Mördersuche im Urlaub: 7 Strand Krimis -  Alfred Bekker,  Wolf G. Rahn,  Cedric Balmore

Mördersuche im Urlaub: 7 Strand Krimis (eBook)

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2021 | 1. Auflage
800 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-5190-5 (ISBN)
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Mördersuche im Urlaub: 7 Strand Krimis von Alfred Bekker, Cedric Balmore, Wolf G. Rahn Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Krimis: Ein Scharfschütze (Alfred Bekker) Die tote Tochter (Cedric Balmore) Institut der Mörder (Cedric Balmore) Der gesichtslose Killer (Cedric Balmore) Der Magier und die Göttin (Cedric Balmore) Heiße Girls im Fadenkreuz (Wolf G. Rahn) Konzert für Klarinette und drei Killer (Wolf G. Rahn) Burt Calhoun, ein Kollege von Roberto Tardelli und ebenfalls Agent von COUNTER CRIME, wird ermordet, als er auf einen Informanten wartet. Zuvor hatte er noch eine wichtige Info weitergegeben: 'Sichert die Zentrale, verstanden? Da ist etwas im Busch. Richtet euch auf höchste Alarmstufe ein, klar?' Tardelli übernimmt nun den Fall von Calhoun, dessen Auftrag es war, herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist, dass plötzlich große Heroinmengen unbekannter Herkunft in mehreren Großstädten des Mittelwestens im Umlauf sind. Und - er will Calhouns Mörder finden ...

Harry Marinis Gesicht verzog sich zur Grimasse, als er die Gestalten hinter dem Mauervorsprung auftauchen sah. Sie versuchten davonzurennen. Aber Harry Marini dachte nicht  daran, ihnen auch nur den Hauch einer Chance zu lassen.

„Keine Überlebenden!“, brüllte er mit heiserer Stimme. „Kein Pardon!“

Er fasste die Maschinenpistole vom Typ MP 7 der Firma  Heckler & Koch mit beiden Händen und drückte ab.

Die Waffe knatterte los.

„Ihr Bastarde!“, schrie Marini, wobei sein heiserer Ruf durch das Geknatter der Maschinenpistole akustisch regelrecht zerhackt wurde.

Das Mündungsfeuer blitzte auf, als die Körper der Flüchtenden wie Marionetten unter Dutzenden von Treffern zuckten und zu Boden gingen.

Manche dieser Männer schafften es noch, ihre eigenen Waffen empor zu reißen. Hier und da blitzte Mündungsfeuer von schlecht gezielten Schüssen auf.

Harry Marini nahm darauf keine Rücksicht.

Ob er selbst Treffer erhielt, war ihm gleichgültig, für ihn zählte in diesem Augenblick nur eins.

Die Vernichtung seiner Gegner.

Jeden einzelnen von ihnen wollte er unter dem Beschuss von Dauerfeuer seiner MP 7 zucken und sich winden sehen.

Einer nach dem anderen sank in den Staub.

Eine tiefe Befriedigung erfüllte ihn, als der letzte von ihnen mit einem halben Dutzend, fast gleichmäßig über den gesamten Torso verteilten Treffern förmlich an die Hauswand genagelt wurde, die sich hinter ihm befand. Er rutschte zu Boden und zog eine Blutspur hinter sich her.

Harry Marini feuerte noch auf seinen Gegner, als er längst regungslos und wie ein Fötus zusammengekrümmt am Boden lag.

Dann war es vorbei.

Marini atmete tief durch und senkte endlich die Waffe. In seinen Augen stand noch immer ein seltsames Leuchten, das jeden, der ihn nicht kannte, zutiefst befremden musste.

Von seinen Leuten ließ er sich gerne ‚Il Duce’ nennen - so wie Benito Mussolini, den er als den größten Italiener der vergangenen drei Jahrhunderte verehrte. Mit dem italienischen Diktator aus der Zeit des Faschismus hatte Marini immerhin den fast haarlosen Kopf gemein.

Marini war ein sehr großer, massiver Mann. Fast zwei Meter lang und mit einer Figur, die an einen etwas aus der Form geratenen ehemaligen Boxer erinnerte.

Die Splitterweste spannte in der Bauchgegend.

Marini schleuderte die MP 7 von sich und riss sich die Weste vom Leib. Die Klettverschlüsse verursachten dabei charakteristische, ratschende Geräusche.

Auch die Weste warf er einfach zu Boden.

Ein letztes Mal würdigte er die Leichen eines kurzen Blickes. Ein erstarrtes Stillleben des Schreckens. In der Mitte erschien eine Schriftanzeige.

„Simulation beendet. Sie wurden von vier Projektilen getroffen. Achten Sie mehr auf die Eigensicherung. Wünschen Sie eine Detailübersicht? Ja - nein. Ins Menue gehen? Ja - nein.“

„Adriano!“, brüllte Marini. Jetzt erst zog er sich Stöpsel aus den Ohren und warf sie einfach weg. Schließlich hatte er genug gut bezahltes Personal, das für Ordnung sorgte.

„Ja, Sir?“, kam eine Stimme aus dem Off.

„Schalten Sie die verdammte Projektion ab!“

„Sofort, Sir.“

„Aber ein bisschen plötzlich, wenn ich bitten darf!“

„Ja, Mister Marini.“

„Anscheinend bin ich nur von Idioten umgeben! Unfähigen Stümpern! Nichtsnutzigen Weichlingen! Schwulen Ärschen! Und mit solchen Leuten soll man eine Organisation am laufen halten! Pah! Man sollte euch alle rausschmeißen!“

Während die Szene hinter ihm verblasste, drehte sich Marini um und verließ den Simulationsraum. Er fühlte sich jetzt besser.

Adriano Caprese, ein drahtiger Kerl mit Bodybuilderfigur trat auf ihn zu. Er war der beste Mann unter der Kompanie von hoch spezialisierten Bodyguards, für die Marini ein kleines Vermögen ausgab. Aber Adriano war jeden Cent davon wert. Er war lange Jahre Scharfschütze und später Ausbilder bei den Marines gewesen, hatte sich danach mit einem Trainingscamp zur Ausbildung von Bodyguards selbstständig gemacht, aber dabei in geschäftlichen Dingen keine glückliche Hand gehabt. Vor fünf Jahren hatte Marini ihn angeheuert. Seitdem hatte er wieder einen ruhigen Schlaf, denn ganz gleich, welche Waffe Adriano auch gerade in den Händen hielt - seine Trefferquote war außergewöhnlich hoch. Darüber hinaus hatte er auch noch eine solide Ausbildung in Karate.

„Wollen Sie noch ein anderes Programm versuchen?“, fragte Adriano.

Marini machte eine wegwerfende Handbewegung und knurrte etwas Unverständliches vor sich hin. „Das reicht für heute“, meinte er dann.

„Wie Sie wollen, Sir.“

„Sehen Sie zu, dass Sie in nächster Zeit mal etwas Abwechslung in diesen Schießstand bringen“, meinte Marini. „Auf die Dauer macht es keinen Spaß, immer dieselben Typen abzuknallen.“

„Ich verstehe, was Sie meinen, Sir.“

„Will ich hoffen.“

Ein Summton ertönte. Marini ging zu dem Schalter der hausinternen Sprechanlage.

„Was gibt es?“, fragte er unwirsch, nachdem er den Schalter betätigt hatte.

„Brad Simon wartet im blauen Salon“, meldete sich eine männliche Stimme.

„Er muss sich noch ein bisschen gedulden. Ich werde erst einmal duschen...“

„Er sagt, es wäre sehr wichtig!“

„Bestellen Sie ihm, er soll sich nicht in die Hose machen, dieses Sensibelchen!“ 

Marini unterbrach die Verbindung. Er fluchte leise vor sich hin. Dieser Feigling!, dachte er. Brad Simon war sein Großneffe und außerdem einer seiner Unterbosse. Marini hatte ihm den Rang eines Captain in seiner Organisation nur deswegen eingeräumt, weil er Brads Vater Billy einen Gefallen schuldig gewesen war.

„Er soll warten“, bestimmte Marini. „Ich gehe erst einmal unter die Dusche.“

„Ja, Sir.“

„Dieser Idiot kann ich mal. Und ich hab nichts dagegen, wenn ihm das auch ausgerichtet wird! Wenn bei uns alle so eine lasche Einstellung wie Brad hätten, dann würde der Laden längst nicht mehr laufen!“

––––––––

BRAD SIMON HATTE URSPRÜNGLICH den Namen Brad Simone getragen. Das „e“ am Ende hatte er einfach gestrichen. Nach Ansicht von Harry Marini verleugnete er damit seine italienische Herkunft und die Tradition seiner Familie, was in den Augen des Clan-Patriarchen nur ein weiteres Indiz dafür war, dass Brad keinen Charakter hatte. Simon hatte mit Ach und Krach ein Jurastudium hinter sich gebracht und besaß sogar eine offizielle Zulassung als Anwalt. 

Jemandem, der seine Familie verleugnete, nur um den Vorurteilen vieler so genannter Anglo White Americans gegen Italoamerikaner aus dem Weg zu gehen, war alles zuzutrauen, so fand Marini.

Inklusive Verrat.

Der blaue Salon befand sich im Obergeschoss von Marinis Villa auf den Brooklyn Heights. Von hier aus hatte man einen hervorragenden Ausblick. Die Freiheitsstatue war ebenso zu sehen, wie der grüne Gürtel des Battery Park, der Manhattan an der Südseite umsäumte. Dazu das blaue, in der Sonne glitzernde Band des Hudson, von dem sich der East River trennte.

Als Marini den Salon betrat, stand an der Fensterfront ein Mann, den er hier jetzt nicht erwartet hatte. Der Mann war grauhaarig, vielleicht Mitte siebzig, mit wettergegerbter, von einem Faltenrelief durchzogener Haut. Die Nase sprang hervor und entsprach einem klassischen Profil.

Das war Ray Scirea. Der alte Ray hatte in der Marini-Familie den Rang eines Conciliere inne und schon Harry Marinis Vater beraten. Er hatte außerdem maßgeblich daran mitgewirkt, dass Harry seine jetzige Position innerhalb der Mafia hatte erreichen und über Jahre hinweg halten können.

Wenn Ray Scirea hier auftauchte, musste irgendetwas Wichtiges anliegen, war Marini sofort klar.

Ray Scireas Blick war gedankenverloren in die Ferne gerichtet.

Mit einem Ruck drehte er sich herum.

Seine leuchtend blauen Augen musterten Harry.

Neben ihm verblasste die eher schmächtige Erscheinung von Brad Simon sichtlich.

„Onkel Harry, wie lange willst du noch warten?“, fragte Brad Simon ziemlich ungehalten – und für Harry Marinis Geschmack entschieden zu respektlos. „Jimmy ist umgebracht worden – ironischerweise auch noch auf dem Gelände dieses Jamaica Bay Fun Park, den er mit deinem Geld betreibt!“

„Du solltest deine Tonfall mäßigen!“, schnitt Harry Marini ihm das Wort ab.

Aber dieser Auftritt war durchaus typisch für Brad Simon. Große Ansprüche stellen und wenig dafür leisten. Das konnte Harry Marini nicht ausstehen.

„Wie lange willst du noch warten?“, fragte Brad Simon, ohne dass dabei sein Tonfall auch nur eine Nuance an Schärfe verlor. „Bis wir alle umgebracht worden sind? Da rasiert ein Wahnsinniger die halbe Führungsriege unserer Organisation einfach weg und der große Patron tut gar nichts! Onkel Harry, was glaubst du, was da draußen auf...

Erscheint lt. Verlag 12.3.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-5190-3 / 3738951903
ISBN-13 978-3-7389-5190-5 / 9783738951905
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