Inselmord & Backfischbrötchen (eBook)

Siggi ermittelt weiter auf Sylt
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2021 | 1. Aufl. 2021
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0220-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Inselmord & Backfischbrötchen - Dorothea Stiller
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Als Beraterin für Wellness, Kosmetik und mehr steht die resolute Ruhrpott-Lady Siggi bei den Sylter Frauen hoch im Kurs. Doch nach einer Verkaufsparty entdeckt Siggi in ihrem Koffer ein menschliches Skelett! Sofort ruft sie Kommissar Christiansen dazu. Als er endlich eintrifft, ist das Skelett verschwunden. Hat Siggi sich den schrecklichen Fund etwa nur eingebildet, wie ihr Lebensgefährte Törtchen und der Kommissar vermuten? Das kann nicht sein! Siggi beginnt nachzuforschen und trifft auf eine exzentrische Gräfin, geheimnisvolle Runen - und ein furchtbares Geheimnis ...

Eine große Schnauze, ein noch größeres Herz und kriminalistischer Spürsinn - begleiten Sie Siggi bei ihrem nächsten Fall auf der traumhaft schönen Nordseeinsel Sylt!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!







<p>In Westfalen zu einer Zeit geboren, als Twix noch Raider hieß, in Fernseh-Talkshows noch geraucht wurde und Frauen noch die Erlaubnis ihres Ehemannes brauchten, um zu arbeiten, entdeckte Dorothea Stiller schon früh ihre Liebe zu guten Büchern und begann auch bald, eigene Geschichten zu schreiben. Auf in Schulhefte gekritzelte Machwerke folgten Kurzgeschichten und Fan-Fiction und schließlich ihr erster Roman. Auf ein Genre festlegen möchte die Autorin sich nicht. Sie schreibt zeitgenössische Liebesromane, Historische Romane, Krimis und - als Katharina Stiller - Jugendbücher für Mädchen.</p> <p><br></p> <p><br></p>

In Westfalen zu einer Zeit geboren, als Twix noch Raider hieß, in Fernseh-Talkshows noch geraucht wurde und Frauen noch die Erlaubnis ihres Ehemannes brauchten, um zu arbeiten, entdeckte Dorothea Stiller schon früh ihre Liebe zu guten Büchern und begann auch bald, eigene Geschichten zu schreiben. Auf in Schulhefte gekritzelte Machwerke folgten Kurzgeschichten und Fan-Fiction und schließlich ihr erster Roman. Auf ein Genre festlegen möchte die Autorin sich nicht. Sie schreibt zeitgenössische Liebesromane, Historische Romane, Krimis und - als Katharina Stiller - Jugendbücher für Mädchen.


Der falsche Koffer


»Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?« Siggi betrachtete die Abscheulichkeit, die Torsten im Hausflur abgestellt hatte.

»Was denn?« Sein Blick verriet, dass er keine Ahnung hatte, was er falsch gemacht haben könnte. »Du wolltest einen neuen Koffer, und ich hab dir einen mitgebracht.«

»Aber doch nicht so einen!« Sie schüttelte den Kopf.

»Wieso? Was passt dir denn daran nicht?«

»Da weiß ich ja gar nicht, wo ich anfangen soll, Törtchen. Silber! Und diese Riffel! Das sieht aus, als würde ich ’nen Heizkörper durch die Gegend ziehen. Das Ding ist potthässlich.« Siggi fuhr sich mit den Händen durch die blondierte Mähne. »So kann ich unmöglich zu der Veranstaltung am Sonntagabend. Ich habe doch diese Girlfriendz-Party im Hotel Widmans Hof in Morsum.«

»So ein Quatsch. Der Koffer ist super. Guck doch mal.« Torsten klopfte mit den Fingerknöcheln dagegen. »ABS-Polycarbonat-Schale. Der hält ewig.«

»Steht zu befürchten«, murmelte Siggi und verdrehte die Augen.

»Ach, jetzt schmoll nicht. Der ist astrein. Hier, guck mal. Die Rollen, Zwillingsrollen, gummiert und dreihundertsechzig Grad drehbar, mit Feststellbremse, damit er dir nicht abhauen kann. Und die Griffe. Mit Gelpads, dann quetschst du dir nicht so die Flossen beim Hochheben. Das ist ein Superteil, megageräumig, mit Sicherheits-Zahlenschloss und all so ‘n Pipapo. Vom Feinsten. Und günstig war er auch.«

»Ich weiß. Kommt ja auch aus dem Discounter deines Vertrauens.« Siggi seufzte. »Hab ich im Prospekt gesehen. Mag ja auch sein, dass er praktisch ist, aber der ist wirklich ultrahässlich. Hätte wissen müssen, dass man da keinen Kerl schicken kann.«

»Dann musste halt selber gehen«, meinte Torsten und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Mach ich auch nächstes Mal. Aber ich hatte wirklich keine Zeit, und bei meinem alten Trolley blockieren die Rollen, und der Verschluss ist ausgeleiert.«

»Siehste? Das passiert dir mit dem hier nicht. Überhaupt. Da achtet doch keiner drauf. Hauptsache, du kriegst deine Plörren drin unter und der hält wat aus, oder nicht?«

»Ach, Törtchen, du kapierst so wat nicht.« Siggi grinste und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Du bist halt praktisch veranlagt. ›Ästhetik‹ ist für dich ein Fremdwort.«

»Ist doch auch eins. Latein, Griechisch oder so wat. Jedenfalls nicht Deutsch.«

»Klugscheißer!« Siggi lachte.

»Wieso ich? Du schmeißt doch mit Fremdwörtern um dich. Und überhaupt. Was findste denn an dem Koffer so hässlich? Der sieht doch super aus. Irgendwie spacig. Wie von der NASA oder so.«

»Ich will aber nicht ins Weltall fliegen, sondern meine Girlfriendz-Produkte verkaufen«, konterte Siggi. »Und mein pinkfarbenes Köfferchen ist doch sowat wie mein Markenzeichen geworden. War ja lieb gemeint, doch wie sieht das denn aus, wenn ich da mit so ’nem Weltraummoped reingerollt komme?«

Torsten schüttelte den Kopf. »Das ist doch völlig wumpe. Hauptsache, deine Dildos passen rein.«

Siggi verdrehte abermals die Augen. Sie mochte es nicht, wenn Torsten ihre Tätigkeit als Girlfriendz-Beraterin immer auf den Verkauf von erotischem Spielzeug reduzierte. Das machte schließlich nur einen kleinen Teil ihrer Produktpalette aus. Sie verstand sich als Verkäuferin von Wellnessprodukten für die moderne, aufgeschlossene Frau von heute: Kosmetik, Dessous und eben auch Spielzeug für gewisse Stunden.

»Und überhaupt. Hast du gedacht, ich würde jetzt mit so ’nem rosa Chichi-Köfferchen in den Zug steigen?«

»Na, wieso denn nicht?«, meinte Siggi. »Echte Kerle können auch Pink tragen.«

Sie seufzte noch einmal tief und drückte Törtchen dann noch einen Kuss auf. »Du machst es mir ja manchmal echt schwer, aber ich hab dich trotzdem lieb.«

Er grinste. »Du wirst schon sehen, der Koffer ist echt robust und praktisch. Nachher biste froh, dass du so ‘n umsichtigen Kerl wie mich hast.«

»Träum weiter.« Siggi lachte. »Hast du wenigstens daran gedacht, meine Bestellung in der Apotheke abzuholen?«

»Hab ich«, entgegnete Torsten. »Wat sind denn das für psychedelische Wunderdrogen, dass die das Zeug nicht direkt auf Lager hatten?«

»Nix Wunderdrogen. Das hat mir Frau Dr. Selmer verschrieben wegen meiner Migräneattacken. Das Mittel ist noch nicht so lange auf dem Markt, deswegen hatte es die Apotheke wohl nicht da. Die Frau Doktor sagt, es wirkt zuverlässiger als das Zeug, das ich vorher genommen habe.«

»Na, das ist ja die Hauptsache. Hab die Apothekentüte vorne hingelegt.«

»Haben se noch Pröbchen reingetan?«

»Ja, irgendwas hat der Apotheker noch reingepackt. Dass du da immer so scharf drauf bist. Du hast doch genug Zeug und Schmiere.« Törtchen schüttelte den Kopf.

»Musst du nicht verstehen, auch wenn es dir in deinem Alter inzwischen auch nicht schaden könnte, deiner Haut mal ein bisschen mehr als nur Wasser und Seife zu gönnen.«

»Was heißt denn ›in meinem Alter‹? Ich bin ein Mann in den besten Jahren. Da brauch ich noch keinen Fugenspachtel. Das ist wie bei einem guten Wein ...«

Siggi lachte. »Nu tu nicht so, als würdest du was von Wein verstehen. Du trinkst doch eh nur Bier.«

»Apropos. Was hältst du davon? Du, ich, zwei kühle Blonde, ’ne Schüssel Chips und die Couch, und ich massier dich dabei ’n bissken.«

»Du massierst mich?«, fragte Siggi und zog eine Augenbraue hoch. »Freiwillig? Was läuft denn? Ist heute irgendein wichtiges Fußballspiel?«

»Nee.« Torsten wich ihrem Blick aus. »Kein Fußball. Aber heute Abend läuft Moonraker.«

»Och nö, Törtchen, ich mag doch keine Bond-Filme außer die mit Connery!«, stöhnte Siggi.

»Skyfall hat dir gefallen.«

Siggi grinste. »Falsch. Daniel Craig hat mir gefallen. Ach menno, kannst du dir den nicht einfach auf DVD kaufen und gucken, wenn ich nicht da bin? Und überhaupt, den gibt es doch bestimmt auf irgendeiner Streaming-Plattform. Bitte, Törtchen. Außerdem wollte ich heute eigentlich noch eine Folge Darker Deeds gucken. Ist gerade so spannend.«

Torsten sah sie stirnrunzelnd an. »Ist das diese Thriller-Serie? Die ist aber reichlich düster. Nachher kriegst du wieder Albträume. Die Sache mit Lenka und all das steckt dir doch immer noch in den Knochen. Da solltest du nicht so ein brutales Zeug sehen.«

»Ach, aber James Bond ist wohl gar nicht brutal.«

»Richtig. Der ist von ’79, das ist doch Lullikram. Der ist, glaub ich, ab zwölf freigegeben.«

»Na schön, meinetwegen. Weil du es bist«, sagte Siggi. »Aber du walkst mir ordentlich Nacken und Schultern durch. Ich bin in der letzten Zeit so was von verspannt. Ich hab auch noch ein Fläschken von dem ›Hot Spice‹-Massageöl. Das riecht so unglaublich lecker. Und nicht wieder nach zehn Minuten schlappmachen, weil dir angeblich die Flossen wehtun.«

»Nee, versprochen. Ich knete, bis der Arzt kommt.«

»Na, das ist doch mal ein Wort«, meinte Siggi zufrieden. »Und anschließend guck ich noch ’ne Folge Darker Deeds, ich kann ja morgen ausschlafen.«

»Du pennst doch eh wieder auf der Couch ein dabei.« Torsten grinste. »Wetten?«

»Und wenn schon. Was meinst du, warum moderne Fernsehgeräte diese Abschaltautomatik haben, wenn man sich zu lange nicht bewegt?«

»Na, meinetwegen, musst du ja selbst wissen, aber ich geh dann schon mal ins Bett«, meinte Torsten. »Ich muss morgen ja wieder früh raus.«

»Die Pendelei aufs Festland ist ganz schön nervig, oder? Wie lange braucht ihr denn auf der Baustelle noch?«

»Na, bis Mitte nächster Woche mindestens, eher länger«, meinte Torsten. Er schien über etwas nachzudenken. »Erinnerst du dich an Frank? Meinen Kollegen aus Niebüll?«

»Ist das der, den wir neulich mitgenommen haben, als ich euch von der Baustelle in List abgeholt habe?«, fragte Siggi. »Was ist mit dem?«

»Na ja, Frank und Ann-Kathrin haben mir angeboten, dass ich solange bei ihnen in Niebüll bleiben könnte.« Torsten kratzte sich am Kinn. Das tat er immer, wenn ihm etwas unangenehm war.

Siggi runzelte die Stirn. »Ja, warum machste das denn dann nicht? Ist doch blöd, immer morgens so früh los. Oder möchtest du bei denen nicht bleiben? Der Frank schien mir doch ganz nett zu sein.«

»Nee, das ist es nicht«, sagte Torsten. »Es ist bloß ... Meinst du denn, ich kann dich hier allein lassen?«

»Natürlich kannst du das. Warum denn nicht?« Siggi musterte ihn verwundert.

»Na, weil du doch so ... schreckhaft geworden...

Erscheint lt. Verlag 28.5.2021
Reihe/Serie Siggi goes Sylt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amrum • Amulett • Baltrum • Dortmund • Eva Ehley • Föhr • Friesische Inseln • Gisa Pauly • Klaus-Peter Wolf • Krimis • Künstlerin • Nordfriesland • Ökoterrorismus • Rita Falk • Ruhrpott • Runen • Sabine Weiß • Sina Beerwald • Sylt • Untergrund
ISBN-10 3-7517-0220-2 / 3751702202
ISBN-13 978-3-7517-0220-1 / 9783751702201
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