»Das Unerträgliche muß zu Wort kommen«
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-43001-9 (ISBN)
Nie zuvor stand Hermann Hesse so sehr im Rampenlicht wie in den Nachkriegsjahren, als dem »Exponenten eines besseren Deutschland« nach dem Nobelpreis auch hier die ersten Ehrungen zuteilwurden. Aber auch nie zuvor hat sich Hesse entschiedener dem Zugriff der Öffentlichkeit entzogen; der über ihn hereinbrechenden Flut von Leserzuschriften entzog er sich indes nicht. Dass seine Bücher erst ab 1950 in dem auf sein Betreiben gegründeten Verlag von Peter Suhrkamp wieder lieferbar wurden, erschwerte die Lage.
Durch tausende von Briefen war Hesse über das Schicksal der deutschen Bevölkerung und die oft fragwürdigen Umerziehungsmethoden der Siegermächte bestens orientiert. So illustrieren seine Antwortschreiben zugleich die zunehmende in die Gründung zweier Nachkriegsstaaten mündende Polarisierung Deutschlands. Sie zeigen seine Skepsis gegenüber der Vergangenheitsbewältigung im Westen ebenso wie seine Enttäuschung über den obrigkeitshörigen Satellitenstaat im Osten. Was bei Hesses Antworten, über ihre zeitgeschichtlichen Einblicke hinaus, vor allem bewegt, ist seine Empathie für die Benachteiligten.
Hermann Hesse, geboren am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen, starb am 9.8.1962 in Montagnola bei Lugano. Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach einer Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin. Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Volker Michels, geboren 1943, trat nach dem Studium der Medizin und Psychologie 1969 als Lektor für deutsche Literatur in die Verlage Suhrkamp und Insel ein, wo er sich u. a. auch als Herausgeber für zahlreiche Autoren der Gegenwart und Vergangenheit eingesetzt hat. Insbesondere widmete er sich den Werken und Briefen von Hermann Hesse, dessen literarischen und bildnerischen Nachlass er in mehr als hundert Themenbänden veröffentlicht und 2005 mit der Edition einer zwanzigbändigen Gesamtausgabe abgeschlossen hat.
»... hochinteressant. [Die Briefe] zeigen, wie auch die Korrespondenz aus den Jahren zuvor, einen politisch ambivalenten, manchmal strauchelnden Autor.« Hendrikje Schauer taz. die tageszeitung 20211109
»... hochinteressant. [Die Briefe] zeigen, wie auch die Korrespondenz aus den Jahren zuvor, einen politisch ambivalenten, manchmal strauchelnden Autor.«
Erscheinungsdatum | 05.10.2021 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 134 x 206 mm |
Gewicht | 608 g |
Themenwelt | Literatur ► Briefe / Tagebücher |
Schlagworte | Aufarbeitung • Briefe • Deutschland • Einflussreichster Autor des 20. Jahrhunderts • Hermann Hesse als Briefeschreiber • Hesse Briefe 1947-1950 • Korrespondenz • Nachriegsjahre • Nobelpreis für Literatur 1946 • Schuld • Trauma • unmittelbare Nachkriegszeit • Vergangenheitsbewältigung • Vierziger Jahre • Zeit- und Kulturgeschichte 20. Jahrhundert • Zeitzeugnis |
ISBN-10 | 3-518-43001-7 / 3518430017 |
ISBN-13 | 978-3-518-43001-9 / 9783518430019 |
Zustand | Neuware |
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