Ein Mönch liebt anders -  Ulrike Baumgartner

Ein Mönch liebt anders (eBook)

Eine Zauberhafte Liebesgeschichte zwischen den Kulturen
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
210 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7519-8721-9 (ISBN)
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Als Lilly nach Thailand zieht, beginnt für sie ein neues Leben. Sie lernt unter anderem auch durch ihre neue Freundin Lucy ein unbeschwertes und sorgloses Leben kennen. Auch der Buddhismus und Meditationen helfen ihr dabei, das Leben wieder in der Griff zu bekommen. Richtig über den Haufen geworfen wird dieses jedoch, als sie den Mönch Dara kennen lernt. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich einfach alles und eine Berg- und Talfahrt der Gefühle im Land des Lächelns beginnt.

Ulli Baumgartner lebt mittlerweile seit 7 Jahren in Bangkok und hat sich, wie die Protagonistin ihren ganz großen Traum erfüllt. Sie ist mit ihrem Mann Peter in die thailändische Hauptstadt gezogen und hat auch hier ein komplett neues Leben begonnen. Ulli Baumgartner hat bereits einige Bücher als Ghostwriterin für diverse Verlage veröffentlicht. Auch zusammen mit ihrem Mann hatte sie bereits in Österreich ein Kochbuch herausgebracht. Ein Buch mit Kurzgeschichten rund um Thailand ist ebenfalls unter ihrem Namen erschienen. Für den Cherry Media Verlag war sie im Bereich Lebensberatung, Esoterik und Wellness tätig und es wurden unter ihrem Namen bereits 10 Bücher veröffentlicht. Hier drehte sich alles um Themen wie Chakren, Buddhismus, Yoga, Meditation, Achtsamkeit, Resilienz, Minimalismus oder Naturheilkunde. Mit dem Buch Ein Mönch liebt anders hat Ulli nun aber ihren ersten Roman veröffentlicht. Die Autorin liebt die Abwechslung und hat in diesem Roman natürlich auch viele persönliche Erlebnisse verarbeitet. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig und garantiert nicht beabsichtigt.

Als Lucy in mein Leben trat


Lucy war ein ganz besonderer Mensch. Sie war schon in sehr jungen Jahren von zu Hause weggegangen, einfach weil in ihr immer eine unruhige Seele schlummerte. Sie hatte schon die halbe Welt gesehen, und wünschte sich, den anderen Teil der Erde auch noch kennen zu lernen. Aber fürs erste wollte sie ebenfalls hier in Bangkok bleiben. Sie hatte einen halbwegs gut bezahlten Job als Lehrerin an einer privaten Schule bekommen und finanzierte sich somit ihre kleine Wohnung und ihre Leidenschaft für Bier.

Sie war keine Trinkerin, aber einer ordentlichen Party am Wochenende war sie nie abgeneigt. Ihre Schüler und Schülerinnen vergötterten sie, denn sie war ein ehrlicher und immer lustiger Mensch. Nur in der Tempelanlage, bei unseren gemeinsamen Stunden fand auch sie Ruhe. Doch kaum hatten wir die Tempelmauern hinter uns gelassen, da sprudelte es schon wieder nur so aus ihr heraus:

„Und, was machen wir jetzt? Zu dir, zu mir oder in die Stadt? Gehen wir auf ein Bierchen oder wollen wir schwimmen gehen? Hast du Lust auf Einkaufen? Ich habe da einen so tollen Markt für Second Hand Kleider entdeckt, den muss ich dir unbedingt zeigen!“

Lucy war nie und nimmer zu stoppen, und das war auch gut so, denn sie brachte wirklich frischen Wind in mein Leben und wir verbrachten so manch lustiges Wochenende am Meer gemeinsam, wo wir vor lauter feiern oft nicht mehr wussten, wo uns der Kopf stand.

Wir stürmten Karaoke Bars, mischten beim Billard spielen richtig auf und rissen auch so manchen Mann auf. Ich hatte es auch endlich geschafft, nicht in jedem Mann, dem ich meine Zunge in den Hals steckte den potenziellen Vater meiner ungeborenen Kinder zu sehen und auch war ich zum ersten Mal in meinem Leben fähig, einen One Night Stand zu haben, ohne hinterher tagelang an Verlustängsten zu leiden.

Meine neue Freundin brachte mir bei, etwas auch einmal gut sein zu lassen, ohne es zu hinterfragen, ohne dem dauernden Gedanken: „Was wäre wenn, oder was hätte sein können!“

Lucy hatte in ihrem ganzen Leben noch keine einzige feste Beziehung, einfach weil sie noch nie lange genug an einem Ort geblieben war, und weil sie auch noch nie die wirklich große Liebe empfunden hatte.

Sie hatte aber auch niemals danach gesucht und somit auch nichts, was sie vermissen konnte. Sie lebte in den Tag hinein, nahm, was sie bekommen konnte mit offenen Armen auf. Obwohl sie im eigentlichen Sinne nicht schön war, eher burschikos und etwas grobschlachtig wirkte, hatte sie eine enorme Wirkung auf Männer. Es war ihr offenes und aufrichtiges Lachen, das sofort alle, Männer wie Frauen in ihren Bann zog. Und dabei war sie nie gekünstelt oder sich auch nur annähernd ihrer Wirkung bewusst.

Und sie hatte eine Vorliebe für Musiker, daher besuchten wir fast jedes Wochenende Bars, in denen Livemusik gespielt wurde. Unsere Beziehung war wirklich innig, nur in einer Sache beneidete ich sie sehr, und das war ihre Arbeit. So lustig und ausgeflippt sie auch feiern konnte, mit genau derselben Konsequenz und Aufmerksamkeit widmete sie sich ihren Schülern.

Sie bereitete ihren Unterricht mit der allergrößten Liebe und Sorgfalt vor und hatte immer ein Ohr für den Kummer ihrer Schützlinge. Da Lucy meinen Wunsch nach einer neuen Aufgabe auch bald erkannte, stürzte sie sich auch gleich mit Feuereifer daran, für mich eine Arbeitsstelle zu finden, und bald gab es für sie kein anderes Thema mehr. Auch bei unseren Meditationsstunden kam sie immer wieder darauf zu sprechen und so wurden auch die Mönche darauf aufmerksam.

Eines Tages trat Vater Ananda, der Obermönch an mich heran, natürlich im Beisein einiger seiner Untertanen und sprach mich direkt auf meinen Wunsch nach einer Arbeitsstelle an. „Wie mir zu Ohren gekommen ist, suchst du nach einer neuen Aufgabe und wünscht dir eine Arbeit als Lehrerin? Ich kann dir da vielleicht ein Angebot machen, das zwar nicht wirklich gut bezahlt wäre, aber eine wirklich interessante und wertvolle Arbeit wäre. Wir haben hier eine Gruppe neuer Buben bekommen, die mit ihrem Mönchsvater von einem Tempel im Norden Thailands zu uns gestoßen sind. Diese Jungs sind eher sehr schwierig einzustufen und wir sind schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Lehrer für sie, der ihnen hilft, ein wenig für ihre Zukunft zu tun.“

Mit diesen Worten hatte Ananda sofort meine Neugierde geweckt und auch Lucy zupfte ganz aufgeregt an meinem Ärmel herum: „Sag ja, sag ja, sag ja!“, rief sie nur, ohne auch wie ich nur in geringster Weise zu wissen, um welche Aufgabe es sich denn handeln würde.

„Gerne würde ich mehr über diese Aufgabe erfahren, ehrwürdiger Vater, bitte erzähl, um was es sich denn genau handeln würde!“,so bettelte ich den Mönch an, und er teilte uns mit einem gütigen Lächeln mit, dass wir uns doch am Abend mit ihm und dem Verantwortlichen der neuen Jungs treffen sollten, um alles weitere genau zu erfahren.

Natürlich sagte ich sofort zu, und mit klopfendem Herzen liefen Lucy und ich zu mir nach Hause, wo wir gleich Pläne für den heutigen Abend aufstellten. Für Lucy war natürlich das Wichtigste: „Was ziehst du denn an? Es muss schick, aber nicht zu edel sein, es muss züchtig sein, aber nicht zu konservativ, und es soll die alten Mönche aus den Socken werfen!“

Ich schüttelte mich vor Lachen über ihre etwas übertriebene und ein wenig respektlose Äußerung, aber sie war schon zu meinem Kleiderschrank gelaufen und warf ein Teil nach dem anderen aufs Bett. Bald hatte sie kleine Häufchen gemacht, „ ja, nein, vielleicht, auf gar keinen Fall.“, „ sag mal, hast du überhaupt keine vernünftigen Klamotten, die sich für ein Vorstellungsgespräch in einem Kloster eignen?“

Bei diesen Worten mussten wir dann zuerst einmal heftig lachen und entschieden uns dann für eine ausgiebige Shoppingtour nach Pratunam, den Kleidermarkt schlechthin. Bald wurden wir fündig und entschieden uns für ein leichtes, ein wenig über Knie gehendes lachsfarbenes Seidenkleid, das züchtig auch meine Oberarme bis zu den Ellenbogen bedeckte, keinen großen Ausschnitt hatte, aber meine Figur, obwohl es in keiner Weise eng anliegend war, auf sehr schmeichelnde Weise betonte.

Die Farbe stand mir perfekt und jetzt konnten wir eilig heim düsen, wo mir Lucy auch noch ein dezentes Make-up und eine tolle Frisur verpasste. Sie flocht meine blonden Haare zu einem wirklich raffinierten Zopf und beim Blick in den Spiegel hätte ich mich fast nicht wieder erkannt. Ich war nicht so aufgedonnert wie bei unseren Streifzügen durch die Bars, aber meine ganze Erscheinung hatte etwas Besonderes, etwas Glänzendes, man sah es und konnte es doch nicht beschreiben.

Lucy hingegen warf sich in eine schwarze Hose und zog ein graues T-Shirt über, kämmte ihre wilde Mähne einmal kräftig durch und schon konnten wir wieder los Richtung Wat.

Zum vereinbarten Zeitpunkt warteten wir auf der Steinbank unter dem großen Baum auf die Mönche. Unsere Herzen rasten vor Aufregung und Lucy hielt meine Hand, die vor Freude und auch Angst vor dem Ungewissen schon ein wenig feucht-kalt war. Die „Jungs aus der orangen Truppe“, wie Lucy und ich die Mönche in ihren orangen Kutten im Geheimen nannten, ließen auch nicht lange auf sich warten. Und auch wenn, hier hatte man eine ganz andere Beziehung zu Zeit und Pünktlichkeit, und in meiner bisherigen Zeit in Thailand hatte ich schon viel darüber gelernt, so dass man einfach wartete, ohne Langeweile oder Ungeduld, einfach warten. Ich schaffte es mittlerweile zwei Stunden in einem Bus oder Taxi zu sitzen, ohne mich zu langweilen. Meist bemerkte ich gar nicht, wie lange wir bereits unterwegs waren. Ich meditierte einfach vor mich hin, beobachtete die Umgebung und genoss. Wenn ich zurückdenke, wie in Europa die Menschen bereits nach einer 10-minütigen Ampelphase ausflippen, so kann ich heute darüber nur mehr schmunzeln.

Die Mönche kamen zu fünft an. Vier davon kannten wir schon. Obervater Ananda, der immer gütig lächelnde, etwas rundliche und schon etwas in die Jahre gekommener Mönch, der von allen zärtlich geliebt und absolut respektiert wurde.

Dann war da noch Somchai, der Finanzchef des Klosters, ein relativ großer, zumindest für thailändische Verhältnisse, ziemlich hellhäutiger Mann, sein Alter schätzte ich auf Mitte bis Ende vierzig, er war ein ruhiger, ernster Mensch, strahlte aber auch enorme Gelassenheit und Sympathie aus.

Ebenfalls erschienen war Damrong, der Schriftführer, er war mitunter einer der lustigsten in der „Kuttenfraktion“, immer für einen Scherz aufgelegt, er war der mit den besten Englischkenntnissen, der intelligenteste, gebildetste aber auch humorvollste Mensch, dem ich hier in der Tempelanlage begegnet war. Er war auch der einzige Mönch bis jetzt, den ich kennengelernt hatte, der es mit dem „nicht alleine mit einer Frau sprechen“ nicht so genau nahm.

Mit ihm hatten wir schon etliche amüsante Stunden erlebt, wo auch schon mal der eine oder andere Witz gefallen ist, und Damrong war auch derjenige, den man des Öfteren beim Telefonieren mit einem Mobiltelefon sah.

Der...

Erscheint lt. Verlag 22.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7519-8721-5 / 3751987215
ISBN-13 978-3-7519-8721-9 / 9783751987219
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