen entfernt sind. Oder Rockstars, die so betrunken sind, dass sie das Portierspult mit einem Urinal verwechseln. Oder die junge, schöne Mrs Black – die zweite Mrs Black –, die mit Mascarastreifen auf den tränenüberströmten Wangen aus dem Hotel stürzt.

Mr Preston legt seinen persönlichen Verhaltenskodex an und spricht, wenn nötig, ein Machtwort. Ich habe das Gerücht gehört, auf besagten Rockstar sei er so wütend gewesen, dass er den Paparazzi einen Tipp gab und diese den Star derart bedrängten, dass er nie wieder im Regency Grand abgestiegen sei.

»Mr Preston, stimmt das?«, habe ich ihn einmal gefragt. »Waren Sie das, der damals die Paparazzi angerufen hat?«

»Fragen Sie nie einen Gentleman, was er getan oder nicht getan hat. Wenn er ein wahrer Gentleman ist, hatte er einen guten Grund dafür. Und wenn er ein wahrer Gentleman ist, wird er niemals darüber reden.«

Das ist Mr Preston.

Nachdem ich an diesem Morgen an ihm vorbei war, marschierte ich durch die gewaltige vordere Lobby und sauste die Treppe hinab in das Labyrinth aus Gängen, die zur Küche, zur Wäscherei und – mein Lieblingsbereich – zu den Hauswirtschaftsräumen führen. Sie machen vielleicht nicht viel her – kein Messing, kein Marmor, kein Samt –, aber hier gehöre ich hin.

Wie immer legte ich meine frisch gereinigte Zimmermädchenuniform an, holte meinen Wagen und sah nach, ob er aufgefüllt worden und bereit für meine Runden war. Er war es nicht, was mich nicht überraschte, denn gestern Abend hatte meine Vorgesetzte, Cheryl Green, Dienst. Chernobyl wird sie von den meisten Angestellten im Regency Grand hinter ihrem Rücken genannt. Um das klarzustellen: Sie stammt nicht aus Tschernobyl. Genau genommen kommt sie überhaupt nicht aus der UdSSR, sondern hat schon immer in dieser Stadt gelebt, wie ich auch. Sie müssen wissen, dass ich zwar keine hohe Meinung von Cheryl habe, mich aber weigere, sie – oder überhaupt jemanden – mit einem Schimpfnamen zu belegen. Behandele andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst, hat Gran immer gesagt, und an diese Devise halte ich mich. In meinem Vierteljahrhundert bin ich schon vieles genannt worden, und in meiner Erfahrung stimmt es nicht, dass Worte einem nichts anhaben können, im Gegenteil: Worte können einen tief verletzen.

Cheryl mag meine Chefin sein, aber sie ist definitiv nicht besser als ich. Da gibt es einen Unterschied, wissen Sie. Man darf die Menschen nicht anhand der Arbeit, die sie ausüben, oder ihrer gesellschaftlichen Stellung beurteilen; man muss sie anhand ihrer Taten beurteilen. Cheryl ist schlampig und faul. Sie betrügt und putzt runde Ecken. Sie schlurft beim Gehen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie das Waschbecken eines Gastes mit demselben Lappen geputzt hat, den sie schon für seine Toilette benutzt hatte. Ist das zu fassen?

»Was tust du da?«, fragte ich sie, als ich sie in flagranti ertappte. »Das ist unhygienisch.«

Achselzucken. »Diese Gäste geben kaum Trinkgeld. Das haben sie jetzt davon.«

Was unlogisch ist. Woher sollen die Gäste wissen, dass das Chefzimmermädchen gerade mikroskopisch kleine Fäkalienpartikel in ihrem Waschbecken verteilt hat? Und woher sollen sie wissen, dass es bedeutet, sie sollen mehr Trinkgeld geben?

»Das schlägt dem Fass den Boden aus«, sagte Gran, als ich ihr von Cheryl und dem Toilettenlappen erzählte.

Als ich heute Morgen zur Arbeit kam, war mein Wagen noch voller feuchter, schmutziger Handtücher und benutzter Seifen vom Vortag. Wenn ich die Chefin über das alles wäre, würde ich die Gelegenheit, die Wagen wieder aufzufüllen, genießen, das kann ich Ihnen sagen.

Es dauerte eine Weile, bis ich meine Materialien aufgestockt hatte, und als ich damit fertig war, kam Cheryl – wie üblich zu spät – zur Arbeit geschlurft. Ob sie wie üblich als Erstes in die oberste Etage stürmen würde, um »ihre ersten Runden zu drehen«, was bedeutete, sich in die Penthouse-Suiten zu schleichen, die ich putzen soll, meine höchsten Trinkgelder von den Kopfkissen zu stehlen und nur das Kleingeld für mich liegen zu lassen? Ich weiß, dass sie das tut, aber ich kann es nicht beweisen. So ein Mensch ist sie – eine Betrügerin – und nicht von der Robin-Hood-Sorte. Die Robin-Hood-Sorte stiehlt für das Allgemeinwohl, um denen, denen unrecht getan wurde, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Diese Art von Diebstahl ist gerechtfertigt, andere Arten nicht. Aber dass wir uns recht verstehen: Cheryl ist kein Robin Hood. Sie bestiehlt andere nur aus einem einzigen Grund – um sich zu bereichern. Und das macht sie zu einer Parasitin, nicht zu einer Heldin.

Ich grüßte Cheryl halbherzig, dann sagte ich Sunshine und Sunitha, den beiden anderen Zimmermädchen in meiner Schicht, Guten Tag. Sunshine – Sonnenschein – kommt von den Philippinen.

»Warum heißt du Sunshine?«, hatte ich sie bei unserer ersten Begegnung gefragt.

»Weil ich so ein strahlendes Lächeln habe«, sagte sie, stemmte eine Hand in die Hüfte und machte eine schwungvolle Bewegung mit ihrem Staubwedel.

Da sah ich sie, die Ähnlichkeit – zwischen der Sonne und Sunshine. Sunshine ist fröhlich und strahlt immer. Sie redet viel, und die Gäste lieben sie. Sunitha kommt aus Sri Lanka und spricht im Gegensatz zu Sunshine kaum.

»Guten Morgen«, grüße ich sie, wenn wir dieselbe Schicht haben. »Geht es dir gut?«

Dann nickt sie und sagt ein, zwei Worte, aber nicht mehr, was mir nur recht ist. Es ist angenehm, mit ihr zu arbeiten, denn sie bummelt oder trödelt nicht. Ich habe nichts gegen andere Zimmermädchen, vorausgesetzt, sie machen ihre Arbeit gut. Eins will ich sagen: Sowohl Sunitha als auch Sunshine wissen, wie man ein Zimmer makellos in Ordnung bringt, und davor habe ich, von Zimmermädchen zu...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2022
Reihe/Serie Regency Grand Hotel
Übersetzer Alice Jakubeit
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Asperger-Autist • Autist • britische Krimis • Cosy Crime • cosy crime deutsch • cosy crime england • Cosy Krimi • cosy krimi deutsch • cosy Krimi England • cozy crime deutsch • cozy crime englisch • englische cosy crime • englische cozy crime • englische Krimis • Fabergé • Film Maid • Großmutter • Hotel • Hotelkrimi • Hotelzimmermädchen • humorvolle Krimis • humorvoller Krimi • krimi hotel • Krimi Humor • Krimi humorvoll • Krimi mit Detektivin • Kriminalroman Serie • Krimi Reihe • Krimis aus England • Krimis aus Großbritannien • Krimis London • Krimis mit Detektivinnen • Krimis mit Humor • Krimis von Frauen • lustige Krimis • Maid • Molly Gray • Mord im Hotel • Nita Prose • Prose • Prose Maid • Regency Hotel • Sinnsprüche Großmutter • Sophie Bennett • Toter Gast Hotel • Verfilmung the Maid • Windsor-Komplott • Wohlfühlkrimi • Zimmermädchen • Zimmermädchen Autist • Zimmermädchen ermittelt
ISBN-10 3-426-46172-2 / 3426461722
ISBN-13 978-3-426-46172-3 / 9783426461723
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