Jerry Cotton Sammelband 31 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

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2021 | 1. Aufl. 2021
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0196-9 (ISBN)

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Jerry Cotton Sammelband 31 - Jerry Cotton
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Sammelband 31: Fünf actiongeladene Fälle und über 300 Seiten Spannung zum Sparpreis!
G-Man Jerry Cotton hat dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt! Von New York aus jagt der sympathische FBI-Agent Gangster und das organisierte Verbrechen, und schreckt dabei vor nichts zurück!
Damit ist er überaus erfolgreich: Mit über 3000 gelösten Fällen und einer Gesamtauflage von über 850 Millionen Exemplaren zählt er unbestritten zu den erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Krimihelden überhaupt! Und er hat noch längst nicht vor, in Rente zu gehen!
In diesem Sammelband sind 5 Krimis um den 'besten Mann beim FBI' enthalten:
2930: Wettlauf mit den Kopfgeldjägern
2931: Verbrechen ohne Ausweg
2932: Landleben mit Todesfolgen
2933: Spiel mit gezinkten Karten
2934: Der Tod hat kein Pseudonym
Jerry Cotton ist Kult - und das nicht nur wegen seines roten Jaguars E-Type.
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Die Aussage von Deputy Marshal Brendan Jackson hatte uns alle erschüttert. Seine Ehefrau und ihre sechsjährige Tochter Lisa waren entführt worden.

»Sie sollen einen bestimmten Auftrag erfüllen?«, fragte ich nach.

Der hagere Mann mit den stechenden blauen Augen nickte düster.

»Die Kidnapper erwarten von mir, dass ich einen Kronzeugen ermorde«, erwiderte er.

Angesichts der Einkommenssituation eines Deputy Marshal hätte mich eine Geldforderung auch eher gewundert. Doch dieser Mordauftrag ließ dem Marshal keine andere Wahl, als sich ans FBI zu wenden.

»Marshal Jacksons Vorgesetzter ist informiert, aber ansonsten verfügen nur die hier am Tisch Anwesenden über diese Kenntnisse«, warf AD High ein.

»Was können wir tun? Gibt es Anhaltspunkte, wer hinter der Entführung steckt?«, fragte Phil.

Ich ging davon aus, dass der zu tötende Kronzeuge unser bester Ansatzpunkt war.

»Adam Osborne ist die Zielperson, und damit deutet alles auf Sebastian Cook als Hintermann dieser Entführungen hin«, antwortete Jackson.

Der Deputy Marshal dachte demnach in die gleiche Richtung wie ich.

»Davon gehe ich ebenfalls aus. Wir können aber schlecht direkte Ermittlungen gegen Cook einleiten, solange Ihre Frau und Ihre Tochter noch in der Gewalt der Kidnapper sind«, warf ich ein.

Die anschließende Diskussion verdeutlichte unsere schwierige Situation. Während Phil und ich mit unserem Chef zusammensaßen, überprüften andere Kollegen bereits Cooks Aktivitäten. Sie suchten nach Hinweisen, dass er in die Entführung verwickelt war und ob er eigene Handlanger dafür eingesetzt hatte.

»Sobald wir konkrete Informationen erhalten, können Sie und Phil zuschlagen. Parallel dazu müssen wir aber die Ermordung des Kronzeugen durch Marshal Jackson inszenieren, da es eine klare Zeitvorgabe gibt«, sagte Mr High.

Das war ein riskanter Plan, den unser Chef vor uns ausbreitete. Phil und ich sollten Jackson dabei unterstützen, den Tod von Osborne vorzutäuschen.

»Offiziell läuft alles so ab, wie es die Kidnapper verlangen. Es gibt keine speziellen Vorgaben, wie Marshal Jackson den Auftrag zu erfüllen hat«, sprach der Chef weiter.

Wir durften jedoch nicht übersehen, dass die Kidnapper Jackson vermutlich überwachten.

»Wenn jemand mit den Möglichkeiten eines Sebastian Cook hinter der Entführung steckt, wird man Sie aber sicherlich in irgendeiner Form beobachten«, sagte ich.

Jackson nickte düster und warf zum wiederholten Mal einen Blick auf seine Armbanduhr. Gleich darauf schaute er auf das dunkle Display seines Mobiltelefons.

»Es ist sehr riskant, aber ich will nicht zum Mörder werden«, antwortete er schließlich.

Ich hätte nicht mit dem armen Kerl tauschen mögen. Viele Menschen in Jacksons Lage hätten eventuell zuerst an ihre Familie gedacht, bevor sie Kontakt zu den Behörden aufnahmen.

»Dann planen wir jetzt die Umsetzung der angeblichen Ermordung«, sagte ich.

AD High nickte zustimmend und entließ uns, damit Phil und ich den unglücklichen Marshal mit in unser Büro nehmen konnten.

***

»Ich besorge uns die erforderlichen Details über die Unterbringung und Bewachung von Osborne«, sagte Phil.

Während mein Partner sich darin vertiefte, befragte ich Jackson.

»Wir müssen einfach alles wissen, Brendan. Erzählen Sie mir vom üblichen Tagesablauf Ihrer Familie. Wir müssen eingrenzen können, wie die Kidnapper Ihre Beschattung auf die Beine stellen können«, forderte ich.

Ich wollte möglichst keine Operation mit ungebetenen Zuschauern. Während Jackson sehr präzise sein Familienleben vor mir ausbreitete, grübelte ein Teil meines Gehirns bereits über die Umsetzung unserer Inszenierung nach.

»Sie haben sicherlich längst überprüft, ob jemand Unbekanntes in Ihrem Umfeld aufgetaucht ist«, sagte ich dann.

Jackson zuckte hilflos mit den Schultern. »Ja, schon. Ich habe aber keinen Verdächtigen ausmachen können«, stöhnte er.

Er war ein Profi, und umso mehr quälte ihn der Gedanke, dass seine Fähigkeiten nicht ausreichen könnten, um seine Frau und seine Tochter unbeschadet aus den Klauen ihrer Kidnapper zu befreien.

»Wenn Cook dahinterstecken sollte, kann er mehrere Teams in Ihrer Nähe arbeiten lassen. Er weiß doch, dass er es mit einem erfahrenen Marshal zu tun hat«, beruhigte ich ihn.

»Wer sollte sonst Interesse am Tod von Osborne haben?«, fragte er.

Es war jedoch genau diese Tatsache, die meine Zweifel nährte. Zu offensichtlich erschien mir der Zusammenhang, und da Sebastian Cook ein gefährlicher Gangsterboss war, suchte ich nach einem Fallstrick in dem Szenario.

»Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, Brendan. Doch wir konzentrieren uns besser auf unsere Aufgabe. Um Cook kümmern sich die Kollegen«, erwiderte ich.

Zum Glück hatte Phil mittlerweile alle Informationen beisammen, die wir für unser kleines Schauspiel benötigten.

»Im Grunde ist es für einen US-Marshal recht einfach, in die Nähe eines Kronzeugen zu gelangen«, sagte er.

Dieser Umstand sprach dafür, dass ein Gangster wie Cook diese Alternative für seine Zwecke nutzte. Ihm kam es nur darauf an, dass Osborne zum Schweigen gebracht wurde. Wer dabei auf der Strecke blieb, berührte Menschen wie Sebastian Cook überhaupt nicht.

»Vier Personenschützer bewachen die Wohnung rund um die Uhr. Das Essen wird im Foyer abgegeben und vor der Auslieferung überprüft. Nur wenn Osborne eine Aussage bei der Staatsanwaltschaft machen soll, wird er dorthin gebracht«, teilte Phil mit.

Für die Fahrt wählten die Aufpasser des Kronzeugen jedes Mal eine andere Route und wurden von Streifenfahrzeugen abgeschirmt. Es war tatsächlich ausgesprochen schwierig, an Adam Osborne heranzukommen. Vielleicht täuschte ich mich und Cook hatte alle sonstigen Möglichkeiten abgewogen, bevor er zu dem Plan mit Marshal Jackson kam.

»Wenn es also einen Weg gibt, um Osborne quasi mediengerecht zu ermorden, dann im Umfeld einer Zeugenaussage«, sagte mein Partner.

Wir gingen die Phasen durch, die dafür in Betracht kamen. Schließlich entwickelten wir zwei unterschiedliche Pläne, die wir anschließend mit Assistant Director High besprechen konnten. Es war durchaus erschreckend zu verfolgen, wie gut sich Ermittler des FBI oder eben ein US Deputy Marshal in die Gedankenwelt von Kriminellen versetzen konnten.

***

Für die kommenden sechsunddreißig Stunden war keine Aussage von Adam Osborne vorgesehen, wie Phil ermitteln konnte. Doch das von den Entführern genannte Zeitfenster forderte die Ermordung des Kronzeugen genau in diesem Zeitraum.

»Wir müssen dafür sorgen, dass die Staatsanwaltschaft ihn zu einem Gespräch anfordert«, sagte ich.

Wir hatten uns erneut um den Besprechungstisch des Chefs versammelt, wobei jetzt auch Steve Dillaggio an der Besprechung teilnahm. Der Stellvertreter von AD High organisierte die Überwachung von Sebastian Cook und seinen Leuten.

»Es muss aber so ablaufen, dass mögliche Beobachter an einen Trick von Marshal Jackson glauben können«, mahnte Steve.

»Ich könnte vielleicht einen Bericht über neue Erkenntnisse anfertigen, sodass die bisherigen Aussagen von Osborne in Frage gestellt werden«, schlug Jackson vor.

Assistant Director High schüttelte gleichzeitig mit mir den Kopf.

»Da Sie mit den laufenden Ermittlungen nichts zu tun hatten, würde kein Staatsanwalt diesen Bericht so einfach akzeptieren«, widersprach der Chef.

Es war die erste Hürde, und schon wurde deutlich, dass der Plan nicht so leicht in die Tat umzusetzen sein würde. Wir konnten nicht ausschließen, dass Cook einen Spion innerhalb der Staatsanwaltschaft sitzen hatte, und deswegen konnten wir dort niemanden einweihen.

»Das FBI entdeckt im Rahmen einer anderen Ermittlung, dass Osborne nicht sein komplettes Wissen aufgedeckt hat«, sagte Steve.

Er schaute Mr High an, der dieses Täuschungsmanöver autorisieren musste. Natürlich würde man unser Vorgehen im Nachhinein überprüfen und höchstwahrscheinlich billigen. Trotzdem war es ein sehr ungewöhnlicher Vorgang, wenn das FBI der Staatsanwaltschaft bewusst eine Lüge auftischen würde. Unser Chef durfte sich auf einige unschöne Momente einrichten, sobald die Wahrheit ans Licht kam.

»Man wird uns vorwerfen, dass wir mehr Vertrauen in die Arbeit der Staatsanwaltschaft hätten haben müssen«, erwiderte der Assistant Director.

Wir fanden aber keinen geeigneteren Weg, um eine kurzfristige Zeugenaussage von Adam Osborne zu erzwingen.

»Jetzt müssen wir alles noch so arrangieren, dass Marshal Jackson als Auslöser für diese Aktion erkennbar wird«, sagte ich.

In den folgenden Stunden bauten wir ein Konstrukt, in dem Marshal Jackson erkennbar das FBI auf bisher von Osborne verschwiegene Informationen hinwies. Nachdem es mehrfach überprüft und für sicher empfunden wurde, gab Mr High das Startsignal. Er rief persönlich den zuständigen Staatsanwalt an, um das Täuschungsmanöver in Gang zu setzen.

***

»Wir beziehen jetzt unsere Positionen«, meldete ich.

Phil saß wie immer auf dem Beifahrersitz, während Jackson auf dem Rücksitz Platz genommen hatte. Er sollte anfänglich nicht unmittelbar bei der angeblichen Tötung anwesend sein, doch er lehnte das Risiko mit einem Double ab. Daher musste mein geliebter Jaguar ausnahmsweise in der Tiefgarage des Field Office stehen bleiben, während ich einen Escalade steuerte.

»Verstanden, Jerry. In drei Minuten erreicht der Transporter mit Adam Osborne den...

Erscheint lt. Verlag 8.6.2021
Reihe/Serie Jerry Cotton Sammelbände
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erste-fälle • Fall • gman • G-Man • Großband • Hamburg • Horst-Bosetzky • international • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Krimis • krimis&thriller • letzte fälle • martin-barkawitz • morland • nick-carter • Paket • Polizeiroman • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • schwerste-fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • Spannungsroman • Staffel • stefan-wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • uksak • Urlaub • Wegner
ISBN-10 3-7517-0196-6 / 3751701966
ISBN-13 978-3-7517-0196-9 / 9783751701969
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