Perry Rhodan Neo Paket 25 (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
1600 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-9749-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan Neo Paket 25 -  Perry Rhodan
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In den vergangenen dreißig Jahren haben die Menschen die Lokale Blase rund um das Sonnensystem besiedelt. In relativer Nähe zur Erde sind neun Kolonien entstanden. Doch die genetisch angepassten Menschen streben nach Freiheit und Selbstbestimmung. Sie wollen die Unabhängigkeit von der Terranischen Union. Was sie nicht wissen: Vor langer Zeit waren ihre Welten Teil einer gewaltigen Maschine - des Nonagons. Diese Maschine sollte die Milchstraße vor einer furchtbaren Gefahr schützen. Als Iratio Hondro, ein Mann von der Kolonie Plophos, gegen die Erde revoltiert, löst er eine Kettenreaktion aus. Gelingt es ihm, das Nonagon zu aktivieren, gibt es nichts mehr, das ihn aufhalten kann ...

Prolog

Odysseus kehrt heim

 

Stewart Princess war müde. Müder als jemals zuvor in seinem Leben. Würde er den Tag im Fitnessstudio verbringen und abends einen Pitcher Bier vorm Schlafengehen trinken, er wäre nicht so müde wie derzeit. Vielleicht war er ja depressiv. Das wäre keine Überraschung – die zurückliegenden anderthalb Jahre hatten sein abenteuerliches Leben als Unternehmer, Lebemann und Geheimagent, das Princess solchen Spaß bereitet hatte, jeder Freude beraubt. Mittlerweile war er nur noch ein wohlhabender Single jenseits seiner besten Jahre, der Angst hatte, das bisschen, was er erreicht hatte, wieder zu verlieren.

Vielleicht bin ich ja tatsächlich krank, überlegte er, während er sich aus dem Fahrstuhl in die Geschäftsräume von Princess Interstellar Logistics im zwölften Stock des verspiegelten Bürogebäudes im Stadtzentrum von New Taylor schleppte. Das würde zumindest erklären, weshalb es allen anderen Kolonisten mindestens genauso schlecht zu gehen schien. Hatte sich eine Seuche auf Plophos ausgebreitet?

Nein, entschied Princess mit Blick auf seine Mitarbeiter, die apathisch in ihren Stühlen hingen. Viele Plätze waren unbesetzt, die Männer und Frauen offenbar zu Hause geblieben. Ein neuer Erreger wäre selbst im Staate Hondro bemerkt worden. Iratio Hondro, der Obmann der terranischen Kolonie Plophos, war ein größenwahnsinniger oder einfach nur regulär irrsinniger Despot, aber sein System funktionierte. Das Dunkelleben verlieh ihm die nötige Macht, und die Mischung aus mentaler und militärischer Kontrolle war hocheffektiv. Wo möglich, ließ er die Bevölkerung an der langen Leine – aber wenn jemand seinen Zielen im Weg stand oder Hondro eine private Rechnung offen hatte, musste die betreffende Person verschwinden. Wie die Ratsmitglieder Rourke und Lopez. Polizeipräsidentin Mancini. Oder Asgard Theben, der vorige Obmann ...

Die einzige Krankheit auf Plophos war Hondro. Und er duldete keine andere Krankheit neben sich.

Mit schwerem Seufzen stieß Princess die Tür zu seinem privaten Büro auf, schlurfte hinter den Tisch und ließ sich in den Polstersessel unter dem enormen Geweih an der Wand plumpsen. Er musste sich konzentrieren, sonst würde er der Nächste sein, der verschwand. Etwas war faul im Staate Plophos ... und er musste herausfinden, was. Immerhin war das sein Job, mehr oder weniger.

Stewart Princess war Mitarbeiter des terranischen Nachrichtendienstes GHOST, genauer, der streng geheimen Abteilung III. Kein Superagent – er wusste nicht mal genau, wer seine Spesen bezahlte –, aber kompetent und erfreulich langlebig. Schon seine Körpergröße und seine kräftige Statur brachen die Erwartung, die die meisten Leute hatten, wenn sie seinen Nachnamen hörten; ein bisschen Versteckspiel war immer Teil seines Lebens gewesen. Und Princess war stolz darauf, die vergangenen anderthalb Jahre unentdeckt über die Runden gekommen zu sein. Als Thomas und Farouq Rhodan da Zoltral Plophos im November 2088 verlassen hatten – in Begleitung der bezaubernden Jessica Tekener, die auf der Suche nach ihrem Bruder gewesen war –, hätte Princess sie begleiten können. Doch er hatte sich dagegen entschieden.

Iratio Hondro hatte nach der Macht gegriffen, und aus einer Mischung aus Pflichtgefühl und Galgenhumor heraus hatte Princess beschlossen, die Stellung zu halten und die Lage für den irdischen Geheimdienst zu beobachten. Er hatte Kontakte auf Plophos, er hatte Erfahrung, und wie sich in den Wochen nach Hondros Putsch erwies: Er hatte auch verdammt viel Glück. Obwohl sie zum Höhepunkt des Staatsstreichs einen offenen Straßenkampf gegen Hondros Truppen geführt hatten, war es ihm und seinem kleinen Stab von Mitarbeitern gelungen abzutauchen, nachdem sie die vorhersehbare Niederlage erlitten hatten. In den Wochen danach hatte Princess bei jedem Klopfen an der Tür damit gerechnet, dass ein Erschießungskommando davorstand ... Doch es war nie gekommen.

Ein Teil von ihm wartete noch immer darauf.

Mit zitternden Händen öffnete Princess die unterste Schublade seines Schreibtischs. Sie enthielt die kleinen Wunderdinge, die ihm in der langen Zeit seither über die Runden geholfen hatten: undeklarierte Aradrogen jeder erdenklichen Legalität; der Neurostreamdimmer, dessen Leistung Princess inzwischen so weit hochgesetzt hatte, dass er nach einer halben Stunde Migräne davon bekam; einen Musikchip mit Walgesängen und anderen Naturklängen für seine tägliche Meditation sowie die Flasche plophosischer Bourbon, die er immer häufiger erneuern musste. Fahrig angelte er nach ein paar Pillen und einem altmodischen Gummiband in einer Ecke der Schublade, goss sich einen Bourbon ein, spülte die Pillen damit hinunter und band sich das Gummi um sein linkes Handgelenk. Er brauchte einen klaren Verstand, um dieses Problem zu lösen.

Princess aktivierte das in den Arbeitstisch integrierte Positronikpult und überflog die Nachrichten. Viel gab es nicht – manche Sender waren einfach tot. Anscheinend war ganz Plophos in einen Dornröschenschlaf gefallen. Princess fragte sich, wer Schuld daran trug. Während er nach Antworten suchte und auf die Wirkung der Pillen wartete, spannte er wieder und wieder das Gummiband und ließ es gegen sein Handgelenk schnellen. Der Schmerz half ihm, sich zu konzentrieren.

In der Zeit vor Hondros Machtergreifung war Princess Interstellar Logistics eins der wichtigsten plophosischen Speditionsunternehmen gewesen. Zu den besten Zeiten hatte Princess sogar Schmiergelder dafür genommen, seinen Kunden privilegierten Zugang zum Sonnentransmitter des Capellasystems zu verschaffen. Natürlich mit Wissen seiner heimlichen Partner – für den Geheimdienst war es durchaus nützlich, auch über die Schattenseiten des plophosischen Markts im Bilde zu sein ...

Das Gummiband schnalzte, und Princess überprüfte den Status der für diesen Tag avisierten Lieferungen. Keine einzige war termingerecht eingetroffen.

Vor anderthalb Jahren hatte Hondro auf Trom die Hauptschaltzentrale des Sonnentransmitters sabotiert, um seine Macht zu beweisen. Eine Weile hatte Princess damit gerechnet, dass die Terranische Union eine Eingreifflotte schicken würde, aber die Opfer einer militärischen Intervention wären wahrscheinlich zu hoch gewesen. Außerdem war Hondro schlau genug, nach diesem Knall erst mal die Füße stillzuhalten. Er richtete kein Massaker an und führte auch keinen Angriffskrieg. Also ließ die Union ihn zähneknirschend gewähren und konzentrierte sich stattdessen darauf, seinen schleichenden Einfluss auf den übrigen Kolonien zurückzudrängen.

Das Gummiband schnalzte. Princess registrierte es kaum, war versunken in seine Erinnerung.

Sobald sich die Lage stabilisiert hatte, waren die meisten Plophoser wieder aus Hondros mentalem Würgegriff entlassen worden. Nur die wichtigsten Funktionäre von Militär, Polizei und Verwaltung unterstanden weiterhin Hondros Zwang oder wurden nach und nach gegen Loyalisten ausgetauscht, die sich auf Plophos ebenso rasch fanden wie überall. Auch den Transmitter öffnete Hondro erneut für den Warenverkehr. Die Kolonie war auf Importe angewiesen: Nahrungsmittel, Medikamente, technische Güter – das wusste ihr Obmann ebenso gut wie die TU, die das Leid der Bevölkerung nicht noch mehren wollte und deshalb lieferte.

Das Gummiband schnalzte, ein heller Laut wie aus sehr weiter Ferne.

Plophos, die ewige Nummer zwei der terranischen Kolonien nach dem Vorzeigebruder Olymp, wandelte sich trotzdem schnell zum schwarzen Schaf in der Unionsfamilie. Die meisten Angehörigen anderer Welten kehrten Plophos den Rücken, solange sie konnten; selbst Mehandor schlugen lieber einen Bogen um das Capellasystem. Es war ein ähnliches Verhältnis wie das der isolierten Ostblockstaaten des zwanzigsten Jahrhunderts zu den westlichen Nationen. Princess saß mit einem großen Fadenkreuz auf der Stirn seither auf der falschen Seite des Eisernen Vorhangs und versuchte, nicht aufzufallen.

Ein Schnalzen ... ein Schnalzen ...

Längst gab es mehr Transportkapazitäten als Kunden. Der Güterverkehr zwischen Capella und den anderen Kolonien war auf das nötige Minimum beschränkt. Ohne Hondros Segen ging gar nichts, und auch ein Schmiergeld öffnete nicht mehr so viele Türen wie einst. Princess' legale Kontakte in der Politik, der Wirtschaft oder bei der GCC hielten gleichfalls den Kopf unten, seine weniger legalen Kontakte hatten schon vor langer Zeit das Weite gesucht. Manchmal musste er sich kritisch fragen, was er noch auf Plophos verloren hatte. Er hatte schon lange nichts Lukratives mehr an Land gezogen – keine Geschäfte, keine Informationen von Wert ... Die Umsätze reichten gerade so zum Überleben, aber was für ein Leben war es, das er da führte? Ein dunkles Leben ...

 

Der laute Dauerton einer Hupe riss Stewart Princess aus seinen Gedanken. Einen Augenblick lang saß er irritiert da, den Kopf auf die Hände gestützt, und massierte sich stöhnend die Schläfen. War er eingenickt? Sein Blick fiel auf das linke Handgelenk und die blutigen Striemen, die das Gummiband geschlagen hatte. Er spürte fast keinen Schmerz. Die Medikamente schienen zu wirken.

Er kämpfte sich auf die Beine und wankte zum Fenster, um den Grund für den Lärm zu erfahren. Unten auf der Straße standen mehrere Bodenfahrzeuge kreuz und quer auf der verstopften Fahrbahn. Princess konnte aus dieser Höhe nicht erkennen, ob die Fahrer ihre Wagen aufgegeben hatten oder am Steuer eingeschlafen waren. Auch das Hupen führte lediglich zu einer kurzen, wütenden Erwiderung da und dort – am Gesamtbild aber änderte es nichts.

Princess konnte sich nicht länger etwas vormachen: Das...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2021
Reihe/Serie Perry Rhodan Neo
Perry Rhodan Neo
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Bundle • Neo • Paket • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-9749-7 / 3845397497
ISBN-13 978-3-8453-9749-8 / 9783845397498
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