Andor - Gestrandet auf Pelos (eBook)
276 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7531-8546-0 (ISBN)
Dan Gronie wurde in Köln geboren und lebt heute mit seiner Frau in der Nähe von Burghausen. Bücher hatten ihn schon immer fasziniert, wobei das Rätselhafte, das Unglaubliche und die Sterne stets großes Interesse bei ihm auslösten. Wenn er nicht schreibt, dann wandert oder liest er, betreibt Bogensport und besucht Burgen und mittelalterliche Feste. Außerdem kocht er gerne zusammen mit seiner Frau, genießt das Essen und dazu einen passenden Wein.
Dan Gronie wurde in Köln geboren und lebt heute mit seiner Frau in der Nähe von Burghausen. Bücher hatten ihn schon immer fasziniert, wobei das Rätselhafte, das Unglaubliche und die Sterne stets großes Interesse bei ihm auslösten. Wenn er nicht schreibt, dann wandert oder liest er, besucht Burgen und mittelalterliche Feste. Außerdem kocht er gerne zusammen mit seiner Frau, genießt das Essen und dazu einen passenden Wein.
Prolog
Es war ein kalter Tag. In der Nacht hatte Frost geherrscht, und am frühen Morgen lag Reif auf den Wiesen und Feldern. Trotzdem schlich Horyet aus dem Haus seiner Eltern. Er war ein Kind auf der Suche nach Abenteuern und liebte den düsteren Sumpf.
Bis hierher und bloß nicht weiter, sagte seine Mutter stets zu ihm, denn jenseits dieses ein Meter hohen Metallzaunes begann eine andere Welt, eine unheimliche Welt, eine Welt voller Gefahren und voller Geheimnisse, und genau das war es, was Horyets Neugierig geweckt hatte – die Geheimnisse des Sumpfes. Er hatte schon einmal die Warnungen seiner Mutter missachtet, hatte sich bei Nacht aus dem Haus geschlichen, und war jenseits dieses Zaunes allein unterwegs gewesen.
In dieser Jahreszeit wirkte der Sumpf meistens düster und grau. Unheimliche Nebelschwaden zogen dann oft über ihn hinweg, doch das alles würde Horyet nicht abhalten, noch einmal über den verbotenen Zaun zu steigen, um diese mystische Welt zu erkunden.
Die vergangene Nacht war eine ganz besondere Nacht gewesen, denn es hatte Vollmond geherrscht. Horyet hatte in dieser Nacht genau beobachtet, wie der Vollmond bleich wie ein runder Ausschnitt mitten in der Schwärze gestanden hatte. Es war ein fahler, unwirklicher Lichtschein gewesen, den der Mond seinem Heimatplaneten entgegenschickt hatte. Sein Vater hatte ihn bei solch einer Vollmondnacht schon einmal mitgenommen und war mit ihm zum verbotenen Zaun gegangen. Seine Mutter hatte nichts davon gewusst. Er und sein Vater hatten den Sumpf beobachtet und gesehen, wie sich der fahle Mondschein auf der dunklen Fläche des Sumpfes widergespiegelt hatte. Das Mondlicht hatte den zahlreichen Sumpfgräsern und Sumpfgewächsen einen leichenhaften Anstrich gegeben. Der unheimliche Lichtschein des Mondes hatte sich dabei auf der Wasseroberfläche des Sumpfes widergespiegelt, und Horyet hatte dabei das Gefühl gehabt, als müssten sich jeden Augenblick die Toten aus diesem Sumpf erheben.
Bis hierher und nicht weiter!
Ja, das hatte auch sein Vater in dieser Nacht zu ihm gesagt. Horyet hatte seinen Vater gefragt, warum niemand den Sumpf betreten durfte. Jeder wusste angeblich Bescheid, dass etwas Schlimmes folgen würde, wenn jemand diese Regel brechen sollte. Doch die Erklärung seines Vaters hatte Horyet keinesfalls zufrieden gestellt. In dieser Nacht hatte er sich fest vorgenommen, eines Tages diese Regel zu brechen, um das Geheimnis zu lüften.
Sein Vater hatte ihm oft erzählt, dass nach einer Vollmondnacht manchmal geheimnisvolle Irrlichter über die schwarze Wasserfläche des Sumpfes tanzen würden.
Genau aus diesem Grund war Horyet auch an diesem Morgen ganz früh aufgebrochen. Es war noch dämmrig, aber er hatte ja eine Lampe dabei. Horyet begab sich also auf die Suche nach diesen mysteriösen Lichtern.
Heute war der ersehnte Tag für Horyet gekommen, an dem er dem Geheimnis auf den Grund gehen wollte. Er stand vor dem Metallzaun und starrte hinüber, dann brach er wieder die Regel und kletterte über den Zaun. Er knipste die Lampe an und hielt inne. Dieses Mal ging er nach rechts entlang des Zaunes.
Seine Herz raste vor Aufregung als er einen ihm unbekannten schmalen Pfad entdeckte. Er warf einen Blick zurück zum Zaun, dann wandte er sich wieder dem Pfad zu und folgte ihm.
Nach einer Weile blieb er kurz stehen. Es war widerlich. Je weiter er sich vom Zaun entfernte, desto stärker roch es nach Verwesung. Sollte er auf die Warnungen seines Vaters hören und umkehren?
Nein. Trotz aller Warnungen folgte er dem Pfad. Der Untergrund wurde weicher und federte stark. Horyet blieb wieder stehen. Er blickte nach rechts, dort wuchs das Gras ziemlich hoch. Zu seiner linken Seite standen karge Bäume in einer schmutzigen Wasserlandschaft.
Was wäre, wenn der Untergrund unter seinen Füßen plötzlich nachgeben würde? Der Sumpf würde ihn wie ein gieriges Monster verschlingen, und es würde später an dieser Stelle noch intensiver nach Verwesung riechen. Horyet schüttelte sich bei diesem Gedanken.
Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und folgte dem Pfad. Einen Rückzug hatte er sich aus dem Kopf geschlagen.
Nach einer Weile wurde der Untergrund unter seinen Füßen wieder etwas härter und der Boden federte nicht mehr so stark.
Was würden seine Eltern sagen, wenn sie wüssten, dass er sich hier im Sumpf herumtrieb? Es war ja auch zum Verzweifeln, alle schienen etwas über diesen Sumpf zu wissen, aber es gab niemanden, seine Eltern inbegriffen, der ihm etwas genaues über den Sumpf erzählten wollte.
Was war das da vorne? Ein breiter Lichtpunkt kreiste links von ihm über dem Sumpf. Kurz darauf kam ein zweiter Lichtpunkt hinzu. Doch so plötzlich wie sie erschienen waren, verschwanden sie auch wieder.
Horyet wandte sich um. Der Zaun lag mittlerweile weit zurück. Egal. Er konnte sich hier auf diesem Pfad ja nicht verlaufen. Horyet ging also weiter und entdeckte ein Leuchten in den hohen Gräsern rechts von ihm. Es sah so aus, als ob dort jemand mit einer Fackel herumlaufen würde. Hoffentlich war es nicht sein Vater, der auf der Suche nach ihm war.
Der Untergrund wurde wieder weicher, und an manchen Stellen war er glatt und schlammig.
Platsch!
Horyet stand knöcheltief in einer Pfütze. Schnell trat er zurück. Sein Herz raste vor Schreck, um ein Haar hätte ihn der mörderische Sumpf mit Haut und Haaren verschlungen.
Horyet musste seine Mission wohl doch abbrechen. Es war zu gefährlich dem Pfad weiter zu folgen.
Ob es noch andere Pfade durch diesen Sumpf gab oder irgendwer aus seinem Dorf diese Pfade kannte?
Horyet erschrak. Ganz plötzlich hatte er Angst, er könnte sterben. Im dichten Schilf rechts von ihm hatte sich etwas bewegt. Da, schon wieder. Er duckte sich rasch und beobachtete die Stelle. Das Schilf bewegte sich schon wieder und etwas stieß hindurch.
Horyet zuckte zusammen und staunte.
Ein Boot?
Horyet richtete sich wieder auf.
Aus dem hohen Schilf ragte ein kleines Holzboot. Niemand war zu sehen. Der Pfad führte in einem Bogen in die Richtung des Bootes, also verwarf Horyet den Gedanken an die Rückkehr. Er trat in die Pfütze und folgte wieder dem Pfad. Nach ein paar Metern war der Pfad wieder etwas fester geworden. Jedoch sank Horyet an manchen Stellen knöcheltief ein.
Horyet blieb stehen.
Tja, das Boot lag in greifbarer Nähe, doch weder ein Steg noch ein Pfad führten zu ihm hin. Sollte er den Pfad verlassen und durch das Wasser waten? Er betrachtete die Wasseroberfläche. Wie tief mag das Wasser sein? Natürlich hatte er keine Angst zu ertrinken, weil er ja schwimmen konnte, doch er hatte große Angst in irgendeinem Morast stecken zu bleiben und dann vom Sumpf verschlungen zu werden.
Ob es im Wasser auch gefährliche Tiere gab?
Nicht nur dieser mörderische Sumpf sondern auch ein fleischfressender Fisch könnte ihm das Leben nehmen. Horyet musste vorsichtig sein, denn er wollte schließlich seinen nächsten Geburtstag noch mit seiner Familie zusammen feiern.
Horyet stand da wie ein steinernes Monument. Dann fasste er einen Entschluss und trat ins Wasser, dem Boot entgegen. Er versank bis zu den Waden. Vorsichtig näherte er sich dem Boot.
Fast hätte er aufgeschrien, als er beim nächsten Schritt bis zum Bauch im Wasser stand. Das Boot war nur noch vier Schritte entfernt. Sollte er es riskieren?
Er ging weiter.
Schritt für Schritt.
Er blieb stehen.
Ein Schritt trennte ihn noch von seinem Ziel.
Was wollte er eigentlich mit dem Boot anfangen? Plötzlich blubberte das Wasser hinter ihm und er bekam einen höllischen Schrecken. Horyet trat einen Schritt vor und kletterte blitzschnell ins Boot.
Er wandte sich rasch der Wasseroberfläche zu. Doch das Blubbern war verschwunden. Er war fest davon überzeugt, dass er fast einem Raubfisch zum Opfer gefallen wäre.
Ein altes Holzpaddel lag im Boot. Horyet nahm es und paddelte langsam durch das hohe Schilf. Für einen Moment war er wie erstarrt. Wohin wollte er eigentlich mit diesem Boot? Er warf einen Blick zurück zum Pfad. Die Gefahr war groß, dass er im hohen Schilf die Orientierung verlieren und den Pfad nicht mehr wiederfinden würde.
Plötzlich tauchte irgendwo vor ihm ein Leuchten auf. Horyet wandte sich aufmerksam dem Licht zu, paddelte vorsichtig und entfernte sich weiter vom Pfad.
Das Schilf wurde lichter, und mit einem Mal tat sich ein morastiges Gewässer vor ihm auf. Er sah einzelne Büsche und Pflanzen und ein paar Bäume. Auf dem dunklen Wasser trieben Blätter und Seerosen. Ein leichter Wind glitt wie ein Atem über den See hinweg. Horyet paddelte, während er die Gegend aufmerksam im Auge behielt. Es war noch ein ganz schönes Stück bis zur Mitte des Sees, aber Horyet hatte auf einmal das Gefühl, dass er unbedingt dorthin musste.
Der See wurde unruhig, und Horyet ließ das Boot treiben. Es schaukelte auf den kleinen Wellen. Als sich Horyet den Kahn näher betrachtete, fiel ihm auf, dass sein Holz im Laufe der Zeit etwas weich geworden war, und auch die Sitzbank in der Mitte, worauf er saß, war ein wenig angefault. Hoffentlich hielt der Kahn durch und versank nicht mitten auf dem See. Horyet konnte zwar sehr gut schwimmen, aber den Raubfischen im See würde er wohl nicht entkommen können.
Horyet begann wieder zu paddeln. Der Kahn hier hatte schon so viele Jahre gehalten, warum sollte er ausgerechnet jetzt untergehen?
Verdammt noch mal! Je näher er zur Mitte des Sees kam, umso schlammiger wurde die Wasseroberfläche. Horyet befürchtete mit einem Mal mit dem Boot im Schlick stecken zu bleiben, deswegen...
Erscheint lt. Verlag | 19.4.2021 |
---|---|
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Abenteuer • Invasion • Jugendbuch • Rätsel • Science-fiction • Sternentor • Weltentor |
ISBN-10 | 3-7531-8546-9 / 3753185469 |
ISBN-13 | 978-3-7531-8546-0 / 9783753185460 |
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Größe: 934 KB
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