Age of Trinity - Der Ruf der Nacht (eBook)

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2021 | 1. Aufl. 2021
441 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1359-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Age of Trinity - Der Ruf der Nacht - Nalini Singh
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Sein Geheimnis kann alles zerstören, was sie beschützt

Selenka Durev ist das Alphatier der BlackEdge-Wölfe in Moskau. Die Sicherheit ihres Rudels hat für sie oberste Priorität. Daher ist das Symposium der Empathen in ihrer Stadt und das Risiko eines Attentats, das damit einhergeht, ein einziger Albtraum für sie. Begleitet werden die Medialen von ihren Beschützern aus der Pfeilgarde, darunter Ethan Night. Ein Pfeilgardist, gebrochen und mit einem dunklen Geheimnis, das ihn zu einer gefährlichen Waffe macht. Als Selenkas Blick auf Ethan fällt, ist ihr klar, dass er der Eine für sie ist. Doch da kommt es zu einem Anschlag, der die ganze Gemeinschaft ins Verderben stürzen könnte ...

'Eine wunderbar ausgearbeitete Welt, viel Action und die prickelnde Chemie zwischen Selenka und Ethan machen dieses Buch zu einem Highlight in der Serie!' Publishers Weekly

Der vierte Band in der AGE-OF-TRINITY-Serie von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Nalini Singh



<p><strong>Nalini Singh</strong> wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Ihre Bücher sind regelmäßig auf der <b>SPIEGEL</b>-Bestsellerliste vertreten. Weitere Informationen unter: nalinisingh.com</p>

Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Ihre Bücher sind regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste vertreten. Weitere Informationen unter: nalinisingh.com

1


Der Junge zeigt obsessive Tendenzen, die Sie sich zunutze machen können. Gewinnen Sie seine Loyalität, und er wird Sie niemals hintergehen.

Im Aufnahmebericht festgehaltene psychologische Beurteilung über Ethan Night, sechs Jahre, für den Ratsherrn Ming LeBon (2061)

Selenka gab den Bären die Schuld.

Hätte Valentin nicht ausgerechnet Silver Mercant geheiratet, würden sie alle sich jetzt nicht auf diesem Symposium zu einem leichten Angriffsziel machen. Es kam einer Einladung mit blinkender Leuchtschrift gleich: »Hier sind wir! Los, schlagt zu.«

Als spürte er ihren lodernden Blick, unterbrach das Alphatier der StoneWater-Bären sein Gespräch mit einem ranghohen Clanmitglied, sah sie an und winkte ihr breit grinsend zu. Sie funkelte ihn an, denn sie war nicht in der Stimmung, sich von seinem Charme einwickeln zu lassen.

»Sie sind keine Freundin von Bären?«, fragte eine klare, ruhige Männerstimme in akzentfreiem Russisch.

Selenka hatte gemerkt, dass der Mann sich ihr näherte. Sie wäre nicht die Leitwölfin eines der mächtigsten Rudel Russlands, wenn Leute sich unbemerkt an sie heranschleichen könnten. Allerdings hatte sie, was das betraf, von der anderen großen Gestaltwandlergruppe in der Region kaum etwas zu befürchten. In Sachen Verstohlenheit waren die Bären in etwa so geschickt wie tonnenschwere Elefanten.

Aber von diesem Mann ging eine tiefe Stille aus. Der Geruch eisiger Winde, die sengend heiße blaue Flammen umtosten, ohne eine Spur des kalten metallischen Gestanks, auf den die Gestaltwandler unter den Medialen zu achten gelernt hatten. Weil jene, denen er anhaftete, sich der gefühllosen Herrschaft von Silentium, wie sie das Programm nannten, vollkommen und meist unwiderruflich ergeben hatten.

»Erst gestern musste ich drei eigentlich gesittete Wölfe gegen Kaution aus dem Gefängnis herauspauken«, sagte sie zu dem Mann, der neben ihr stand und sie mit ihren ein Meter achtzig knapp überragte, ohne ihn anzusehen. »Wollen Sie den Grund wissen?«

»Die Bären?«

»Volltreffer«, bestätigte sie grimmig. »Ein paar nette Bären haben meine Wölfe dazu überredet, sich einen Drink ›auf gute Freundschaft‹ mit ihnen zu genehmigen. Welche exakt so lange währte, bis in der Bar eine Massenrauferei ausbrach.« Die Bären hatten sich königlich darüber amüsiert und immer noch vergnügt gegrinst, als Selenka ihre drei Pappnasen aus der Arrestzelle holte.

Sie selbst fand das überhaupt nicht komisch.

Ihre Rudelgefährten waren disziplinierte Raubtiere; sie zogen nicht durch die Bars und zettelten Keilereien an. Erst recht nicht solche, die damit endeten, dass einer von ihnen hinterher nach Himbeer-Daiquiri stank, seine blonden Haare rosa verfärbt von dem riesigen Cocktail, den man ihm über den Schädel gekippt hatte. Die drei würden zur Strafe bis ins nächste Jahr hinein die Renovierungskosten der Bar abarbeiten.

Die Disziplin ihrer Wölfe war nicht nur Selenkas hartem Führungsstil geschuldet, sondern auch den unterschiedlichen Temperamenten der Tiere, die ihre zweite Hälfte waren. Bären konnten erbarmungslose Jäger sein, aber im Allgemeinen waren sie gutmütige Gesellen, solange man sie nicht provozierte. Man musste einen Bären schon mehrmals mit einem Stock piksen, damit er brummend mit der Tatze ausholte.

Wölfe waren weitaus schneller gewaltbereit. Während Bären bekannt dafür waren, eine Beleidigung, die einen Wolf rotsehen ließe, mit einem Lachen abzutun. Sie nahmen von Natur aus vieles nicht so wichtig, wohingegen den meisten Wölfen eine angeborene Aggression innewohnte.

Beides hatte seine Vor- und Nachteile. Die Unbekümmertheit der Bären konnte zu Trägheit führen, wie ein früherer Anführer unter Beweis gestellt hatte – zum Glück für Selenkas Rudel, dem es dadurch gelungen war, einen Teil von dessen Territorium zu annektieren. Auf der anderen Seite drohten durch die tief verwurzelten Instinkte der Wölfe Kurzschlusshandlungen und Blutvergießen.

Disziplin war der Grundpfeiler eines starken Rudels.

»Wenn die beiden Gruppen zusammen einen trinken waren«, wandte der Fremde ein, der Ton seiner wundervoll klaren, wohlklingenden Stimme blieb unverändert ruhig, »müssen doch freundschaftliche Bande bestehen.«

»Ganz so würde ich es nicht ausdrücken.« Die BlackEdge-Wölfe und die StoneWater-Bären hatten lediglich zähneknirschend eine Waffenruhe vereinbart. Hauptsächlich, weil sie in punkto Gefährlichkeit einander ebenbürtig waren. Nach mehreren Scharmützeln waren beide Gruppen notgedrungen zu derselben Schlussfolgerung gelangt: Ein Krieg würde auf jeder Seite Opfer fordern und den Großraum Moskau der Gefahr einer feindlichen Übernahme durch andere Gestaltwandler aussetzen.

Heutzutage gaben sie sich damit zufrieden, sich über die Grenze hinweg anzugiften und mit Blicken zu erdolchen – oder sich Handküsse zuzuwerfen, wobei das in den meisten Fällen von den Bären ausging. Selenka, die wusste, dass sie das nur taten, um ihre Leute zu einer Reaktion zu provozieren, hatte diese angewiesen, zur Antwort mit den Wimpern zu klimpern und ein falsches Lächeln aufzusetzen.

Sie war nicht stolz darauf, aber diese verdammte StoneWater-Bande konnte sogar eine Heilige auf Mordgedanken bringen. Und da es sich bei beiden Gemeinschaften um Raubtiere handelte, blieb nur, dieses ärgerliche Katz-und-Maus-Spiel mitzuspielen oder einander in Stücke zu reißen. Doch im Augenblick bereiteten ihr Valentins Gefolgsleute allenfalls nachrangig Sorge. Viel mehr interessierte sie dieser Fremde mit der kühlen, bedrohlichen Ausstrahlung.

Selenka tippte auf einen Pfeilgardisten.

Niemand sonst wäre so leichtsinnig, sich einer ganz offensichtlich übel gelaunten Leitwölfin zu nähern.

Sie wandte sich ihm zu und sah ihn an. Noch nie hatte sie ein helleres Braun als das seiner Augen gesehen. Heller als Haselnussbraun, heller als Topas, war es von einer kristallinen Reinheit.

Die schwarzen Pupillen hoben sich deutlich gegen die blasse Iris ab.

Sein honigfarbener Teint verstärkte diesen faszinierenden Effekt noch. Die Haut spannte über seinen prägnanten Jochbeinen, sein zerzaustes schwarzes Haar war genauso dunkel wie der Bartschatten auf seinen Wangen. Seine Augen waren leicht schräg gestellt, aber auch sie lieferten keinen Hinweis auf seine ethnische Herkunft. Wenig verwunderlich, schließlich wusste man von den Medialen, dass sie gezielt ihre DNA vermischten, um die Erfolgsaussicht auf Nachkommen mit starken Kräften zu erhöhen.

Für diese Gattung, die zusammen mit den Menschen und den Gestaltwandlern die Welt bevölkerte, war die äußere Erscheinung zweitrangig gegenüber den geistigen Fähigkeiten einer Person. Trotzdem war dieser Elitesoldat unbestritten ein äußerst attraktiver Mann. Nein, Selenka würde ihn keineswegs von der Bettkante stoßen, zumal ihn diese spezielle Aura tödlicher Kraft umgab. Sein Bartschatten war ein weiteres interessantes Detail, ein unrasierter Gardist die Ausnahme von der Regel. Aber hauptsächlich war es der unverwandte Blick, mit dem er sie betrachtete, der Frau und Wölfin gleichermaßen aufmerken ließ.

Die wenigsten Menschen oder Medialen konnten einem Gestaltwandleralpha in die Augen sehen, zumindest nicht länger als ein oder zwei Sekunden. Sie bekamen Schweißausbrüche und Herzrasen, sobald sie sich der Gefährlichkeit ihres Gegenübers bewusst wurden. Den Blickkontakt dauerhaft aufrechtzuerhalten vermochten nur diejenigen, deren Gemeinschaft zwar nicht auf einer Hierarchie gründete, die aber innerhalb ihrer eigenen Gattung dennoch den Status eines Anführers innehatten.

Dieser Mann fiel nicht in diese Kategorie.

Ihre Wölfin erkannte das instinktiv.

Er trug die schwarze Kampfuniform der Pfeilgarde mit dem aufgestellten Kragen, die Hosenbeine in die Stiefel gesteckt, und ähnelte damit jenen gefürchteten TK-Medialen, Telepathen und diversen anderen mental begabten Individuen, die Selenkas Informationen zufolge dem Rat vor dessen Abschaffung als Auftragsmörder gedient hatten. Außerdem war an seinem linken Unterarm eines dieser glänzenden schwarzen Geräte befestigt, bei denen es sich laut ihrer Technikexperten um eine neuartige, feldtaugliche Kommunikationskonsole handelte, die die Truppe derzeit testete.

Und doch haftete diesem Mann etwas an, das ihn von seinen Kollegen abhob.

Ohne einen Anflug von Unbehagen schaute er sie weiter an. Ihre Wölfin hätte das als Herausforderung ansehen können, doch stattdessen spürte Selenka Hitze in ihrem Unterleib aufsteigen. Es war lange her, seit sie zuletzt mit einem Mann intim gewesen war. Warum nicht mit diesem hübschen, gefährlichen Soldaten, der nicht ganz der Norm entsprach?

Sie kniff die Augen zusammen. Nur weil er ihr Blut in Wallung brachte, würde sie sich nicht zu irrationalem Handeln hinreißen lassen. Immerhin hatten ihre Großeltern sie nicht zu einer idiotka erzogen. »Was sind Sie?« Die unverblümte Frage hätte ihr einen vorwurfsvollen Blick ihrer sanftmütigen, liebenswürdigen babushka eingebracht, aber der Pfeilgardist zeigte keinerlei Reaktion.

»Ein TK-Medialer der Skala sieben Komma neun«, antwortete er, seine klare Stimme war Musik für ihr Gestaltwandlergehör. Trotz des ausdruckslosen Tonfalls löste das melodische Timbre pulsierendes Verlangen in Selenka aus. Ein schöner Klang, aber sie würde sich davon nicht einlullen lassen.

»Sie haben telekinetische Kräfte?« Sie verschränkte die Arme und stellte die Füße auseinander. »Aber da ist noch etwas anderes – es bewirkt, dass...

Erscheint lt. Verlag 29.1.2021
Reihe/Serie Psy Changeling
Psy Changeling
Übersetzer Patricia Woitynek
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Gestaltwandler 19
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • cherish • Empathen • Ethan Night • Geheimnis • Gestaltwandler • Gilde der Jäger • J. R. Ward • Kresley Cole • Lara Adrian • Liebe / Beziehung • love at first sight • Mediale • Pfeilgarde • Psy Changeling • Rock Kiss • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantische Fantasy • Rudel • Russland / GUS / Sowjetunion • Selenka Durev • Symposium • Verderben
ISBN-10 3-7363-1359-4 / 3736313594
ISBN-13 978-3-7363-1359-0 / 9783736313590
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